Neues Jahr, neues Glück

  • Den Körnermix, den ich vor dem Nest plaziert habe, haben sie nicht reingeschleppt. Vielleicht lag es ja daran, dass ich die Körner nicht geknackt und vorgekaut habe. Das wurde von mir natürlich nachgeholt.
    Vielleicht lag es einfach daran, dass sie satt sind. Immerhin habe ich gestern ja noch ihren Lieblingskorn angeboten, den sie auch angeknabbert haben.


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    Da ich überhaupt nicht weiß, um was für einen Samen es sich dabei handelt, habe ich das Körnchen mal abgelichtet. Auf dem Bild seht ihr auch den aufgeknackten Zustand. Aufknacken kann man das eigentlich nicht nennen. Im Grunde habe ich das Körnchen zwischen die Finger genommen und es "aufgezwirbelt". Die Schale fiel relativ schnell ab.


    Ansonsten hat sich bei meinen Ameisen nicht viel getan.

  • Ich war heute morgen noch spät aufgeblieben und wollte gegen 3 Uhr ins Bett, als ich nocheinmal einen letzten Nestkontrollblick machte. Meine Augen tränten schon vor Müdigkeit doch irgendetwas ließ meinen Adrenalinspiegel schlagartig hochschnellen! Die drei Arbeiterinnen lagen aufeinander, ineinander, durcheinander in der Ecke, wo auch die dunkle Puppe lag. Tatsächlich wurde bei diesem erotischem Schauspiel meine vierte Pygmäe saubergeleckt. Beinchen waren schon ausgeklappt, aber noch immobil. Interessant war, dass die Königin sich völlig rausgehalten hat. Anscheinend war ihr Vertrauen in ihren Kindern groß genug.


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    Natürlich schaute ich nach dem Aufwachen nocheinmal rein. Die Neue war noch relativ hell, bewegte sich aber schon. Ich habe schnell noch ein kleines Video gedreht, um die Gesamtsituation im Nest zu dokumentieren.


    Nestvideo <- Klick


    Was mir bis jetzt nicht aufgefallen ist: Die Mandibel meiner Pygmäen sind heller als der Körper. Farblich geht es mehr ins orangene hinein. Ein kleines, aber feines Detail.
    Es sind nach wie vor fünf Puppen vorhanden. Eine steht ungefähr zwei Tage vor dem Schlupf, eine andere rund fünf Tage. Desweiteren sind da noch drei große, vorallem fette Larven, die vom Heimchen profitiert haben. Ausserdem war noch ein großer Knäuel Eier.


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    Heute Abend dachte ich mir, dass es an der Zeit war noch einen Heimchen in das Nest zu legen. Ich wählte ein kleines Exemplar aus und schnitt es mit einem Teppichmesser auf. Diesmal war das Tier viel fester gefroren, sodass es ein leichtes war es aufzuschneiden.


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    Als ich es auf den Steinhaufen im Nest legte, wurde meine Älteste, die Nestwache, sofort hellhörig. Sie näherte sich dem Heimchen, befühlerte es… und geriet in große Panik. Flott wie sie ist, machte sie ein paar Saltos im Reagenzglas, wobei sie manchmal von der Decke fiel, und lief dann zu ihrer Mama. Meine Königin merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, ließ von ihrer Brutpflege ab und maschierte vorsichtig mit Arbeiterin zu dem Nesteindringling. Als sie da ankam, befühlerte sie es, sprang zurück, um dann nocheinmal sich anzunähern. Dies wiederholte sich fünf mal, bevor sie ihren Kopf in die klaffende Wunde bohrte. Meine Älteste hatte sich auch mittlerweile beruhigt.


    Genug Action für einen Tag. Meine Königin knabberte daran bestimmt 15 Minuten lang.

  • Das Heimchen wurde relativ wenig angeknabbert, was aber auch ok ist. Hauptsache meine Königin ist satt geworden. Das Tierchen habe ich schon entfernt, weil der Hinterleib dunkler geworden ist. Ich möchte kein Risiko eingehen.


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    Was aber mich heute besonders erfreut hat, ist die emsigkeit meiner Pygmäe. Wie ihr auf dem obigen Bild sehen könnt, hat sie heute Nacht fleißig einige Körnchen selber reingezogen.


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    Es war schon eine Herausforderung ein vernünftiges Video zu drehen bei der Dunkelheit. Ich wollte ja noch ein weiteres Video drehen, aber die Arbeiterin hatte da eine Kaffeepause eingelegt. Deswegen habe ich noch zur Sicherheit einige Fotos geschossen.


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    Vor allem kann man auf den Bildern die von mir angesprochenen orangenen Mandibeln sehen. Wer weiß, vielleicht ist das Reagenzglas morgen schon dicht.


    Emsiges Video <- Klick

  • Gestern Nacht habe ich mal wieder meinen Ytong bewässert. Seit einigen Tagen versuche ich es nun schon mit ungfähr 7 ml pro Tag, um vom Ytong irgendein Feedback zu bekommen. Tatsächlich sprach der Stein zu mir und teilte mir mit, dass das zuviel ist.


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    Die Kammerscheiben waren beschlagen, was eindeutig auf eine Überbewässerung hindeutet. Die beschlagenen Kammerscheiben zeigten aber auch, dass mein Bewässerungssystem funktioniert. Das Kondenzwasser war wirklich nur dort vorhanden, wo ich auch bewässert habe. Hinter den drei Kammer befindet sich nämlich meine Bewässerungsbohrung.


    Als ich heute Abend von der Uni nach Hause kam, begrüßte mich ganze fünf Pygmäen! Natürlich habe ich wieder einige Fotos zur Nestsituation gemacht:


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    Derzeit liegen noch vier Puppen herum, wovon eine kurz vor dem Schlupf steht. Alle vier werden noch Pygmäengröße haben, aber die jetzigen Larven versprechen schonmal mehr. Besonders die Larve ganz rechts fällt durch ihren massiven Körperbau auf. Wenn alles glatt läuft, sollte sie die erste Minorarbeiterin werden.


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    Das Familienfoto bekommt ihr natürlich auch. Das komische Ding ganz rechts ist ein bearbeitetes Stück Samen, das ich letztens VOR dem Reagenzglas gelegt habe.
    Ich bin sehr zufrieden mit der derzeitigen Kolonieentwicklung. Brutfraß ist bis jetzt überhaupt nicht wahrnehmbar und Pygmäen scheinen auch ziemlich hart im nehmen zu sein. Bis jetzt gab es noch keine Todesfälle, was ich auch der Tatsache verdanken darf, dass ich im Moment keinen Honig anbiete. Honig und offenes Wasser sind wohl die häufigsten Todesursachen junger Pygmäen. Diese verfangen sich in den Tropfen recht schnell, wenn man nicht aufpasst.

  • Meine sechste Arbeiterin steht kurz vor dem Schlupf und da ich sowieso noch an meinem Nest arbeiten wollte, habe ich das Reagenzglas wieder herausgenommen und fotografiert.


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    Wie ihr seht, ist die Puppe völlig fertig entwickelt und eine gesunde Färbung bekommen. Sie MUSS heute Nacht schlüpfen. Weiterhin kann man auf dem Bild drei große und eine mittlere Larve sehen, die es mit der Verpuppung nicht eilig haben. Da ist noch großes Wachstumspotenzial.


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    Als ich mich um das Becken kümmern wollte, kam meine Schwester hinein und berührte aus versehen das Reagenzglas leicht, sodass es anfing zu rollen. Schock! Mein Herz blieb für einen Augenblick still als ich das Röhrchen im Zeitlupentempo rollen sah. Hat das Völkchen diesen Unfall überlebt? Wie sieht es bei der Brut aus? Kommt es nun zum Brutfraß? Sie scheinen es augenscheinlich gut überstanden zu haben, aber dennoch werde ich heute keinen ruhigen Schlaf haben. Als Entschädigung gab es ein gefrorenes Heimchen, das ich diesmal vor das Nest gelegt habe.
    Übrigens, Reagenzgläser sind doof!


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    Beim Nest habe ich mir gedacht, dass ich die restlichen Kammern ebenfalls mit Kies füllen sollte, um eine schnelle Erschließung des ganzen Nestbereiches entgegenzuwirken. Ich habe also noch mehr Kies durch den Nesteingang gejagt und durch hin und herschwenken des Beckens für eine gleichmäßige Verteilung des Bauschutts gesorgt. Da werden sich später meine Kleinen freuen, wenn sie sich dort austoben dürfen. Ich hoffe aber, dass ich bei dieser Aktion meinen PTFE-Ausbruchschutz nicht zu sehr beschädigt habe. Berührungen könnten die Schicht soweit aufgeraut haben, sodass Ameisen Halt finden und nicht mehr abrutschen. Ein Glück, dass ich noch Talkum zu Hause habe. Talkum ist ein Pulver, welches man ebenfalls am Beckenrand anbringen kann. Wenn Ameisen über die Talkumschicht laufen, würden kleinste Partikel unter der Last abbröckeln und das Tier mit in die Tiefe reißen. Aber warten wir erstmal ab.

  • Wie ihr euch bereits denken könnt, ist es heute wieder passiert. Noch etwas wackelig auf den Beinen, torkelte meine sechste Pygmäe im Nest umher. Da ihr das Gehen zu anstrengend war, ließ sie sich auch desöfteren von den Geschwistern herum tragen. Besser wurde es einige Stunden später.


    Das Heimchen, dass ich gestern angeboten habe, haben sie nicht angerührt. Wahrscheinlich waren sie alle noch von dem gestrigen Schleudergang benommen und mussten sich mit Übelkeit plagen. Da habe ich natürlich Rücksicht darauf genommen und den Kadaver entfernt.


    Ansonsten leben meine Kleinen sehr zurückgezogen. Anscheinend haben sie alles, was sie benötigen, sodass auch kein Bedarf besteht auf Weltreise in der Arena zu gehen. Die meiste Zeit verbringen sie mit lecken, fütter und von der Decke fallen. Manchmal sehe ich auch, wie die Pygmäen auf die Königin klettern, um sie gründlich zu säubern. Verglichen mit den Leuten aus dem Mittelalter sind Ameisen richtige Sauberfrauen!


    Mampf-Video <- Klick


    Ich habe heute Abend auch ein Video gedreht. Zu sehen ist die Königin, wie sie auf irgendetwas rumkaut. Ich kann es auch nicht sagen, um was es sich genau handelt. Es könnte um eine zerfledderte Nacktpuppe handeln oder um ein völlig weichgekautes Stück Ameisenbrot. Wieder eine schlaflose Nacht…

  • Lange Zeit war nicht viel los in meinem Formicarium. Körner nahmen meine Ameisen manchmal, Heimchen wird aber verschmäht. Da deren Gaster gut gefüllt sind, werden sie auch keine neue Nahrung brauchen.


    Vorgestern habe ich beobachten dürfen, wie eine Pygmäe fast furchtlos einen 7 cm Radius um das Nest erkundigte. Mutig, wie sie war, stürtze sie sich auch in das dunkle Loch, das zum Ytong Nest führte. Sie kehrte aber kurz darauf desinteressiert wieder zum Nest zurück. Ich habe also daraufhin ein Stück Pappe genommen und daraus ein kleines Dach gebastelt, welches über dem Loch steht. Vielleicht, wird das neue Zuhause ja ein wenig gemütlicher dadurch. Ein Video von dem Ausflug konnte ich leider nicht drehen, da mir just in dem Augenblick die Akkus versagten.


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    Als Kompensation gibt es ein Nestfoto von heute. Mittlerweile sind wieder drei gelbbraune und 2 weiße Puppen vorhanden. Drei größere und sogar einige winzige Larven sind auch noch da. Ich denke, dass das große Schlüpfen in den nächsten vier Tagen wieder los geht.

  • Um Punkt Mitternacht war es soweit: Meine siebte Arbeiterin wurde fürsorglich von meiner Königin gründlich abgeleckt. Ja, man hätte sogar eine Uhr danach stellen können, so pünktlich wie sie war.


    Siebte Arbeiterin Video <- Klick


    Eigentlich hatte ich den Schlupf erst etwas später erwartet. Es ist aber auch wirklich schwer die feinen Farbnuancen der Puppen durch rote Folie klar auszumachen.


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    Am Tag zuvor habe ich ein angeschnittenes Heimchen wieder bereitgestellt. Diesmal habe ich es nicht vor dem Reagenzglas gelegt, sondern wieder reingeschoben. Kurze Zeit später kam auch die erste Pygmäe, berührte kurz den Heimchenfühler und sprang mehrmals ruckartig nach vorne, um das tote Tier nochmal zu töten. Es dauerte nicht lange und schon waren die Fühler ab. Eine zweite Pygmäe gesellte sich hinzu und die beiden begannen mit den abgetrennten Fühlern ein heißes Fechtduell. In der Nacht flogen die Teile aus dem Nest heraus. Wie weit sie am Heimchen genascht haben bleibt unklar. Vielleicht hätte ich das Tier richtig durchtrennen sollen, ansatt es nur im Brustbereich anzuschneiden. Das versuche ich beim nächsten Mal mal.


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    Der Eierhaufen wird von Tag zu Tag immer größer. Zwar ist meine Königin noch nicht auf Betriebstemperatur, aber ich erwarte von ihr auch nicht, dass sie wie ein Maschinengewehr die Eier rausschießt. Auf dem Eierhaufen thront eine kleine Larve, die in zwei Monaten vielleicht sich zu einer Media-Arbeitein entwickelt.


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    Weiterhin sind zwei gleich dunkle und drei weiße Puppen vorhanden, wobei auf dem obigen Bild die Puppe zwischen den braunen irgendwie größer zu sein scheint. Ist das die erste normale Minor-Arbeiterin? Oder bilde ich es mir nur ein?


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    Da ich der Meinung bin, dass mein derzeitiges Reagenzglasnest viel zu groß und pompös ist, biete ich meinen Ameisen jetzt eins mit einer kleineren Kammer an.


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    Als Eingang dient ein Wattestopfen mit integriertem 10/8mm Schlauch. Dies sollte als Eingang reichen und kann mit nur wenigen Steinchen auch verschlossen werden. Ich versuche nur meinen Ameisen entgegen zukommen, da sie wirklich zu den faulen gehören und nur hin und wieder einen Steinchen reinholen.


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    Das Röhrchen habe ich nun ganz dicht am alten Nest plaziert, damit sie nicht so weit laufen müssen. Weit laufen tun sie sowieso derzeit nicht.

  • Wieder hat der Storch zugeschlagen und eine weitere Pygmäe in dem Röhrchen platziert. Nicht nur das! Meine Ameisen haben über Nacht das Heimchen bis zur Brut reingezogen. Zeitweise lag das tote Tier sogar AUF dem Bruthaufen drauf. Da sich meine Pygmäen schwer getan haben das Heimchen zu zerlegen, musste wohl die große Mama ran. Mit wenigen Mandibelbissen trennte sie ein Vorderbein ab, auf das sich zwei körperbewusste Pygmäen stürtzten. Analog zum Menschen kann man sich hier ein Top-Modell vorstellen, dass sich mit einem Blättchen Salat zufrieden gibt.


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    Bleibt abzuwarten, wann sie den Müll aus dem Nest werfen. Hoffentlich bevor die Überreste anfangen zu schimmeln.


    Ich schätze mal, dass es in der Natur auch so ist, dass die Königin die Rolle der Majoren am anfang übernimmt. Schließlich gibt es ja niemanden, der vorher tote Insekten aufschneidet oder Körner knackt. Schlielich hat sie selber ziemlich mächtige Mandibel, die förmlich danach schreien benutzt zu werden.

  • Da ich gestern nicht zu Hause war, konnte ich leider nicht an meinem Haltungsbericht weiterarbeiten. Die neunte Arbeiterin ist nämlich geschlüpft und langsam wuselt es innerhalb des Nestes schon richtig. Bis es draußen auch wuselt, vergehen noch einige Monate.


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    Mit dem Heimchen sind sie auch mittlerweile fertig und haben es brav zum Eingang gezogen, damit ich da besser dran komme. Augenscheinlich haben meine Naschkatzen besonders am Kopf und im Thorax Bereich geknabbert. Vielleicht lege ich ihnen heute ja noch einen Heimchen vor das Nest.


    Ansonsten gibt es nichts neues zu berichten. Das Ytongnest habe ich schon seit drei Tagen nicht mehr bewässert, da es Abends zu Kondenswasserbildung in dern Kammern kam. Vielleicht ist mein Hygrometer doch nicht kaputt und ich habe tatsächlich zu hohe Luftfeuchtigkeitswerte.

  • Meine kleine Kolonie scheint weiterhin sich in ihrem alten Reagenzglas wohl zu fühlen. Jedenfalls ga es bis jetzt noch keine Ausflüge in Richtung neues Reagenzglas. Geduld ist hier angsagt und darin sollte sich jeder Ameisenhalter oder Ameisenhalterin (ja, es gibt Gerüchte über weibliche verrückte Menschen) üben.


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    Es sind wieder mal fünf Nacktpuppen vorhanden, wovon eine etwa fünf Tage vor dem Schlupf steht. Ich hoffe jedenfalls, das die nächsten Arbeiterinnen im aufgeklapptem Zustand größer sein werden. Es ist doch ein wenig schwieriger diese kleinen Größenunterschiede bei den Nacktpuppen zu sehen. Hinter der roten Folie sahen sie jedenfalls größer aus.


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    Auf dem obigen Bild seht ihr mittig meine älteste und größte Pygmäe. Links könnt ihr ein angekautes Körnchen sehen, soweit man es überhaupt als solches identifizieren kann.


    Ansonsten scheint alles am Schnürchen zu laufen. Tagsüber herrschen nun rund 25°C im Becken und auch die Luftfeuchtigkeit ist nun meistens bei 74%.

  • Heute gibt es mal Nestenblicke aus einer anderen Perspektive. Diese Nesteingangsfotos sind nicht so trivial, wie man auf dem ersten Blick meint. Schließlich liegt da noch so einiges an Gerümpel im Weg, sodass an entspannter Kamerahaltung gar nicht zu denken war. Wie ein Kranich musste ich auf einem Bein stehen und gleichzeit mit verdehtem Rücken und in geduckter Haltung die Fotos schießen.


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    Grund für diesen Bericht war ein nächtlicher Streifzug meiner lieben Arbeiterinnen. Sie haben die wenigen angeknacksten Körner neben und vor dem Reagenzglas kurzerhand mitgenommen und im Nest verteilt. Diese Langfinger!


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    Deren Behausung sieht zwar nun mit den vielen Körnerschalen nun wie ein Saustall aus, aber ich bin trotzdem happy. Wenn man sich vorstellt, was für einen Schweinekram sie in ein paar Monaten machen werden.


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    Durch das viele Geblitze habe ich die Aufmerksamkeit meiner Königin auf mich gezogen. Bloß weg hier!

  • Ja, was soll ich nun sagen. Es ist ein Tag vorher als geplant passiert. Die Zehnte in meiner kleinen Räuberbande ist heute gegen 5 Uhr morgens geschlüpft. Zwei Stunden zuvor begannen sich wieder Arbeiterinnen um die dunkle Puppe zu kümmern. Das ging so gut, dass sie die Puppe keine 10 Sekunden aus den Augen gelassen haben.


    Zehnte Arbeiterin Video <- Klick


    Auch jetzt, einige Stunden nach der Geburt, wird die neue Arbeiterin immernoch umsorgt. Es geht soagr soweit, dass sie von ihren Schwestern wieder zurück zu ihrer Mama gezogen wird, als sie neugierig in Richtung Nestausgang trippelte.


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    Schade, dass sie nicht größer ist, als meine anderen Pygmäen. Die etwas gößeren Puppen sind bis jetzt noch nicht braun. Nach einer schnellen Zählung sind noch fünf Nacktpuppen, wovon eine dunkelbraun und eine gelb ist, sowie mehr als 10 Larven unterschiedlichster Größen. Die größte Larve ist sogar als die derzeit größte Nacktpuppe!


    Mal einige Worte zu einem anderen Thema: Ich werde wahrscheinlich in diesem Sommer drei Honigtopfameisenköniginnen kaufen, zwecks Steigerung der ohnehin geringen Erfolgschancen. Bei erfolgreicher Gründung mehrere Königinnen, würde ich die überzähligen an Selbstabholer abgeben. Also, wer Interesse hätte, kann sich gerne melden.

  • Ich habe heute meine Kolonie zur Frauenfußballweltmeisterschaft angemeldet. Meine kleine Damenfußballmannschaft ist seit heute nämlich vollzählig und wird Deutschland in drei Jahren bei der WM im Sturm erobern. Das heißt, falls sie solange leben.


    Ich hatte heute schon Probleme mit dem zählen bekommen. Waren es heute morgen elf, sank die Zahl zwischenzeitlich wieder auf zehn runter. Entweder war da Magie im Spiel oder es gab eine logische Erklärung.


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    Und die gab es. Eine meiner Arbeiterinnen ging regelmäßig aus dem Nest raus, leider ohne das leckere Heimchen reinzuholen. Macht nichts, hauptsache sie gehen öfters mal aus dem Haus raus. Stubenhocker...

  • Es will einfach nicht aufhören. Wieder ist eine Arbeiterin geschlüpft. Somit habe ich mittlerweile 12 Arbeiterinnen, die allesamt so gerne in der warmen Stube hocken.


    Noch ein Youtube Video <- Klick


    Der Bruthaufen ist auch unübersehbar groß geworden. Ungefähr sieben Nacktpuppen liegen fein säuberlich sortiert im Reagenzglas, die größte annähernd doppelt so groß wie die kleinste Puppe.


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    Leider sind da keine braunen Puppen dabei, sodass wir uns wieder ein wenig gedulden müssen. Geduld haben wir ja eine Menge, nicht wahr?


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    Wie ihr wisst, gefällt mir das jetzige Reagenzglas nicht so sehr. Immernoch sind da Kleberückstände vom Ettiket, was dann herrlich die rote Folie verklebt. Anstatt die Folie gefühlvoll nach hinten zu schieben, muss ich für jedes Fotoshooting das Reagenzglas hochheben und eine Massenpanik auslösen. Auch das anschließende umwickeln der roten Folie ist auch nicht besser.


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    Abgesehen davon geht der Wassertank langsam zur neige. Wirklich! Wenn man die Augen zukneift, sieht der Wassertank richtig leer aus. Die paar Tropfen werden bestimmt nur noch drei Monate reichen.


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    Deswegen habe ich beschlossen das alte Reagenzglas mit dem neuen zu verbinden. Ich habe zuerstmal einige Körner in das neue reingeworfen und dann an den Eingang des alten geschoben. Dabei habe ich darauf geachtet, dass da ein ganz winziger Spalt für den Luftaustausch offen bleibt.


    Bereits nach einer halben Stunde kroch eine Arbeiterin vorsichtig durch den kurzen Schlauch. Nach einer halben Minute kam sie wieder heraus und trug ein Körnchen zum Bruthaufen. Das ging mal in die Hose.


    Auch die zweite Arbeiterin tat es ihr gleich, aber die dritte blie etwas länger dort. Sie kaute an Ort und Stelle an einem Körnchen herum, ließ aber bald davon ab und lief zur feuchten Watte, die sie gründlichst inspizierte. Ein Zeichen, dass sie das neue Reagenzglas nicht als Außenwelt sondern als Nesterweiterung sehen?


    Alsbald kam eine weitere Arbeiterin hinzu zur Inspektion. Auch eine dritte watschelte nach zehn Minuten dort herum. Einige Zeit später war es auch soweit. Ich konnte beobachten, wie sich die Königin dem Schlauch näherte. Anfangs dachte ich, dass sie garantiert darin stecken bleiben würde, aber ich irrte. Sie zwängt sich durch und kam auf der anderen Seite wohlbehalten an. Schnell schaute und tastete sie das neue königliche Schlafzimmer ab und rannte wieder zurück. Hm! War es das gewesen? Nein! Sie kehrte tatsächlich wieder zurück ins neue Reagenzglas und legte gleich nach der Ankunft ein einzelnes Ei, welches sie bald wieder alleine ließ. Tja, nun ist sie wieder in der alten Röhre, während das Ei zusammen mit einer Arbeiterin im neuen liegt. Mal schauen, was heute Nacht passiert.

  • Ja, irgendwie klappt das nicht so ganz mit dem Umzug. Ich habe heute morgen mal die rote Folie abgemacht und sie wollen immer noch nicht umziehen. Anscheinend macht ihnen das Licht gar nichts mehr aus. Sie verhalten sich exakt genauso wie mit Folie. Mir soll es recht sein, da ich dadurch ganz flexibel Fotos machen kann wie das hier:


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    Auf den Bild sind vier Nacktpuppen zu sehen, die alle verschieden groß sind. Die unterste Puppe hat Pygmäengröße. Links daneben wohl eine Minorarbeiterin liegen und die beiden anderen Puppen sind ja einfach nur gigantisch. Dass es noch größer geht, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Ich werde wohl aus dem Staunen gar nicht m ehr raus kommen, sobald die ersten Majorinnen da sind.

  • Meine Ameisen bleiben sturköpfig. Auch nach einem weiteren Tag ohne Folie wollen sie nicht umziehen und ziehen das helle, dreckige, vollgestopfte Nest vor. Da es jetzt zu keinerlei Stresssymptomen wie Brutfraß kam, werde ich weiterhin die Folie nicht draufmachen. Das haben sie nun davon!


    Ich habe die Reagenzgläser ein wenig anders positioniert, damit meine Ameisen rauskrabbeln können. Bei der Gelegenheit habe ich auch wieder ein frisches Heimchen reingeschoben, was sie dankend angenommen haben.


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    Zum Dank haben sie wieder ein wenig Action gezeigt und ein paar Steinchen reingeholt. Damit das Nest nicht aus allen Nähten platzt, haben sie Müll in Form von Wattefusseln herausgetragen. Ratet mal wohin: in das neue Reagenzglas! Da gibt man sich die Mühe und die missbrauchen es als Mülltonne!


    Ich bin aber nicht nachtragend und habe den Ameisen noch einige winzige Tröpfchen Honig vor das Nest gelegt.


    Hier nochmal ein Youtube Video: Klick

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    Heute morgen kamen Nr. 13 und 14 beinahe zeitgleich zur Welt. Zuerst wachte die etwas kleinere von den Beiden auf und wurde sorgfältig von den anderen saubergeleckt. Sie ist nicht viel größer als die anderen Pygmäen und auf den ersten Blick würde man keinen unterschied erkennen. Auf den zweiten Blick sieht man aber, dass der Kopf ein wenig größer ist.


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    Die andere Arbeiterin ist nocheinmal größer. Stolze 5mm misst sie im vergleich zu den 3-4mm bei den Pygmäen. 1mm ist zwar nicht viel, trotzdem zeigt dies klar die Marschrichtung: immer mehr und immer größer!


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  • Meine Ameisen gingen heute Nacht auf Schatzsuche und haben promt die Schale mit den ungeknackten Körnern entdeckt. Prompt wurde eine Kostprobe mitgenommen und untersucht. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Korn um die Ameisengöttin der Ernte handelte und angebetet werden musste. Dazu formten sich sich zu einem Kornkreis und sprachen still ihre Gebete.


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    Zwischenzeitlich gingen mir die restlichen Heimchen, die damals den Kochtopf entgangen sind, tierisch auf die nerven. Einige Exemplare hatten sich zu adulten Tieren entwickelt und veranstalteten fast rund um die Uhr ein Zirpkonzert. Zeit für ein warmes Bad!
    Eines der toten Heimchen, ein kleineres Tierchen, bot ich meiner Kolonie an. Dabei bin ich ausversehen an das Reagenzglas gekommen und alles geriet in Panik:


    Video <- Klick


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    Es wuselte im gesamten Nest und die ersten gingen schon raus um Kies reinzuschaffen. Bei der ganzen Aktion habe ich mir mal meine Königin näher angeschaut. Ein wunderschönes, stolzes Tier, aber Moment mal! Was sehe ich da? Ein Stück Bein fehlt ihr auf der linken Seite!


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    Angstschweiß lief mir in Strömen die Stirn hinunter. Ich durchkämmte meine alten Bilder und Videos um nach Hinweisen eines Unfalls zu suchen und stieß dabei auf einen grausigen Fund! Meine Königin war seit der Ankunft eine Piratin mit Stümmelbeinchen!


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    Kein Wunder, dass die Königin bei Antstores im Sonderangebot war! Obwohl sie ja scheinbar gut klar kommt mit ihrer Behinderung, mache ich mir nun ständig Gedanken. Hätte ich bloß sie nicht näher angeschaut.

  • Das Heimchen wurde einigermaßen gut angenommen. Mir fällt auf, dass einige Heimchen sehr schnell schwarz werden, andere aber länger hell bleiben. Eine schlüssige Erklärung kann ich leider nicht abliefern, da alle Heimchen auf die gleiche Weise zubereitet wurden.


    Da meine Ameisen die sterblichen Überreste zum Reagenzglaseingang gezerrt haben, nahm ich meine Pinzette, um diese zu entfernen. Ging ganz gut, bis mir der Kopf entglitt. Wie in Zeitlupe fiel das Körperteil gen Boden und kullerte letzendlich in den Ytong rein.


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    Kein Problem dachte ich mir. Einfach eine Pinzette nehmen und rausfischen. Das war jedenfalls die Theorie. Praktisch war es mehr ein hilfloses rumstochern, was dazu führte, dass der Kopf stetig weiter reingedrückt wurde. Panik brach in mir auf. Ich wollte den Kopf ja dort nicht verschimmeln lassen. Irgendwie musst es doch zu bewerkstelligen sein. Ich brauchte irgendetwas langes und dünnes. So ähnlich wie ein Stück Draht. Das ist es! Ich nahm eine Büroklammer und bog sie auseinander. Am Ende machte ich einen kleinen Haken, wo sich die Vorderbeine des Heimchens sich verfangen sollten. Ganze zehn Minuten versuchte ich vorsichtig das Heimchen herauszuziehen, aber jedesmal sprang das Tier aus der Halterung aus kurz vor dem Ziel. Die Nerven lagen blank und just bevor ich aufgegeben habe, war das Tier doch noch draußen.


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    Was für ein Tag. Wenigstens kann ich mich über die 15. Arbeiterin freuen.

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