Diskussion zu nefycee´s Formica fusca Adoption

    • Offizieller Beitrag

    Hi nef.


    Ich will erstmal zu diesem traurigen Ende mein "Beileid" (von 3sen³ an 3sen²^^) aussprechen. Du eiferst mir ja schon beinahe nach, aber meinen inoffiziellen Titel als pechverfolgtester Ameisenhalter geb ich nicht so schnell her :face_with_tongue:


    Ich bin sehr beeindruckt und erstaunt über den Verlauf der Adoption. Denn die Entwicklung war unerwartet. Dass die Gyne erstmal vorbehaltslos angenommen wird, hätte ich nicht gedacht. Allerdings hätte ich genausowenig gedacht, dass sich die Gynen nach ein paar Tagen friedlichen Beisammenseins plötzlich separieren. Eigentlich sind Formica fusca ja polygyn, aber das mit der Aufteilung kam mir eher vor wie bei einer oligogynen Ameisenart. Und was daraufhin folgte, nämlich dass Arbeiterinnen quasi Partei ergriffen haben und eine der Gynen mit Anhängern niedergemetzelt wurde kannte ich bisher nur von bestimmten Exoten. Jedenfalls meine ich mich an eine Beschreibung eines solchen Vorgangs in Wilson´s und Hölldobler´s "Die Ameisen" zu erinnern. Auch, dass einige Eier verstreut und unbeachtet herumliegen ist für mich ein Hinweis, dass eine Gyne mitsamt Anhängerschaft und sogar Brut das Nachsehen haben musste und es kolonieinterne Machtkämpfe gab. Finde ich für eine eigentlich polygyne Art sehr erstaunlich. Und genau das sind die spannendsten Momente in der Ameisenhaltung :winking_face:


    Zum Bericht

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Pleometrose oder doch schon Polygynie? Überwiegend wird wohl die Meinung vertreten, dass die Pleometrose beendet ist, sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Lt. Seifert 2007 gründet Formica fusca in den meisten Fällen einzeln. Pleometrose ist möglich aber nicht die Regel. Auch schreibt er, dass Adoption von Jungköniginnen sicher möglich ist. Ich befürchte, dass zu diesem Thema wenig geforscht wurde. Mir stellt sich da die Frage, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Adoption einer Jungkönigin Erfolg haben kann. Spielt die Größe der Kolonie oder der Verwandschaftsgrad eine Rolle? Aber auch das Vorliegen von günstigen Voraussetzungen kann keine Garantie für das Gelingen sein. Denn selbst bei einer so adoptionstoleranten Art wie Myrmica rubra können zur gleichen Zeit ein Teil Jungköniginnen angenommen werden und ein anderer Teil nicht, obwohl sie alle aus dem gleichen Volk stammen.

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