Milbenanschaffung

Das kommt auf die Milbenart drauf an, würde ich sagen. Federmilben z.B. findest du in jedem Hühnerstall und Taubenschlag. Spinnmilben sind häufig in Altbauten zu finden und auf städtischen Hinterhöfen machen sie sich gern über die Smog-belasteten Pflanzen her. Ansonsten schauen, wo du Pflanzen siehst, die komplett mit einem sehr feinen Netz überzogen sind, das an ein Spinnennetz erinnert, aber wesentlich feiner ist. Pockenmilben findest du zumeist auf jeder größeren, nicht mehr gepflegten Obstplantage, wovon es z.B. im Land Brandenburg einige gibt. Hausstaubmilben bekommst du beim kräftigen Klopfen auf so ziemlich jede Matratze, die seit mehr als 2 Jahren nicht gegen Milben behandelt wurde. Weichhautmilben finden sich sehr häufig bei Blumenläden in den Abfällen. Dort nach Pflanzen Ausschau halten, die merkwürdig eingerollte Blattspitzen haben. Rote Samtmilben finden sich in jedem Plattenbaugebiet im Sommer unter den Fusswegplatten, sofern Grünanlagen dort in der Nähe sind.

Leider weiss ich immernoch nicht genau, welche der vielen Milbenarten für Ameisen gefährlich werden können. Einige Weichautmilben und Spinnmilben offenbar nicht, denn mit denen habe ich bei meinen Zimmerpflanzen zu kämpfen. Die sind aber recht gut mit verdünntem Knoblauchtee unter Kontrolle zu bekommen und bisher zeigen sie kein Interesse am Formicarium, obwohl eine kürzlich noch befallene Rose daneben steht. Schaue da täglich nach.

Daher... gegen welche Milbenarten willst du denn testen? Die klassischen Futtermilben (Tyrophagus), die definitiv eine Gefahr für Ameisen sind und wohl auch am häufigsten bei Milbenbefall das Problem sind, findest du eigentlich in jedem alten Getreidesilo oder frag mal bei Stallungen nach, ob du mal einen Blick in den Futterbehälter werfen darfst. Sie sind überall dort anzutreffen, wo pflanzliche oder tierische Futtermittel zerkleinert und bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden.

Hi,

Ganz einfach: Für Ameisen sind nur bestimmte sozialparasitäre Milben gefährlich. Wo man sie findet? Auf ihren Wirten, halt mal ausschau nach befallenen Fliegen, oder Heimchen. Sind gar nicht so einfach zu finden.

Grüße, Pi

Mir ist noch etwas eingefallen; Ich habe auch 90% von jungen Tausendfüsslern bei einer Untersuchung meines Komposthaufens Milben gefunden. Die Frage ist nur, ob diese auch für Ameisen schädlich sein können- ich weiß es nicht. Vielleicht sind es auch nur Symbionten gewesen, jedenfalls konnte ich 2 verschiedene Milbenarten entdecken, von denen mir eine als wirkliche Parasiten erschienen, da sie sich frei begeten, und immer zwischen Beinpaaren und dem schützenden Panzer saßen. Sie sind relativ klein, mit 40 x aber recht gut unter dem Binokular erkennbar.
Ich habe sogar ein Bildchen, aber von den größeren Milben, welche sich nur auf dem Panzer unbeweglich befanden, diesmal mit 20 Fachervergrößerung, die anderen befanden sich zwischen den Beinen (sieht man hier nicht):
[Blockierte Grafik: http://img26.imageshack.us/img26/305/tausendfsslermilben.jpg]

Milben sind rot eingekreist, leider etwas unscharf, aber es reicht zum erkennen. Wenn Du es mit diesen Milben versuchen willst, dann such Dir einen möglichst jungen (d.h. mit noch unausgehärtetem Chitinpanzer) Tausendfüssler, und leg ihn unters Bino. Mit etwas Glück findest Du noch andere Milben, ich hatte mal einen, da fraßen einige sehr große schon an seinem Kopf herum.
Ich habe mich übrigends auch schon wegen der Milben per Mail an den Admin vom Diplopodaforum gewendet, er konnte mir jedoch auch nicht weiterhelfen.

Viele Grüße und Glück, Pi