Ameisen bei der Deutschen Bahn AG

  • Hallo Leute,
    ich bin ja erst vor kurzem in die Ameisenhaltung eingestigenund habe mich natürlich auf euer Anraten durch die vielen seiten des Ameisen Wiki geschlagen und habe auch ein paar berichte von euch gelesen. Unteranderem stand dort drinn das man seine Ameisen nicht neben einer Anlage Kühlschrank ect. pp aufstellen sollte weil die erschütterungen (vibrationen) und laute Musik sie stören. Ich arbeite im Aussendienst bei der DB und musste festellen das sich die Ameisen Sehr viele Nester im Schotter anlegen wo regelmäßig Züge fahren, diese machen erstens einen Hällen lerm und zweitens vibriert der Boden dort rund 1000 mal stärker als bei einem Kühschrank oder anderen Sachen. Müssten die AMeisen dort nicht unter stress stehen und aussterben??? Was denkt ihr darüber?? Vielen dank im Vorraus
    Abimelech

  • Hallo Abimelech!


    Das ist eine durchaus spannende und Interessante Frage!
    Ich kann es dir auch nicht sicher beantworten, aber ich kann ja mal Rätsel raten :grinning_squinting_face: , ich weiß nicht ob dir das überhaupt jemand mit 100% Sicherheit beantworten kann...
    Also erstmal hast du recht, es ist nicht gerade von Vorteil die Ameisen neben eine Mega Musikanlage zu platzieren, allerdings bin ich mir nicht sicher, inwiefern das wirklich Auswirkungen hat.
    Zu deiner Frage: Eventuell sind die Ameisen recht weit im Erdreich, unter den Schienen und bekommen dort weniger von dem Lärm und den Vibrationen mit, aber sicher kann ich dir das, wie erwähnt leider nicht sagen!

  • Wie oft fahren an den Stellen den Züge über die Gleise? Es könnte ja auch damit zusammenhängen, dass die "Störungen" nur von kurzer Dauer sind. Ein Kühlschrank hingegen vibriert die ganze Zeit. Aber ehrlich gesagt hab ich davon auch null Ahnung, ist nur mal ne Vermutung.

  • Also tief im Erdreich nein da ist Nur schotter und sie sind ziemlich weit oben... ich habe nämlich aussversehen ihr nest zerstört ... (sorry leute bitte net meucheln) und habe die gyne freigelegt... es waren auch recht viele ameisen vorhanden. das spannendste an der sache ist das dort viele lange güterzüge fahren und das im 12 minuten takt die erschütterungen varrieren nach ladung, aber ich mein ob jetzt 10 oder 20 t pro Wagon vibrieren ist ja eigentlich egal fakt ist da diese erschütterungen sehr stark sind

  • Wenn es sehr viele waren dann kann es ja eigentlich gar kein allzu junges Volk gewesen sein, was mich ein wenig verwundert :think: ich kenne das eigentlich nur von einer Baustelle an einer stark befahrenen Straßen (ein Freund arbeitete auf der Baustelle und kennt mein Hobby... erzählt mir immer was er da so ausbuddelt :grinning_squinting_face: ). Das Volk war auch sehr oberflächennah vorhanden, allerdings war das Nest der Schilderung nach etwa einen Meter tief und ich gehe fest davon aus, dass die Gyne nicht gerade ganz oben residierte und daher sicher nicht viel mitbekam. Aber so ein Zug rumpelt schon anständig... wieso sich dieses Volk an einer solchen Stelle einnistet ist mir unklar, denn normalerweise ziehen viele wilden Völker wenn sie größer werden doch sehr gern mal um... wenn sie sich also nicht in die Tiefe ausbreiten können oder die Bedingungen suboptimal sind verschwinden sie üblicherweise. Ich kann es mir eigentlich nur so erklären, dass die Tiere eine gewisse Toleranz gegen den Stressor entwickelt haben, was mich aber zu der Frage bringt, warum sie das in der Haltung nicht schaffen (habe selbst diverse schlechte Erfahrungen mit Dauerstress und Erschütterungen durch ungünstige Standortwahl gemacht... in einigen Fällen führte das sogar zum Absterben des Volkes). Klar ist auch, dass gelegentlicher Stress nicht zwangsläufig negative Auswirkungen auf den Organismus der Tiere haben muss, denn der Zustand selbst ist ja noch nicht schädlich. Aber ein tonnenschwerer Zug alle paar Minuten ist wohl kaum als "gelegentlich" zu bezeichnen. Möglich ist aber auch, dass es sich dabei um eine Polygyne Art handelt und du nur eine der Gynen gesehen hast... möglicherweise in einer Umzugsbewegung oder aber einfach nur zufällig. Möglich ist auch, dass die Gyne aus dem Schwarflug stammte und die Nestdichte an besagter Stelle sehr hoch war oder es sich sogar um eine polygyne oder zumindest oligogyne Art handelt, welche sich gerade um eine adoptierte Jungkönigin kümmerte. Aber genau genommen stochere ich jetzt im Nebel... ohne die Art zu kennen und/oder den zeitlichen Abstand zum Schwarmflug kann man dazu eigentlich kaum etwas sagen. Fakt ist nur: es ist zum Einen seltsam und zum Anderen warne ich (nur für alle Fälle :winking_face: ) alle, die hier eine Einladung lesen, das nächste Formicarium auf die 6000Watt-Box zu stellen, eindringlich: wieso auch immer es funktioniert, in der Haltung würde ich das um nichts in der Welt ausprobieren, das geht sehr wahrscheinlich nicht gut aus!

  • Ameisen an Schienen sind mir auch schon immer aufgefallen. Aber darüber nachgedacht hab ich eigentlich nie :face_with_tongue:
    Entlang der Strassenbahn Schienen bei mir sind auch überall Nester die teilweise direkt an der Schiene ihren Ausgang haben.
    Das wir einen 5 Minuten Takt haben scheint sie auch nicht sonderlich zu stören.
    Aber ausser Formica sp. und Lasius niger habe ich keine entdeckt.
    Ich denke mir das die Vorteile am Wohnort Schiene einfach überwiegen.
    Es ist immer warm und der Untergrund dank Schotter stabil. Eine Gründerin muss nicht sonderlich viel graben um tief zu kommen und Futter gibt es dank dem schnellen Snack an der Haltestelle auch immer^^

  • Das verwunderliche ist das ich bestimmt schon 4 verschiedene Arten an Ameisen gesehen habe, kann sie leider nicht zuordnen ... weil ich muss ja auch noch irgendwann mal arbeiten ^^. aber zum einen sind es 5-6 mm große und sehr schnelle ameisen (komplettes nest sehr groß) heute habe ich ganz viele sher kleine helbraune ameisen gestört auch sher viele ameisen... Hat vielleicht jemand eine idee woran es liegen könnte das sie diesen permanenten stress vertragen??

  • Vielleicht weil es kein Stress für sie ist? Viele Ameisen leben auch auf Bäumen. Da werden sie wenn es windig ist auch ganz schön durchgeschüttelt ... wohl schlimmer als wenn mal nen Zug über deren Bau fährt.
    Aber auch bei reinen Bodenbewohnern, wird das Thema Erschütterung meiner Meinung nach überbewertet.
    Ich hab auch das Nest meiner Messor direkt neben meiner Zimmertür stehen... jedesmal wenn da jemand durchläuft hört man das Glas vom Terrarium das über dem Nest steht klappern .... bisher haben sich die Messor noch nicht beschwert ... Aufregung im Nest ist auch nicht zu merken. Wird reingeleuchtet oder (noch schlimmer) in die Arena gepustet, dann flitzen die wie wild.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Messor sind da das Gegenteil. Ich brauch nur die Gießkanne nebenan absetzen und die werden schon nervös. Olle Schisser -.-
    Also ist das nicht allgemein gültig :winking_face:


    Ist übrigens ein interessantes Thema und ich zerbrech mir grad den Kopf darüber, wieso und warum^^

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Weiterer Faktor ist wohl auch die Koloniegröße. Jedenfalls kommt es mir so vor, als ob kleinere Kolonien schneller aus der Ruhe zu bringen sind als Große. Betrifft nicht nur Erschütterungen sondern auch Störungen durch Licht ...


    Aber wie Smaug schon sagte, wird es wohl auch stark von der Art abhängen ... wie schon erwähnt werden baum-bewohnende Arten wohl wesentlich toleranter gegenüber Erschütterungen sein, als bodenbewohnende Arten.

  • Sicher ist das die falsche Bezeichnung wenn ich jetzt von Panik spreche aber wenn eine meiner Arbeiterinnen in der Arena ist, und sie erschrickt weil ich vielleicht den Deckel fallen lasse, rennt diese zurück und versetzt jede Ameise der sie begegnet in einen solchen Zustand.
    Das ist so ähnlich wie bei einer Flüsterpost^^
    MIt dem gleichen Ende. Manchmal erreicht die Paniknachricht die Königin ganz unten in der Farm und manchmal verpufft es schon im Schlauch.
    Da auch nicht jede Interesse hat die Nachricht weiter zu geben.
    Also wenn das Nest so tief liegt und es nach dem gleichen Prinzip wie bei meinen Formica läuft dann ist das auch eine Möglichkeit.

  • Also ich musste einem Volk Lasius niger einen neuen Standort suchen, weil die Ameisen bei jedem Vorbeigehen in Panik gerieten und und die Brut nicht von der Stelle kam... dazu muss man sagen, dass der Boden aus alten Holzdielen besteht, da knarrt und wackelt's beim Laufen halt etwas. Nachdem ich das Volk ins Schlafzimmer umgesiedelt hatte kam die Brutentwicklung in Gang und das Volk entwickelte sich gut. Mein erstes Volk stand auch an dieser Stelle.... und bekanntermaßen ist bei dem nach einiger Zeit die Gyne verstorben, was möglicherweise auch daran gelegen haben könnte (habe alle anderen Gründe eigentlich ausgeschlossen, aber ganz genau kann ich es natürlich nicht sagen). Jetzt wäre es also schon mal interessant, herauszufinden, wieso die Vibrationen in dem einen Fall stören und in einem anderen nicht... ich bin zwar nicht gerade ein Fliegengewicht, aber so ein Güterzug ist dann doch noch etwas schwerer, wieso löse ich beim Laufen Panik aus und der Zug nicht? Wie gesagt: Könnte es die Regelmäßigkeit sein? Oder evtl. die Tatsache, dass der Zug im Gegensatz zum trampelnden Besucher nicht plötzlich da ist, sondern sich lange vorher ankündigt, weil die Vibration sukzessive ansteigt und ebenso wieder abklingt, was möglicherweise nach einiger Zeit eine Gewöhnung möglich macht?

  • Was du nicht wissen kannst, ist, das sich die Vibrationen vor dem Zug in grenzen halten und erst beim befahren jener stelle durch den druck auf die gleise erschütterungen hervorgerufen werden.Da sich das Gleis durchs gewicht nach unten drückt. Zu deiner Argumentation mit dem vorher ankündigen wegen der entfernung kann ich nur sagen das du ja auch schon, wenn dein boden aus holz ist , dich vorher durch vibrationen ankündigst. Vielleicht könnte man die Ameisen dennoch daran gewöhnen...

  • Kein Fliegengewicht ? Ich denk bei dir schon immer an einen Justus Jonas Verschnitt :grinning_squinting_face:


    Zitat

    ...dazu muss man sagen, dass der Boden aus alten Holzdielen besteht, da knarrt und wackelt's beim Laufen halt etwas.


    Lasius hab ich grad nur welche im RG und die Musik die bei mir 24 Stunden läuft und der Bass den ich in ihrem Zimmer noch spühre hat sie bisher noch nicht davon abgehalten Eier zu legen
    Ist vll die echte Bewegung. Also das sich das Formi bewegt hat wenn man dran vorbei ist?

  • Das war nur auf joey mit seine Dielen bezogen


    Wie gesagt bei den Gleisen denke ich, das Nest liegt tiefer.
    Unter dem Schichten die für die Schienen aufgeschüttet werden. Erst in der Erdschicht und ein langer Zugangstunnel führt durch die Tragschichten zu den Gleisen. Vll liegt es auch viel weiter Seitlich und sie nutzen nur einfach die Ritzen In der unteren Schicht um sich ein wenig Arbeit zu sparen und wir alle spekulieren völlig dran vorbei^^

  • Justus Jonas? Halt mich jetzt nicht für ungebildet, aber who the f*** is Justus Jonas?


    Zitat

    Ist vll die echte Bewegung. Also das sich das Formi bewegt hat wenn man dran vorbei ist?


    Das kann durchaus sein. Wahrscheinlich bedeuten stärkere Vibrationen/ Bewegungen in einem Formicarium immer, dass sich das Nest unnatürlich mitbewegt, was in der Natur normalerweise bedeutet, dass das Volk ausgegraben wird. Der Zug hingegen bringt zwar Vibrationen, aber keine "echten" Erschütterungen des Nestes (wie auch... der Boden bleibt wo er ist, auch wenn er vibriert... zumal ich ebenfalls glaube, dass das eigentliche Nest wesentlich tiefer liegt). Aber wie gesagt: keine Ahnung, alles Spekulation.

  • So würde ich auch vermuten. In meinem Zimmer befinden sich ebenfalls Holzdielen, die Lasius niger, die ich vorübergehend in Pflege habe, stehen direkt neben der Tür, weil es keinen anderen Platz gab. Auch bei ihnen ist kaum eine Reaktion zu bemerken, wenn ich z.B. staubsauge, was auf Holzdielen durch den schweren Saugkopf nicht unerhebliche Vibrationen hervorruft.
    Das gilt auch für meine Camponotus ligniperdus, die allgemein einen sehr erschütterungsunempfindlichen Eindruck machen. Als ich allerdings Teile der Arena umgestaltete (das Nest ist intern) und dabei mit meiner kleinen Schaufel über das Tongranulat unter dem Sand kratzte, brach Panik im Nest aus. Es dauerte eine ganze Weile (über20min!), bis sie sich wieder vollkommen beruhigt hatten.
    Ich würde also mal annehmen, dass Kolonien, selbst wenn sie zur gleichen Gattung gehören, sehr unterschiedlich auf diverse Störungen reagieren. Während einige Völker völlig unbeeindruckt unter Schienengleisen hausen, würde dies für andere den sicheren Tod bedeuten, wenn sie zum Bleiben gezwungen wären.

  • Moin es gibt Neuigkeiten zu Berichten.
    Also wir hatten am Sonntag Umbaumaßnahmen, und dabei wurde das Komplette Gleis inklusive Schotter entfernt.
    Da Ich selbst kein Gleisbauer bin, habe ich mir erklären lassen wie wie so ein Gleis Gebaut wird ... Jetzt kommt etwas ganz interessantes, die die Theorie der tiefen erdnester fast Auschließt. In ungefähr 1,20 tiefe befinden sicht Wasser dichte aneinandergeklebte folien die wasser nach links und rechts in ein Kanalnetz leiten sollen. Sprich unsere kleinen Racker kommen maximal bei abweichungen und ausgleich 1,50 tief. jedoch können die ameisen auch nicht die unteren schichten nutzen das es sehr wahrscheinlich zu feucht ist... habt ihr vielleicht noch weitere ideen warum sie dort nisten??

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