Orientierung & Kommunikation

  • Die für die Sinneswahrnehmung und Kommunikation wichtigsten Körperteile der Ameisen sind ohne Zweifel die Fühler. Sie sind enorm beweglich. Eine Ameise ohne Fühler ist völlig hilflos - eine Ameise mit zugeklebten Augen kann dagegen noch vieles leisten. Die Fühlergeissel einer Schwarzen Wegameise (Arbeiterin) trägt z.B. etwa 5000 Sinneszellen, die für die Wahrnehmung unterschiedlichster chemischer (Duft- und Geschmackstoffe, Wasser, CO2 etc.), mechanischer (Schwingungen, Luftströmungen) und thermischer Reize zuständig sind.


    Die Empfindlichkeit der Wahrnehmung ist enorm - so können Waldameisen noch Temperaturunterschiede von 0,25 °C unterscheiden.


    Die Bedeutung der Fühler für die Ameisen wird für den Beobachter augenfällig durch das häufige Reinigen, bei dem die Fühler sehr sorgfältig durch den Putzkamm zwischen Vorderfuss und Unterschenkel gezogen werden.


    Ein weiteres wichtiges Sinnesorgan sind die an den Kopfseiten gelegenen Komplexaugen (Facettenaugen).
    Sie sind je nach Gattung unterschiedlich ausgebildet. Je mehr Einzelaugen (Facetten) ein solches Komplexauge aufweisst, je besser sind die Konturbilder, die eine Ameise erhält. Waldameisen haben ca. 500 - 1300 Facetten in einem Komplexauge. Das erlaubt ihnen auch ohne Duftspur bei bewölktem Himmel gut zu navigieren. Sie orientieren sich ausschliesslich nach dem Sonnenstand.
    Die auf der Stirn gelegenen Punktaugen dienen höchstwahrscheinlich zur Wahrnehmung der Lichtrichtung. Das kann vor allem bei in der Dämmerung oder Nacht, bzw. in dunklen Wäldern, fliegenden Arten zum Finden gemeinsamer Paarungsplätze wichtig sein. Deshalb sind sie bei den fliegenden Geschlechtstiere meist gut ausgeprägt.


    Mit freundlichen Grüssen aus der Schweiz
    Julien

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