Schadet xerothermen Ameisen viel Feuchtigkeit?

  • Tjo, die Überschrift sagt eigentlich schon alles .... Schadet xerothermen Ameisen viel Feuchtigkeit?


    Hab ich mir in letzter Zeit bisschen Gedanken zu gemacht aber wie immer kommt man alleine auf keine anständige Lösung.


    Um mal den Seifert zu zitieren

    Zitat

    xerothermophil: trocken-warme Bedingungen liebend bzw. tolerierend

    Ich stell mir das eher so vor, dass bestimmte Ameisen eben xerothermophil genannt werden, weil sie eben besser an solche Gegenbenheiten angepasst sind. Somit haben sie in der Natur an solchen Plätzen einen Vorteil gegenüber anderen Arten und sind eben dort zu finden.
    In der Haltung ist es aber ja eine ganz andere Sache.
    Würde eine solche Art ein trockenes Nest einem feuchten vorziehen ? Ich denke ja...
    Viel wichtiger: würde eine solche Art sich in einem feuchten Nest schlechter entwickeln als in einem trockenen ?


    Kurz erwähnen möchte ich dazu ein paar Sätze, die jemand im Antstore-Forum geschrieben hat, dass Polyrhachis dives kaputt gehen, weil man sie zu feucht hält ... Ist sowas möglich? Vor allem bei den dives, die ja schon eine gewisse Luftfeuchtigkeit brauchen.


    Mit feucht meine ich übrigens eine hohe Luft/Nest-feuchtigkeit und kein total nasses Formicarium in dem die Ameisen zum Futtern rudern müssen.


    Also.... falls ihr ne Meinung zu dem Thema habt, teilt euch mit ... und wenn nicht ... :pop:

  • Also da keiner was sagt, würde ich das hier nutzen, um gemeinsam mit dir nachzudenken, denn mit Sicherheit sagen kann ich dazu auch ren gar nix.


    Ich glaube eine xerotherme Art benötigt ebenso Feuchtigkeit wie alle anderen Arten auch, allerdings ergibt sich aus ihrem Lebensraum eben, dass sie mit einer geringeren Feuchtigkeit konfrontiert sind. Wie du schon feststellst: xerotherm bedeutet ja nur, dass sie trockenwarme Lebensräume vorzieht bzw. diese toleriert, also gegenüber anderen Arten einen Vorteil haben. Ob man 1:1 vom Lebensraum auf das Nest schließen kann, ist nicht ganz klar. Zudem heißt das ganz sicher auch nicht zwangsläufig, dass eine höhere Feuchtigkeit schädlich wäre oder die Tiere sogar umbrächte. Gerade bei Polyrhachis dives kann ich mir das übrigens gar nicht vorstellen, es sei denn „zu feucht“ bedeutet wirklich „sie brauchen ein Floß“. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Arten, die bezüglich ihrer Lebensräume ziemlich exakte Bedingungen benötigen, um sich optimal zu entwickeln. Somit scheint also ein Hinweis auf Xerothermophilie (heißt das eigentlich so?) mMn nur dann Sinn zu machen, wenn man auch dazu sagt, ob die Art in Bezug darauf steno- oder eurypotent ist (geben wird es garantiert beides), dazu habe ich aber noch nirgends was gefunden. Also sowohl die Frage, ob ein trockeneres Nest bevorzugt wird, als auch die, ob zu viel Feuchtigkeit für xerotherme Arten schädlich ist, wird wohl so pauschal nicht zu beantworten sein. Aber wenn jemand was genaueres weiß: ich wäre ebenfalls sehr gespannt.

  • Zitat

    Ob man 1:1 vom Lebensraum auf das Nest schließen kann, ist nicht ganz klar.

    Stimmt. Nur weil es an der Oberfläche knochentrocken ist, heißt es nicht, dass es das auch im Nest in nem halben Meter Tiefe sein muss.


    Nunja, der Grund warum ich mir überhaupt Gedanken darüber mache, sind meine Plagiolepis (siehe Foto-Thread). Diese haben mich so eben mal wieder sehr zum Grübeln gebracht. Hab das neue Formicarium fertig ... sie dann reingesetzt. Paar Stunden später waren sie dann am umziehen... die eine Hälfte rennt hoch zu einem Stück knochentrockener Rinde. Die andere Hälfte verkriecht sich im klitschnassen Wassertank des YTongs ... wollen sie mich so daran hindern, dass ich den YTong weiter feucht mache, oder was denken die sich dabei?
    Können sich wohl selbst nicht entscheiden, ob sie es lieber trocken oder feucht mögen ...

  • Zitat

    wollen sie mich so daran hindern, dass ich den YTong weiter feucht mache, oder was denken die sich dabei?


    Ach du meinst, die wollen dir was mitteilen? Vielleicht legen sie morgen ja Nachrichten mit Kieselsteinchen in die Arena :grinning_squinting_face: … bis dahin geh ich mal davon aus, dass sie nicht mit dir kommunizieren und spekuliere ich einfach mal munter drauf los (wie gesagt; wirklich was wissen tu ich nicht):


    Also ich gehe jetzt mal von einer polygynen Plagiolepis sp. aus. Die Frage die sich stellt ist, wie viele Gynen das Volk hat? Wenn nämlich jede der beiden „Gruppen“ jeweils eine oder mehrere Gynen hätte, spaltet sich die Kolonie möglicherweise in zwei autarke Völker auf, na das wär’n Ding. In diesem Fall wäre ich ziemlich ratlos und könnte dir nur viel Glück wünschen (ich hab momentan auch ein Volk, dass sich genau da eingenistet hat, wo es eigentlich nicht hin sollte, dass kann echt nerven).
    Möglicherweise ist ihnen aber auch die Nestfeuchte schlicht egal und die gewählten Orte waren aus einem anderen Grund angenehmer als das Nest. Dann sollte man erörtern, was am Nest nicht stimmen könnte?


    Hat das Volk hingegen nur eine Gyne oder befinden sich alle am selben Ort, würde ich die bevorzugten Bedingungen an ihr/ihnen bemessen. Möglicherweise mag es die Gyne bei dieser Art wesentlich feuchter als die Brut (oder umgekehrt) und das Nest gibt beides nicht her, daher sucht sich das Volk die Orte mit den besten Voraussetzungen… einer für die Gyne(n), einer für die Brut. In diesem Fall läge die Möglichkeit darin, die Bewässerung so zu verändern, dass im Nest die Gegensätze zwischen feuchten und trockeneren Bereichen größer werden, aber auch dann kann dir keiner garantieren, dass sie den rechten Weg noch finden.
    Sind Gyne(n) und Brut hingegen am selben Ort, war im Wassertank/unter der Rinde (je nach dem, wo sie hocken) möglicherweise einfach nicht genug Platz für alle Arbeiterinnen.


    Wie gesagt: hätte sollte könnte... alles nur Spekulation.

  • Ach du meinst, die wollen dir was mitteilen? Vielleicht legen sie morgen ja Nachrichten mit Kieselsteinchen in die Arena :grinning_squinting_face:

    bis jetzt haben sie nur ein "A" gelegt, aber bis morgen haben sie sicher mehr geschrieben :winking_face: Nene, war natürlich nur scherzhaft gemeint, dass die mir was mitteilen wollen.



    Ja, die Kolonie besteht aus mehreren Gynen. Konnte leider nicht den Umzug von allen mitbekommen. Aber zwei Stück sind im YTong-Wassertank, bei den anderen weiss ich es nicht... Werd wohl wieder alles austrocknen lassen und hoffen, dass sie dann da raus kommen. Was anderes fällt mir nicht ein. Brut (im Moment gibts ja nur Larven) haben sie aber auch in die Rinde getragen. Ich glaube sogar nur dahin. Konnte zumindest nicht beobachten, dass auch welche in den YTong ging... Naja, sehr seltsame Tierchen ... bin mal gespannt wie es weiter geht.

  • Das klingt wirklich danach, dass Gynen und Brut unterschiedliche Bedingungen brauchen. Versuchs mal mit der oben beschriebenen Variante, falls das geht, zu verlieren haste nichts. Lass das Nest lieber nicht ganz austrocknen, womöglich bringst du sie damit um (sie trocknen aus oder irgendwas stürzt ein). Ich würde erstmal noch ein paar Tage abwarten, womöglich war das alles nur eine "panikartige Flucht" und gibt sich von allein. Danach kannst du ja überall den Mittelweg gehen: Nest langsam etwas trockner werden lassen, Rinde ab und an leicht einsprühen. Und dann gucken, was passiert. Übertreibs aber mit der Rinde nicht, sonst gibts ganz schnell Schimmel.

  • Jo, werd es einfach mal weiter beobachten. Das mit dem weiter bewässern ist halt etwas schwierig. Ich kann zwar die oberste Schicht vom Seramnis im Wassertank ansprühen. Aber so richtig feucht machen kann ich das nicht. Hab zum viel Angst, dass sie dabei ertrinken.
    Scheint wohl generell eine Art zu sein, die sehr viel umzieht. Letztes Jahr ist sie auch recht viel umgezogen. Mal im RG, mal in den (total trockenen) Boden, mal in die Rinde. Von daher denke ich, dass da nix passieren wird, wenn ich den Wassertank jetzt austrocknen lasse. Ein RG stell ich natürlich sicherheitshalber rein.


    Bin mal gespannt wie es weiter geht ... werd euch auch auf dem Laufenden halten :winking_face:

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