Guten Morgen zusammen!
Ich beschäftige mich schon länger mit der Idee, Ameisen zu halten. Interessieren würde mich, welche "tropische" Art am Einsteigerfreundlichsten ist. Mein Interesse an Exoten kann ich dadurch begründen, dass ich etwas weiter weg von meinen Eltern studiere und somit hauptsächlich in der Winterzeit bei den Ameisen sein kann. Pflegehelfer für die Ameisen sind kein Problem (WG in einem Haus mit mehrerern befreundeten WGs ), ich möchte nur auch etwas von den lieben kleinen haben und ihnen nicht nur im Kühlschrank zuschaun .
Die Grundidee war eigentlich ein rundumversogtes automatisches Ameisenparadies mit simuliertem Tageslicht inklusive Sonnenauf/untergang/Mondschein, gesteuerte Wasserversorgung und Bewässerung, Temperaturkontrolle etc. (ich studiere Elektrotechnik ). Weberameisen oder ähnliche Baumbewohner klingen für mich allerdings zu aufwändig .
Ich könnte mich ja ganz gut mit den "typischen" Einsteigerarten anfreunden (wir haben eine Menge Lasius niger im Garten und es ist traumhaft den Kleinen beim herumtollen zuzuschaun ), nur is da eben dieses Winterruhe Problem ;). Meinen Eltern kann ich keine Ameisen antun . Bei Ameisen kriegen die ein kriegerisches Glitzern in den Augen und bewaffnen sich mit Nervengift
Ich hoffe ich muss meine Idee nicht aufgeben. Im vorraus Danke für eventuelle Antworten
"Einsteigerfreundlichster" Exot?
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Hallo Talon!
Herzlich Willkommen im AmeisenCafe!
Verstehe ich das richtig, dass du noch nie vorher Ameisen gehalten hast, ob einheimische oder exotische?! Es ist ein Fehler nicht mit einheimischen Arten anzufangen, nach erfolgreicher Haltung von einheimischen Arten darf man sich an Exoten versuchen, alles andere wäre nicht fachgerecht.
Zwischen den Exoten gibts natürlich auch wieder Unterschiede in der Aufwändigkeit der Haltung und im Schwierigkeitsgrad, allerdings sind im Prinzip alle Exoten schwer zu halten, da man wirklich mit Luftfeuchtigkeit, Temperatur und und und einen richtigen Nenner finden muss.
Außerdem würde ich die Ameisen nicht ein halbes Jahr (also die Sommerhälfte,... wenn du nur Winter da bist) irgendwelchen anderen WG Bewohnern andrehen, die vermutlich noch kaum eine Ameise genauer betrachtet haben...dass kann nur schiefgehen!
Exoten sind zwar lukrativ, da sie ganzjährig aktiv sind, aber keinesfalls ohne Vorerfahrung zu halten!!! Auch wenn du 5 dicke Ameisenbücher auswenig gelernt hast, meiner Meinung nach geht nichts über Praktische Erfahrung!
Als beispiel kenne ich einen Halter, der satte 11 Jahre lang (!!!) nur einheimische Arten gehalten hat und dann solangsam mal eine exotische, dass ist vielleicht etwas übertrieben, aber da siehst du mal wie wichtig Vorerfahrung ist.MfG
Michi
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HalloTalon
Sorry Michi-King das ich dir da wiedersprechen muss, aber es muss nun mal gesagt sein, dass so manche Exoten viel einfacher zu halten sind als unsere einheimischen "Einsteigerameisen" (Lasius niger/flavus, Formica fusca und Co.).
anz oberflächlich gesprochen sind Camponotus gute "Einsteigerameisen" in die Welt der Exoten - Zu dem sind die auch recht groß und gut zu beobachten (manche suchen ja genau das).
Das erste was man sich überlegen sollte, wenn man sich exotische Ameisen anschaffen möchte: Was für ein Habitat wird geplant/bevorzugt (vom Halter), denn es gibt eben Wüsten und Tropen! - Daher sollte man sich eben darüber gedanken machen....
Wüstenformicarien: Sind generell wärmer als andere Formicarien und die Luftfeuchtigkeit ist geringer als 40%. Was macht man im Sommer wenn es im Zimmer auf einmal heiß wird und was im Winter wenn das in der Nacht unter 20°C geht...
Tropen: Meist sehr gut bepflanzt und somit muss der Boden immer gut befeuchtet sein, also man muss bedenken dass die Ameisen ein Erdnest bauen. Die Luftfeuchtigkeit sollte immer recht hoch sein, also schwül. Auch hier sollte bedacht werden was im Sommer bei Hitze und im Winter bei der Kälte gemacht wird!
So viel erst mal dazu
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Hallo Life,
Sorry Michi-King das ich dir da wiedersprechen muss, aber es muss nun mal gesagt sein, dass so manche Exoten viel einfacher zu halten sind als unsere einheimischen "Einsteigerameisen" (Lasius niger/flavus, Formica fusca und Co.).Mhm, also da bin ich kein bisschen deiner Meinung .
Lasius flavus, niger und so weiter sind bei leibe einfacher als ein Exot!!! Bei Exoten muss man Temperaturen und Luftfeuchtigkeit etc. regeln, außerdem brauchen einige bestimmte Zuckerlösungen, wie ich hören konnte und auch die Bepflanzung ist bei einigen Arten notwenig.
Bei Lasius niger muss man keine Temperaturen regeln, auch keine Luftfeuchtigkeit, außerdem sind sie sehr genügsam in der Einrichtung des Formis und so weiter. Auch verzeihen diese Einsteigerarten meist mehr Anfängerfehler.
Ich verstehe den Satz nicht "manche Exoten sind VIEL einfacher zu halten als unsere heimischen Einsteigerameisen..." , warum sind dann in den FAQ's nie exotische Camponotus und so weiter auf der Einsteigerameisenliste !
Meine Meinung bleibt --->Keine Exoten ohne praktische Erfahrung mit einheimischen Arten!Gruß
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Also ich bleib bei meiner Meinung, denn die meisten Anfänger haben mit der Winterruhe die Probleme...
In den FAQ tauchen keine Exoten auf, da das größte Problem mit der "Infektionsgefahr durch exotische Ameisen" besteht, darum wird immer gesagt: "lieber einheimische Ameisen..." - denn die ganzen Profs wollen ja ihr Wissen durchbringen und gut wirken (was ja verständlich ist). Und zu dem bin ich der Meinung das man sich generell informieren muss und somit ist das mit der Infektionsgefahr durch exotische Ameisen genauso ein Thema wie mit einheimischen, also genau gleich riskant...
Zu dem muss ich sagen, dass das Aufbauen und Pflegen von Tropen-Terrarien allgemein gar nicht schwierig ist, wenn man die richtige Beleuchtung nimmt... Luftfeuchtigkeit wird bei mir auch täglich oder doch mal nur alle 2-3 Tage erneuert und seit dem meine Ameisen im Tropenformicarium sind, habe ich noch keine tote zu verzeichnen. Obwohl ich noch keine wirklichen Erfahrungen mit tropischen Temperaturen hatte (hab mich bei anderen Ameisenhaltern informiert und deren Ratschläge befolgt).
Mir fällt gerade ein das eines der Hauptgründe immer die Anschaffungskosten sind, denn die meisten die "dagegen sein wollen" sagen immer so Sachen: Lieber erst die, denn wenn die Kolonie mal eingeht dann verliert man nicht so viel "Wert"..., aber wem es nicht an Geld mangelt kann trotzdem mit einfachen Exoten anfangen wenn er möchte.
PS: Ich habe mit Exoten mehr Erfolg, als mit einheimischen! Für mich ist die Haltung der einheimischen Arten schwieriger...
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Hallo,
Anfänger die Probleme mit der Winterruhe haben?! Ja die gibts...
Wer wegen der Winterruhe nicht mit einheimischen Arten die Haltung startet ist für mich einfach ungeduldig, die Winterruhe gehört dazu, wer die nicht akzeptiert soll andere Tiere halten.
Trotzdem ist die Winterruhe kein Grund mit Exoten zu starten.
Es gibt genug Gründe warum das starten mit einheimischen Arten von Vorteil ist, bei Exoten kenn ich keine...
Jo das Aufbauen solcher Exotenformicarien ist nicht schwer wenn man soviel Erfahrung hat wie du, aber wir reden whier von jemanden der nie zuvor Ameisen gehalten hat, der weiß ja dann auch welche Beleuchtung, etc, optimal ist oder?! Neee sicher nicht!
Ein Kind das Fahrradfahren kann sagt auch dem Kind das es nicht kann "Fahrradfahren ist einfach".
Hätte zu dieser Sache mal gerne noch andere Meinungen, ich halte mich bisher noch mit einheimischen Arten, ich werd auch die Exoten noch ne weile links liegen lassen,... wer findet die Haltung von Exoten einfacher als die der einheimischen Arten?! Und vorallem wer empfielt einem Anfänger zum Start ins Hobby eine exotische Art?! Also ich empfel lieber Lasius niger als eine Exotische Camponotus spec. (als Beispiel)...Ach da kann ich mich auch an einem aus dem Ameisenforum erinnern, der startete mit einer südeuropäischen und dann direkt mit einer Exotischen Art, beides ging schief, da die Haltungsberichte abgebrochen wurden oder die Ameisen verkauft wurden. Außerdem war, wenn ich mich recht entsinnen kann die Luftfeuchte im Becken zu hoch und der Ytong schimmelte und so weiter,... also für einen Newbie ist das alles etwas schwerer.
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Also ich muss dazu sagen das ich selbst bei tropischen Ameisen auf dem Nullpunkt war als ich mir die Pachycondyla spec. ins Haus geholt habe, aber ich habe den User Moglie um Rat gebeten, da dieser schon ein bisschen länger sogar ein tropisches Gemeinschaftsbecken am laufen hat. Moglie sagte mir auch was für Pflanzen, Licht, Bodengrund und sonstige Einrichtung ich verwenden sollte. Es ist nun mal alles nur davon abhängig wie und wo man sich informiert. Das mit der Luftfeuchtigkeit ist auch recht simpel, denn dazu gibt es Hygrometeranzeigen, die man mittlerweile hinterhergeworfen bekommt.
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Also zunächst muss ich LifeStyler mal Recht geben: einige Exoten sind viel einfacher zu halten als einheimische Arten... Monomorium pharaonis zum Beispiel ist eine der einfachsten Arten überhaupt... um die muss man sich nichtmal kümmern, die nehmen sich schon was sie für sich und die paar hundert Gynen brauchen, die sich im Haus ausgebreitet haben Damit hat es sich aber auch mit der Zustimmung! Ansonsten spar ich mir Dinge, die ich schon zum Millionsten mal schreibe und bringe es auf den Punkt: Exoten sind was für erfahrene Halter, also solche, die sich in der Materie auskennen und Routine mit mit allen Handgriffen haben, die anfallen, vor allem aber im handling von Ausbruchsicherungen. Wer noch nie Ameisen gehalten hat sollte die Finger von Exoten lassen! Und wer alle Warnungen bewusst und wider besseres Wissen ignoriert hat keinerlei Verständnis zu erwarten.
Ob die Tiere einfach zu halten sind oder nicht ist übrigens völlig egal, das ist und war nie der Grund, Anfängern von Exoten abzuraten. LifeStyler: wir haben darüber an die hundert mal gesprochen und ich wiederhole es gern nochmal: schön, dass es bei dir gut gegangen ist, aber bei wie vielen Leuten ist es das nicht?Zitatdas größte Problem mit der "Infektionsgefahr durch exotische Ameisen" besteht, darum wird immer gesagt: "lieber einheimische Ameisen..." - denn die ganzen Profs wollen ja ihr Wissen durchbringen und gut wirken (was ja verständlich ist). Und zu dem bin ich der Meinung das man sich generell informieren muss und somit ist das mit der Infektionsgefahr durch exotische Ameisen genauso ein Thema wie mit einheimischen, also genau gleich riskant...
Nimm es mir bitte nicht übel, aber das ist völliger Quark: wir weisen auf intraspezifische Homogenisierung genauso oft hin wie auf die Infektionsgefahr durch Exoten (inwiefern diese bei einheimischen Arten gegeben und vor allem problematisch ist, ist mir hingegen schleierhaft, ich bitte um Erläuterung mit evidenter Quelle). Aber mal ganz davon abgesehen, dass es zumeist um Invasionspotenziale geht, ist das, was du hier schreibst, alles andere eine Rechtfertigung für irgendwas... was zum Henker beweist für dich die Tatsache, dass es mit einheimischen Arten auch Probleme geben kann (leugnet ja keiner), in Bezug auf die Exotenhaltung? Und den Unterschied zwischen einheimischen und eingeschleppten Parasiten muss ich dir ja wohl nicht erklären, oder? Du weißt, dass ich es tue, wenn du darum bittestUnd was heißt hier eigentlich immer "Probleme mit der Wintrerruhe"? Das Argument höre ich zum tausendsten Mal und konnte es genau so oft nicht nachvollziehen: viele Arten, die keine Winterruhe brauchen (also: gar keine!) sind potentiell invasiv und gehören de facto nicht in Anfängerhände. Andere bedeuten so viel Aufwand oder haben so spezielle Bedürfnisse, dass ich einen Kredit aufnehmen würde um auf das Scheitern der Aktion zu wetten. Da bleibt nicht viel übrig... außer diversen Halbexoten, die in irgend einer Art und Weise eine Winterruhe benötigen... tja, das wäre ihr Preis gewesen. Aber auf die Vorteile der Winterruhe geht mal wieder keiner ein... z.B. dass man als Anfänger an seiner ersten Anlage permanent Dinge entdeckt, die man noch verbessern oder verändern möchte, was ohne Winterruhe nahezu unmöglich ist. Mal ganz davon abgesehen, dass ich Michi-King91 völlig zustimme: die Winterruhe trennt die Spreu vom Weizen. Wer dafür nicht die Geduld hat oder wem das zu viel Aufwand ist, der sollte dringend über ein anderes Hobby nachdenken.
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Hi,
entgegen von joey und MichiKing-91 muss ich LifeStyler zumindest teilweise zustimmen.
Es ist nicht abzustreiten, dass diverse Exoten sehr viel einfacher als unsere heimischen Arten zu halten sind. Die Winterruhe ist unbestreitbar ein sehr häufiger Todesgrund, dies ist ein Faktor, der bei manchen Exoten einfach nicht vorkommt. Exotische Arten aus dem Regenwald sind selbstverständlich schwerer zu halten, da diese sehr spezielle Klimawerte benötigen. Doch auch dies sollte bei einem ernsthaften Halter kein Problem darstellen. Letztendlich ist es stets Personbezogen, ob man mit Exoten klar kommt oder ob diese jämmerlich verrecken werden. Selbstverständlich können ebenso Exoten wie auch Einheimische Völker sterben, aber dies steht wohl außer Frage.Es gibt viele Camponotus, die ich zweifellos einem ernsthaften Einsteiger empfehlen würde. Leider sind Empfehlungen über Internet immer sehr schwierig, da ich die Person hinter dem Bildschirm nicht kenne. Nicht zuletzt werden aus diesem Grund auch immer wieder hier heimische Arten empfohlen.
Potentiell gefährliche Arten sollten generell nie empfohlen werden. Dies gilt sowohl für Exoten als auch für Einheimische. Darunter sind unter anderem Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Momorium pharaonis, Polyrhachis dives und viele mehr. Falsch ist zu sagen, dass nur heimische Arten "ungefährlich" sind, wie es oftmals dargestellt wird. Gefahren gehen von jeglichen Ausbrüchen aus, sofern die Art nicht selbst "vor der Tür" gefangen wurde.
Alle Leute zu verteufeln, die einfach Arten ohne Winterruhe wollen, finde ich sehr zweifelhaft.
Extra für Michi:
Auch deine Tapinoma sind Exoten. Exoten sind alle Arten, die nicht aus Deutschland kommen. Exoten sind nicht nur Arten, die keine Winterruhe benötigen!!
Talon
Empfehlung kommt per PN. -
Guten Morgen!
Hochinteressant wir hier die Meinungen ausseinandergehen...
Eines möchte ich noch einmal wiederholen: ich habe nichts gegen Winterruhe oder einheimische Ameisen. Ich bin auch nicht gerade ein ungeduldiger Mensch. Aber wie in meinem ersten Post erwähnt, möchte ich die Ameisen öfter als 1-2 Monate im Jahr sehen...
Ich kenn die ganze Geschichte von Vogelspinnen... die Art ist anfängertauglich, die ist zu aggressiv, die is zu anspruchsvoll. Aber es gibt ja immer einen Mittelweg. Und genau nach dieser Art Ameise habe ich gefragt.
Dinge wie eine konstante Temperatur halten oder konstante Luftfeuchtigkeit halten betrachte ich nicht als Problem... Eine Heizvorrichtung und eine Befeuchtungsvorrichtung zentral gesteuert und mit ausreichend Messdaten aus dem ganzen Terrarium sollte das völlig autonom hinbekommen. Ich bin sowieso mehr der Tüftler...
Wenn ein Anfänger wie ich zu "gefährlichen" Arten wie zB die erwähnten Momorium pharaonis kommen sollte, lauft meiner Meinung eher bei den Händlern was falsch als bei den Anfängern... -
Hallo,
kleines Off-Topic: Ich weiß auch nicht was ihr alle für Probleme mit der Winterruhe habt . Für mich ist das ehrlich gesagt der einfachste Part der Ameisenhaltung. Die Temperatur muss stimmen (was sie in handelsüblichen Kühlschränken eigentlich sollte), das Nest muss feucht gehalten werden, hin und wieder ein kontrollblick und das wars dann auch schon^^
Ich persönlich betrachte die Winterruhe gar als Vorteil...ZitatEs ist nicht abzustreiten, dass diverse Exoten sehr viel einfacher als unsere heimischen Arten zu halten sind. Die Winterruhe ist unbestreitbar ein sehr häufiger Todesgrund, dies ist ein Faktor, der bei manchen Exoten einfach nicht vorkommt. Exotische Arten aus dem Regenwald sind selbstverständlich schwerer zu halten, da diese sehr spezielle Klimawerte benötigen. Doch auch dies sollte bei einem ernsthaften Halter kein Problem darstellen. Letztendlich ist es stets Personbezogen, ob man mit Exoten klar kommt oder ob diese jämmerlich verrecken werden. Selbstverständlich können ebenso Exoten wie auch Einheimische Völker sterben, aber dies steht wohl außer Frage.
Es gibt viele Camponotus, die ich zweifellos einem ernsthaften Einsteiger empfehlen würde. Leider sind Empfehlungen über Internet immer sehr schwierig, da ich die Person hinter dem Bildschirm nicht kenne. Nicht zuletzt werden aus diesem Grund auch immer wieder hier heimische Arten empfohlen.
Gerade vorher wurde geschrieben, dass es in erster Linie um die Erfahrung - hier insb. mit der Ausbruchsicherung geht. Es geht eben nicht nur darum, Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu halten...Und ja, ich denke auch das es Exoten gibt, die einfacher zu Halten sind. Um joey's Beispiel zu übernehmen: Monomorium pharaonis sind sicher einfach zu halten, wenn man sich ansieht, wo und wie die überleben (an der Stelle hör ich besser auf, will ja keinen auf dumme Gedanken bringen^^)... halten wird sie aber keiner, und warum? Invasivität, Krankheitsübertragung etc. ... Faktoren, die bei einheimischen Arten nicht in dem gleichen Maß gefährlich sind.
ZitatPotentiell gefährliche Arten sollten generell nie empfohlen werden.
Nun, da haben wir dann leider ein Problem: Jede (insb. exotische) Art ist potentiell gefährlich!!!!! Egal, was für einen Exoten ich mir ins Haus hole... wenn er ausbricht, kann er evenuell hier überleben, ist damit potetiell invasiv, ein potentieller Krankheitsüberträger etc. - nur weil bisher nichts passiert ist, heißt es nicht, das es nicht passieren kann/wird.
Sollte jemand von einer Art etwas anderes Behaupten, hätte ich gerne eine wiss. Untersuchung, zweifellos nachweist, das betreffende Art nicht bei uns überleben kann, mit Sicherheit keine Krankheiten überträgt und auch keine sonstigen Gefahren von ihr ausgehenich möchte hier nur mal an das Acromyrmex-Volk erinnern, das sich freilaufend erst von Flughundkacke und dann von Nachbars Garten ernährt hat... wer hätte vorher gedacht, dass diese doch recht anspruchsvolle Art so lange bei uns überleben kann?
ZitatDies gilt sowohl für Exoten als auch für Einheimische. Darunter sind unter anderem Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Momorium pharaonis, Polyrhachis dives und viele mehr. Falsch ist zu sagen, dass nur heimische Arten "ungefährlich" sind, wie es oftmals dargestellt wird. Gefahren gehen von jeglichen Ausbrüchen aus, sofern die Art nicht selbst "vor der Tür" gefangen wurde.
Beieinheimischen Arten besteht zwar auch das Risiko, das sie sich nach einem Ausbruch im Haus einnisten - die Gefahren sind aber andere als bei Exoten, die gar ein großes gesundheitliches Risiko für den Menschen darstellen könnten. (siehe Monomorium pharaonis). Bei den von dir genannten Lasius-Arten ist die Gefahr dagegen "nur", dass sie sich in Holzbalken des Hauses einnisten können (von intraspezifischer Homogenisierung mal abgesehen) - im schlimmsten Falle wird die Stabilität des Gebäudes/eines Gebäudeteils beeinträchtigt, aber von wie vielen von Ameisen verursachten Hauseinstürzen habt ihr in der letzten Zeit gehört?^^. Es besteht keine Gefahr, eine fremde Art in unser Ökosystem einzuschleppen, exotischen Krankheitsereger und Parasiten zu übertragen...
In der Regel ist eine Bekämpfung einheimischer Arten auch kein unlösbares Problem (wohl einfacher als bei Monomorium pharaonis und co), und diese im gleichen Atemzug wie Monomorim pharaonis zu nennen finde ich doch übertriebenIch persönlich würde übrigens auch keine holzbewohnende Art halten und auch anderen davon abraten, nur mal nebenbei...
ZitatAlle Leute zu verteufeln, die einfach Arten ohne Winterruhe wollen, finde ich sehr zweifelhaft.
Wer hat hier denn sowas getan?ZitatAuch deine Tapinoma sind Exoten. Exoten sind alle Arten, die nicht aus Deutschland kommen. Exoten sind nicht nur Arten, die keine Winterruhe benötigen!!
Nach gängiger Definition in Ameisenhalterkreisen sind Exoten Ameisen, die von außerhalb Europas kommen.Für eine Antwort für Talon fehlt mir jetzt leider die Zeit (werde ich noch nachholen ;)), nur so viel:
ZitatWenn ein Anfänger wie ich zu "gefährlichen" Arten wie zB die erwähnten Momorium pharaonis kommen sollte, lauft meiner Meinung eher bei den Händlern was falsch als bei den Anfängern...
Ich will lieber nicht wissen, was - wissentlich und unwissentlich - über das Internet so alles vertickt wird... die "alten Hasen" dieses Forums seien an einen gewissen Kaiza erinnert^^lg, chrizzy
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Ein Kompromiss zwischen Exoten und "mitteleuropäischen Ameisenarten" sind wohl die Arten, die in diversen Shops als "südeuropäische Ameisenarten" angeboten werden.
Wie z.B.
Messor barbarus oder einige wegender Größe vielleicht für dich interessantere Camponotus.
Das wäre das Mittelding zwischen langer Winterruhe und keiner Winterruhe.
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Hallo,
klar gibts Exoten die einfach zu halten sind, da stimm ich sicherlich zu, allerdings meine ich nicht nur wegen der Temperatur-/Luftfeuchtigkeitsregelung und Infektionsgefahr, dass man mit einheimischen Arten in die Ameisenhaltung starten sollte.
Praktische Erfahrung ist wichtig und für mich ist es klar, dass man nicht mit Exoten, sondern mit einheimischen Arten startet. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass ich dir Lasius niger oder ähnliches empfehle, wie es bei Einsteigern üblich ist. Lasius niger verzeiht recht viele Anfängerfehler, die kommen werden! Und wenn du nur im Winter da bist, dann ist die Ameisenhaltung wohl nichts für dich, sorry... aber deswegen mit Exoten zu starten?! Weiß nicht...es ist ja eh deine Sache wie du das machst.
Aber okay, wenn man LifeStylers Meinung nimmt, dass einige Exoten leichter in der Haltung sind als Lasius niger, Lasius flavus und Co, dann empfehle ich dem nächsten Einsteiger am besten keine Lasius niger sondern Camponotus spec. oder änhliches. Von Monomorium brauchen wir eig. nicht sprechen, da diese Art niemals gehalten werden sollte.Meine Meinung, werd nicht davon abweichen, da ich sie vollkommen korrekt finde...
Gruß
Michi
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Zitat
Michi-King91
Aber okay, wenn man LifeStylers Meinung nimmt, dass einige Exoten leichter in der Haltung sind als Lasius niger, Lasius flavus und Co, dann empfehle ich dem nächsten Einsteiger am besten keine Lasius niger sondern Camponotus spec. oder änhliches. Von Monomorium brauchen wir eig. nicht sprechen, da diese Art niemals gehalten werden sollte.Wieso nicht? - Wenn die Haltung doch einfacher ist, wieso sollte man sich dann schwieriger zu haltene Ameisen anschaffen, wenn das doch um so schneller schief laufen kann.... Denn nicht ohne Grund wurden dann extra Lasius niger/flavus und Co. ausgewählt, da diese eben sehr robust sind... aber es gibt nun mal auch andere Arten die sehr robust sind, nur eben aus anderen Ländern/Kontinenten...
Nach gängiger Definition in Ameisenhalterkreisen sind Exoten Ameisen, die von außerhalb Europas kommen.Also sind meine Camponotus cf. herculeanus aus Kanada auch als Exoten einzustufen
War ein Scherz, hab verstanden wie du das meinst - Ich würde jedoch eher sagen: "Je nähe man an den Equator kommt, um so exotischer werden die Ameisen und deren Haltung"
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Hallo,
Auch deine Tapinoma sind Exoten. Exoten sind alle Arten, die nicht aus Deutschland kommen. Exoten sind nicht nur Arten, die keine Winterruhe benötigen!!
Sind dann Ameisen aus beispielweise Österreich Exoten?! Das ist mir neu! Wusste garnicht das meine Camponotus herculeanus aus Österreich Exoten sind, danke für die Aufklärung *Ironie*, ich glaube alles was nicht aus Deutschland kommt ist etwas übertrieben. Ich meine auch eher, dass Arten außerhalb Europas exotisch sind. Meine Tapinomas zähle ich nicht komplett als Exoten, da sie eventuell doch Winterruhe benötigen (eine verkürzte), aber um die Tapinoma gehts hier ja nicht... (By the way, das Zitat ist von Fraaap nicht von Life )
@Life: Warum komplex wenns auch einfach geht?! Wenn man eine Art kauft, die beispielweise in Südafrika heimisch ist und dort robust zu halten ist, dann muss man trotzdem deren Bedinungen dort im Formicarium in Deutschland nachimmen, ich finde es für den Laien leichter, wenn man erstmal ohne diesen Schnickschnack wie Heizmatten und Co auskommen kann. Aber naja, der Halter bestimmt, nur über Leute die mit Exoten starten und nach einigen Tagen hilferufend im Forum aktiv sind, lache ich nur...
MfG
Michi
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Talon, ich hoffe wir haben dir jetzt nicht die Ameisenhaltung vermiest mit unserer Diskussion... die Kontroverse, die du hier findest, wird seit Jahren geführt und wohl auch noch in Jahren geführt werden, ohne ein Ergebnis zu liefern. Und wie du siehst gibt es für beide Seiten gute Argumente. Und ja, es stimmt absolut, dass es einfach zu haltende Exoten gibt (auch solche, die hinterher nicht unbedingt eine Katastrophe auslösen) und das auch die Haltung einheimischer Arten nicht unkritisch ist (Stichwort: intraspezifische Homogenisierung... das Risiko einer Infektion mit fremdartigen Parasiten ist bei einheimischen Arten gering, denn die haben normalerweise auch einheimische Parasiten ;)) weshalb auch hier ein Ausbruch dringend vermieden werden sollte. Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel... logisch dass es beides gibt. Aber alles in Allem ist die Empfehlung einheimischer Arten einfach ein quasi perfekter Kompromiss, der aus der langjährigen Erfahrung vieler Halter resultiert und es dem Einsteiger eigentlich einfacher machen soll. Man muss sich folgendes vor Augen halten:
Die Wahl der Art ist eine der schwierigsten Aufgaben, mit der man zu Beginn konfrontiert wird: man hat nur grobe Vorstellungen von der Haltung oder den Dingen, die einen erwarten und weiß eigentlich auch nur grob, was man eigentlich will. Eine große Art die eher inaktiv ist oder eine wahnsinnig aktive, dafür aber kleine? Welche Verhaltensweisen will ich sehen? Halte ich das überhaupt durch? Oder: bin ich der Typ, der 3mal am Tag 2 Stunden mit dem Hobby verbringt oder kann es sein, dass Zeiten kommen, in denen ich nur alle paar Tage mal wirklich Zeit dafür habe? Wieviel Platz habe ich zur Verfügung? Genügt der Art, was ich ihr zu bieten habe, oder bräuchte sie mehr? Für einen Anfänger fast unlösbare Fragen. Und nun findet man sich in einem Shop wieder und soll dort eine Art auswählen. Dann sieht man sowas wie "Haltungsklassen" und meint, eine ideale Art zu finden... dabei ist diese Art nicht nur einfach, sondern unter Umständen auch extrem gefährlich und hat schon erfahrene Leute mit jahrelanger Erfahrung vor unlösbare Probleme gestellt. Aber woher soll man das wissen? Und dann fragt man in den Foren nach und bekommt auch keine richtige Antwort... und man steht wieder am Anfang.Was ich hier verdeutlichen will ist nur: einheimische Arten bzw. "Einsteigerarten" zu empfehlen schränkt die Zahl möglicher Arten erst einmal ein. Und so viele empfehlenswerte Exoten gibt es für Anfänger wirklich nicht... mir fällt auf Anhieb nur eine Art ein, die ich als Tipp wirklich verantworten könnte (die anderen sind entweder für den Halter oder für die Tiere am Anfang reichlich problematisch). Das heißt nicht, dass die Einsteigerarten langweilig oder völlig unproblematisch wären... das heißt nur, dass sie ideal zu den Bedürfnissen eines Anfängers passen. Aber viele Halter, darunter meine Wenigkeit, werden dir auch nach Jahren immer wieder gern berichten, dass genau diese Arten noch immer ihre Lieblinge sind (in meinem Fall sind es Lasius niger). Die Vorteile für den Anfänger sind ganz klar: die Entscheidung wird zunächst einmal viel einfacher. Statt aus ein paar hundert Arten eine auswählen zu müssen (wozu man als Einsteiger ja eigentlich gar nicht fähig ist) wählt man nun aus 5 oder 6, dennoch ist für jeden Geschmack was dabei! Zum Zweiten sind wirklich ernsthafte Probleme wie das Einschleppen von Parasiten oder das versehentliche Auskommen potenziell invasiver Arten aus Unwissenheit von vornherein ausgeschlossen. Damit muss sich der Halter in seinem neuen Hobby noch nicht mit mehr Problemen und Risiken herumschlagen, als es eh schon gibt, und kann sich in Ruhe auf das vorbereiten, was da kommt. Und es gibt dutzende Berichte zu allem möglichen, was diese Arten betrifft, und hunderte Leute, die sie halten oder gehalten haben... es gibt also keine Ungewissheitszonen oder Spekulationen, in denen man völlig unvorbereitet agieren müsste (was man bei vielen Exoten häufig muss, zu denen es kaum gute Informationen oder nennenswerte Berichte gibt). Und die Winterruhe... ja die gehört zur Ameisenhaltung wie Gassi gehen zur Hundehaltung. Viele spannende Arten halten Winterruhe und das ist auch gut so (siehe Vorteile oben)... sich damit von Anfang an auseinanderzusetzen, wenn man sich eh in einer Phase des Lernens und Experimentierens befindet, und das dann auch noch mit Arten, die so manchen kleinen Fehler problemlos wegstecken, ist das Vernünftigste was man machen kann.
Solltest du noch weiteren Diskussionsbedarf haben, weitere Entscheidungshilfen benötigen oder einfach fachliche Fragen haben: immer her damit, wir sind dir bei allem gern behilflich. Auch gern via PN, wenn du möchtest
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ja.. diese diskussionen findet man ja auch in anderen foren zuhauf
keine sorge, mir vermiest man so schnell nichts ( vor allem nicht mit einer diskussion :wahnsinn: )
Aber duch die vielen Argumente merkt man, dass man vielleicht doch noch den einen oder anderen Artikel und Haltungsbericht duchforsten sollte bevor man den Einstieg wagt... und das hab ich jetzt auch vor :]
Guten Abend noch!
Talon -
Am Anfang sollte man eh große Tiere nehmen da man dort beim Ausbruchsschutz nicht viel falsch machen kann.
Kenne es von jenamdem der als Anfänger Lasius niger und Myrmica rubra gehalten hat. Diese sind im nach 3 Wochen in der Bude rumgerannt. Bei Camponotus herculeanus ist ihm das nicht passiert.
Meine beliebteste Anfängerart ist Polyrhachis illaudata. Verdammt groß, kleine Kolonien, schön anzusehende Tiere, einfachste Haltungsbedingungen.
gruß
benai
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