Kein bisschen lichtscheu?

  • Seit zwei Wochen halte ich nun eine kl. Kolonie Camponotus ligniperdus. Nach einem nicht ganz geglückten Umsiedelversuch habe ich nun folgende Situation: Die Gyne sitzt mitsamt Arbeiterinnen und Brut in einem Schlauchabschnitt. Am einen Ende befindet sich das Nest (Glasfarm) in das sie nicht reinziehen. Das andere Ende wurde mit Kies zu 3/4 zugemauert. Seit zwei Tagen tut sich nichts mehr. Kaum Aussenaktivität, kein Nestbau.


    Es ist ja einerseits sehr schön, dass ich so den vollen Einblick habe. Doch es verwundert mich doch sehr, dass sie das Licht gar nicht stört (Schlauch ist durchsichtig). Ins abgedunkelte RG wollen sie scheinbar nicht mehr zurück. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder kann sich dieses Verhalten erklären?

  • Es könnte auch sein, dass die Ameisen lieber im Licht sitzen weil es immer noch besser ist als das Nest. Vielleicht sagt ihnen das Nest gar nicht zu. Stressig ist es für die Tiere trotzdem die ganze Zeit im Licht zu sitzen.

  • Bei mir ist es fast das selbe meine Camponotus herculeanus sind auch in den Schlauch gezogen ob wohl ich ihnen 3 verschiedene Becken + Farm + Rg an biete. Obwohl sie nun im schlauch leben ist die Eiablage um das 3 fache gestiegen es sind nun 140 Eier 20 larven und 15 Puppen . Aber ich weiß nicht weiter. Als erfahrenener halter habe ich alles versucht die Feuchtigkeit reguliert die umgebung verändert ihnen Holz angeboten. Muss wohl weiter probieren.

  • Vielleicht liegt es einfach an der Farm? Vielleicht haben sie einfach nicht das "Bedürfnis" sich ein Nest in der Farm anzulegen, weil es auch anders geht? Warum versucht ihr nicht einfach mal einen Ytong.. Ice_trey hält sie auch erfolgreich in einem und mein Ytong-Nest wurde am ersten Tag bezogen. Ich möchte fast meinen das eine Farm für Camponotus ungeeignet ist, habe bis her auch keinen Haltungsbericht gelesen wo eine Kolonie in einer Farm lebt und wenn es einen gibt, vll solltet ihr Euch von dem der Ihn verfasst hat, einige Tipps holen. :winking_face:
    Jedenfalls gibt es in jedem Forum Threads zu dem Thema.. "Meine Camponotus wollen nicht in die Farm ziehen"


    Lieben Gruß

  • Hola,


    Camponotus ligniperdus sind durchaus in einer Farm zu halten, sie zeigen auch reichlich entsprechende Grab-Aktivitäten.
    "Tips" sind hier sicherlich nicht von Nöten, sondern lediglich etwas Geduld! Unsere Rossameisen haben ihren Dickkopf, und lassen sich allgemein schwer vorhersagen... es kann zB daran liegen, dass der Schlauch wärmer ist als die Farm, oder trockener, oder besser belüftet, oder weil wir März haben.


    Zum Thema Licht-Toleranz habe ich unlängst etwas gepostet, die Suchfunktion sollte Ergebnisse liefern.


    Warum nicht einen Ytong?
    Sorry, aber dieser Tipp ist etwas unüberlegt!
    Der Ytong ist zwar die allgemein beste und verbreitetste Alternative zu einem natürlichen Erdnest, aber eben nur eine Alternative! Fast jede einheimische Art wird nach Möglichkeit ein Erdnest bevorzugen, wenn der Ytong nicht gut bis perfekt ausgearbeitet ist... nicht umsonst soll die Arena trocken gehalten werden, nicht umsonst klagen viele User ueber einen Umzug ins Erdreich, nicht umsonst gibt es so viele Probleme bei einem Umzug in den Ytong!

  • Brauchst dich für nix zu entschuldigen :winking_face: Jeder hat seine Meinung. Aber ich halte diesen Tipp nicht für unüberlegt. Für mich persönlich ist ein Ytong-Nest das Beste und keine Alternative. Er ist billiger lässt sich sehr gut bearbeiten und man hat nicht so viele Probleme mit der Bewässerung wie bei einer Farm, jedenfalls wenn man schon etwas Erfahrung damit hat. Die Einsicht kann besser auch nicht sein...

    Zitat

    nicht umsonst gibt es so viele Probleme bei einem Umzug in den Ytong!

    Wie du an diesem Thread siehst und an vielen anderen gibt es genauso viele Probleme beim Umzug in eine Farm und meine Ytongs wurden bis her immer gerne angenommen und kann mich darüber nicht beklagen. Es ist mir klar das es bei Jedem etwas anders läuft.. aber wenn sie ihnen zusätzlich noch einen Ytong anbieten würden, wäre ich mir fast sicher das sie innerhalb weniger Tage einziehen würden (Wenn er gut bearbeitet wurde) und ihn auch der Farm vorziehen. (Ich weiß es ist nur eine Behauptung aber ich würde Geld drauf wetten ;))
    Naja das gehört wohl nicht zum Thema, sorry dafür.

  • Da kann ich dir Stronzo leider nicht zustimmen.Was hat eine Farm nicht, was ein Ytong nicht hat?
    Er hat keine so guten Einblick und ist für einen Anfänger etwas schwierig zu bewässern, doch das sind alles nur Nachteile für den Halter, für die Ameisen ist die Farm ein fast natürlicher Untergrund in den sie selber einen 2 dimensionales Nest ausheben können. Ein Ytong ist riecht sehr speziell und ist unnatürlich. In den meisten Fällen haben die Meisen nur die Wahl zwischen dem Reagenzglas und dem Ytong und einer nicht bewohnbaren Sandwüstenarena da ist die Wahl schon bald einmal klar.


    Gruss Fabian


    Marco_K: Ich persönlich würde rote Folie der Alufolie vorziehen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Er hat keine so guten Einblick und ist für einen Anfänger etwas schwierig zu bewässern, doch das sind alles nur Nachteile für den Halter


    Warum kein so guter Einblick? Ich wage es zu behaupten, dass man ein Ytongnest sogar wesentlich besser einsehen kann, denn dort stören meist keine Partikel die Sicht :winking_face:
    So klebt bei Farmen z.B. oft Sand an der Scheibe, was die Beobachtung erschwert. Ob es schwieriger zu bewässern ist kann man denke ich nur subjektiv betrachten. Ich selbst habe keinerlei Probleme mit der Bewässerung, weder bei der Wassertankvariante des Ytongs noch bei der... wie soll ich es nennen?^^ Die Variante, in der das Nest in einer Schale mit Wasser steht und sich von unten vollsaugt. Beides völlig unkompliziert :smiling_face:


    Ich für meinen Teil hätte eher Probleme bei der korrekten Bewässerung einer Farm^^


    Aber bei einem kann ich zustimmen: Eine Farm ist sicherlich natürlicher als ein Ytong, denn hier ist das Material naturnah bis naturidentisch und auch auf Grabaktivität müssen die Ameisen nicht verzichten- beim Ytong hingegen einige.


    Edit @Folgepost: Ok. Hab mich wohl vertan, das "er" hat mich fehlgeleitet. Denke auch, dass eigentlich die Farm gemeint war :smiling_face:

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

    2 Mal editiert, zuletzt von ice_trey ()

  • Hallo Fabian,


    sicher hat ein Ytong vorteile für den Halter, darum ist er ja auch für mich das beste Nest. Ich halte Ameisen ja damit ich auch meine Freude daran habe und nur weil ein Nest unnatürlich ist, heißt es noch lange nicht das es schlechter für die Tiere ist. Die Meisen antworten mir leider auch nicht wnen ich sie Frage :winking_face: Sicher ist eine Farm die natürlichste Lösung. Aber wenn man sich große Kolonien ansieht werden sie meist in Ytong-Nestern oder Kompletten Erdnestern gehalten. Ich denke eine Farm hat irgendwann ihre Grenze.


    @Ice: Noch kurz, ich glaube das mit der Einsicht und dem bewässern war auf die Farm bezogen, wenn nicht mein Fehler. :grinning_squinting_face:

  • Ich will euch nur darauf aufmerksam machen, das man Ameisen mit A schreibt.
    Oder unterhaltet ihr euch neuerdings über die Meisenzucht?
    Sorry im voraus.

    Veni,vidi,vici.Ich kam,sah,und siegte. :pistols:
    :ant::boese:
    1xAstronomische Einheit = 149 597 870 691m
    -Emses
    Neues Autfit, Neue Signatur.
    3,14159265358979323846264338327950288

  • Tja, eigentlich wollte ich ja wissen, ob jemand einen Grund wüßte wieso sich die Kolonie freiwillig dem Licht aussetzt. Aber diese Pro und Contra Diskussion über Nestvarianten ist natürlich auch sehr interessant und informativ. :smiling_face:


    Das Problem hat sich allerdings mittlerweile erledigt. Nachdem sie über zwei Tage im Schlauch verbracht haben, habe ich kurzentschlossen ein Stück abgetrennt und ans RG gesteckt. Einige Stunden später waren sie wieder in der dunklen, abgedeckten Ecke und haben jetzt ein wesentlich längeres RG :winking_face:


    Warum sie das Erdnest nicht angenommen haben kann ich nicht genau sagen. Ich vermute ich habe es zu sehr gewässert. Werde es die nächsten Tage nochmal ausprobieren, diesmal mit einem Erdnest UND einem Ytong. Dann können sie selber entscheiden in was sie lieber nisten.



    Ameisenbär: "Meise" ist ein inzwischen gebräuchliches Kürzel, ähnlich wie "Heli" (Helikopter) oder Voba (Volleyball). Man spart sich zwar nur einen Buchstaben, aber es klingt irgendwie gut. Auch wegen der Wahrnehmung des Halters (Meisen=klein und niedlich)

  • Wollte mich auch Mal zum Thema lichtscheu melden:


    Meine Lasius niger haben bisher im RG gelebt. Am Ostermontag haben sie dann Vorbereitungen für den Umzug in die seit einem Jahr angeschlossene Farm getroffen. Die Farm ist bis auf Höhe des Sand-Lehm-gemischs abgedungelt (also quasi unter der Erdoberfläche.


    Seit 2 Tagen sieht die Sache so aus: Der großteil des Volkes sitzt in der Farm AUF der Erde. lediglich die Königin mit Eiern und einigen Arbeitern ist nach wie vor im RG. In der Farm haben sie, oberirdisch, einen großen Larvenhaufen angelegt und füttern dort auch mit Eigens antransportierten Mehlwürmern. Sie haben sich zwar einen unterirdischen Bereich angelegt, aber sie verbringen ihre Zeit, mit den Larven, an der Oberfläche in voller Beleuchtung. Dort lassen sie sich auch von Kamerablitzlicht nicht stören.


    Wenn ich am Wochenende Mal Zeit dafür hab stelle ich auch die Bilder in meinen Haltungsbericht.

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