• Hallo!



    Ich hoffe, ich bin in diesem Unterforum richtig, enn nicht bitte verschieben. :smiling_face:



    Ich habe hier gelesen, dass man Propolis gegen Schimmel einsetzen kann.


    So ganz ist mir aber noch nicht klar, wie genau.


    Ich möchte nächstes Jahr meine Lasius niger in ein Gipsnest umsiedeln und habe Angst, dass es irgendwann schimmelt.



    Meine Fragen:


    Wird Propolis erst eingesetzt, wenn schon Schimmel da ist?


    Kann man Propolis auch schon vorbeugend einsetzen (dauerhaft oder immer wieder sozusagen eine "Propolis-Kur" für das Nest?)


    Und wie genau wird Propolis angewendet? (ins Wasser?)



    Gruß, Meisi

  • Tag,


    Also ich habe noch nie etwas davon gehört, dass man Propolis bei Ameisen einsetzt.
    Also wenn ich richtig informiert bin, dass benutzen dass Bienen zur Bekämpfung und schutz vor Krankheitserregern und Pilzen, dazu gehört auch Schimmel.
    Also theoretisch sollte das klappen- das Zeug ist natürlich, ich gehe mal davon aus, dass es deinen Ameisen nicht schaden wird.
    Ich glaube, Du kannst es dauerhaft einsetzen- machen Bienen ja auch so, und die sind schließlich nah mit Ameisen verwandt. Wie genau Du das umsetzen willst, keine Ahnung. Wo hast Du das denn gelesen?



    Gruß, Pi

    • Offizieller Beitrag

    Hi und Willkommen hier im Cafe erstmal :winken:


    Weil Propolis ein natürlicher Wirkstoff ist und Bienen als Hautflügler den Ameisen nicht zu unähnlich sind könnte dein Vorhaben evtl. gelingen.
    Allerdings stelle ich mir folgende Schwierigkeiten vor:
    1. Ausschwemmen. Das Nest muss ja regelmäßig gewässert werden. Inwiefern sich das Propolis dabei verwässert bzw. verliert (z.B. in der Arena oder sonstwo) kann ich nicht sagen
    2. Auftragen: Wenn ich das Bild auf wikipedia richtig deute ist Propolis ein Feststoff... Jetzt weiß ich natürlich überhaupt nicht, inwiefern man das ins Nest einreiben kann oder Ähnliches. Bzw. ob es auch in flüssiger Form erhältlich ist
    3. Propolis soll cytotoxisch wirken. Eventuelle Bedrohung für Ameisen? Bienen sind daran angepasst, aber das heißt nicht automatisch, dass Ameisen den Stoff aushalten.
    4. Enthält ätherische Öle. Für Ameisen vll verwirrend? Diese benutzen Duftstoffe für die Kommunikation und evtl. könnten ätherische Öle ihnen diese erschweren.


    Meine Aussagen sollen nur ein Denkansatz sein. Ich weiß nicht, wie man sie bewerten kann.
    Auf jeden Fall wäre ich extrem gespannt, ob man das in der Ameisenhaltung verwenden kann. Das wäre für alle Schimmel-Geplagten eine Erlösung.

  • Also ich hab da ja auch keine wirkliche Ahnung und stelle nur Vermutungen an. Aber so eine ähnliche Idee hatte ich ja selbst schon einmal bezogen auf Harz.
    In einem Porenbeton-/Gipsnest könnte ich mir vorstellen das man es auf die Stellen "aufreiben" kann auf denen die Scheibe liegt. Also vielleicht als zusätzliche Dichtung und Kleber der auch noch gegen Schimmel vorbeugt (?).
    Aber aus den bereits von Ice genannten Gründen würde ich persönlich, wohl mehr aus Unsicherheit wie meine Schützlinge darauf reagieren, dass Zeug einfach in der Arena anbieten und sehen ob und was sie damit vielleicht machen.

  • Aber da steht:


    "eine direkt schädliche Auswirkung von Schimmel auf Ameisen (bestimmte, einige oder gar alle Arten ?!) ist lt. Auskunft von Prof. Buschinger NICHT sicher oder nachgewiesen oder ihm (Prof. B.) bekannt."


    Hab zwar bisher keine Ameisen, aber vielleiht kommt es ja darauf an, welches Schimmel. Sicher gibt es Pilze die für Ameisen schädlich sind. 'Keulen' nennt man sie.


    Aber ich kann mir vorstellen, daß so ein richtiger Ameisenhaufen unter oder in einem morschen Baum im Wald sicher mit viel Schimmelpilzen zusammenlebt. Morsches Holz schimmelt doch auch. Aber das ist wahrscheinlich ein anderer Schimmel.


    Springschwänze sollen als Schimmelfresser gut sein und weiße Asseln. Und man sollte Ameisen nicht 'steril' halten, schrieb ein Halter, der sich als sehr erfahren bezeichnete.


    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Hi leaf cutter. Auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen hier im Cafe :winken:


    Du hast Recht. Schimmel muss nicht schädigend sein. Und man sollte Ameisen sicherlich auch nicht steril halten. Das wäre unnatürlich.
    Aber man muss bedenken, dass es sehr viele verschiedene Schimmelarten gibt. Ob sie schädigend sind oder nicht kann man von außen leider nicht sofort sagen.


    Kleines Beispiel: Ich hielt von Mitte 2007 bis Frühjahr 2008 eine Kolonie Camponotus herculeanus. Diese hielt ich in einem Ytongnest. Es war mein allererster Ytong und meine mangelnde Erfahrung schlug sich unter anderem auch darin nieder, dass er extrem zu schimmeln anfing. Daraufhin begann bei den Ameisen ein schleichender Sterbeprozess. Viele frisch geschlüpfte Arbeiterinnen verstarben ein paar Stunden oder wenige Tage später. Nach einer kurzen Erholungsphase kam die Winterruhe. In dieser begann der Schimmel wieder ziemlich stark zu wachsen. Und die halbe Kolonie verstarb. Ingesamt hatte sie sich davon nicht mehr erholt. Die Gyne starb wenig später und bald danach der Rest der Kolonie :priest:


    Sicherlich. Es muss nicht unbedingt am Schimmel gelegen haben. Vielleicht war die Kolonie an sich wenig vital, von einer Krankheit oder Parasiten befallen, oder die Haltungsbedingungen waren einfach schlecht (was ich relativ ausschließe, da ich momentan erfolgreich eine andere Kolonie halte). Aber nach so einem Erlebnis versucht man, Schimmel weitgehend zu vermeiden. Sei es nun durch die Haltungsbedingungen (auch gut einsetzbar gegen Milben), Springschwänze, weiße Asseln oder andere Abfallverwerter. Deswegen wäre für manch einen Halter solch ein Produkt wie Propolis- wenn es denn funktionieren sollte- eine große Hilfe.


    Summa summarum kann ich nur vermuten, dass es am Schimmel gelegen hat. Muss es nicht. Aber ausschließen kann ich es ebenfalls nicht. Und wenn ich das nicht kann, bin ich lieber vorsichtig, was Schimmel angeht :winking_face:


    Übrigens haben auch schon einige Halter beobachtet, wie ihre Ameisen eigenständig Schimmel in ihren Nestern entfernt haben.
    Letztendlich kann man also nicht feststellen, ob eine Schimmelart schädlich ist oder nicht- außer vielleicht man ist ein Experte dafür. Deswegen meine Meinung: Besser vorsichtig sein und bei jedem Schimmel aufpassen, als dass man sich denkt: "Wird schon nix passieren."


    Schöne Grüße,
    ice

  • Deshalb mag ich Y-Tong nicht so. Da kann man nicht kontrollieren, ob Schimmel überhand nimmt. Man sollte natürliche Nester nehmen, das die Ameisen selbst bauen, wie Erdnester für Ameisen mit Erdnestern oder Scheiben aus morschem Holz mit Erde für Ameisen mit Holznestern. Wer es sauber mag, kann ja Balsaholz nehmen. Da können die Ameisen ihr Nest selbst graben. Bei Y-Tong hab ich Angst, daß immer irgendwo eine Stelle ist, die zu naß ist und schimmelt oder fault. In Erde und Holz leben auch die Bakterien, die Abfall abbauen. Ich weiß, Y-Tong ist porös und wird angepriesen. Aber mir wäre der nicht geheuer. Is so unnatürlich.

  • Nunnja, ein "natürliches" Erdnest schimmelt viel schneller als ein YTong- einfach weil dort mehr Dinge drin sind, die Schimmeln könnten. Schließlich schimmeln ja nur organische Materialien. Aber eines stimmt schon; Wenn man es serh natürlich einrichtet,mit Asseln, Milben Springschwänzen und co, dann ist die Chance auf ein großes Schimmelvorkommen sehr gering.
    Nur: Wie soll man sie dazu bewegen, in der Farm zu bleiben? Normalerweise wird die Farm mit einen Sand/Lehm Gemisch gefüllt, ist also doch unorganisch. Aber die Ameisen, die darin leben und sterben, hinterlassen Hinterlassenschaften (ja, nee) welche dann Schimmeln. Genau wie im Gasbeton. Von daher ist beides ziemlich gleich Schimmelanfällig.
    So sehe ich das zumindest :winking_face:


    Gruß Pi

  • Hallo.


    Also ich hatte in Ytong-Nestern bisher noch nie Probleme mit Schimmel. In Farmen dagegen eher regelmässig.
    Wie Pi schon anmerkte, hinterlassen die Ameisen alles mögliche an Abfällen, welche eine gute Grundlage für Schimmel bietet.
    In gut gestalteten, nicht zu großen Ytong-Nestern werden aber kaum Müllplätze angelegt. Zudem kann man die Feuchtigkeit in einem Ytong-Nest besser regeln, so das einige Bereiche auch trocken bleiben.
    In Farmen jedoch gestaltet sich die Befeuchtung oft schwierig. Das Substrat zieht zumeist gänzlich Feuchtigkeit.
    Zudem kommt es sehr oft vor, dass die Ameisen Futterteste oder leere Puppenhüllen einfach mit dem Substrat verbauen. So werden immer wider Kammern mit solchen Resten aufgefüllt und dann verschlossen. In der Natur macht dies durchaus Sinn, da so die Reste vom Nest abgetrennt sind und weiter keinen Schaden verursachen. Bodenlebewesen "kümmern" sich dann recht schnell um so eine Futterquelle. In einer Farm jedoch fängt so eine "Abfallbeseitigung" sehr schnell an zu schimmeln, welcher auch auf die übrigen Nestbereiche übergreifen kann.
    In einem Ytong-Nest habend die Ameisen oft keine Möglichkeit solche Müllkammern anzulegen und zu verschließen, besonders wenn das Nest nicht zu groß ist. In großen Nestern konnte ich aber durchaus auch hier solche eine Müllbeseitigung beobachten, es ist also nie ausgeschlossen. Jedoch halte ich die Nester eher trocken, zudem werden die Kammern mit dem wachsen des Volkes auch wieder ausgeräumt.
    So jedenfalls meine Erfahrung mit diesen beiden Möglichkeiten der Haltung.

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