Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrung

  • 01.04.2010


    Die Winterruhe ist vorbei. Sie waren die letzten, die sie beendeten - es hatte bereits seit mehreren Tagen Temperaturen von 15°C und mehr - Lasius cf. niger und Temnothorax spc. sowieso waren schon am rum düsen - was sie aber nicht interessierte, bis eben vor fast zwei Wochen.
    Die Kolonie hat augenscheinlich keine Verluste an Arbeiterinnen erlitten und überstand damit die Winterruhe ganz gut (bei der Brut weiß ich es nicht, da ich den Abschlussbestand von letztem Jahr nicht notiert hatte), ganz im Gegenteil so komme ich bei mehrmaligem zählen immer auf 25 oder 26 Arbeiterinnen - es ist wohl davon auszugehen, daß die zwei Kokons noch geschlüpft sind letztes Jahr.


    Über den Winter bewässerte ich das Nest einmal in der Woche, indem ich den Wassertank Rand voll machte. Dieser war dann immer ungefähr nach gut fünf Tagen aufgebraucht.
    Die Kolonie hatte sich auf zwei Kammern aufgeteilt, die Königin, die Majorin und ein paar Minore/Medias hielten sich mit der Brut zusammen in der üblichen Kammer im Holz auf, während ca. fünf Arbeiterinnen unten im Ytong nahe der noch fast mit Kies gefüllten linken Kammer.
    Den ganzen Winter über bot ich zur Sicherheit Wasser und auch Honig an, ob davon jedoch etwas genommen wurde, weiß ich nicht.
    Die Temperaturen lagen so zw. 6°C und 12°C - teils nicht wirklich tief, denke aber es reicht dennoch aus, da es es nicht länger anhaltend so warm war und auch nicht einmal Aktivität im Nest bei Lasius cf. niger gab, geschweige den, daß sie draußen unterwegs waren.


    Der Holzbereich hat sich im Inneren gut gehalten, jedoch hatte sich außen, an der Stelle wo ich den Wassertank auffüllen kann, Schimmel gebildet und zwar einmal am Übergang zur Arena hin und einmal an einer kleinen Stelle am Holz, welches aber tendenziell eher wieder verschwindet.
    Zur Arena hin hat sich der Schimmel wohl wegen lose Holt-/Plfanzenteile breit gemacht und setzte sich dann auch etwas auf dem Gips/Lehm ab. Als hoffentlich anhaltenden Gegenmaßnahme saugte ich den Schimmel, die losen Teile und die oberste Schicht des Sand/Lehm-Gemisch ab.


    Das Nest innere blieb leider dennoch nicht von Problemen verschont. Die Kammer, die sie als Müllhalde verwendeten zeigte sich mit der Zeit in weniger schönem Bild. So hat sich dort etwas Feuchtigkeit gebildet, gepaart mit dem Müll ein beunruhigende Tatsache - wer weiß was sich da alles drinnen bildet/bilden wird, womit die Meisen wohl mit mir einer Meinung waren. So beinhalteten die ersten Unternehmungen nicht nur der mehrmalige Gang zum frischen Honig, sondern gleichzeitig auch das weitere leer räumen der untersten Kammer und dem Auffüllen der Müllkammer mit dem Aushub, womit die Müllhalde nun bis zum Gang hin voll gestopft ist mit Kies.


    Ich hatte mir bezüglich Müllhaldenproblem bereits überlegt, von außen vorsichtig ein Loch zu dieser Kammer zu bohren und den Inhalt mit dem Staubsauger auf zu saugen - kamen mir aber nun die Meisen mit dem Verschluss "zuvor". Nun weiß ich nicht so recht, ob ich es so lassen und hoffen soll oder lieber auf Nummer sicher gehe und versuche die Kammer leer zu bekommen?
    Was meint ihr, was besser wäre? Denke mir, daß es ein guter Nährboden für Milben bietet, da wird wohl auch der Verschluss der Kammer nix helfen?!

    Neben den Bauaktivitäten und der Honigaufnahme stürzen sie sich seit ein paar Tagen nun auch auf jegliche Form von Proteinen; bisher haben sie insgesamt etwa drei ganze Fliegenpuppen angenommen.
    Seit ca. 2Tagen gibt es auch bereits die ersten Eier (Eier haben sie, meine ich, nicht über den Winter "mitgenommen").
    Nun, warten wir ab, was die neue Saison zu bieten hat.


    An der Stelle möchte ich nochmal auf das erwähnte Problem mit der "Müllkammer" aufmerksam machen und um Meinungen dazu bitten.



    Ansonsten, hier noch die Bestandsaufnahme der Kolonie; bei der Brut nur geschätzt:


    Gyne: 1
    Eier: ca. 10
    Larven: ca. 15
    Kokons: 0
    Arbeiterinnen: 25-26 (inkl. einer Major)


    Nahrungsaufnahme:
    Wasser: wird regelmäßig besucht
    Honig: wird an und ab besucht
    2008
    - 03.08 Fliege
    - 10.08 Heimchen, mittel
    - 18.08 Stubenfliege
    - 27.08 Falter
    - 01.09 Heimchen (wurde zur Hälfte wieder raus geschmissen)
    - 12.09 Stückchen Tunfisch
    2009
    - 03.04 halbe Fliegenpuppe (wurde zur Hälfte gefressen und am Tag drauf weggeschmissen)
    - 05.04 zwei halbe Fliegenpuppen
    - 09.04 eine halbe kleine Fliegenpuppe
    - 13.04 eine halbe Fliegenpuppe
    - 15.04 eine halbe Fliegenpuppe
    - 19.04 eine halbe Fliegenpuppe
    - 21.04 eine halbe Fliegenmade
    - 27.04 eine halbe Fliegenpuppe
    - 01.05 eine halbe Fliegenpuppe
    - 04.05 eine halbe Fliegenpuppe
    - 08.05 eine halbe Fliegenpuppe
    - 09.05 zwei halbe Fliegenpuppen
    Zu meiner Schande muss ich gestehen, daß ich, bedingt durch wenig Zeit und viel Stress und Arbeit, die Liste nicht weiter geführt habe. :thinking_face:


    Nicht angenommene Nahrung:
    2.5x PinkyMaden
    eine halbe Fliegenmade (diese wurde kurz nach dem Verfüttern schwarz, vermutlich von den Verdauungssäften in ihrem Magen)
    ein paar angeknackste Körner


    Über Lob aber auch Kritik würde ich mich freuen:


    Zum Diskussionsthema


    Einen umfangreichen Bericht und Vorstellung zum Nest gibt es ebenso:


    Zur Nest/Becken-Vorstellung (alt)


    Zur Nest-/Beckenvorstellung (neu)



    Grüßle ~Shar~

    Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zu Gunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient. (B.F.)

    power is nothing without control!

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