Hallo Wewa!
Die ersten Ameisen einer Kolonie sind immer Pygmäen, dass bedeutet, dass sie etwas kleiner als die "normalen" Arbeiterinnen sind, dass ist ganz natürlich und hängt mit der Versorgung durch die claustral gründende Gyne im Larvenstadium ab.
Die Pygmäen enstehen nur aus dem ersten Schub Eier der Gyne, sobald die Pygmäen (oder Zwergarbeiterinnen) geschlüpft sind, gehen diese auf Jagd und vesorgen die neuen Larven mit Eiweiß aus Beutetieren, etc., durch die nun bessere Versorgung entstehen normal große Arbeiterinnen.
Also bei dir dürfte es nicht mehr lange dauern, bis das Pygmäenstadium abgeschlossen ist, einfach immer schön füttern und dann wird das schon 
.
MfG
Michi
wewa: Was Michi-King da schreibt ist eine Möglichkeit, aber es gibt noch weitere Gründe, an die man denken könnte... so pauschal lässt sich das nämlich in den meisten Fällen nicht sagen:
Wenn das Volk jetzt ein Jahr alt ist, wird es sich ganz sicher um ein gekauftes handeln. Selbst wenn du nur mit einer Gyne angefangen hättest, sollten in 4-5 Monaten der Saison 2007 und der beginnenden 2008 schon mehrere Brutgenerationen geschlüpft sein. Eigentlich sollte das Pygmäenstadium daher längst abgeschlossen sein und Pygmäen neben "normalgroßen" Arbeiterinnen auftreten. Sofern das nicht so ist, würde mich das schwer wundern... dann würde die Beschreibung nämlich eher auf einen Mangelzustand hinweisen (ich weiß ja nicht, wie groß das Volk zu Beginn war, aber 20 Tiere sind schon etwas wenig, wenn du es gekauft hast). Vielleicht gibst du ja nochmal ein paar Informationen: wann genau hast du das Volk erhalten? Wie groß war es, als du es bekommen hast (oder war es nur eine Gyne)? Hattest du Verluste in der Winterruhe? Sind die Tiere alle gleich groß/klein?
Ich würde die Begründung für die kleinen Arbeiterinnen aber eher in einem anderen Grund suchen, der bei Lasius niger einfach näher liegt, als ein Problem in der Haltung: wahrscheinlich sind die Ameisen in deinem Garten gar keine Lasius niger, sondern eine andere Art, mit der man diese verwechseln kann. Bei uns sind Lasius niger im Moment noch recht inaktiv (sämtliche von mir beobachteten Naturnester zeigen noch kaum Außenaktivität), während z.B. Formica fusca schon ausgiebig furagieren... die könnten es sein und eine Verwechslung ist hier nicht selten. Zudem hat Lasius niger diverse Zwillingsarten. Vielleicht machst du auch hier mal noch ein paar Angaben: wie groß sind deine Arbeiterinnen? Wie groß sind die im Garten? Oder noch besser: möglichst scharfe Fotos von beiden! Dann kann man dir noch genauere Informationen geben. Ich an deiner Stelle würde aber nach einem Jahr nicht mehr unbedingt hoffen, dass sie noch wesentlich größer werden.
Also bei 20 Tieren am Futter kannst du von minimum 200 Tieren gesamt ausgehen. Meine Erfahrung mit Lasius niger ist das MAXIMAL 10% der Tiere außerhalb des Nests tätig sind.
Ok. Offensichtlich kann die Volksentwickling nicht mehr nachvollzogen werden. Aber wenn du nur die furagierenden Tiere meinst, zeichnet sich eh ein anderes Bild: Ich würde jetzt einfach mal grob über den Daumen sagen, dass es nach 1,5 Jahren (insgesamt) 100-150 Tiere sein sollten, wenn sich das Volk einigermaßen gut entwickelt hat. Bei nur rund 20 Tieren im Außenbereich liegst du also noch im Limit..."10%", wie MortumAmoris schrieb, ist meiner Erfahrung nach nämlich etwas zu wenig... nach meinen bisherigen Zählungen waren nach der Fütterung immer rund ein Viertel bis ein Drittel der Arbeiterinnen in der Arena... das würde dann etwa 60-80, mit einiger Ungenauigkeit maximal 100 Arbeiterinnen ausmachen. Dabei solltest du den Platzbedarf nicht überschätzen... 100 Tiere (bei Lasius niger) brauchen erstaunlich wenig Platz.
Berücksichtigt man, dass du erst im späten Herbst angefangen bzw. die Gyne ohne Arbeiterinnen überwintert hast und diese erst im Sommer letzten Jahres kamen (was mich schon wieder stutzig macht, weil es dann doch ziemlich lange gedauert hätte... aber das ist ja nicht mehr rekonstruierbar) ist das finde ich ein recht passabler Schnitt. Mangelerscheinungen können wir also erstmal ausschließen.
Bleibt noch das mit der falschen Art... aber auf deinem Foto erkenne ich gelinde gesagt gar nichts 
ok: mit viel gutem Willen ist es zumindest eine Ameise. Das können wir wohl vergessen. Wenn es wirklich nicht besser geht, miss die Tiere einfach mal nach... vielleicht hilft das ja weiter.
Hallo!
Zitat
MortumAmoris:
Also bei 20 Tieren am Futter kannst du von minimum 200 Tieren gesamt ausgehen. Meine Erfahrung mit Lasius niger ist das MAXIMAL 10% der Tiere außerhalb des Nests tätig sind.
Da kann ich Dir nicht so recht zustimmen. Je nachdem, wie ausgehungert ein Volk ist und wie weit die Nahrungsquelle vom Nest entfernt ist, konnte ich auch schon 70%-80% der Ameisen (Lasius niger) am Futter beobachten.
Zu Größe:
Ich habe auch ein etwas größeres Volk L. niger daheim und die sind auch alle recht klein. In der Natur laufen mir ständig größere L. niger übern Weg. Darüber wundere ich mich immer wieder. Es handelt sich hier um ca. 200-300 oder mehr Tiere, Brut ist jetzt nach dem Winter in Form von ca. 80 Puppen und 200 Eiern vorhanden. Ob es schon Larven gibt weiß ich nicht.
Naja, jedenfalls hab ich das Gefühl, dass mir damals eine andere Art angedreht wurde als Lasius niger. Gibt es denn eine Art, die L. niger sehr ähnlich sieht, nur etwas kleiner ist? So wie z.B. Myrmica rubra und "Myrmica microrubra"??? (Zwar ist M. microrubra keine eigene Art mehr, aber ich meine das Prinzipiell.) Myrmica microrubra
Gruß
EastGate
Edit: Okey, Lasius alenius soll wohl Lasius niger ähneln, jedoch etwas kleiner sein... Kennt jemand Größenangaben??? Lasius alenius soll außerdem weniger agressiv und furchtsamer als L. niger sein.
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
