Messor barbarus Diskussionsthread von Shanks

Hi Shanks

Gerade bei einer so stressempfindlichen Art wie Messor barbarus würde ich dir dringend empfehlen, die Reagenzgläser vorsichtig in Alufolie einzuwickeln. Denn bei den Dächern fällt noch viel zu viel Licht ein. Möglich ist auch die Anbringung von roter Farbfilterfolie, dann kannst du ins Nest sehen und der Lichteinfall bei den Ameisen ist minimal. Wie ich beobachten konnte nehmen sie das rote Licht zwar dennoch wahr (anscheinend sind sie doch nicht ganz rotblind oder es fallen trotz Farbfilterfolie andere Lichtanteile ins Nest ein), jedoch gewöhnen sie sich sehr schnell an den minimalen Lichteinfall und im Gegensatz zum ungebremsten Tageslicht gibt es hier denke ich auch keine "Nebenwirkungen" wie überzogene Brutpflege oder Dauerstress (auch wenn die Ameisen nach einer Weile ruhig wirken wenn sie mit Licht gehalten werden- der Schein trügt)

Ansonsten hilft nur Geduld. Evtl. sind die Eier frisch gelegt worden und die alten Eier nach dem stressigen Transport gefressen worden. Sowas kann vorkommen. Du solltest den Gynen so viel Ruhe wie möglich bieten und nur ab und an nach ihnen sehen. Das mit der Heizung ist eine gute Idee um die Brutentwicklung zu beschleunigen und das Styropor sollte ja auch vor Überhitzung und gebratener Ameise schützen.

Apropos Heizung, wenn wir schon dabei sind. Du solltest deine Camponotus ligniperdus keinesfalls künstlich beheizen!
Da sie einem endogenem Rhythmus folgen- also temperaturunabhängig selbst entscheiden, wann sie in die Winterruhe starten- kann es ansonsten passieren, dass sie ihr Sommergeschäft viel zu früh beenden und vll schon im Spätsommer in die Winterruhe starten. Ich glaube das will keiner wirklich
Leider sind die heimischen Camponotus dahingehend nicht zur Wachstumsbeschleunigung durch Wärme geeignet...

Na, auch hier wieder ein Tip von mir

Spar dir die Mühe mit dem Vorhang
Wie gesagt hab ich das bei meinen Messor auch immer beobachtet, dass sie trotz roter Folie bei Licht reagieren- im Gegensatz zu anderen Ameisenarten. Abhilfe schafft zum Beispiel ein Stück Karton/Alufolie/anderes lichtundurchlässiges Material, dass du wie bei deinen Camponotus ligniperdus wie ein Zelt über die RGs stellen kannst.

Auch sei nochmal darauf hingewiesen, dass es bei den roten Folien deutliche Unterschiede gibt. Manche sind heller als andere, manche sind Farbfilterfolien und manche nicht. So war bei mir bei normaler roter Folie für den Schreibwarenbedarf eine deutliche Reaktion der Ameisen zu erkennen, während die Reaktion bei roter Farbfilterfolie (meinerseits von apocrita.de) deutlich geringer ausfiel (beim Beispiel Messor).

Antstore vertreibt ja rote PVC-Abdeckfolie mit folgender Beschreibung:

Zitat von Antstore

Beschreibung: Die rote transparente Folie wird verwendet, um den Ameisen ein Untertagegefühl zu geben. Daher empfehlen wir dieses Produkt zumindest partiell im Nestbereich anzuwenden. Dennoch kann man die Ameisen gut im Nest beobachten.

Apocrita liefert diese Beschreibung:

Zitat von Apocrita

Diese hochwertige Farbfolie eignet sich hervorragend zum Abdecken des Nestbereichs, sie unterstützen dadurch den Nestbau ihrer Ameisen. Ein Beobachten dieser ist natürlich trotzdem Problemlos möglich.

Handelsuebliche rote Folien lassen zu viele Farbanteile durch, wodurch die Ameisen keine richtige Nestverdunklung erfahren.
Diese Spezialfolie kommt aus der professionellen Optik und filtert alle Lichtfarben ausser Rot zuverlässig aus.

Die Meinungen gehen auseinander. Während viele mit der roten Folie von antstore sehr zufrieden sind, sind viele andere erst mit der Farbfilterfolie von Apocrita zufrieden gewesen.
Ich denke jeder muss sich seine Meinung da selbst bilden und man kann an den Ameisen ja sehr gut erkennen, was sie von der einen oder anderen Folie halten.

Auf jeden Fall wünsche ich dir sehr viel Glück mit deinen Messor. Bei mir hat´s beim ersten Versuch nicht geklappt. Der zweite ist nun holprig, aber mal sehen, was daraus wird

Ach Noa, sei mal nicht so betrübt
Es ist hier im Cafe so eine Mentalität, Haltungsberichte nicht ständig zu kommentieren. Da kam es auch schon vor, dass nach einem ganzen Jahr mal ein Post in den Diskussionsthread kam und das System schon automatisch meldete, das Thema sei veraltet und ob man nicht ein neues eröffnen wolle

Momentan gibt es ja auch wenig zu kommentieren. Die Gynen befinden sich in der für Außenstehende wenig spannenden Gründungsphase. Diese ist zwar kritisch, weil Messor barbarus auf Stress und Störungen mitunter stark reagieren können (Brutfraß, Todesfälle etc., alles schon vorgekommen), aber das Beste ist grade einfach, dass die Königinnen ihre Ruhe haben und daher schreit auch niemand nach Fotos. Das wäre ein Stressfaktor.

Ich bin mir ziemlich sicher- auch wenn ich es nicht hoffe- dass sich früher oder später das ein oder andere Problem auftun wird, bei Messor barbarus insbesondere. Die Haltungs ist einfach nicht die einfachste...
Und da stehen wir auch gern beratend zur Seite. Bis dahin lesen wir halt still mit. Siehst du ja an den Zugriffen, 108 bis jetzt. Da du die Thanks-Funktion nicht aktiviert hast, kann aber auch niemand zeigen, dass er mitliest und irgendwo etwas positives rausgezogen hat, für das es ein Thx geben könnte. Dass deine Posts weitgehend unkommentiert bleiben liegt also wohl eher daran, dass wenig zu erwarten ist momentan. Gründung bleibt Gründung, danach wenn das Kolonieleben beginnt können wir darüber wieder reden^^
Oder wenn dreisterweise niemand deine Fragen beantworten sollte.
Und sei dir auch in einem sicher- wenn es etwas an deiner Haltung zu meckern gäbe, dann würden die AmeisenCafe-Member schon längst meckern

Einen schönen Tag wünsch ich noch

Ich finde es erstaunlich, dass auch deine Gynen ziemlich selbstständig zu sein scheinen. Eine Eigenart von Messor? Meine Messor hesperius-Gyne war auch regelmäßig spazieren und hat ihr RG mit Sand verbaut. Konnte ich bisher bei keiner anderen Art beobachten, dass die Königin dermaßen aktiv ist. Bei meinen Myrmica damals waren die Königinnen gerne bei der Futterbeschaffung beteiligt (es waren aber auf jeden Fall begattete Gynen!), jedoch nicht bei Bauaktionen, wie deine und meine Messor. Wenigstens kommt das nicht nur bei mir vor, sonst würde ich mir allmählich wirklich Sorgen machen über meine Halterfähigkeiten (bzw. tu ich das schon, gell chrizzy? :D)

Ha, Erster!

Wieder einmal: Herzlich willkommen zurück, Shanks!

Wie du selbst sagst ist die Zugabe von Insekten bei Messor nicht zwingend notwendig. Der Grund liegt hier schlicht in ihrer Ernährungsweise: Samen und Körner bieten einen nicht zu unterschätzenden Proteinanteil. Die Versorgung wird dadurch schon gewährleistet.

Dennoch: Durch Zugabe von Insekten kann man das Brutwachstum immens beschleunigen und meine Messor hesperius nehmen Insekten auch grundsätzlich an. Würde das auch grundsätzlich empfehlen. Denn ehe man sich versieht hat man aus den verschiedensten Gründen auch schonmal ein Massensterben bei Messor. Und da ist man froh, wenn man üppige Reserven hat bzw. schnell wieder die Verluste ausgleichen kann.

Jedenfalls viel Erfolg in der neuen Saison!

Wir freuen uns schon von deinen Kolonien zu hören.