Einsteigerfragen Camponotus ligniperdus

  • Thema Milben:


    Also eine Milbengefahr geht nicht unbedingt nur von Futtertieren aus, sondern auch über Einrichtungsmaterialien gelangen Milben oder andere Parasieten in die Formicarien/Terrarien. Zu dem laufen Milben auch selbstständig umher um Futter zu finden und dort gegebenfalls Eier abzulegen, wenn das Klima ausreichend ist da diese meist keine hohen Ansprüche besitzen.


    Also ich würde jedem Anfänger zu Beginn immer raten die Futtertiere zu überbrühen und dann auch nicht länger als 2 Tage in der Arena liegen zu lassen, wenn diese mal nicht angenommen werden. Tote herumliegende Kadaver sind für Milben eine sehr schöne Einladung an einen gedeckten Tisch und dann braucht man sich auch nicht darüber zu wundern woher auf einmal Milben kommen, auch wenn jedes einzelne Insekt persönlich vom Halter überbrüht wurde.


    Sicherlich ist in der Massenzucht von Terraristik-Futtertiere eine erhöhte Milbengefahr, allein von der Insektendichte und den meist subtropischen Klimabedingungen, die den Insekten geboten werden, damit die Entwicklung viel schneller von statten geht... wie bei den Milben, wenn man welche auftreten... - Jedoch darf man das mit dem Insekten selber fangen nicht verharmlosen, denn die wahrscheinlichkeit besteht dort genauso gut. Darum empfehle ich jedem, der die Situationen nicht gescheit einschätzen kann (kann das überhaupt jemand?^^), seine Futtertiere zu überbrühen egal woher diese stammen.


    Hatte im Frühling diesen Jahres auch mal eine Wildbiene gefunden, falls euch die Bilder interessieren wie ein von Milben befallenes Insekt aussehen kann, dann seht es euch an. Es sei jedoch gesagt das man die Milben nicht unbedingt so gut erkennen kann wie es bei der Biene der Fall gewesen ist. Meist sitzen Milben/Parasieten an den Gelenken und sie dann viel schwieriger zu sehen.


    Link zu den Bildern: Wildbiene mit starkem Milbenbefall

  • Also ich würde jedem Anfänger zu Beginn immer raten die Futtertiere zu überbrühen und dann auch nicht länger als 2 Tage in der Arena liegen zu lassen, wenn diese mal nicht angenommen werden. Tote herumliegende Kadaver sind für Milben eine sehr schöne Einladung an einen gedeckten Tisch und dann braucht man sich auch nicht darüber zu wundern woher auf einmal Milben kommen, auch wenn jedes einzelne Insekt persönlich vom Halter überbrüht wurde.

    Wobei hier dann die Frage wäre, ob die Milben, die an tote Tiere bzw Chitinreste von Futtertieren rangehen, auch eine Gefahr für Ameisen sind.
    Ich glaube, dass Parasitäre Insekten eben nicht an tote Futterreste rangehen, sondern eben von solchen Verschwinden, um sich neue zu suchen. Die Milben, die an solche Reste rangehen, sind wahrscheinlich nur nützliche Futtermilben. So glaube ich zumindest.


    Grüße Pi.Ag3

  • Hallo Leute, meine Retter in allen Ameisenangelegenheiten, ... :smiling_face:


    Wieso bekommt man nirgendwo eine vernünftige Farm mit 2 cm Plattenabstand. Ist das denn so abwegig? Sonderanfertigung bei Antstore würde an die 100 € kosten. Sie empfehlen mir ein Farmbecken (mit integrierter Farm). Wäre für Tipps sehr dankbar. Ansonsten muss ichs vielleicht doch versuchen selber zu bauen.


    Zu den Milben:
    Nun, eine befriedigende, absolute Antwort wird es wohl nicht geben. Ich denke, dass ich mit der sicheren Variante (Überbrühen) beginnen und bei ausreichender Koloniegröße mal ein wenig mit Lebendfutter experimentieren werde. Schliesslich möchte ich den Kleinen auch mal ein wenig Abwechslung bieten. Soll ihnen ja ganz gut bekommen.


    Gruß, twb07

  • Hallo Leute, meine Retter in allen Ameisenangelegenheiten, ... :smiling_face:


    Wieso bekommt man nirgendwo eine vernünftige Farm mit 2 cm Plattenabstand. Ist das denn so abwegig? Sonderanfertigung bei Antstore würde an die 100 € kosten. Sie empfehlen mir ein Farmbecken (mit integrierter Farm). Wäre für Tipps sehr dankbar. Ansonsten muss ichs vielleicht doch versuchen selber zu bauen.


    Schau dir mal meinen Link an, dort das unterste Angebot... das seltsame ist, dass wenn du es angeklickt hast, nirgends mehr etwas über die 2cm Plattenabstand findest, also schreib denen doch einfach mal eine Mail damit du dir auch sicher sein kannst... :winking_face:


    Link: http://www.antsnature.de/Katal…meisenfarmen:::30_46.html

  • Hallo!


    Ich kann dir bei deiner Farmgröße nicht weiterhelfen, aber 100€ wären mir persöhnlich viel zu viel. Warum so tuer wenns auch ganz billig mit nem Ytong-Klotz geht? Glaub mir, das ist sicher nicht falsch für deine Ameisen, und graben können sie ja auch, da man ihn nromalerweise mit Seramis o.ä. ausfüllt.
    Ein Farmbecken würde ich nicht nehmen, ist einfach relativ unpraktisch.


    Grüße Pi.Ag3

  • Hallo!


    Ich hoffe im nächsten Frühling/Sommer soweit zu sein um meine erste Ameisenkolonie halten zu können. Nach meinem bisherigen Kenntnisstand scheint Camponotus ligniperdus die richtige Art für mich zu sein.
    Gruß, twb07



    :winken:


    Du MUSST die Futtertiere abkochen, sonst drohen Milben. Außer Du nimmst die Insekten in Dosen. Es gibt 'Can-O'-Crickets' und 'Can-O'-mealworms. :eat02:


    Aber Camponotus ligniperdus bracht aufgrund ihrer Größe Platz. Also ein Insektarium 60/40 sollte normal sein.

  • Tag,


    Man muss sie weder abbrühen, noch abkochen, noch sonst etwas machen. Zum einen ist es nicht bewiesen, dass überbrühen wirklich Milbeneier etc abtötet, zum anderen führt abbrühen oder abkochen dazu, dass einige Eiweise zerstört werden.
    Wenn man nicht übrebrüht, bleibt zwar ein Restrisiko auf Milben, jedoch gibt es durchaus Halter, die seit mehreren Jahren Ameisenhaltung nie ein Futtertier überbrüht haben, und trotzdem nie Milben hatten.
    Überbrühen ist zu empfehlen, mache ich selbst, aber es ist kein Muss.


    Gruß Pi

    • Offizieller Beitrag

    Insgesamt muss man sagen, dass das Überbrühen (Kochen ist wirklich etwas anderes, s.u.) ein strittiges Thema ist. Die einen sind überzeugt von der Notwendigkeit, die anderen würden es niemals tun und dazwischen gibt es auch Halter die meistens überbrühen aber ab und an nachlässig sind oder zu faul jedes Mal zu überbrühen. Ein fataler Fehler, wie man schon oft erleben durfte. Daneben gibt es auch noch Einfrierer mit und Einfrierer ohne Überbrühen.


    Warum überhaupt überbrüht wird ist klar. Die Chance, sich noch Exoparasiten über Futtertiere einzuschleppen ist damit quasi Null. Ich denke selbst Milbeneier würden einen Überbrühvorgang nicht aushalten.
    Nun zu einer Aussage, die wieder ein Streitpunkt ist. Ich behaupte, dass ein kurzer Überbrühvorgang gegen Exoparasiten schützt, das Futterninsekt in seiner Qualität aber nur minimal beeinflusst.
    Nun zu der Haarspalterei. Kochen heißt, dass ich ein Insekt dauerhaft in kochendem Wasser belasse. Es wird dadurch gar. Überbrühen heißt, dass ich es sehr kurz mit heißem Wasser in Kontakt bringe. Durch so eine Maßnahme kann das Eiweiß mMn nicht komplett gerinnen.
    Wo wir wieder bei der Qualität wären. Rohkost ist (oft) gesünder als gekochte Kost. Klar, beim Kochvorgang werden einige Nährstoffe zerstört. Im Großen und Ganzen bleiben sie aber erhalten, sonst könnte keiner bei unseren Kochangewohnheiten überleben. Beim Überbrühen der Futtertiere gehen de facto Nährstoffe flöten, Eiweiß wird teilweise umgewandelt. Die Qualität des Futterinsekt sinkt dadurch. Aber der Schutzfaktor macht das ganze meiner Ansicht nach deutlich wieder wett. Ich denke jeder überzeugte Überbrüher wird mit dabei beipflichten und bestätigen können, dass die Ameisen das Ganze recht wenig stört. Klar, es gibt immer Ausnahmen, aber dazu später mehr.


    Ein Argument der Nicht-Überbrüher ist also, dass die Nährstoffe komplett erhalten werden. Schön und gut. Das Risiko sich Exoparasiten einzuschleppen ist aber definitiv höher. Auch bei Eigenzuchten oder in der Natur gefangenen Insekten. Ich freue mich für jeden, der noch nie ein Milbenproblem hatte. Da kann ich auch nachvollziehen, dass einem das Problem weitaus geringer vorkommt als es ist. Aber nicht nachvollziehen kann ich das Handeln derjenigen, die weiterhin nicht überbrühen, obwohl sie schon vermutlich wegen ihren Futterinsekten einen Milbenbefall hatten und deren Kolo deswegen sogar drauf gegangen ist. Klar, Milben und Co. können auch über andere Wege ins Formi gelangen als über Futtertiere, aber ich gurte mich im Auto auch an, auch wenn ich vielleicht noch nie in die Sitation gekommen bin, scharf bremsen zu müssen. Warum also bewusst ein höheres Risiko eingehen- sowohl beim Autofahren als auch bei den geliebten Haustieren?


    Fakt ist aber auch, dass einige Ameisenarten und vereinzelt auch Kolonien von Arten, die sonst gerne überbrühte Futterinsekten annehmen diese verabscheuen. Hier bleibt dem Halter nichts anderes übrig, als lebend zu füttern. Das ist aber ein ganz anderes Thema und gilt als Argument bei der Überbrühdiskussion einfach nicht, da es wohl kaum einen geben wird, der die Notwendigkeit des Lebendfütterns hier anzweifelt.


    Zu guter Letzt noch zu den Einfrierern. Manche Leute denken, sie könnten Milben durch einfrieren abtöten. Falsch, denn nachgewiesenermaßen können Milbeneier auch Temperaturen unter -20°C überstehen und aus Milbeneiern schlüpfen...?
    Die meisten frieren jedoch nur ein, um ihre Futterinsekten lange konservieren zu können. Aber auch beim langen Einfrieren gehen Nährstoffe verloren. Dessen muss man sich bewusst sein. Ich kann also nicht einerseits sagen: "Überbrühen ist schlecht, weil dadurch die Qualität der Insekten sinkt" und andererseits meine Insekten monatelang einfrieren.


    Pi.Ag3 hat also Recht, wenn er sagt "Überbrühen ist kein Muss". Es gibt hier mehrere Lager und jeder macht es so, wie er will. Zu empfehlen ist es- meiner Meinung nach- trotzdem.

  • Servus.


    ice_trey: Gut und neutral geschrieben!


    Ich vertrete die Meinung, daß man abbrühen sollte, sofern die eigenen natürlich Ameisen Aasfresser sind.
    Ein muss ist es wahrlich nicht, doch finde ich, wird diese Meinung teilweise zu engstirnig vertreten.
    Ich sags mal so, es gibt genügen Berichte über Milbenbefall und es gibt auch genügend Bilder frisch gefangene Futtertiere zeigen, die von Milben befallen waren.
    Klar wer als erfahrener Halter das Risiko eingehen will, kein Thema, bin ich der letzte der da was gegen hat aber wenn diese Leute dann Anfängern eintrichtern wollen, daß das Überbrühen völlig übertrieben ist und man doch davon ablassen sollte, dann empfinde ich dies als Unverantwortlich dem Anfänger gegenüber!
    Das ist so ähnlich wie wenn in Autoforen die "Supererfahrenen" anderen, die keine Ahung davon haben einreden wollen, daß man dies und das nicht eintragen lassen muss - da bin ich auch regelmässig auf 180, da es einfach unverantwortlich ist - klar 100mal nix passiert aber wer sagt, daß es nicht beim 101 mal doch was passiert oder bei dem Anfänger gleich nach dem ersten Mal? Das kann auch der noch so erfahrene Halter nicht ausschließen, außer er hat eine gut funktionierende Kristallkugel, die ihm immer ganz sicher sagen kann, daß alles Tiere die der Anfänger nach Hause schleppt zum verfüttern sicher Milbenfrei sind.


    Meine Meinung, die vielleicht recht pauschal klingen mag, die ich mir aber in vielen verschiedenen Foren durch Erfahrung angeeignet habe: Im Zweifel bei Anfängern IMMER auf Nummer sicher gehen!
    oder
    Wenn man was eher unsicheres rät, dann nur, wenn man ausführlichst über die möglichen Folgen berichtet!
    Zumindest ich persönlich kann nix anderes vor mir und dem Ratsuchenden verantworten!


    Wenn derjenige sich dann weiter umfangreich informiert hat und auch schon einiges an Erfahrung aufweisen kann, dann spricht nix dagegen, wenn er selber mit seinem Wissen und seiner Beurteilungskraft sich gegen so etwas entscheidet!



    Grüßle ~Shar~

    Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zu Gunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient. (B.F.)

    power is nothing without control!

  • Hallo,


    Milben verlassen doch ihren Wirt, wenn er tot ist. Sollte es dann nicht möglich sein, die Fliege platt zu hauen, sie eine Weile liegen zu lassen, so dass alle Milben von ihr verschwinden können und sie dann zu verfüttern? Ist vielleicht nicht so sicher wie Überbrühen, aber die Eiweiße würden erhalten bleiben.


    Ich denke der Hauptgrund dafür, nicht zu überbrühen dürfte der Unterhaltungsfaktor sein. Es macht schliesslich viel mehr Spaß seinen Ameisen bei der Jagd zuzusehen, als dabei an Aas rumzuknabbern.


    Gru
    twb07

  • Milben verlassen doch ihren Wirt, wenn er tot ist. Sollte es dann nicht möglich sein, die Fliege platt zu hauen, sie eine Weile liegen zu lassen, so dass alle Milben von ihr verschwinden können und sie dann zu verfüttern? Ist vielleicht nicht so sicher wie Überbrühen, aber die Eiweiße würden erhalten bleiben.


    Dann verlassen die einen den Wirt, aber andere Milben werden kommen... Es gibt einfach viel zu viele verschiedene Milbenarten und man kann nie 100% sicher vor denen sein...


    Die Milben, die dann kommen würden wegen dem Aas, würden dann eventuell auch an die Brut gehen und man hätte wieder ein Milbenproblem ...

  • Tag,


    Ist eine gute Idee. Den Hauptgrund fürs nicht überbrühen ist aber wohl eher, dass vielleicht wichtige Eiweiße zerstört werden, und zudem die Hämolymphe abgehärtet wird, was den Ameisen die Nahrungaufnahme erschwert. Für die, denen dass wichtig ist: Ist total unnatürlich, Futtertiere abzukochen, liegen ja auch nicht so auf der Straße herum.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das wohl in der Natur so aussieht; Die meißten Ameisenarten beschränken sich auf die Ernährung über Honigtau und Aas. Ein Tier wird wahrscheinlich nicht gejagdt (nur durch Zufall, wenn sie mal etwas erwischen) sondern schon tot aufgefunden ins Nest getragen. Das Jagdverhalten in der Haltung zu beobachten empfinden einige Personen zudem als unmoralisch(ich gehöre nicht dazu, respektiere aber die Meinung von anderen- ich kann mich noch unangenehm an einen Thread im AF erinnern). Und zu diesem Zeitpunkt sind die Milben wahrscheinlich schon weg.
    Eine Gefahr bleibt jedoch bestehen: Die, dass die Milben bereits Eier auf dem toten Tier gelegt haben. Ich selbst habe in meiner Haltungs stets die Futtertiere überbrüht, zumindest innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Warscheinlich werde ich damit wieder aufhören, aber total sicher bin ich mir dabei auch nicht.


    Das Schlimme an der Sache hier in den Foren ist es eben, dass immer wieder darum gestritten wird- ich denke, jeder soll es für sich persöhnlich entscheiden, ob er überbrüht oder nicht.

    Zitat von shar

    aber wenn diese Leute dann Anfängern eintrichtern wollen, daß das
    Überbrühen völlig übertrieben ist und man doch davon ablassen sollte,
    dann empfinde ich dies als Unverantwortlich dem Anfänger gegenüber!

    Nun, vielleicht regen sich diese Halter genauso darüber auf, dass ihr ihnen eintrichtert, dass überbrühen ein Muss ist? Kann ich durchaus verstehen, wenn die auch mal ihre Erfahrungen miteinbringen wollen. Beide Meinungen solten beleuchtet werden, klar, Streit ist völlig fehl am Platz.



    Gruß Pi.Ag3

  • Tag,


    Ich habe hier von normalen einheimischen Ameisenarten wie Lasius niger oder Myrmica rubra gesprochen.
    Überhaupt unterscheidet sich die Ernährung von Ameisen auf der ganzen Welt extrem; eine gute Veranschualichung sind da z.B. Blattschneiderameisen.
    Wenn man nun aber von Ameisen wie Lasius niger ausgeht- diese brauchen Kolenhydrate für die voll entwickelten Ameisen, und Proteine für ihre Brut. Die Kohlenhydrate kommen in erster Linie von den Honigtau der Blattläuse. Die proteinreiche Nahrung wird aber nicht direkt gejagdt- sie wird zwar attakiert, für denn Fall dass ihnen mal mehr oder weniger zufällig was in die Hände fällt. Lasius niger besitzen eine stark ausgeprägte Rekrutierung, sie greifen mithilfe ihrer Kollektive schnell und evektiv ein Beutetier, oder andere Ameisenstämme. Auch viele Myrmica species nutzen diese Art des jagends. Solenopsis fugax aber z.B. greift sich die Brut von anderen Ameisen. Daher der deutsche Name Diebsameise.
    Die schnellen Formica fusca beispielsweise tun dies aber nicht- sie sind sehr schnell und haben im Gegensatz zu Lasius niger oder Myrmica rubra ein ausgeprägtes Sehvermögen, was ihnen eine mehr oder weniger gezielte Art des Jagends ermöglicht. Man sieht sie aber meißtens nur mit Beutetieren, die auch ungefähr ihrer Größe entsprechen- anderst als Lasius niger welche gleich jeden Riesenkäfer attakieren würden, sind ise mehr Einzelgänger, und jagen die entsprechende Beute.
    Dann gibt es wieder Arten, die sich auf die kleineren Tiere spezialisiert haben, wie z.B: Myrmecina graminicola auf Milben.
    Andere unagressive Arten wie Lasius brunneus sind fast ausschließlich Honigtauesser. Das Aas welches ich angesprochen habe, war mehr oder weniger nur eine Spekulation. Aber tote Insekten werden auf jeden Fall von den meißten Ameisenarten sofort eingetragen, egal wie groß. Lebendfutter in jungen Gründerstadien fügen den Ameisen mehr Leid als Nahrung zu. Schmeiß mal nen Grashüpfer in ne 20 Frau Kolonie- die werden flüchten wie nochwas, da sie einem "mächtigen" Hüpfer noch nicht gewachsen sind.
    Viele kleinere Arten ernähren sich größtentiels auch vom jagen, z.B. von Springschwänzen. So sieht das zumindest bei mir im Kopf aus, weis nicht ob ich viele Fehler drin habe :winking_face: Aber ich bin sicher, ich konnte Dir eine ungefähre Vorstellung geben. Insgesamt wohl zu schwammig ausgedrückt :think:


    Grüße, Pi.Ag3

  • Servus.

    Den Hauptgrund fürs nicht überbrühen ist aber wohl eher, dass vielleicht wichtige Eiweiße zerstört werden, und zudem die Hämolymphe abgehärtet wird, was den Ameisen die Nahrungaufnahme erschwert.


    Vielleicht? Also steht das noch garnicht fest bzw. ist es noch garnicht sicher, daß Ameisen von einer Verringerung der Eiweiße wirklich beeinträchtigt werden?
    Zwecks Aushärten - nachdem, wie du schon sagst viele Aasfresser sind, bleibt die Frage, inwieweit das Zeug durchs rumliegen in der prallen Sommersonne nicht schon aushärtet. :frage:
    Ich weis es nicht, es sind nur Gedanken und Fragen die in mir aufkommen, wenn ich darüber nachdenke und wie es fast in meiner Natur ist alles erstmal in Frage stelle.
    Davon abgesehen, durch den Tot und den darauf hin einsetzenden Verwesung werden u.a. auch Eiweis und viele andere Stoffe von z.B. Bakterien zersetzt, d.h. solange die Beute nicht frisch von den Ameisen erlegt wurde, wird es immer einen Verlust geben.


    Zur Unnatürlichkeit.
    Die gesamte Haltung der Ameisen in der Wohnung ist, mit ein paar Ausnahmen, wohl unnatürlich.
    Gerade dann bei der Fütterung sich drüber den Kopf zu zerbrechen geht schon recht weit, da es ja doch so ist, daß Aas fressende Ameisen das überbrüte Futter genau so gerne annehmen wie jedes andere zum Ernährungsplan passende, oder nicht??


    Zitat

    Nun, vielleicht regen sich diese Halter genauso darüber auf, dass ihr ihnen eintrichtert, dass überbrühen ein Muss ist? Kann ich durchaus verstehen, wenn die auch mal ihre Erfahrungen miteinbringen wollen. Beide Meinungen solten beleuchtet werden, klar, Streit ist völlig fehl am Platz.


    Ein muss ist? Wo sag ich das?


    Ich habe lediglich gesagt, daß ich es nicht als Verantwortungsvoll ansehen, wenn man Anfängern einredet, daß im Grunde keine Gefahr von Milbenbefall durch Lebenfütterung besteht.
    Da kann derjenige auch noch so erfahren sein, ich bin der Meinung, daß die Natur schlicht zu vielschichtig und Komplex ist, um dahingehend pauschale Feststellungen und Ratschläge zu geben und vertrete eben die Meinung, daß wenn man gegen das Überbrühen rät, man aber gleichzeitig auch die mögliche Gefahr durch dies mit nennen sollte, sodaß der Anfänger zumindest eine Chance hat zu erkennen, hoppala da gibt es Gefahren und dann letztlich so auch selber die Möglichkeit hat, wirklich selber zu entscheiden.



    Zu der genannten Idee - ich hab da so meine Zweifel, ob das wirklich funktionieren kann - die Frage ist, wie lange muss der Wirt tot sein, damit sich Milben auf die Suche nach einen Neuen machen?
    Die nächste Frage wäre dann, nehmen die Ameisen diesen alten Körper dann überhaupt noch als Nahrung an - es ist doch so, daß Ameisen nicht jeden Müll der rum liegt verwerten?!



    Grüßle ~Shar~



    PS: Es sollte klar sein, daß dies alles nur meine pers. Meinung ist bzw. meine Gedanken und Einwürfe/Fragen zum Thema - entsprechend erhebt keines davon Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

    Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zu Gunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient. (B.F.)

    power is nothing without control!

  • Abend,

    Zitat

    Vielleicht? Also steht das noch garnicht fest bzw. ist es noch garnicht sicher, daß Ameisen von einer Verringerung der Eiweiße wirklich beeinträchtigt werden?

    Ja, steht es nicht. Gerade das ist ja das entscheidende- man weiß es eben nicht. Wäre es z.B. wissenschaftlich geklärt, dass durch Überbrühen der Futtertiere lebenswichtige Inhaltsstoffe zerstört werden (müssen ja auch nicht Eiweiße sein), dann hätte sich das ja schon geklärt.

    Zitat

    Zwecks Aushärten - nachdem, wie du schon sagst viele Aasfresser sind, bleibt die Frage, inwieweit das Zeug durchs rumliegen in der prallen Sommersonne nicht schon aushärtet. :frage:

    Wer sagt denn, dass das Aas in der prallen Sonne rumliegt? Nunja, Fakt ist zumindest, dass die Ameisen die Nahrung besser aufnehmen können, wenn das Tier frisch und nicht überbrüht ist. Aber das relativiert sich, ist dann ja wie z.B. Honigwasser oder purer Honig.

    Zitat

    Ich weis es nicht, es sind nur Gedanken und Fragen die in mir aufkommen, wenn ich darüber nachdenke und wie es fast in meiner Natur ist alles erstmal in Frage stelle. Davon abgesehen, durch den Tot und den darauf hin einsetzenden Verwesung werden u.a. auch Eiweis und viele andere Stoffe von z.B. Bakterien zersetzt, d.h. solange die Beute nicht frisch von den Ameisen erlegt wurde, wird es immer einen Verlust geben.

    Das tut es- aber inwiefern sich das auf die Ameisen auswirkt, ist weiterhin ungeklärt.


    Ich weiß nicht, aber ganz im Ernst, wirkliches abbrühen im Vergleich zum verwesenden Tier- so was sollte man mMn gar nicht erst vergleichen. Da sind zu viele Unterschiede drin, wir können ja auch kein Wochen vor sich hin gammelndes Fleischstück mit einem gebratenen Steak vergleichen :winking_face:

    Zitat

    Zur Unnatürlichkeit. Die gesamte Haltung der Ameisen in der Wohnung ist, mit ein paar Ausnahmen, wohl unnatürlich. Gerade dann bei der Fütterung sich drüber den Kopf zu zerbrechen geht schon recht weit, da es ja doch so ist, daß Aas fressende Ameisen das überbrüte Futter genau so gerne annehmen wie jedes andere zum Ernährungsplan passende, oder nicht?

    Klar- unnatrülich im engeren Sinne ist die Haustierhaltung in jedem Fall- jedoch sollte man doch auch bedenken, dass es durchaus ein Ziel der Haltung sein sollte, so naturnah wie möglich die Tiere zu ernähren- also mir sind Eier von Hühner im Freiland leiber als Eier als Legebaterien, auch wenn sie gleich schmecken.

    Zitat

    Ein muss ist? Wo sag ich das?
    Ich habe lediglich gesagt, daß ich es nicht als Verantwortungsvoll ansehen, wenn man Anfängern einredet, daß im Grunde keine Gefahr von Milbenbefall durch Lebenfütterung besteht.
    Da kann derjenige auch noch so erfahren sein, ich bin der Meinung, daß die Natur schlicht zu vielschichtig und Komplex ist, um dahingehend pauschale Feststellungen und Ratschläge zu geben und vertrete eben die Meinung, daß wenn man gegen das Überbrühen rät, man aber gleichzeitig auch die mögliche Gefahr durch dies mit nennen sollte, sodaß der Anfänger zumindest eine Chance hat zu erkennen, hoppala da gibt es Gefahren und dann letztlich so auch selber die Möglichkeit hat, wirklich selber zu entscheiden.

    Ich habe nie von Dir im speziellen gesprochen, sondern Du ahst ledigglich als Beispiel einer allgemeinen Gruppe gedient. Ließ mal, die eine Seite ist auch nicht als die andere von den Prinzipien her. Wenn Du behauptest, dass die anderen die Risiken nicht nennen, was zwar bei Aussnahmen so ist, dann werde ich wohl auch behaupten dürfen, dass ihr Anderen die andere Sichtweise genauso ignoriert wie sie eure. Ich meine, dass ist auch nur ihre Meinung- sie halten 11 Jahre Ameisen, haben nie überbrüht, und haben noch nie Milben gehabt. Ergo schließen sie, dass der Milbenbefall einer Kolonie an etwas anderen als nur an den Überbrühen legen muss. Und das schreiben sie auch. Und genauso gibt wiederum andere, die halt sagen, ich habe Milben, weil ich nie überbrüht habe, und weil ich jetzt überbrühe, habe ich jetzt keine Milben mehr.
    Ich verstehe nicht ganz, warum Du Dich dann so darüber aufregst- wenn Du einen Thread findest, in dem das so geschildert wurde, dann schreibst Du Deine MEinung dazu einfach hin, und greifst dabei niemanden an. Das Gegenseitige Ergenzen ist doch das, was ein Forum ausmacht, nicht das gegenseitige Bekriegen wegen anderer Meinungen (LoL, wenn ich jetzt so überlege- mache ich gerade nicht das gleiche? :D)

    Zitat

    Zu der genannten Idee - ich hab da so meine Zweifel, ob das wirklich funktionieren kann - die Frage ist, wie lange muss der Wirt tot sein, damit sich Milben auf die Suche nach einen Neuen machen?

    Unwissende Vermutung: Insekten haben einen offenen Kreislauf, ich denke, die saugende Milbe wird das merken, sobald der KReislauf gestört ist- ist wie bei Blattläusen, die an ner PFlanze saugen, denk ich mal. Keine Ahnung wies wirklich ist- man kann alles testen, aber dazu bräuchte man erstmal ein von Miblen befallenes Tier- und da muss ich ernsthaft zugegeben, hab ich noch nie in Wirklichkeit gesehen (Aussnahme ein junger Tausendfüssler- aber der lebte noch, den konnte ich nicht einfach so töten).

    Zitat

    Die nächste Frage wäre dann, nehmen die Ameisen diesen alten Körper dann überhaupt noch als Nahrung an - es ist doch so, daß Ameisen nicht jeden Müll der rum liegt verwerten?!

    Also ich sammele die toten Fliegen auf der Fensterbank ein, und verfüttere sie den Ameisen im Garten. Werden noch sehr gerne angenommen. Insekten an sich sind ja sehr gut verwertbar- von manchen Halter hört man, dass die Ameisen selbst die Chitinpanzer verwerten- und die sind das letzte, was übrig bleibt.



    Viele Grüße, Pi.Ag3 ('s auch nur Meinung, naja, wie auch immer^^) :nacht:

  • Servus.

    Ja, steht es nicht. Gerade das ist ja das entscheidende- man weiß es eben nicht. Wäre es z.B. wissenschaftlich geklärt, dass durch Überbrühen der Futtertiere lebenswichtige Inhaltsstoffe zerstört werden (müssen ja auch nicht Eiweiße sein), dann hätte sich das ja schon geklärt.


    Mh, irre ich oder gibt es einige Halter die schon über Jahre überbrühte Futtertiere anbieten und deren Kolonien prächtig gedeihen?
    Entsprechend scheint es dann doch eher so, daß zumindest die überbrühten Futtertiere einen gut ausreichenden Gehalt an lebenswichtigen Nährstoffen haben, den sonst würde sich die Kolonie ja nicht wirklich gut entwickeln, würden Nährstoffe fehlen - zumindest sagt mir das meine Logik?!


    Zitat

    Wer sagt denn, dass das Aas in der prallen Sonne rumliegt? Nunja, Fakt ist zumindest, dass die Ameisen die Nahrung besser aufnehmen können, wenn das Tier frisch und nicht überbrüht ist.


    Ich! Hab das schon öfters draußen beobachtet. Natürlich liegt nicht alles in der Sonne aber es gibt genug Stellen wo auch dies vorkommt.
    Ebenso sind auch die Fliegen/Wespen von der Fensterbank schon teilweise vertrocknet und die werden ja auch gerne verfüttert und ebenso gerne angenommen.


    Davon abgesehen. Ich überbrühe grundsätzlich. Wenn ich die frischen Fliegen und Maden dann zerteile ist das innere alles aber nicht ausgehärtet! Aus den Fliegen quillt das Flüssige innere und die Maden sind innen richtig fleischig weich.
    Selbst die Maden die ich schon weit über eine halbe Minute in dem heißen Wasser gelassen habe, sind innen weich.
    Also das Argument, daß überbrühtes Futter aushärtet ist aus eigener Erfahrung, sorry, völliger Unfug!


    Zitat

    Ich weiß nicht, aber ganz im Ernst, wirkliches abbrühen im Vergleich zum verwesenden Tier- so was sollte man mMn gar nicht erst vergleichen. Da sind zu viele Unterschiede drin, wir können ja auch kein Wochen vor sich hin gammelndes Fleischstück mit einem gebratenen Steak vergleichen :winking_face:


    Dir ist schon klar, das der Verwesungsprozess sofort nach dem Tot einsetzt? Also warum nicht vergleichen?
    Entsprechend geht es auch nicht um ein "Wochen vor sich hin gammelndes Fleisch" oder ein Fleisch das komplett durch gebraten ist.


    Zitat

    Wenn Du behauptest, dass die anderen die Risiken nicht nennen, was zwar bei Aussnahmen so ist, dann werde ich wohl auch behaupten dürfen, dass ihr Anderen die andere Sichtweise genauso ignoriert wie sie eure.


    Sorry, aber das ist eine Argumentation aus dem Kindergarten. Aber egal darum geht es hier ja nicht.


    Zitat

    Ich verstehe nicht ganz, warum Du Dich dann so darüber aufregst- wenn Du einen Thread findest, in dem das so geschildert wurde, dann schreibst Du Deine MEinung dazu einfach hin, und greifst dabei niemanden an.


    Bitte? Ich reg mich doch nicht auf, ich diskutiere hier nur und schreibe meine Meinung und Gedankengänge und Erfahrungen die zu dieser Meinung führen nieder.


    Zitat

    Unwissende Vermutung: Insekten haben einen offenen Kreislauf, ich denke, die saugende Milbe wird das merken, sobald der KReislauf gestört ist- ist wie bei Blattläusen, die an ner PFlanze saugen, denk ich mal. Keine Ahnung wies wirklich ist-


    Mir unwissende Vermutung vorwerfen und dann selber nur Vermutungen hinsichtlich der Reaktion der Milben anführen...naja.


    Zitat

    Also ich sammele die toten Fliegen auf der Fensterbank ein, und verfüttere sie den Ameisen im Garten. Werden noch sehr gerne angenommen. Insekten an sich sind ja sehr gut verwertbar- von manchen Halter hört man, dass die Ameisen selbst die Chitinpanzer verwerten- und die sind das letzte, was übrig bleibt.


    Hast du zufällig auch mal versucht, eine 1 Woche oder gar noch ältere Fliegen o.ä. von der Fensterbank anzubieten?
    Wäre mal interessant, ob die auch noch verwertet werden.


    Das mit dem Chitinpanzer hab ich letztens auch gelesen und war, ehrlich gesagt, recht überrascht. Hätte ich nicht gedacht.



    Grüßle ~Shar~

    Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zu Gunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient. (B.F.)

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