Da hätte ich glatt dieses Forum vergessen. Natürlich hole ich das nach und poste mal meinen neuen Haltungsbericht.
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20.02.2008
Taxonomie
Subfamilia: Myrmicinae
Genus: Messor
Allgemeines
Heimat: Südeurope, Westeuropa, Mittelmeerraum
Kolonie: monogyn
Gründung claustral
Arbeiterinnen: polymorph, Majoren erinnern an die klassischen Soldaten
Nahrung: Körner, süße Früchte, tote Insekten, Vogelkot
Winterruhe: Nov-Mär
Größe
Königin: 14-16,5mm
Arbeiterinnen: 3-13mm
Bemerkung: Es handelt sich um eine Körnerfressende Art, die für den Winter einen
Körnervorrat anlegen. Die Körner werden zerkaut und eingespeichelt, wodurch dann
Ameisenbrot entsteht.
Ja, es ist wieder soweit. Das Jahr ist endlich vorbei und die neue Ameisensaison 2008 fängt bei vielen Arten an. Mitunter bei den Ernteameisen, Messor barbarus.
Dank ihrer gigantischen Größe haben sie sich ihren Namen redlich verdient. Barbaren sind die Wesen aber nicht wirklich. Es sind große und dennoch grazile Knotenameisen, die recht scheu und vor allem in der
Gründungsphase sehr empfindlich sind.
Aber das war auch nicht der einzige Grund, warum ich mir diese Art geholt habe. Bei Antstore waren sie gerade im Angebot und äußerst günstig zu haben. Für Menschen, die eine kleine Herausforderung suchen, ihren Geldbeutel aber schonen wollen, ist diese Ameise ganz gut geeignet.
Leider hatte ich im Winter keine Zeit gehabt, an meinem Formikarium zu arbeiten. Das sollte aber
auch nicht tragisch sein, da das neue Zuhause ja noch tipp topp in Ordnung ist. Lediglich am
Ytongnest muss ich eine kleine Änderung vornehmen.
Das Problem bei den Messors liegt in ihren Vorratskammern: Die Körner müssen absolut
trocken gelagert werden, damit sie nicht keimen oder verderben. Gleichzeitig muss aber die Brut recht warm und
feucht aufgezogen werden. Man könnte versuchen den Stein soweit feucht zu halten, dass ein paar Kammern immernoch trocken bleiben. Dies ist natürlich sehr schwierig. Die andere Möglichkeit wäre ein Nestanbau, der per Schlauch angebunden ist und nicht bewässert werden. Man könnte hier wieder einen Ytongstein benutzen oder man nehme eine kleine Plastikdose.
Das Paket ist heute angekommen und nach kurzer Inspektion, scheint alles in Ordnung zu sein. Die Königin, ein
Prachtexemplar, kümmert sich um eine einzelne große Larve. Wahrscheinlich wurde diese Larve von einer anderen
Kolonie entnommen, damit sie recht bald schone eine helfende Hand, eh… Tarse, hinzubekommt.
Die Larve scheint ok zu sein. Ich habe gesehen, wie sie sich einrollte. Die Königin
selber habe ich Queen Serenity getauft. Um ihr weiteren Stress zu nehmen, habe ich das Reagenzglas schnell in Alufolie gepackt. Die sollte jegliches Licht aus der Gründungskammer
fernhalten.
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Mein Terrariumthermometer habe ich mittlerweile weggeschmissen. Es hat sich herausgestellt,
dass der Zeiger irgendwo klemmte. Selbst im tiefsten Winter hat das Teil noch 25°C angezeigt.
Vielleicht ein Grund, warum meine Honigtopfameise im letzten Jahr eingegangen ist? Wie dem auch sei. Ich freue mich auf die kommenden Wochen und Monate.
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