Depape's Haltungsbericht

  • Dienstag, der 28. Juli 2009 - Eingetragen


    Wie ich vermutet hatte, wurde die kleinere der beiden Fliegen in das Nest eingetragen. Sie passte gerade mal so durch. Ob die das vorher abgemessen haben bevor sie sich abmühten?


    Die Stubenfliege haben sie schon mal vorsorglich vor das RG transportiert. Falls dann der Heißhunger ausbrechen sollte nachdem man die kleine vertilgt hat, hat man es nicht mehr soweit.


    Einen von zwei Honigtropfen hat man auch wieder restlos weggenuckelt.


    Mittwoch, der 29. Juli 2009 - Arschwackeln


    Okay, ein Wackeln mit dem Hintern ist es in dem Sinne nicht, aber so was ähnliches. Mir fällt nämlich auf, dass manche Honigsäuferinnen ihren Hinterleib auf den Boden drücken. Links und rechts. So, als ob sie ihn säubern wollen würden. Nur ist mir dieses Verhalten eben nur beim Honig, bzw. im Honigstöpsel aufgefallen. Weiß jemand was das soll?


    Heute trug man außerdem ein Mehlwurmmittelteil aus dem Stöpsel in Richtung RG-Öffnung. Hat man sich da den besten Happen einfach mal näher rangeholt um die Laufwege zu verkürzen oder hatte man ursprünglich vor das Teil in das Nest zu ziehen? Ich werde es wohl nie erfahren. Dennoch waren kurzzeitig je drei Hofbedienstete an den abgeschnittenen Enden zu sehen. Im Stöpsel bei den anderen Teilen auch ein paar.


    Nebenbei erwähnt, heute flog mir schon wieder eine Amtskollegin meiner Queen zu. Habe sie kurz beobachtet und sie dann wieder rausgebracht. Auf meinen Finger wollte sie nicht, aber auf ein Papiertuch. Es sind schon schöne Tiere beim genaueren hinsehen. Wenn man nur kurz hinsieht könnte man sie durchaus mit einer Fliege oder schlimmerem verwechseln.


    Donnerstag, der 30. Juli 2009 - Stillstand


    Puuuuuh, beinahe wäre wieder eine ertrunken. Habe es aber gar nicht so richtig mitbekommen. Sah nur eine auf dem Schwamm mit nur einem Fühler. Der andere wird wohl noch irgendwie am Körper geklebt haben wie früher schon bei einer. Sie suchte dann auch verzweifelt einen Weg vom Schwamm nach draußen und sie schaffte es auch.


    Des weiteren gab es heute neben Mehlwurm auch wieder eine Winzfliege, die auch sofort eingetragen wurde.


    Warum stehen manchmal Ameisen einfach so rum? Also ich meine ganz still und bewegungslos. Und das für einige Minuten. Machen sie da gerade ihr Geschäft?


    Freitag, der 31. Juli 2009 – Neue Sinneseindrücke


    Wie berichtet wäre gestern beinahe fast wieder eine ersoffen. Sie konnte sich zwar retten, aber mir passiert das in letzter Zeit zu häufig. Daher habe ich meinen lieben Untermietern heute einige neue Sinneseindrücke spendiert.


    Fangen wir mit dem Schwamm an. Habe einen neuen zurechtgeschnitten. Dieser ist gelb und viel größer als der grüne Vorgänger. Er füllt fast den ganzen Stöpsel aus und ragt auch weit in die Höhe darüber hinaus. Die gelbe Farbe habe ich wegen dem Kontrast gewählt. Schwarze Ameise auf gelbem Schwamm kommt cool. Man sieht irgendwie alles deutlicher.


    Der Schwamm wird natürlich, wie der vorherige auch, völlig bewässert. Dennoch bestehen zwei kleine Möglichkeiten, Wasser direkt auf dem Boden des Stöpsels aufzunehmen. Sollten sie da aber reinfallen, können sie entweder den Schwamm oder des Stöpsel erreichen.


    Und was soll ich sagen? Das gelbe Teil kommt super an. Nur weiß ich nicht warum. Denn die gleichen Möglichkeiten hatten sie ja vorher auch schon, nur in kleinerer Variante. So viele wie heute habe ich noch nie am Schwamm, bzw. am Wasserstöpsel gesehen. Kam mir so vor als ob sie alle ins Freibad gingen. Vielleicht macht die größere Lauffläche den Unterschied.
    Jedenfalls habe sie jetzt was neues zu erkunden und einige Quadratmillimeter mehr Spazierweg.


    Neuen Honig gab es heute auch wieder. Den kennen sie zwar schon, aber ist halt auch schon wieder fünf Tage her.


    Dann gab es heute mal keine Mehlwürmer, sondern zwei verschiedene Insekten. Zum einen eine kleinere Verwandte der Stubenfliege und zum anderen eine gemeine Florfliege in schickem grün.
    Diese kannten sie ja noch nicht, lernten sie aber ziemlich schnell kennen. Man schleppte aber erst die andere Fliege vor das RG. Ich nahm an, dass sie diese wieder eintragen. Doch nein, weit gefehlt. Man holte nämlich die Florfliege und legte sie auf die andere drauf. Nun hatte man also quasi einen Fleischhaufen. Dementsprechend waren dann auch teilweise bis zu 20 Volksangehörige in der Arena unterwegs. Viele auch am neuen Schwamm.


    Dem grünen Alien hat man als erstes den Kopf abgezwickt und abtransportiert. Während eine andere damit beschäftigt war, den Hinterleib zu amputieren schleppte eine Kollegin den Torso etwas vom Eingang weg. Also den Torso UND die Chirurgin.
    Schließlich gelang die Operation und der Hinterleib wurde staatsintern serviert.
    Nun war nur noch der Mittelteil mit den Beinen und den Flügeln übrig. Dieses Mittelteil hatte ja aber nun zwei Öffnungen, an denen auch fleißig rumgenascht wurde.


    Ich konnte nahe an der Watte und durch die Folie gerade so sichtbar eine geöffnete Puppenhülle entdecken. Mist...wäre mir das nur früher aufgefallen, so hätte ich vielleicht eine Geburt beobachten können. Man trägt die Hülle jedenfalls nicht gleich hinaus. Dauert anscheinend ein paar Stunden.

  • Samstag, der 1. August 2009 – Die Herrin der Flügel


    Von der Florfliege waren heute nur mehr die beiden Flügel aufzufinden. Man hat ihr also auch diese abgezwackt und den Rest ebenfalls, wie ihre anderen Teile, ins Nest getragen.


    Im Foyer des RG sieht es jetzt fast künstlerisch farbenfroh aus. Eine beige Motte, ein grün schimmernder Flügel und der graue Sand und die weiße Watte. Den anderen Flügel konnte ich entfernen, da er außerhalb und gut erreichbar rumlag.


    Sonntag, der 2. August 2009 - Experiment


    Gestern bekam ich zwei Riesenfliegen. Da die kleineren Fliegen mittlerweile auch unzerteilt verwertet werden können, da das Volk selbst dazu in der Lage ist die Fliegen zu zerstückeln, wollte ich das mit so einem Brummer ausprobieren.


    Man kümmerte sich stets um das Riesenvieh. Es waren immer mindestens fünf vom Zerteilkommando an der Fliege. Mal sehen wie es morgen aussieht, ob ich was erkennen kann.


    Montag, der 3. August 2009 - Massenauflauf


    Für mich sah die Fliege noch irgendwie komplett aus. Es war noch alles dran. Es war aber auch ein riesiges Teil.
    Nun habe ich heute noch mal einen Fliegengoliath und dazu eine normale Stubenfliege angeboten. Den Riesen habe ich allerdings zerteilt.
    Was dann folgte übertraf meine Erwartungen vollkommen. Ich kam aus dem staunen, schauen und zählen fast nicht mehr heraus.


    Zuerst kümmerte sich ein Dutzend vom Zerteilkommando um die Fliegenteile und um die vollständige. Doch dann wurden es immer mehr. Plötzlich waren 20 zu sehen. Es wimmelte. Die normale Stubenfliege wurde kurzerhand in das RG auf den Sandhaufen gelegt und weiter bearbeitet. Da hatten sie ja auch nicht mehr soweit zu gehen von „zu Hause“ bis zu der Fliege.
    So, dachte ich, wird es nun auch bleiben.
    Aber weit gefehlt. Auch um die beiden Teile des Brummers wurde sich ausgiebig gekümmert. Teilweise wusste ich gar nicht mehr wohin ich schauen sollte. „Faszinierend“ würde jetzt Mr. Spock sagen.


    Dann zählte ich noch mal, weil es sah nun noch voller aus. Ich kam auf 30 Stück. Soviel hatte ich noch nie gleichzeitig in der Arena gesehen. Und ich habe noch vorsichtig gezählt (die im RG auf dem Rückweg waren habe ich z.B. ausgelassen). Ich leuchtete dann kurz ins RG, und da war immer noch eine ganze Armee drin. Meine Schätzung von ca. 50 Staatsangehörigen dürfte somit mehr als bestätigt sein.


    Dienstag, der 4. August 2009 – Dieser Weg...


    ...wird kein leichter sein. Das dachte ich mir, nachdem ich die Stubenfliege von gestern nicht mehr sah, dafür aber der Eingang etwas vergrößert schien. Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr was noch alles im RG liegt und was sich auf dem Abfall befinden müsste.


    Heute gab es nochmals so einen Brummer und eine „Trampelpfad-Fliege“. Wie erwartet wurde die letztgenannte auch gleich abtransportiert. Vorher nahm man ihr, auch wie erwartet, einige Beine ab.
    Dann war sie drin und man kümmerte sich um den zerteilten Riesen. Plötzlich trug man Flügel aus dem Nest heraus. Zwei Stück. Man legte diese zuerst auf den Sandhaufen im RG-Foyer, doch dann trug man sie zu den Müllhaufen. Ob da schnell mal die Chefin dran rumgeknabbert hat?

  • Mittwoch, der 5. August 2009 – Fall in den Wasserstöpsel


    Und wieder ist eine in den Stöpsel gefallen. Aber der neue, schnittige Schwamm hat seine Funktion erfüllt. Sie konnte sich selbstständig retten. Denke, da muss ich mir keine Gedanken mehr machen. Und frisches Wasser haben sie somit auch bei geringem eigenen Arbeitsaufwand, dazu noch eine Chill-Out-Zone und einen Waschbereich. Zumindest sieht es wirklich manchmal so aus als ob sie sich einfach nur reinigen. Was will man mehr? Bin sehr zufrieden.


    Den Müll musste ich heute auch mal wieder entfernen. Lauter Fliegenflügel- und Beine lagen rum, dazu noch Wattekügelchen und natürlich die obligatorischen Puppenhüllen und anderer Abfall.


    Die neue Schicht Paraffinöl hält so gut wie die letzte. Bisher noch kein Ausbruch zu registrieren. Das Zeug hält wirklich sehr lange, über einen Monat. Hätte vermutlich noch gar nicht erneuern müssen, aber da muss ich erst mal Erfahrungen sammeln. Denn nach wie vor wurde bei Berührung von nem Öltropfen sofort zurückgezuckt und sich abgewendet.


    Donnerstag, der 6. August 2009 und Freitag, der 7. August 2009 - Routine


    Unter der Überschrift „Routine“ habe ich die Tage zusammengefasst (und werde sie zukünftig zusammenfassen), an denen sich nichts wirklich berichtenswertes ereignet hat. Ihr kennt die Futtertiere und die Honigsorten, die ich anbiete. Verhaltensweisen haben sich auch keine neuen gezeigt. Der Bericht wäre sonst zu monoton, wenn ich immer nur dasselbe schreiben würde. Außerdem könnte der Bericht ja sonst als Spam aufgefasst werden, und das möchte ich natürlich nicht.


    Samstag, der 8. August 2009 – Neue Wege


    Die Fliegentage dauern noch an. Seit letzten Samstag erhalten die fleißigen Emsen nun schon Fliegen in allen Größen und Varianten. Und sie sind immer noch scharf drauf. Das freut mich zu sehen. Nur tragen sie mittlerweile fast alles in das RG. Dort drinnen muss es ziemlich eng geworden sein.


    Heute habe ich zudem einmal Fischfutter angeboten, weil ich das irgendwo hier im Forum gelesen habe und auch früher schon irgendwo meine aufgeschnappt zu haben, dass manche Kolonien darauf abfahren. Meine jedenfalls nicht. Habe auch nur drei Flocken in unterschiedlichen Farben angeboten. Sicher ist sicher. Zuerst trocken und dann zwei Flocken befeuchtet. Diese nahmen sie zwar besser an, aber auch erst nach einigen Minuten der Aufgeregtheit. Kam mir so vor, als ob das Zeug ziemlich riechen würde wenn es nass ist. Habe es dann aber rausgenommen, nachdem man sich nicht mehr dafür interessierte.


    Neue Wege, wie es in dieser Überschrift heißt, wurden auch begangen. Man traute sich nämlich etwas weiter in den Schlauch hinein als üblich. Sogar über den Adapter hinweg. Zwar nur eine besonders mutige Kundschafterin, aber immerhin.


    Sonntag, der 9. August 2009 – Aus die Fliege


    Seit langem gab es heute mal wieder zwei dreigeteilte Mehlwürmer. Und erneut war die Hölle los. Ich konnte wieder mehr als zwei Dutzend gierige Mandibelpaare zählen. Ein kleines Hinterteil hat man auch in das RG eingetragen. Was da so alles drin rumliegen muss. Hoffentlich ziehen sie bald um. Sind ja nur noch etwas mehr als eineinhalb Monate bis Oktober. Ansonsten werde ich wohl die Arena in den Keller stellen müssen.

  • Montag, der 10. August 2009 - Routine


    Dienstag, der 11. August 2009 – Zwei Beobachtungen und ein Missgeschick


    Die beiden Beobachtungen möchte ich Euch nicht vorenthalten, aber ich fange erst einmal mit dem Missgeschick an. Es ist mir schon mal passiert, nämlich ich habe eine Ameise übersehen, als ich den Stöpsel mit den Mehlwürmern entfernen wollte. Plötzlich krabbelte sie raus. Vor lauter Schreck habe ich gleich den Stöpsel fallen lassen und durfte nachher natürlich die Mehlwurmteile aufsammeln.


    Die Ameise, die nun auf Fernreise war, machte eine Wanderung auf dem Tisch und schließlich auf meine Hand. Von dieser fiel sie dann wieder zurück in die Arena. Die hat zu Hause bestimmt viel zu erzählen.


    Nun zur eigentlichen Hauptbeobachtung. Vielleicht wissen die erfahrenen Halter ob dies etwas zu bedeuten hat.
    Es gab mal wieder Fliegen. Eine große, die ich zerteilt habe und eine kleinere Stubenfliege. Von der großen Fliege habe ich den Kopf abgetrennt. Nun lag also der Torso so rum und wurde, neben den anderen Teilen auch, gut bearbeitet.
    Plötzlich schaue ich so in Richtung RG, und was sehe ich? Es kam eine etwas größere Arbeiterin rausgerannt, die eine Larve trug. „Was ist jetzt los?“ dachte ich so, als sie zum Torso rannte und die Larve kurzerhand in die Öffnung steckte. Das sah vielleicht aus. Eine schwarze Fliege mit einem weißen und länglichen Fortsatz, der aus den Eingeweiden ragte. Nach drei Minuten etwa fiel die Larve etwas ab und die Arbeiterin trug sie sehr schnell wieder in das RG zurück.
    Eine Larve außerhalb des Reagenzglases habe ich bisher noch nicht beobachten können.


    Und da wäre noch die Aggro-Tante. Dies ereignete sich etwa eine Stunde später. Eine etwas größere Tante rannte ziemlich aufgeregt in der Arena rum. Schließlich ging sie zurück in das RG, aber nicht ganz hinein, sondern auf dem Sandhaufen blieb sie stehen. Sie fing dann an zu stänkern. Es sah jedenfalls so aus. Konnte deutlich ihre geöffneten Mandibeln sehen. Eine andere, etwas kleinere Arbeiterin wollte gerade rein, aber die Aggro-Tante ließ sie nicht vorbei. Sie schnappte direkt nach ihr. Das hat sich die kleinere aber nicht gefallen lassen und schnappte zurück. Es kam regelrecht zu einem Kampf. Es war auch eindeutig kein „Fühlerbefummeln“ weil man Honig austauschen wollte.


    Das Ende von dieser Auseinandersetzung war, dass die Aggro-Tante die Gegnerin am Kopf packte und in das RG unter die Folie zog. Die Tante ging dabei rückwärts, während die unterlegene sehr widerstrebend und sich wehrend mitgezogen wurde. Seltsam.
    Ob man sie umgebracht hat? Hatte sie was ausgefressen? Durfte sie nicht raus? Oder war die Aggro-Tante einfach nur schlecht drauf? Wir werden es wohl nie erfahren fürchte ich.


    Edit:
    Mittwoch, der 12. August 2009 - Honiggeschichten


    Bevor ich aber zum Honig komme, möchte ich kurz über das RG schreiben. Man hat sich nämlich in der Kolo gedacht, dass man den Eingang wieder fast komplett zumauern müsste. Der ehemalige Trampelpfad hat sich verdoppelt, es sind also zwei Eingänge, die fast nebeneinander liegen. Aber was für mich erstaunlicher ist, ist die Tatsache, dass man den Eingang nun weiter nach vorne gelegt hat. Also außerhalb der Folie. Es sitzen auch einige immer, auch wenn keine Fütterung ist, an der Foliengrenze. Teilweise auch ohne Folienschutz. Es muss also schon ziemlich eng sein.


    Nun aber seit langem mal wieder etwas über den Honig. Früher hatten sie ja Sandkörner in den Honigtropfen gelegt. Dann lange Zeit gar nichts. Schließlich fingen sie an, ein bis drei Körner in die Tropfen zu legen. Und jetzt müllen sie die Tropfen zu. Kein Sand mehr, dafür Abfall. Schmutzige Wattefasern und so Zeug.
    Die Watte tragen sie ja vorher aus dem RG, weil es eben Abfall ist. Dann aber nehmen sie das Zeug her und werfen es in den Honig. Und dann nuckelt man auch noch fröhlich dran. Bääh.


    Möchte wirklich wissen warum die das machen.

  • Donnerstag, der 13. August bis Samstag, der 15. August 2009 - Routine


    Sonntag, der 16. August 2009 – Undichte Farm


    Ich habe ein paar Zwetschgen bekommen. Und wie immer, wenn ich was für die Ameisen unbekanntes in die Hände bekomme, wird es natürlich sofort ausprobiert. Ich war direkt überrascht wie gut die Stückchen angenommen wurden. Vielleicht liegt das ja auch an der Volksgröße. Nächstes Jahr muss ich mal die anderen, bereits getesteten und nicht oder kaum angenommen Obst- und Gemüsestückchen erneut anbieten.


    Dann hatte ich einen Geistesblitz. Und ich muss sagen, dass ich sehr froh sein kann das der Staat noch nicht umgezogen ist und auch noch keine Arbeiterin in der Farm war. Denn diese ist undicht.
    Wie ich das festgestellt habe? Nun, ganz einfach. Ich habe eine Ameise in die Farm gesetzt um genau dieses auszuprobieren. Habe sie dazu auf ein Plastikröhrchen klettern und dann in der Farm selbstständig auf die Sand/Lehm-Mischung gehen lassen. Das Röhrchen habe ich weder geschüttelt noch sonst irgendwie die Testameise gestresst. Zumindest war sie recht ruhig.


    In der Farm dann krabbelte sie hin und her, erkundete alles fleißig und versuchte sehr nachhaltig auszubrechen. Sie zwängte sich, was ich nicht für möglich gehalten habe, zwischen den Alu-Rahmen des Deckels und das Farmglas. Nach einigen vergeblichen versuchen dann verschwand sie hinter dem Aufkleber und Zack, war sie AUF dem Deckel. Habe sie dann ebenso vorsichtig und ruhig wieder auf das Röhrchen klettern lassen und sie in der Arena abgesetzt.


    Zweck des Testes also voll erfüllt. Da hatte ich wirklich enormes Glück das die noch nicht umgezogen waren.
    Nun dürfte die Farm aber ausbruchssicher sein.


    Montag, der 17. August 2009 - Wasser


    Man möchte es nicht für möglich halten, aber es ist doch tatsächlich wieder mal eine Staatsangehörige in den Wasserströpsel gefallen. Doch dank meiner nach wie vor unpatentierten, aber dennoch genialen und knallgelben Schnittschwammerfindung :hut: hat sie überlebt.
    Mir ist schon früher aufgefallen (zu Zeiten des grünen Schwammes), als ich zufällig eine in den Stöpsel fallen sah, dass die Tierchen wie ersoffen im Wasser liegen. Sie bewegten sich nicht mehr und ich rettete sie. Sie bewegte sich dieses Mal auch nicht, doch nach einiger Zeit rührte sie sich und krabbelte putzmunter aus dem Stöpsel. Sah aus als ob sie einfach ein Bad genommen hätte. Draußen angekommen, wurde sie von einer Kollegin entdeckt, die sie auch sofort reinigte. Sie helfen sich gegenseitig. Die Helferin krabbelte auch teilweise auf die „nasse“ Kollegin. Es sah manchmal so aus, als ob sie....nun, räusper.....Bienen und Blümchen und so. Ihr wisst schon was ich meine, gell? :O


    Vielleicht aber hat sie auch nur gesoffen und war in Trance wie die anderen bei der Nahrungsaufnahme.


    Dienstag, der 18. August 2009 - Einzugsbereit


    Sodele, nun habe ich auch eine Seite der Farm mit roter Folie bedeckt und sie wäre somit bereit zum Einzug. Früher brauchte ich es ja nicht machen, weil die Ameisenfamilie der Meinung ist, im RG ist es auch ganz heimelig. Heute hätte ich es auch nicht machen müssen, aber ich hatte Lust dazu.


    Das Wasser im Tank und die Watte, die zum Wasser hin ist, werden auch immer schmutziger. Der Wassertank ist auch erst zur Hälfte leer. Aber ich sah eine Menge Eier und Larven. Vielleicht wird es ihnen bald zu eng.


    Ab und zu traut man sich auch in den Verbindungsschlauch, aber sehr selten wagt man sich ein paar Zentimeter über den Schlauchadapter hinaus zu wandern. Aber wenn, dann ist es immer ein kleines Stückchen weiter als vorher.
    Sollten sie aber in ca. drei Wochen noch nicht in der Farm gewesen sein, werde ich wohl den Schlauch kürzen. Noch bin ich aber recht zuversichtlich das es auch so klappt.

  • Mittwoch, der 19. August 2009 - Fressverhalten


    Seit einigen Tagen ist mir schon aufgefallen, dass man keinen rechten Appetit mehr auf die Mehlwürmer hat. Da habe ich mir gedacht, sie werden halt einfach zur Zeit keine Proteine benötigen. Ich meine, bei dem Überangebot.


    Doch da habe ich falsch gedacht. Denn als ich eine große Fliege, zerteilt in zwei Hälften, in die Arena gelegt habe (dazu noch einen Mehlwurm), konzentrierte man sich zuerst ausschließlich auf die Fliegenteile. Und in was für einer Art. Möchte fast sagen, es war eine Orgie...eine Fressorgie.


    Im Umkehrschluss bleibt mir nur zu vermuten, dass die Mehlwürmer nicht mehr so genießbar sind wie früher. Muss mal eben scrollen wann ich sie gekauft hab....aaaahja. Ende April rum. Das bedeutet, wenn meine Vermutung stimmt, dass die gefrorenen Mehlwürmer ca. vier Monate als Futter geeignet sind.
    Ich meine, man knabbert schon noch dran rum, so ist es ja nicht, aber nicht in der Intensität wie früher oder wie sie es bei den Fliegen zeigen. Es macht auf mich den Eindruck, dass sie es eben annehmen weil nichts anderes da ist.


    Da gibt es doch das Sprichwort: „In der Not frisst der Teufel Fliegen“. Meine Ants wären froh über Fliegen....in der Not fressen die Ameisen Mehlwürmer.
    Vielleicht kaufe ich noch mal ein paar frische Mehlwürmer. Oder auch Heimchen wenn es welche gibt. Mal sehen.


    Donnerstag, der 20. August 2009 – Ta ta ta taaaaaaaa


    Nun weiß ich gar nicht ob ich froh sein soll oder nicht, dass zum ersten Mal eine Ameise freiwillig und ohne Zwang oder Zutun meinerseits von der Arena in die Farm gestiefelt ist. Und zwar so, als ob sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht hätte. Es sah so selbstverständlich aus. Aber ich nehme trotzdem an, dass es die Premiere ist, denn sie versucht auszubrechen, schafft es aber nicht. Stundenlang ist sie nun schon in der Farm. Ich vermute, sie findet einfach nicht mehr zurück. Oder aber sie wurde rausgeschmissen (kleiner Spaß).


    Dennoch, ich weiß nicht, mir kommt es irgendwie so vor, als ob es die wäre, die ich letztens noch per Hand und Plastikröhrchen rübergesetzt hatte. Weil sie auch die gleichen Wege zum Ausbruch versucht zu gehen, aber da natürlich nun dicht ist.
    Naja, ich werde mich da auch höchstwahrscheinlich irren. Aber man kann es sich ja vorstellen als ob es so ist.


    Wenn sie aber selbstständig reingefunden hat, wird sie hoffentlich selbstständig auch wieder rausfinden.


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    Von einer, die auszog, um die Welt zu erkunden


    oder


    Ingrid und der Tombolagewinn


    Es war noch gar nicht so lange her, da erzählte eine Schwester einer bekannten Schwester ihrer Schwester, also quasi Ingrids Schwester (schließlich haben ja alle die gleiche Schwester, äh Mutter), dass sie einen unvorhergesehenen Ausflug gemacht hatte. Sie betrat ein Plastikrohr, wurde hochgehoben und in eine neue Umgebung gesetzt. Von dort konnte sie flüchten und fand sich plötzlich, wie von Zauberhand, zu Hause wieder. Dennoch konnte sie einen merkwürdigen Schlauch oder Verbindungsgang von oben sehen, der von der Heimat zum neuen Land führte.


    Natürlich bekam auch die Königin Wind davon und beschloss kurzerhand, eine Tombola durchzuführen, um die Stimmung ihres Volkes etwas zu heben und um für Abwechslung zu sorgen. Der erste Preis war ein Tag Urlaub vom stressreichen Arbeitsalltag und eine Abenteuerreise durch den geheimnisvollen Schlauch zum neuen Land.


    Den Eingang zum Schlauch hatte man natürlich schon vor langer Zeit entdeckt und einige mutige und besonders angeberische Schwestern trauten sich auch einige Zentimeter in die Röhre hinein. Doch sie waren alle schneller wieder da als man allgemein hin gedacht hatte.


    Wie es der Zufall so wollte, gewann Ingrid den ersten Preis. Von da an war sie sehr aufgeregt. Nahe des Mount Spongebob fiel sie zum Beispiel in das Wasser und war so darüber erschrocken, dass sie einige Minuten starr vor Angst wurde.
    Trotzdem freute sie sich sehr über die Reise, weil sie noch nie etwas gewonnen hatte. Nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass sie einen ganzen Tag nicht zu schuften brauchte.


    Am 20.08. war es dann soweit. Ingrid bestieg die Halmrampe, die hinauf zum Schlaucheingang führte. Dort zögerte sie nochmals einen Augenblick, aber die Abenteuerlust und die Aussicht auf Ruhm und Freiheit, wenn sie wirklich unbemerkt ausbrechen konnte (diesen Plan hatte sie niemanden erzählt), stachelten sie an. Sie betrat den Verbindungsschlauch und ging dahin, wo noch nie eine Ameise zuvor gewesen ist.
    Es ging leichter als sie dachte. Es waren keine schwarzen Monster während der Reise aufgetaucht und auch sonst ging alles reibungslos.
    Ingrid musste lächeln, denn als sie noch klein war hatte man ihr viele Gruselgeschichten über den Schlauch erzählt.


    Ingrid erreichte unbeschadet und viel schneller als angenommen das neue Land. Nun hatte sie es also geschafft und war da. Sie hatte noch fast einen ganzen Tag Zeit, um die neue Umgebung zu erkunden. Und wie sie erkundete. Ingrid untersuchte den Boden (so eine Sandfarbe hatte sie ja noch nie gesehen), die Wände, die Decke und natürlich sehr ausgiebig die engen Zwischenräume ZWISCHEN Wand und Decke. Dort zwängte sie sich mit Freude und Vorliebe hinein. Doch Ingrid fand einfach keinen Ausgang.


    Hatte die Schwester einer bekannten Schwester ihrer Schwester etwa gelogen? Konnte sie vor gar nicht so langer Zeit überhaupt nicht entkommen? Diese spezielle Schwester war doch als sehr integer und wahrheitsliebend bekannt. Nein, beschloss Ingrid, dahinter muss etwas anderes stecken. Sie erkundete weiter und noch intensiver das neue Land.


    Aber sie machte auch sehr lange Pausen und chillte so, wie sie noch nie in ihrem Leben gechillt hatte. Keine Ameise war weit und breit zu sehen. Niemand konnte sie zum Wattetragen verdonnern oder als Eierstaplerin einsetzen. Ingrid genoss die Ruhe.


    Doch dann wurde es ihr langweilig. Und sie bekam Angst, als es Nacht wurde. Sie fühlte sich einsam und alleine gelassen. Und sie fand diesen verdammten Fluchtweg nicht. Zu Essen hatte sie auch nichts dabei (Ingrid war ne Frustmampferin), daher sank ihre Laune noch weiter.
    Unmotiviert und langsam trottete sie daher am nächsten Tag wieder gen Heimat, als es an der Zeit war. Aber sie entschied sich, da sie noch ein wenig Zeit hatte, den sagenumwobenen Schlauch näher zu betrachten. Sie erkundete ihn mindestens viermal in voller Länge, doch dann hatte sie auch dazu keine Lust mehr und ging nach Hause.


    Dort sitzt sie nun und erzählt ihrer Familie von ihrem Abenteuerausflug (es war kurz nach ihrer Rückkehr wirklich keine mehr außerhalb zu sehen).


    Wenn sie nicht gestorben ist, dann säuft sie grad am Honig.


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    Freitag, der 21. August 2009 – Sand am Schwamm


    Neben der triumphalen Rückkehr von Ingrid nach fast exakt 24 Stunden in der Fremde stellte ich heute nun schon bereits zum zweiten Mal fest, dass man den Mount Spongebob, also meine Schnittschwammerfindung, mit Sand beschmutzt hat. Warum trägt man Sand an den Schwamm? Der Honig war nämlich „unbefleckt“. Seltsam. Vielleicht macht ihnen auch die Hitze so zu schaffen.


    Es gab heute Fliege. Die Emsen müssen irgendwie mitbekommen haben, dass gerade die Leichtathletik-WM in Berlin stattfindet. Denn man entschloss sich, es den Athleten gleich zu tun und eine eigene WM zu machen. Nämlich die der „Fliegen-Weitschleifen-WM“. Wer schafft es, die Fliege am weitesten durch die Arena zu ziehen. Zusatzpunkte gab es für Passagiere auf der Fliege. Also wirklich, man zog die Fliege quer durch die Arena. Man wollte sie sogar in den Honigstöpsel werfen. Vielleicht sollte ich ein Schild an die Glaswand kleben mit der Aufschrift „Mit dem Essen spielt man nicht!“.

  • Samstag, der 22. August 2009 – Montag, der 24. August 2009 - Routine


    Dienstag, der 25. August 2009 – Fressen und gefressen haben


    Fliege stand heute auf dem Speiseplan. Gestern übrigens auch schon, aber da ließ der Enthusiasmus sehr zu wünschen übrig. Obwohl ich gestern eine aufgeschnitten und eine ganz gelassen habe.


    Dafür war heute umso mehr Action an der neuen Fliege zu bewundern. Auch am Schlaucheingang und im Schlauch waren heute einige mehr als sonst üblich. Zwar nicht alle gleichzeitig, aber dennoch die einzelnen Emsen sehr häufig.


    Mittwoch, der 26. August 2009 - Huuuuunger


    Zwei weitere Fliegen gab es heute, die gestrige habe ich auch noch mal angeboten, diesmal aber zerteilt. Obwohl gestern schon eine Kompanie Ameisen auf der Fliegenleiche rumgestanden hat, wurde sie heute, in zerteilter Form, ebenso gut besucht. Die anderen beiden Fliegen auch.


    Von einer Vorbereitung zur Winterruhe kann ich noch nichts erkennen. Im Gegenteil. Habe heute zum aller ersten Mal zwei Ameisen im Schlauch gesehen. Also gleichzeitig. Sagenhaft über was man sich als erwachsener Mensch doch noch so freuen kann.
    Im Stöpsel bei den Fliegen waren auch sehr gut gefüllte Gaster zu beobachten.


    Da die Mehlwürmer ja mittlerweile verschmäht werden, werde ich mich doch noch mal um Lebendfutter, bzw. Frischfutter, umschauen müssen. Muss ja meine Mädels noch ordentlich füttern in der Hoffnung, dass noch der ganze Larvenhaufen schlüpft und sie dann umziehen müssen weil’s zu eng wird.


    Hätte ich allerdings den Schlauch schon gekürzt, dann wären schon viel mehr Emsen in der Farm gewesen als bisher die einzige gezählte.


    Donnerstag, der 27. August 2009 - Zuversicht


    Also ich werde von Tag zu Tag zuversichtlicher, was den Umzug noch vor der Winterruhe angeht. Denn heute war schon wieder eine Arbeiterin in der Farm. Allerdings ging sie sofort wieder gen Heimat. Aber immerhin hat sie sich getraut und etwas am Farmboden geschnüffelt.


    An den Fliegen von gestern wurde heute immer noch geknabbert. Einen Mehlwurm versuchte ich auch nochmals, aber wurde kaum mehr angenommen. Dafür zwei kleine Fruchtfliegen umso mehr.


    Freitag, der 28. August 2009 – Eine Leiche


    Nun ist es also soweit. Mein Volk hat einen ersten Todesfall zu beklagen. Der Größe des Leichnams nach zu urteilen war es eine Pygmäe. Dies kann ich jedoch nicht mit Bestimmtheit sagen, da die tote Ameise im Schlauch liegt. Und zwar genau auf halbem Wege zwischen Arena und Farm. Hätte sie gar nicht bemerkt, wenn ich nicht einer anderen Emse zugeschaut hätte wie sie durch den Schlauch gewandert ist und diese dann auf die Leiche gestoßen ist und diese begutachtet hat.


    Es kann also durchaus sein, dass die schon einige Tage daliegt. Wie sie gestorben ist kann ich natürlich auch nicht sagen, nur Vermutungen anstellen. Ich würde jedenfalls ausschließen, dass sie im Schlauch gestorben ist weil sie vielleicht den Heimweg nicht mehr gefunden hat. Eher gehe ich davon aus, dass sie an Altersschwäche gestorben ist, da es sich ja höchstwahrscheinlich um eine Pygmäe der ersten Stunde handelt, und man sie dann dahingetragen hat.


    Als Proteinnahrung gab es heute doch noch mal Mehlwürmer, weil ich gerade nichts anderes zur Hand hatte und auch die bestellten Futtertiere noch nicht eingetroffen sind. Erstaunlicherweise wurden sie sogar verhältnismäßig gut angenommen. Liegt wohl auch daran, dass ich drei Mehlwürmer angeboten habe und jeden dreigeteilt habe. Ein paar der neun Stückchen war dann vielleicht doch noch genießbar.


    EDIT:
    Samstag, der 29. August 2009 - Routine


    Sonntag, der 30. August 2009 - Vorposten


    Es gibt eigentlich keine Neuigkeiten zu berichten, allerdings ist mir etwas aufgefallen. Man hat nämlich im RG fleißig gebuddelt. Und zwar genau da, wo der frühere Eingang war. Oder anders ausgedrückt, dort wo die Folie anfängt.


    Wie früher schon berichtet hat man ja den Eingang weiter nach vorne verlegt. Beim Folienübergang nun haben sie in den selber aufgeschichteten Wall aus Watte und Sand ein kleines Loch gegraben. Dort halten sich auch immer mindestens zwei Ameisen auf. Quasi als Empfangskommando oder Wachtposten.


    Es ist mir schleierhaft ob oder was das zu bedeuten hat.


    Montag, der 31. August 2009 – Fast Routine


    Viel ist nicht passiert heute. Oft beobachte ich ja einfach nur eines der Mädels, wenn sie vom RG rauskommt und verfolge dann genau DIESE einzelne Ameise mit meinen Blicken solange, bis sie wieder drin ist.


    Eine ging heute durch die rechte Öffnung raus, war kurz vorm RG und ging durch die linke Öffnung wieder zurück. Sie hatte aber nichts getragen oder abgelegt. Wollte bestimmt einfach nur mal kurz Luft schnappen.


    Wegen dem rechten und linken Eingang....man hat nun eine Art Y-Weggabelung angelegt. Also ungefähr so: >---
    Mal sehen wie lange das so bleibt. Die scheinen ja sehr baufreudig zu sein.

  • Dienstag, der 1. September 2009 - Maßnahmen


    Obwohl ich guten Mutes bin wegen Umzug der Lasius niger, so habe ich doch den Verbindungsschlauch um mehr als die Hälfte gekürzt. Ein halber Meter war einfach zu lange. Nun ist er bei ungefähr 20cm.


    Die Mehlwürmer werden zur Zeit wieder wie verrückt angenommen, obwohl ich nichts verändert habe. Es sind immer noch die „alten“ Würmer, die ich eingefroren habe.
    Dennoch wird es morgen einen anderen Speiseplan geben, da mir meine Tante ein paar Tierchen mitgebracht hat. Eine riesige Schnake, eine riesige Fliege und einen kleinen Falter. Mir gelang es außerdem seit langem mal wieder eine kleinere Fliege zu catchen.


    Es ist schon komisch. Wenn man darauf wartet das mal ne Fliege reinkommt sieht man keine.
    Die bestellten Heimchen dürften auch in dieser Woche eintreffen. Da bin ich ja mal gespannt. Habe sie in zwei Größen bestellt:
    Eine Portion kleine und eine mit mittelgroßen Tierchen.


    Wenn sie die Heimchen annehmen, wäre das perfekt. So könnten sie dann bequem die kleinen eintragen und die größeren draußen zerlegen, damit sie beschäftigt wären.


    Die drei Honigsorten werden nach wie vor sehr gut in purer Form angenommen.


    Mittwoch, der 2. September 2009 - Sandschwamm


    Man hat nun wieder mal den Wasserschwamm mit Sand verdreckt. Das sieht aus...bäääh. Richtige Drecklümmelinnen sind das, sagenhaft.


    Die kleinere Fliege, den Falter und die Schnake haben sie sehr gut angenommen. Die Fliege wurde gleich abgeschleppt und die anderen beiden Happen gut bearbeitet. Da waren sie sicher froh, dass sie mal wieder was anderes als Mehlwurm bekommen haben.
    Die große Fliege hebe ich mir für morgen auf, falls wider erwarten die Heimchen nicht eintreffen.


    Außerdem habe ich, wie Micky mal vorgeschlagen hat, einen Stöpsel mit Seramis gefüllt, nass gemacht und reingestellt.


    Donnerstag, der 3. September 2009 - Heimchen


    Yes, sie sind eingetroffen. Gleich ab damit in den Gefrierschrank. Am Abend werde ich dann mal zwei anbieten.
    Die große Fliege, die ich mir aufgehoben hatte, biete ich aber trotzdem auch an. Da bin ich mir sicher das sie gut ankommt. Wie es bei den Heimchen aussieht...bin gespannt.


    Den Schwamm musste ich heute reinigen. Sah echt schlimm aus. Dann konnte ich noch eine Menge Puppenhüllen sehen und es werden auch nach wie vor welche rausgetragen.


    Nun habe ich zwei kleinere Heimchen angeboten. Wow, bin sehr überrascht und zufrieden. Musste sie nicht einmal zerteilen oder anschneiden. Habe sie einfach auf den Rücken gelegt und den „weichen“ Bauch dargeboten.
    Da die ja so richtige Schenkel haben, an denen auch was dran ist – zumindest für Ameisenverhältnisse – wurde auch flugs einer abmontiert und wahrscheinlich der Königin zum Kosten gegeben. Muss ihr sehr gemundet haben, weil man gleich darauf den Rest des Heimchens reingetragen hat. An dem anderen, noch kleineren Exemplar sitzen auch welche.


    Die große Fliege habe ich auch zum Fraße vorgeworfen, ebenso eine frisch gefangene und junge „normale“ Stubenfliege. Zweitere wurde auch eingetragen und an der großen wird fleißig genascht.


    Überhaupt ist recht viel los in der Arena.
    Beim Schwammstöpsel wird recht ausgiebig gechillt. Die Fangemeinde ist auf über ein Dutzend Mitglieder angewachsen. Auch wenn er schmutzig ist, halten sich da sehr viele auf.
    Dem Kronkorken mit dem angefeuchteten Seramis wird nicht soviel Beachtung geschenkt wie ich erhofft hatte. Aber vielleicht wird das ja noch.


    EDIT (ziemlich lang):
    Freitag, der 4. September 2009 - Neuigkeiten


    Heute hatte ich mal Gelegenheit, meine kleines Volk einige Stunden genauestens zu beobachten.
    Es gibt gute Nachrichten, eine schlechte Nachricht und eine interessante oder seltsame Beobachtung.


    Ich fange mit den guten Nachrichten an:
    Es gelang mir, eine etwas genauere Schätzung von den Staatsangehörigen vorzunehmen und somit meine bisherige Zahl weit nach oben zu korrigieren. Dazu habe ich erst mal gezählt, wie viel Ameisen in der Arena unterwegs sind, es waren 15. Dann habe ich drei Heimchen per Stöpsel serviert, nochmals nachgezählt (nun waren es 16, ich blieb aber bei 15) und den RG-Ein/Ausgang für etwa 20 Minuten ständig im Auge behalten und nie länger als eine Sekunde weggeschaut.


    Wenn also eine reingeht, ziehe ich ab und umgekehrt. Die Ergebnisse sahen dann ungefähr so aus: 15, 16, 15, 14, 13, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 18, 17, 16...dann holte eine Heimchenbeschnupperin Verstärkung...17, 18, 19, 20..........50, 51, 52, 51, 52, 53, 52, 51, usw. Es sah fantastisch aus wie sie alle wie an einer Schnur aufgereiht rausströmten.
    Bei 55 habe ich aufgehört, es wurde einfach zu unübersichtlich, weil zuviel los war am Eingang und manche einfach wieder umkehrten. Jedenfalls waren beim Stande von 55 noch etwa zehn im sichtbaren und unbedeckten Bereich des RG zu sehen. Unter die Folie leuchtete ich auch noch kurz rein und da war auch noch mindestens eine halbe Hundertschaft zu sehen. Aber da ich lieber von weniger ausgehe schätze ich mal die Koloniegröße auf 80 bis 90 Arbeiterinnen.


    Dies bestätigt auch nochmals die Beliebtheit der Heimchen. Die habe ich übrigens auch gezählt. Und zwar genau. Es waren vor der ersten Fütterung 124 Heimchen. Reicht also locker bis zur Winterruhe, daher habe ich auch drei angeboten.


    In der Farm waren auch zwei Ameisen.


    So, nun zu der schlechten Nachricht. Diese ist verbunden mit der Beobachtung.
    Zwei Ameisen sind am sterben. Sie bewegen sich zwar noch, aber eher lethargisch und nur noch sporadisch. Sie zucken noch ab und an und bleiben auch an Ort und Stelle, und zwar im Schlauch.


    Ich konnte aber auch beobachten wie es dazu kam. Und das ist das seltsame Verhalten daran. Sie bekämpften sich nämlich.
    Das war so:
    Zuerst wanderte eine in die Farm und spazierte darin herum. Nach etwa zwanzig Minuten kam eine andere und erkundete den Schlauch. Diese Schlaucherkunderin wollte dann wieder nach etwa einer halben Stunde zurück in die Arena. Doch mittlerweile war eine dritte am Schlaucheingang zur Arena und griff die zurückkehrende Ameise sofort an. Sie verbissen sich ineinander und kullerten so in den Schlauch zurück. Dort kämpften die beiden mit einer Geschwindigkeit...Wahnsinn. Eine erbitterte Schlacht. Die beiden waren in etwa gleich groß.


    Irgendwann, nach erneut etwa einer halben Stunde, trug eine die andere wieder zurück an den Schlaucheingang. Sehr geschickt vermied die vermeintliche Siegerin, dass ihr Opfer den Schlauch berühren konnte und entzog ihr damit jegliche Hebelwirkung. Sie hing auch recht schlaff und etwas verdreht rum. Aber sie war nicht geschlagen. Es schien so, als ob sie nur ihre Kräfte sammeln würde, denn es gelang ihr nach einer gewissen Zeit, sich von ihrer Peinigerin zu trennen.


    Ich machte mir Gedanken, warum sie angegriffen wurde. Hatte sie den „Kolonieduft“ verloren, weil sie ne halbe Stunde im Schlauch war? Davon ging ich aus, als dann aber die zurückkam, die in der Farm war, musste ich meine Annahme revidieren. Sie war ja viel länger unterwegs und beschnupperte beide, als sie am Schlaucheingang war, und ging dann völlig friedlich und unbehelligt ihres Weges zurück in die Arena.


    Durch den Kampf jedenfalls mussten sich beide tödlich verletzt haben, denn genau diese beiden sind es, die im Schlauch liegen in den letzten Zuckungen. Habe das genau beobachtet und die beiden nicht aus den Augen gelassen. Andere waren auch mittlerweile bei ihnen im Schlauch, haben aber nicht reagiert. Also weder aggressiv noch haben sie versucht zu helfen. Nur kurz die Fühler draufgehalten.


    Hat jemand ne Idee warum die sich bekämpft haben oder jemand schon so was ähnliches bei sich selbst beobachtet?

  • Samstag, der 5. September 2009 – Todesfall Part 1


    Eine neue Ameisenleiche habe ich heute in der Farm entdeckt. Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht mehr nach Hause gefunden hat. Obwohl ich mir das nicht vorstellen kann, weil es ja nur einen Weg gibt. Bin ratlos.


    Ach ja, den Stöpsel mit dem Seramis habe ich wieder rausgenommen, weil der kaum beachtet wurde. Dafür ist am Schwamm die Hölle los. Als ob es da was umsonst gäbe.


    Sonntag, der 6. September 2009 – Todesfall Part 2


    Ich traute meinen Augen nicht. Lag doch eine Ameise IM RG-Wassertank. Ich war geschockt. Man hat sich also durch die Watte durchgegraben. Glück im Unglück ist die Tatsache, dass nichts überflutet wurde, da der Wasserstand schon bis unter die Hälfte abgesunken war. Dennoch...eine weitere Leiche......


    Gefressen wird aber nach wie vor sehr gut. Auch Fliegen werden eingetragen.


    Montag, der 7. September 2009 – Todesfall Part 3


    Und schon wieder gibt es zwei neue Tote. Ich verstehe das nicht. Erst fünf Monate gar keine, und nun fast täglich ein neuer Todesfall.
    Eine entdeckte ich im Schlauch bei den anderen beiden Leichen. Und zwar auch genau da. Also nicht davor oder dahinter. Nein, die drei liegen beisammen. Als ob sie dahingetragen wurden, aber das kann ja nicht sein, weil ich die anderen beiden beobachtet hatte.


    Eine andere Leiche habe ich auf einem der mittlerweile drei Abfallhaufen entdeckt. Diese war nur noch zur Hälfte vorhanden, ohne Gaster. Ob man sie getötet hat oder sie eine Missgeburt war, kann ich natürlich nicht sagen.


    Den Schlauch habe ich nochmals um die Hälfte gekürzt. Und gerade eben habe ich noch mal eine in der Farm gesehen. Wenn die nun auch stirbt...an was könnte es denn dann liegen?


    (Die nächsten paar Tage werde ich hier editieren, um nicht ständig neue Posts zu produzieren. Entweder in ein paar Tagen oder eben wenn sich was tut. Hoffe das geht so in Ordnung.)


    EDIT 08.09.2009:
    Dienstag, der 8. September 2009 - Lebenszeichen


    Die Leiche von Sonntag, die ich im RG-Wassertank aufgefunden hatte, war gar keine. Denn heute hat sie sich noch bewegt (die beiden Tage zuvor nicht) und versucht zurück zu schwimmen. So sah es aus.
    Schon der Hammer wie zäh die doch sein können. Es ist blöd das ich ihr nicht helfen konnte, obwohl ich es sehr gerne getan hätte. Aber dann hätte ich einen noch größeren Schaden angerichtet.


    Die Ameise in der Farm ist immer noch da. Das heißt, ich gehe davon aus das es dieselbe ist wie gestern. Warum finden sie nicht zurück?


    EDIT 12.09.2009:
    Mittwoch, der 9. September bis Freitag, der 11. September 2009 - Routine


    Samstag, der 12. September 2009 – Einstellung der Leichenzählung


    Ich habe mich nun dazu entschlossen, die Leichenzählung auf der Übersichtsseite (Post Nr. 1 hier in diesem Thread) einzustellen, bzw. nur noch Schätzungen abzugeben. Der Grund hierfür ist ganz einfach: Es ist mir einfach nicht mehr möglich, genaue Zahlen zu liefern.


    Eine zweite Leiche habe ich nun im RG-Wassertank gefunden. Die drei, die im Schlauch lagen, sind auch nicht mehr da. Nur noch eine. Einmal konnte ich beobachten, wie man eine aus dem Schlauch geholt und in der Arena spazieren getragen hat. Da war dann vielleicht was los. Einige sind wie vom Blitz getroffen umhergesaust.


    Die in der Farm sehe ich auch nicht mehr. Wer weiß was man mit dieser gemacht hat. Zudem habe ich drei lebende Arbeiterinnen gleichzeitig in der Farm gesehen. Bei einer sah es so aus, als ob sie Grabarbeiten verrichten würde. Aber dann müsste ja mehr los sein und nicht nur drei, wenn es Umzugsarbeiten wären, oder?


    Außerdem ist mir ein vermehrte gegenseitige Aggression aufgefallen.


    Naja, mal sehen wie es weiter geht.


    EDIT 20.09.09:
    Sonntag, der 13. September bis Sonntag, der 20. September 2009 – Fast Routine


    Nach längerer Zeit ein kleines Update, mit dem ich dann auch diesen Post hier abschließe.
    Es hat sich eigentlich nicht viel getan, deswegen auch die, zumindest für mich, längere Schreibabstinenz. In den letzten Tagen ist nichts passiert. Weder erfreuliches wie Umzug noch schreckliches wie Koloaufgabe.


    Da ich mittlerweile nicht mehr damit rechne, dass die große Familie in die Farm umzieht, habe ich ein zweites Reagenzglas als Option für eine neue Heimat bereitgemacht, neben das alte gelegt und warte nun. Es wird auch sehr gut besucht.
    Den Schlauch hatte ich ja gekürzt, und das abgetrennte Teilstück habe ich mal geruchsmäßig mit einem anderen Schlauch verglichen. Also der riecht schon irgendwie aggressiv im Gegensatz zum anderen. Da riecht man überhaupt nichts. Vielleicht liegt es daran. Muss ich in der nächsten Saison ändern. Ebenso habe ich vor, statt einem Deckel ein Gaze für die Farm als Abdeckung zu benutzen zwecks Belüftung. Oder zumindest irgendetwas anderes, was die Belüftung unterstützt.


    Von einer bevorstehenden Winterruhe kann ich noch nichts feststellen, auch wenn ich nicht weiß wie sich so etwas wirklich bemerkbar macht. Aber es wird nach wie vor am Honig genuckelt und auch Proteinnahrung wird teilweise eingetragen.


    Den Schwamm lasse ich ihnen jetzt immer drin und nehm den gar nicht mehr raus zum reinigen, sondern befeuchte den nur noch mittels Pipette. Der wird ja ständig so derartig eingesaut, unglaublich. Und da halten sich auch immer wahnsinnig viele auf. Letztens mindestens 30 oder 40. Muss ein beliebter Platz sein.


    Nun denn, dass war es dann mal.

  • Montag, der 21. September bis Mittwoch, der 23. September 2009 - Routine


    Donnerstag, der 24. September 2009 - Fruchtfliege


    Das neue RG ist schon von zahlreichen „Sechsbeinerinnen“ bewohnt und ich meine auch, Brut darin gesehen zu haben. Die Watte, die habe ich auch aus der Apotheke, ist noch strahlend weiß und „unbefleckt“. Ganz im Gegensatz zu der im alten RG. Die sieht vielleicht aus.


    Den Beweis, dass da Brut im neuen RG ist, habe ich vermutlich heute erhalten. Habe eine Fruchtfliege in die Arena geworfen und diese wurde in das neue RG getragen.


    Was mir Sorge bereitet ist die Gyne. Im neuen RG ist sie nicht und in das alte habe ich keinen recht guten Einblick, da der Eingang fast zugemauert ist und wenn ich reinleuchte ist sie wegen den anderen vielen Leibern nicht auszumachen. Vielleicht hat sie sich auch in die Sandmauer eingegraben, mit der man den Eingang dicht gemacht hat?


    Dennoch müsste sie noch im alten RG sein (wo soll sie sonst sein?), nur ob sie noch lebt, kann ich beim besten Willen nicht eindeutig sagen. Aber ich gehe mal davon aus, denn wo sollte sonst die Brut herkommen?


    Was mache ich nur wenn sie wirklich im alten RG und im Sand am Eingang ist? Ich kann dann doch nicht das RG verschließen. Und vor allem, kann ich das Volk, aufgeteilt in ZWEI Reagenzgläsern, überwintern lassen? Oder brauchen die Mädels die Königin?


    EDIT: 26.09.09:
    Freitag, der 25. September 2009 - Schwammgeschichten


    Nun habe ich doch den Schwamm rausgetan und mal gereinigt. Das Teil sah ja echt nur noch unansehnlich aus. Er war auch nicht mehr gelb, sondern hatte nur noch einen undefinierbaren Grauton zu bieten.
    Ich frage mich, wie die Ameisen da die Sandkörner bis weit unter die Oberfläche des Schwammes bringen können.
    Also sauber gemacht, in neuen Stöpsel rein und nass gemacht. Diesmal aber habe ich den Schwammstöpsel an eine ganz andere Stelle in die Arena gestellt. Und siehe da, bisher noch kein Sandkorn darauf. Besucht wird er aber schon.


    Hingegen die Stubenfliege, die ich angeboten habe, wird kaum beachtet. Mal sehen wie sich das weiter entwickelt.


    Temperaturmäßig habe ich es immer noch so um die 22 bis 25°C.


    Samstag, der 26. September 2009 - Blutfutter


    Heute habe ich die Mädels mal wieder mit Eigenblut gefüttert. Ja, Ihr lest richtig. Habe das schon mal gemacht und es kam super an.


    Ihr könnt Euch beruhigen. Natürlich habe ich mich nicht selbst in den Finger gepiekst oder gar abgehackt. Okay, dass hätte Euch wahrscheinlich eh nicht beunruhigt :winking_face: . Und Blut pur meine ich natürlich auch nicht. Eigentlich habe ich nur eine Mücke verfüttert, die mich in der Nacht gestochen hat, der juckenden :weinen: kleinen Beule am Handgelenk nach zu urteilen.
    Wie schon angedeutet, kam es gut an. Habe sie neben die Fliege von gestern gelegt, an der grad eine dran war. Als man dann die Mücke entdeckte, wurde sie nach der üblichen „Beschnupperzeremonie“ auch gleich abtransportiert und wieder in das neue RG verfrachtet.


    Wenn ich das so richtig beurteilen kann, sind in dem neuen RG überwiegend die größeren, also die vollgefressenen Volksvertreterinnen vorhanden. Das ist mir nun schon seit ein paar Tagen aufgefallen. Könnte sich dann wohl um eine ausgelagerte Brutpflegestation handeln, sollte es so was geben.


    Heute konnte ich außerdem einen regelrechten Pendelverkehr vom alten zum neuen und umgekehrt beobachten. Aber man hat nichts getragen. Weder Eierpakete, noch Larven oder Sand. Gar nichts.


    Ach ja, der Schwamm ist übrigens immer noch ganz sauber.

  • Oktober 2009 – Zusammenfassung seit letztem Eintrag bis hierher und Fazit


    Das wichtigste (für mich) gleich am Anfang: Die Königin lebt. Habe sie gesehen wie sie umgezogen ist. Ein Prachtweib.


    Dennoch musste ich einige Probleme überwinden.


    Ich sah sie, die Queen, im Zuge einer Zusammenführung. Denn ich dachte mir, in zwei RG’s zu überwintern könnte problematisch werden wegen dem Kolonieduft. Ein Teil ist ja bereits in das neue RG umgezogen und ein anderer Teil des Volkes war noch im alten Reagenzglas.


    Wie würde das wohl werden nach einem halbem Jahr ohne Gynenduft? Würde man sie noch erkennen als Staatsangehörige oder als feindliche Ameisen ansehen? Dieses Risiko wollte ich dann doch nicht eingehen.


    Doch wie war die Zeit bis dahin, was war los seit dem letzten Eintrag und warum wurde nicht mehr weitergeschrieben? All das wird nun aufgeklärt.


    Das alte RG sah ja aus...krass. Den Abfall stapeln sie ja ganz nett und ordentlich in den Ecken der Arena, aber innerhalb des RG’s lässt man schon mal alles braun und schwarz werden. Die Watte hatte man ja auch durchlöchert und man starb IM Wasser des RG-Tanks. Kurzum, diese Heimstatt sah ich als nicht mehr geeignet an als Überwinterungshotel.
    Ausreichend Wasser wäre ja kein Problem gewesen während der Winterruhe, aber dieses Schimmelzeugs für ein weiteres halbes Jahr......ne.


    Im neuen RG waren ja auch schon sehr viele Mädels ständig und dauerhaft am chillen und wohnen. Die Watte war noch weiß und das Wasser noch mehr als ausreichend für die Winterruhe. Selbst der Platz war größer als im alten Heim.


    Ende September versuchte ich es dann mit der schonenden Variante, als noch immer beide RG’s zahlreich bewohnt waren. Keinen Wasserschwamm mehr. Ab und an kredenzte ich noch kleine Mücken oder Maden, aber das Interesse hatte schon nachgelassen. Am Honig waren auch kaum mehr welche zu sehen.


    Nach einigen Tagen das gleiche Bild. Ich entschloss mich also dazu, die Folie vom alten RG zu entfernen. Und siehe da, man war plötzlich umzugswillig. Es ging ab in das neue. Aber eben nicht alle.
    Okay, dachte ich, die anderen werden noch ein paar Tage brauchen. Also gab ich ihnen die Zeit. Aber sie zogen nicht zu ihrer Königin.


    Die Temperaturen wurden dann schon vor einigen Tagen recht schattig. Heute hat es z.B. schon geschneit. Also habe ich die Mädels vom alten RG „rausgescheucht“. Dies ging recht gut. Erneut habe ich dann eine Nacht Ruhe einkehren lassen, und nun sind sie alle vereint in einem RG mit ausreichend Wasser, Luft und Platz.


    Dieses RG liegt nun auf dem Dachboden, weil es im Keller (Fernwärmrohre) zu warm ist. Ich hoffe, ich bekomme die Gelegenheit, sie für die nächste Saison für eine größere Heimstatt, einer Farm, begeistern zu können.


    Dies wäre es nun mit dem Haltungsbericht für die Zeit vom Erhalt der Gyne und den 12 Pygmäen Ende März bis zur Winterruhe jetzt mit vorsichtig geschätzten 100 Individuen.


    Ich habe Honig gekauft, ausprobiert und ungeeignete Sorten hergeschenkt wie noch nie zuvor, habe bewusst Jagd auf Insekten als Ameisenfutter gemacht (und ja, habe mich sehr gefreut eine Fliege für die Kolonie ergattert zu haben), die sich in die Wohnung verirrt hatten (es kam mir vor, als ob es weniger Fliegen gegeben hätte als vor der Ameisenhaltung).


    Danken möchte ich allen, die mich mit ihren Kommentaren motiviert haben diesen Bericht zu schreiben und vor allem, weiter zu führen.
    Bedanken würden sich sicher auch die Ameisen, die in meiner Obhut sind, für die beantworteten Fragen im Laufe der Haltungszeit, die es ihnen leichter gemacht haben, „gehalten“ zu werden.


    DANKE. :danke:

  • Sonntag, 21. März 2010 - Vorfreude


    Noch liegen die Ameisen im Kühlschrank. Aber in den nächsten Tagen, spätestens am Dienstag oder Mittwoch, geht es wieder rund.
    Aufmerksame Leserinnen und Leser werden jetzt bemerkt haben, dass sich der Winterruheplatz geändert hat. Vom Dachboden in den Kühlschrank.
    Dies ist lediglich den angestiegenen Temperaturen der letzten Tage zu schulden. Hatte es zuerst mit Eis-Gel-Packs versucht, aber dann doch den Weg in den Kühlschrank gewählt. Ist ja nur für ein paar Tage.
    Der Platz auf dem Dachboden war dennoch perfekt.


    Was mich natürlich gefreut hat war, dass sie noch am Leben sind. Vorgestern konnte ich einige in Bewegung im RG sehen. Eine riesige Traube aus Ameisenleibern hatte man um die Königin gebildet. Ich hoffe, sie hat den Winter überstanden.


    Obwohl jetzt die Temperaturen FÜR eine Auswinterung sprechen, muss ich dennoch die Winterruhe einige Tage verlängern, da ich eine neue und leicht vergrößerte Anlage anbieten möchte. Diese ist aber noch nicht da. Daher also der Kühlschrank. Das heißt also: Neue Farm, neue Arena und insgesamt auch weniger Experimente. Ich werde bei den drei zuletzt benutzten Honigsorten bleiben und auch beim Proteinfutter (fast) nichts mehr ausprobieren. Mehlwürmer, Heimchen und nun auch Pinkymaden werden die Hauptnahrung sein. Mal von den frisch gefangenen Fliegen und Mücken abgesehen, auf die ich natürlich nach wie vor Jagd machen werde.


    Nun warte ich also auf das neue Ant-Zuhause. Ich muss sagen, dass ich es sehr vermisse und vermisst habe, dem kleinen Volk über die sprichwörtliche Schulter zu schauen und zu beobachten.
    Ich hoffe, ich schaffe es, dass sie in diesem Jahr in die Farm umziehen.


    Euch Leser möchte ich auffordern, Reaktionen und Kritiken, egal ob positiv oder negativ, zu meiner Haltung und/oder dem Bericht im Diskussionsthread zu äußern.


    Ich melde mich wieder, wenn ich alles eingerichtet, die kleine Kolonie ausgewintert habe und es was zu erzählen gibt.


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    Kleines Update zum 23. März 2010


    Heute konnten sich die Mädels ihre zahlreichen Beinchen endlich mal wieder vertreten. Und sie taten es ausgiebig und zahlreich in der neuen und etwas größeren Arena.
    Mir kam es so vor wie vor einem Jahr, als ich die Königin und ihre 12 Pygmäen erhielt. Nach der RG-Öffnung kam die erste Arbeiterin nach ca. fünf Minuten heraus. Nach ner halben Stunde waren dann aber mindestens 20 unterwegs und waren auf Erkundungstour. Nach ner Stunde waren es dann aber wieder weniger, so etwa ein Dutzend.


    Das Wasser- und Nahrungsangebot wurde verschiedenartig aufgenommen. Wasser und die fleischliche Nahrung (habe einen zerteilten Mehlwurm, eine Pinky-Made und ein kleines Heimchen angeboten) wurde nur "beschnuppert". Dem Akazienhonig haben sie allerdings mehr Aufmerksamkeit geschenkt und eine, nun, wie soll ich sagen,....keine Ameisenstraße, aber sagen wir mal, ein Ameisenwegelchen angelegt. Für ne Stunde etwa war immer mindestens eine an der Honigbar.


    Kurz nach Öffnung des RG´s war man noch recht langsam, aber mittlerweile haben sie fast wieder die gewohnte Geschwindigkeit.


    Was wollte ich noch erzählen?......ach ja, habe vorhin nochmal reingeschaut. Man hat sich um den Insektenstöpsel gekümmert. Das Heimchen hat man aus dem Stöpsel getragen und die Made wurde auch bewegt.


    Ich hoffe, dass dies ein gutes Zeichen für das Überleben der Gyne ist. Denn ich habe keinen für das Volk schonenden Einblick in das RG und muss daher warten, bis mal Puppenhüllen entsorgt werden.
    Oder weiß jemand, ob man am Verhalten der Arbeiterinnen auf das Überleben der Königin schließen kann? Oder wie kann man sonst merken, außer den stressigen Methoden, dass sie überlebt hat?


    Lieber Gruß
    Depape


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    Update zum 24. März 2010


    In der vorübergehenden Königinnenbehausung kam man offensichtlich nach eingehenden Beratungen zu dem Entschluss, in der entfernten Farm einige Grabungsversuche durchzuführen. Vorher wurde dieser neue Landstrich intensiv unter die Lupe genommen. Aber mittlerweile ist man ernsthaft am Steine schleppen und Gänge planen.


    Ich muss schon sagen, dies ging ja wahnsinnig schnell. Hätte nicht damit gerechnet, dass die emsigen Emsen schon heute die Farm erkunden und noch weniger, dass gegraben wird.
    Es ist kein Vergleich zu ihrem Verhalten im letzten Jahr. Da haben sie sich ja im Schlauch angegriffen und sind darin gestorben. Es muss wirklich an der Schlauchqualität gelegen haben. Das man sowas dann ausliefern darf?!
    Heute und jetzt jedenfalls flitzen sie ohne Probleme durch den Schlauch hin und her.


    Bevor sie in der Farm mit den Bauarbeiten begonnen haben, wurde auch wieder Sand in der RG-Öffnung abgeladen. Dieses Vorhaben ist aber momentan zu einem völligen Stillstand gekommen.


    Die Proteinnahrung wird aber nach wie vor kaum beachtet. Naja, warum auch? Die Königin, falls sie den Winter überstanden hat, wird ja noch kaum Eier gelegt, bzw. diese sich zu Larven entwickelt haben. Daher auch kein Bedarf an Eiweiss. So denke ich mir das jedenfalls.
    Würde man aber in der Farm graben wenn die Queen umgekommen wäre???


    Der Honig und das Wasser wird gut besucht.


    Ach ja, ich habe in der Arena als Ausbruchsschutz natürlich nach wie vor Paraffinöl. War damit ja auch schon letztes Jahr sehr zufrieden. Aber heuer habe ich einen Tipp ausprobiert, den ich hier im Forum gelesen habe. Nämlich das Öl auf einen Streifen Tesafilm zu geben. Und ich muss sagen, es funktioniert einwandfrei.


    Die neue Farm scheint dicht zu sein. Bisher noch kein Ausbruch zu vermelden, obwohl man es ausgiebig versucht hat zu entkommen. Ebenso in der Arena. Die Ecken scheinen sie ja besonders zu interessieren. Die wissen scheinbar genau wo etwaige Schwachstellen auftauchen würden.


    Das solls dann auch schon gewesen sein mit dem Update. Wenn also jemand weiß, ob man am Verhalten der Arbeiterinnen oder sonstwie merken kann das die Queen noch lebt (ohne das man das RG bewegt), bitte melden. (Thx an Micky. Ich sollte vielleicht doch vorher in den Diskussionsthread schauen bevor ich hier poste :O )


    In diesem Sinne


    Ciao

  • Freitag, 26. März 2010 - Schliemanns Erbinnen


    Wie ihr berühmtes Vorbild graben die fleißigen Mädels in der Farm was das Zeug hält. Man ist nun mittlerweile ca. 4 cm unter Normalniveau beim Gänge anlegen. Gut zu erkennen ist es, weshalb man sich ja auch eine Farm angeschafft hat.
    Es war gestern schon gut zu erkennen gewesen (sonst ist da nix passiert), aber heute ist es einfach noch deutlicher zu sehen.


    Gestern hatte ich einfach mal keine Proteinnahrung angeboten, weil ja zuvor absolut kein Interesse dafür vorhanden war. Heute habe ich mal wieder etwas angeboten und....wow. Action. Pinkymaden-Hälften hievten sie aus dem Stöpsel und schleiften sie in das RG, sogar ein kleines Heimchen wurde abtransportiert. Zwei Dutzend waren in der Arena unterwegs, die im Schlauch und in der Farm nicht mitgerechnet.
    Nun gehe ich davon aus, dass die Queen überlebt hat, denn ich habe auch Eier und eine winzige Larve gesehen. Oder die Brut hat mit Winterruhe gehalten. Glaub ich aber weniger, sonst hätte man ja auch vorgestern schon Appetit gehabt, nehm ich mal an.


    Heute wurde auch eine Leiche in der ganzen Arena spazieren getragen. Die Leiche sah recht vertrocknet aus, daher gehe ich von einem Opfer der Winterruhe aus. Man hat sie schließlich oben am Scheibenrand in einen Paraffinöltropfen gelegt, wo sie dann auch blieb. Habe sie dann lieber entfernt.
    Warum hat man sie nur erst ne Stunde herumgetragen? Vermutlich fand man keinen genehmen Platz zum ablegen.


    Wenn ich jetzt mal ein kleines Anfänger-Fazit zur Winterruhe ziehen sollte, würde ich behaupten, dass das Volk sehr widerstandsfähig und zäh ist (es waren ja ziemlich extreme Temperaturen teilweise) und das sie es gut überstanden haben. Also ohne größere Verluste. Sie scheinen es gut überstanden zu haben.


    Es macht auch nach wie vor sehr viel Spaß. Oder besser gesagt, noch mehr wie vorher, denn es gibt mehr zu sehen. Teilweise wusste ich gar nicht, wohin ich schauen sollte. In die Arena, in den Verbindungsschlauch oder in die Farm. Überall gab es etwas zu sehen.
    In der Arena zum Beispiel. Was ist an den Honig- und Futterstöpsel los, ist man am Wasserschwamm, was geht am Eingang des RG vor, wie testet man den Ausbruchsschutz und hält dieser, gibts was auffälliges usw.
    Wo gräbt man in der Farm, ist die Farm dicht (bisher schon, wird ja ausgiebig getestet), Ameisen beim Schleppen des Aushubes beobachten, wohin legt man die Sandkörner?


    Wirklich alles sehr interessant zu beobachten, auch im zweiten Haltungsjahr. Ein kleines Experiment habe ich dennoch durchgeführt. Aber kein gefährliches, sondern eher eine Wiederholung eines Testes vom letzten Jahr mit nun verbesserten Bedingungen.
    Habe drei Stöpsel mit je einer Honigsorte angeboten. Diese Stöpsel habe ich in der Arena weiträumig verteilt. Die Sorten waren Waldhonig, Gelee Royale und Akazienhonig. Letztgenannter wurde fast ausschließlich benutzt, daher werde ich in nächster Zeit nur diesen anbieten.


    Das war es dann mal für heute.
    Servus


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    29.03.2010 - Update


    Passiert ist eigentlich nicht so besonders viel, dennoch gibt es die eine oder andere Sache zu berichten.


    Grabungstechnisch ist man seit zwei Tagen etwa neun Zentimeter unter der Erde und beim Seramis angelangt. Einen Hauptgang kann ich sehr gut auf der nicht abgedunkelten Seite erkennen. Dieser befindet sich genau in der Mitte der Farm. Der verläuft fast senkrecht ohne Abzweigungen. Die Verästelungen sind eher ganz oben am Gang und ganz unten beim Seramis. Dort aber nur kleine und kurze Gänge. Zumindest sichtbare.
    Umgezogen wurde höchstwahrscheinlich leider noch nicht, da im RG noch reger Betrieb herrscht.


    Ansonsten wird sich am Honig gelabt und Heimchenköpfe eingetragen oder an Mehlwürmern geknabbert bis die Gaster kracht. Also bis man halt Streifen zu sehen bekommt.


    Die Fortbewegungsgeschwindigkeit hat sich nun mittlerweile der vom vergangenen Jahr angeglichen. Bisher fällt mir auch nichts auf, was auf eine Störung der Kolonie schließen lässt. Es sei denn, dass die heutige Unaktivität, was die Grabungsarbeiten angeht, ein Indiz dafür wäre. Ich schiebe es aber mal auf die gesunkenen Temperaturen.


    Was mir noch aufgefallen ist: Man testet nicht mehr so ausgiebig den Paraffinöl-Schutz der Arena wie noch vor ein paar Tagen. Wahrscheinlich hat man das neue Heim jetzt ausgiebig genug untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass es keine Möglichkeit gibt zu entkommen.
    Und was ich noch erstaunlich finde: An den Farmdeckel befestigen die Ameisen Sandkörner. Keine Ahnung wieso...


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    Mittwoch, 31, März 2010


    Heute haben die beiden Testreihen begonnen. Obwohl, Testreihen ist etwas übertrieben. Habe halt nur heute ein schmuckes und edles Honigschälchen, also nen Stöpsel, mit Zuckerwasser angeboten. Dazu habe ich etwas Zucker auf den Kronkorken gegeben, diesen in die Arena gestellt und anschließend mit Wasser per Pipette angefeuchtet. Leider sind mir da ein paar Tropfen mehr als angedacht aus der Pipette entkommen.
    Ein kleiner See bildete sich im Stöpsel, aber alles noch im Rahmen des erträglichen.
    Ich blieb also dabei und beobachtete die Situation. Auch, um mögliche Unfallopfer sofort zu bergen. Aber es ging ohne Stress vonstatten.


    Überrascht war ich von der Beliebtheit des "Gesöffs". Teilweise war man zu fünft am genießen. Der Akazienhonig wurde nicht mehr beachtet, obwohl erst gestern erneuert.
    Als dann mal keine mehr im Stöpsel war, nahm ich den auch wieder raus. Möchte ja nicht, dass da welche über Nacht ertrinken.


    Demnächst werde ich mal einen Honigmix ausprobieren. Ich werde mal versuchen, einen kleinen Tropfen aus den drei Lieblingssorten zu mixen.


    Mal sehen wann ich das mache.

  • Samstag, 3. April 2010 - Wanted


    Nach wie vor keine Spur von der Gyne. Weder lebendig noch ein Leichnam. Durch die Folie konnte ich zwar heute eine Larve sehen, doch weiß ich natürlich nicht ob es eine neue ist.
    In der Farm wird noch gegraben, jedoch war da schon mal mehr Elan zu sehen. Ebenso beginnt man nun, die Watte im RG "anzuknabbern". Ich kann bereits ein Loch sehen, das sich außerhalb der Folie befindet. Aber es hat sich in den letzten Tagen nicht vergrößert.


    Den vorher angekündigten kleinen Honigmix-Test habe ich nun mittlerweile durchgeführt. Es wurde zwar daran genuckelt (es wurde angenommen) und ich könnte das sicher auch anbieten, aber ich werde jetzt nur noch Akazienhonig servieren. Dieser wird eben von den Mädels bevorzugt.


    Aus dem Stirnrunzeln komme ich auch fast nicht mehr heraus. Denn sie haben mal vorgestern über Nacht ein kleines Mehlwurmteilchen in die Farm getragen. Dort liegt es noch immer und wird auch ständig von fünf oder sechs Ameisen angeknabbert oder bewacht. Komisch, denn normal trocknet so ein Teil doch schnell aus. Muss dann wohl am feuchten Sand liegen.
    Ein Heimchenkopf liegt nun auch im Schlauch. Aber ich glaube, den wollte man entsorgen. Oh, nun ist er weg. Hm, der Kopf ist nicht mehr zu sehen. Weder im Schlauch noch in der Farm oder der Arena. Wo man den wohl wieder versteckt hat...


    Zudem hat sich die ständige Zahl der sich in der Farm befindlichen Arbeiterinnen erheblich erhöht. Zu sehen sind meist etwa ein Dutzend bis etwa 17 oder 20 Individuen. Da dachte ich schon, dass man umgezogen sei. Aber trotzdem zieht man auch Madenstückchen in das RG, in dem sich nach wie vor die "Hauptstreitmacht" befindet.


    Ich bin ja schon froh, wenn man keine Gyne-Leiche entsorgt. Dann warte ich eben auf irgendwelche Puppenhüllen oder sonstige Anzeichen.


    Das wärs für heute.
    Gruß


    Depape


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    Update
    Montag, 5. April 2010 - Seltsames Verhalten


    Ein Larvenhaufen in der Farm. Aber nicht irgendwo in den Gängen an der Scheibe, sondern oben, also quasi "außerhalb" des Nestes habe ich heute welche entdeckt. Gut bewacht und umsorgt. Ein stressiges Verhalten der Pflegerinnen habe ich nicht ausmachen können. Sie wuselten also nicht irgendwie aufgeschreckt umher, sondern machten einen relativ coolen Eindruck, wenn ich das mal so sagen darf. Anfangs waren es noch zwei Stellen, doch man entschloss sich dann, alle auf einen Haufen zu legen. Schätzungsweise sind es vielleicht sechs bis zehn Larven. Ich traute meinen Augen nicht. Ist das denn ein normales Verhalten? Denn die Ameisenvariante von Ostereier verstecken wird es kaum sein.
    Hier mal ein Bild davon, so gut ich es eben hinbekommen habe. Hoffe, man kann etwas erkennen.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51391_a1005.jpg]


    Appetit ist jedenfalls vorhanden. Und wie man sieht, ist auch schon wieder die Spedition Ant & Co. damit beschäftigt, ein Mehlwurmteil in Richtung RG zu transportieren.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51393_a1006.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51394_a1007.jpg]


    Kurz nach diesen Bildern hat man sich bereits um ein zweites Stück gekümmert. Aber ich frage mich, warum in das RG? Die Larven liegen doch in der Farm. Vielleicht sind es nicht alle, die in der Farm liegen. Keine Ahnung, muss das weiter beobachten.


    Und noch etwas ist passiert. Als ich so am beobachten bin, fiel mir eine Ameise auf, die Unterhalb am Arenadeckel umherlief. Aha, dachte ich so und wollte meinen Blick wieder auf die Larven werfen. Doch dann dämmerte es mir schlagartig. WIE kam die Ameise überhaupt an den Deckel ran? Dazu muss sie doch die Ölsperre überwunden haben.
    Sofort richtete sich meine Aufmerksamkeit auf diese Spezialistin. Am Gitter in der Mitte des Deckels angekommen, streckte sie ihre Fühler durch eine Menge Maschenlöcher. Schließlich versuchte sie es, sich durch eines durchzuzwängen. Und was soll ich sagen, sie hat es tatsächlich geschafft. Sagenhaft.
    Dann habe ich erstmal den Ölfilm kontrolliert, konnte aber keine Schwäche erkennen. Als erste Maßnahme habe ich die Ecken mit einem Wattestäbchen voll Paraffinöl bestrichen und auch noch eine dünne Schicht unterhalb des Tesafilms angebracht. Auch das muss ich weiterhin beobachten.


    Es bleibt spannend
    Depape

  • Freitag, 9. April 2010 - Die dicke Berta


    So habe ich nun ganz offiziell die Lasius niger-Queen getauft, die bei mir lebt: Dicke Berta. Genauer: Dicke Berta I. Denn es war mir heute vergönnt, sie endlich zu Gesicht zu bekommen. Und zwar lebend. Zugewunken hat sie mir auch. :winking_face:
    Ihr momentaner Standort ist nach wie vor das RG. Dort konnte ich sie heute sehen, als ich durch die Öffnung linste. Mal hat sie mir ihr Profil zugewandt, mal ihr Gesicht. Aber meistens sah ich nur den dicken Boppes. Einige Larven sowie mindestens ein Eipaket konnte ich ebenfalls sehen. Sie ist sehr fleißig, die dicke Berta, dass muss ich schon sagen.
    Nun weiß ich zumindest, warum man Insektenteile in das RG zerrt.


    Erblicken konnte ich sie im RG vermutlich deshalb, weil sich die Larvenmenge in der Farm und somit auch die Anzahl der Pflegerinnen, die sich dort aufhalten, stetig erhöht und daher im RG bessere Einsicht herrscht. Mittlerweile sind es bereits drei sichtbare Häufchen.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51548_090410011.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51549_090410009.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51550_090410017.jpg]
    Auf dem ersten Bild sieht man links Haufen 1 und rechts den zweiten Haufen. Das zweite Bild zeigt nun links den Haufen 2 und rechts den dritten Haufen. Auf dem dritten Bild schließlich sieht man alle drei Larvenansammlungen.


    Die Anzahl hier schätze ich mal grob und vorsichtig auf etwa 20 Stück. Im Reagenzglas befinden sich aber auch mindestens fünf. Soviel habe ich wenigstens gesehen, wobei der RG-Eingang nur zur Hälfte einen Einblick bot, da man Sand aufgeschichtet hat. Berta jedenfalls konnte ich sehr gut erkennen.


    Sorge bereitet mir allerdings die Watte im RG, die den Wassertank verstopft. Dort graben sich die Damen nämlich nach wie vor munter weiter. Bald haben sie sich die halbe Strecke durchgebissen. Wenn sie durch sind, wird die dicke Berta eine ungewollte kleine Dusche nehmen müssen. Schätze mal, sie würde das schon überleben, aber ob die Brut das auch so überstehen würde? Ich hoffe nur, dass sie bis dahin in die Farm umgezogen ist, denn diese Überraschung würde ich ihr doch gerne ersparen.
    Glück im Unglück wäre allerdings die Tatsache, dass die Watte oben weggenommen wird und nicht unten. Was könnte ich da nur tun?
    Momentan kann ich nichts anderes tun als das genauestens zu beobachten.


    Mit ein Grund, warum ich Berta im RG sehen konnte, war bestimmt auch die Tatsache, dass in der Arena gerade Fütterungszeit war und somit einige Arbeiterinnen unterwegs waren.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51551_090410014.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51552_090410016.jpg]
    Der Hunger im Staat ist nach wie vor vorhanden. Ein Madenteilchen wurde auf dem zweiten Bild schon weggeschafft.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51553_p1010001.jpg]
    Der Durst des Halters ist ebenfalls nach wie vor vorhanden. Schließlich müssen die Futternäpfe der Ameisen auch irgendwo herkommen. :gulp: :grinning_squinting_face:


    Weitere Ausbrüche fanden auch nicht mehr statt. Die Versuche zwar schon, doch diese blieben ausnahmslos erfolglos.


    Ansonsten möchte ich eine kleine Änderung in der Erscheinungsform dieses Haltungsberichtes bekannt geben: Ich werde ab heute nur mehr wöchentlich ein Update veröffentlichen. Eure Zeit und Mühe, extra diesen Bericht anzuklicken und ggf. auch zu lesen, soll sich nun in zeitlich kompakter Form lohnen.
    Diese Aktualisierung wird immer am Wochenende erfolgen, also zwischen Freitag und Sonntag.


    Schönes Wochenende
    Depape

  • Samstag, 10. April bis Freitag, 16. April 2010 - Bertas Puppenkiste


    -----10.04.2010-----


    Hallo Ihr da vor dem Bildschirm,


    dies wird nun der erste Wocheneintrag seit der Umstrukturierung.


    Am Samstag habe ich einiges beobachten können. Ich weiß nun, wieso man im RG an der Watte herumgräbt und auch in der Farm gibt es Veränderungen. Doch nun zu den Details.


    Als ich also am Samstag die kleinen Rackerinnen näher beobachtete und dabei natürlich auch das RG genauer inspizierte, besonders die Grabungen an der Watte, da sah ich es: Larven. Da sie ja da graben, wo keine Folie mehr ist und die Lücke/das Loch außer dem Glas keine Abschirmung mehr hat, konnte ich es sehen. Nun habe ich also vier sichtbare Larvenhaufen. Drei in der Farm und einen im "Watteloch" im RG. Hoffentlich graben sie nicht weiter, sonst würden ja die Larven zumindest mal gut durchgespült werden. Und ich weiß nicht, ob sie das so mögen...


    Nun zur Farm. Dort entdeckte ich zwei Puppen oder zumindest angehende. Man kann sogar deren Entstehung, bzw. Entwicklung am Anfang sehen. Denn wenn Ihr mal einen Blick auf die Fotos des vorherigen Eintrages werft, könnt Ihr es erkennen. Zwischen Haufen 1 und 2 liegen zwei etwas matt aussehende (also nicht mehr so glänzende) Larven fast unbeobachtet herum. Gut zu sehen auf dem dritten Bild. Diese haben sich nun zu den Puppen entwickelt.


    Diese drei Haufen befinden sich alle zwischen dem Eingang, der links ist, und dem Gangsystem, den man etwa in der Mitte der Farm gegraben hat. Nun graben sie aber auch ganz rechts, am "Bewässerungseingang". Diesen Eingang habe ich mit einem großen Strohhalm, der in ein Drainageröhrchen führt, und drum herum mit Watte gesichert. Dürfte ziemlich ausbruchssicher sein.


    Bis auf die Wattegrabungen im RG, die mir nach wie vor eine gewisse Sorge bereitet, wenn sie weitergehen sollte, bin ich sehr zuversichtlich, was die Entwicklung des Staates angeht.


    -----11.04.2010-----


    Sonntag ist Heimchentag. Wie man sieht, kommt die Sonntagsverpflegung hervorragend an. Keine Stunde nach der Entstehung des Bildes waren die beide Heimchenteile und ein Madenstückchen in das RG eingetragen. Wie so oft werde ich vermutlich die anderen Teile am Montag wieder zusammensuchen müssen. Weil man verteilt die Nahrung gerne in der Arena.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51718_11042010007.jpg]


    Das Loch im RG an der Watte scheint mir nicht größer geworden zu sein, allerdings wird es nach wie vor als Babyzimmer genutzt. Wenn ich das so betrachte, da könnte ich mir vorstellen, dass sie da die Eier sich zu Larven entwickeln lassen und diese dann rüber zur Farm transportieren. Denn diese Larven an der Watte sind noch wirklich sehr klein, fast noch Eier. Leider gelingt mir dazu kein Bild. Sorry.


    Allerdings von den sich entwickelnden Puppen. Diese sind jetzt zu fünft und noch relativ hell. Man hat sie von den Larven getrennt gelagert. Die Larven selbst wurden nun auf einen einzigen Haufen zusammengetragen. Nur die im RG sind noch als eigenständiger Haufen zu sehen.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51719_11042010002.jpg]


    Vielleicht habe ich Glück und ich kann in einigen Tagen sogar mit ansehen, wie neue Staatsangehörige schlüpfen. Das wäre ja ein dolles Ding.


    Ach ja, hier noch ein kleines Bild zu den Grabungsarbeiten nahe der Bewässerungsöffnung. Gestern sah es noch wie ein ziemlich exaktes (umgekehrtes) L aus. Heute nicht mehr so ganz.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51720_11042010003.jpg]


    -----12.04.2010-----


    Acht Puppen sind es mittlerweile geworden. Nun benutzt man auch die zweite Hälfte der Farm, also die rechte Seite von Hauptgangsystem bis Bewässerungsbereich. Dort liegen auch ein paar Larven herum und ab und zu trägt man auch zwei Puppen in diese "Region". Vielleicht sind diese im Vergleich zu den anderen eine Nuance dunkler geworden, aber beschwören kann ich es nicht.


    Über einen mangelnden Wuselfaktor kann ich mich wahrlich nicht beklagen. Es ist eigentlich immer was los.


    Den Wasserschwamm, übrigens ebenfalls neu und in einer runden Schale, habe ich auch gereinigt, weil da etwas Müll drauf lag. Nicht das man das als Abfallgrube verwendet.


    -----13.04.2010-----


    Neue Mitglieder für die Puppenkiste habe ich heute leider nicht ausmachen oder finden können (nur zwei blässlich wirkende Larven, die man etwas abseits abgelegt hat (werden vermutlich die nächsten Puppen)). Dafür entdeckte ich bei mindestens zweien der Puppen den obligatorischen schwarzen Punkt an einem Ende. Das ist ein gutes Zeichen für die Entwicklung der entstehenden Imago. Der Darm funktioniert also.


    Die Larvenhaufen lagen heute wieder an alten Stellen, aber nicht mehr in der rechten Farmhälfte. Später lagen dann aber doch dort wieder welche da rum.


    Den Honig hat man auch fast aufgeschlabbert, also habe ich den samt Stöpsel erneuert.


    Im Verbindungsschlauch haben die Arbeiterinnen auch einige Sandkörner abgelegt. Die meisten Körner liegen bei der Arenaöffnung. Dieser Schlauch hat ein kleines Gefälle von Arena bis Farm und beschreibt einen Halbkreis, aber nicht so stark, dass die Sandkrümel runterrollen würden.
    Der Halbkreis hat einen Durchmesser von 18cm. Der Umfang des Halbkreises, die Wegstrecke also, die die Ameisen von Arena zur Farm (und umgekehrt) laufen müssen, beträgt somit etwa 28,27cm. Eine ganz schöne Strecke für so kleine Kraftpakete.


    -----14.04.2010-----


    Wie ich bereits kurz nach der Winterruhe berichtete, dass man zwei Opfer derselben ganz oben am Arenarand in einem Tropfen Paraffinöl entsorgt, bzw. zur Ruhe gebettet hatte, dachte ich mir, ich helfe bei der Suche nach einer geeigneten Mülldeponie.
    Dazu habe ich gestern den Kopf/Brustteil des Heimchens, den sie ja am Sonntag eingetragen und gestern wieder rausgelegt haben, in eine Ecke auf der rechten Seite der Arena drapiert.
    Heute war der Kopf wieder weg, dafür die vier Beinchen, die da mit dran waren, lagen da. Warum sie die nun extra abgebissen und dahin gelegt haben...keine Ahnung. Der Kopfteil jedenfalls ward nicht mehr gesehen.
    Doch am späten Nachmittag sah ich ihn wieder. Ich legte ihn wieder in die Ecke.
    Etwas später kam dann eine Arbeiterin mit einem alten Stück Made aus dem RG hervor, trug dieses in der Arena spazieren und legte es schließlich in der besagten Ecke ab. Werden sie diesen Platz behalten oder sich doch wieder umentscheiden? Wir werden es hoffentlich erfahren.


    Zu den Puppen.
    Nachdem gestern kein Zuwachs an diesen festzustellen war, müssen sie über Nacht aber mächtig zugelegt haben. Von acht auf 20 Stück. Habe davon mal zwei Bilder geschossen. Auf dem zweiten hat man sie wieder auf einen Haufen gelegt.
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51892_14042010013.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51893_14042010017.jpg]


    Ich glaube auch, eine Nacktpuppe entdeckt zu haben. Diese kann man aber auf den Bildern nicht sehen. Habe sie dann auch selbst nicht mehr gefunden. Aber eine Zeitlang hatte ich den Eindruck, dass da eine war.
    Was die Larven angeht, so habe ich heute mindestens ein Dutzend im RG gesehen. Man pflegte sie im dafür angelegten Loch in der Watte.


    Und ich glaube ja, dass sie mir nur zeigen wollen, was so demnächst auf mich zukommt ;). Denn wenn das alles so gut weitergeht, steht mir und dem Volk eine regelrechte Bevölkerungsexplosion bevor.


    Da ich die Cam gerade in der Hand hatte, habe ich auch mal ein Bild vom Gangsystem gemacht.
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/51894_14042010005.jpg]


    -----15.04.2010-----


    Etwa 25-28 Puppen, 30 bis 35 Larven, ein Honigtropfen, zwei Mehlwürmer zu insgesamt sechs Stückchen serviert, ca. zehn Wassertropfen für den Schwamm in der Schale. So könnte man den heutigen Beobachtungstag kurz und bündig abschließen, wenn nicht noch eine Action losgebrochen wäre.


    Tatort war die Farm. Und zwar die Seite mit dem Bewässerungseingang, also die rechte. Ich bin da grad so am Ameisen beobachten und mit der Zählung der Puppen beschäftigt, als plötzlich und ohne ersichtlichen Grund auf einmal einige Arbeiterinnen auf der meist unbenutzten rechten Arenaseite wie die Wilden umhertobten. Eine Puppe und eine Larve, die da in der Nähe lagen, wurden sofort entfernt. Ich weiß echt nicht was da los war.
    Es gab keine Erschütterung, keine Sonneneinstrahlung und auch sonst keine Veränderung der Helligkeit.


    Als ich das Treiben ein wenig beobachtete, stellte ich eine Bautätigkeit fest, wie ich sie noch nicht gesehen habe. Hat man nun eine besonders geeignete Stelle gefunden oder ist ein Gang eingebrochen? Keinen blassen Schimmer. Aber man hat sich beeilt. Mal sehen, vielleicht verrät mir die morgige Inspektion mehr.


    Was den Heimchenkopf im Müllbereich angeht. Man hat ihn doch tatsächlich wieder in das RG eingetragen. Dafür hat man zwei weitere, vertrocknete Madenteilchen dort abgelegt. Es könnte also geklappt haben mit der Deponiezuweisung.


    -----16.04.2010-----


    Recht viel mehr Puppen konnte ich heute im Vergleich zu gestern nicht erkennen. Vielleicht sind es drei oder vier mehr, doch größer würde ich den Zuwachs auf keinen Fall einschätzen. Ich vermute mal, dass bis zum Ende der nächsten Woche die eine oder andere Ameise geschlüpft ist. Einen farblichen Unterschied kann man aber nun schon gut erkennen. So weiß wie zu Wochenbeginn sind einige nicht mehr.


    Wenn ich ein Resümee der vergangenen Tage ziehen müsste, so würde ich es mit den drei Worten lehrreich, interessant und spannend umschreiben.


    Die Entwicklung, so wie sie sich mir momentan darstellt, gefällt mir gut. Der Eiweiß-Appetit ist ungezügelt. Nur das Nuckeln am Honig scheint mir etwas wenig zu sein. Zwar sind die letzten beiden Tropfen immer nach ca. zwei bis drei Tagen aufgesogen gewesen, aber ich sah nie mehr als regelmäßig zwei Arbeiterinnen im Stöpsel. Kurzzeitig waren es mal drei oder vier, aber auch mal nur eine oder gar keine. Solange aber der Honig weg ist, dürfte sich da auch kein Problem zeigen.
    Das Gangsystem wird stetig größer, gestorben ist keine und ein unauffälliges Verhalten, wenn man mal von der Puppen- und Larvenablage an der Oberfläche des Sand/Lehm-Gemisches in der Farm absieht, ist auch nicht zu erkennen.
    Die eine vermeintliche Nacktpuppe konnte ich seither auch nicht mehr entdecken. Da habe ich mich wahrscheinlich getäuscht.


    Bis zur nächsten Woche.


    Grüße
    Depape

  • Samstag, 17. April bis Freitag, 23. April 2010 - Aushub und Abzug


    Auf zu einer neuen Woche voller Spannung und Überraschungen.


    -----17.04.2010-----


    Der Tropfen Akazienhonig war heute beim Ameisencheck völlig weggegessen. Also einen neuen Stöpsel samt Tropfen, diesmal etwas größer, in die Arena gestellt. Seitdem sind meist ständig zwei mit der Verköstigung beschäftigt.


    Interessantere News gibt es aber aus dem Farmbereich zu melden. Dorthin, genauer gesagt auf einen Larvenhaufen, haben sie nämlich den Heimchenkopf verbracht. Also muss der ja noch irgendwie genießbar sein. Die würden das doch sicherlich merken, oder?


    Gezählt habe ich die Volksstärke auch mal so grob. Also in der Farm, obenauf, konnte ich mindestens 70 Arbeiterinnen zählen. Die in den Gängen habe ich nicht mitgerechnet. Im Verbindungsschlauch hielten sich zum Zeitpunkt der Zählung fünf Stück auf. In der Arena kam ich so auf geschätzte 25. Diese waren mit furagieren beschäftigt und hielten sich im Wasserschälchen und in den beiden Stöpseln auf. Vor dem Eingang zum RG und in diesem sind auch noch einmal mindestens 30 Ameisen.
    Wenn dann demnächst die diesjährige Schlüpfsaison beginnt...uiuiui. Die Grabungsarbeiten gehen auch stetig voran. Viel freie Fläche sehe ich nicht mehr.


    Wenn da jetzt schon fast mehr als die Hälfte des Volkes in der Farm umherwuselt, könnte das doch ein gutes Zeichen für nen baldigen Komplettumzug sein.


    -----18.04.2010-----


    Heute viermal, vor ein paar Tagen auch einmal, konnte ich beobachten, wie man eine Larve vom RG in die Farm getragen hat. Es macht echt den Anschein, als ob sie im RG die Larven bis zu einem bestimmten Stadium heranziehen, um sie dann in die Farm zu verfrachten.


    Interessant zu beobachten war auch, wie sie eine Madenhälfte die Scheibe hoch bis zum Schlauch schleppen und dann durch diesen zur Farm. Eine einzelne hat das vollbracht. Zuerst hat sie das Teil in die Nähe der Scheibe gezogen. Dann hat sie die Made losgelassen und ist die Scheibe rauf zum Schlaucheingang. Von dort wieder die Scheibe runter, diesmal aber ständig mit dem Hinterleib an die Scheibe "klopfend". Die Made hat sie nicht gleich gefunden, und mittlerweile war auch eine andere mit dem Teil beschäftigt. Als die Klopferin schließlich "ihre" Made wieder gefunden hatte, verjagte sie erstmal die andere.
    Sie packte die Beute und zog sie ein wenig näher an die Scheibe ran. Dann das gleiche Schauspiel noch mal, inklusive Klopfen.
    Dann endlich hatte sie die Madenhälfte an die Scheibe gelehnt, checkte ein letztes Mal den Weg, und hievte dann das Stück hinauf und in den Schlauch hinein.
    Wirklich sehr eindrucksvoll zu sehen, was zu leisten eine einzelne Ameise imstande ist.


    Zum Abschluss des heutigen Tages einige Bilder. Auf zweien sieht man den Heimchenkopf. Wer Lust hat, kann ja auf dem letzten Bild die Ameisen zählen. Ich komme so auf ca. 90. :smiling_face:
    Da kann man auch den Sand gut sehen, den sie aus unerfindlichen Gründen am Deckel befestigt haben.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/52109_18042010002.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/52110_18042010004.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/52111_18042010007.jpg] [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/52112_18042010005.jpg]


    -----19.04.2010-----


    Appetit ist immer noch sehr stark vorhanden. Fast alles wurde heute aus dem Stöpsel gezogen und geschleift. Kein Wunder, denn die Larvenhaufen in der Farm sind angewachsen.
    Den Honig musste ich auch erneuern. Der Tropfen war zwar nicht komplett weg, aber es war auch nicht mehr recht viel da. Nur noch eine Art Filmschicht. Jedenfalls kein Tropfen mehr. Über Nacht wäre dieser Rest bestimmt völlig weg gewesen.


    Bisher sah die Farm ja so aus, dass eine Seite mit Pappe als Lichtschutz abgedunkelt war und die andere Seite war ohne. Nun habe ich beide Seiten mit roter Folie abgedunkelt. Mal sehen wie das Volk diese neuen Gegebenheiten annimmt.


    -----20.04.2010-----


    Heute transportierten sie, neben einigen Larven, auch zwei Eierpakete vom RG in die Farm. Die Gyne befindet sich aber nach wie vor im Reagenzglas. Was ich sehr seltsam finde. Denn dies widerspricht ja meiner Theorie vom Aufziehen der Larven im RG bis zu einem bestimmten Stadium. Aber was wissen die Ameisen schon von meiner Theorie, bzw. ich von deren Absicht. Die werden schon wissen, was sie da machen. Hoffentlich, jedenfalls.


    Denn Larven sehe ich nach wie vor im RG. Alles sehr seltsam.
    In die Farm hat man jedenfalls weitere Futterteile geschleppt. Zwar konnte ich dieses Spektakel nicht beobachten, aber es befinden sich einfach mehr in der Farm. Unter anderem auch zwei Mehlwurmstückchen. Ob dieses Verhalten mit den Folien zu tun hat? Es bleibt also spannend.


    -----23.04.2010-----


    Da in den letzten zwei Tagen nicht soviel passiert ist, dass sich ein Eintrag lohnen würde, fahre ich gleich mit dem 23. April fort. Denn heute ist wirklich allerhand passiert. Doch der Reihe nach.


    Am 10. April habe ich ja die ersten beiden Puppen entdeckt. Bei einer Entwicklungsdauer von zehn bis 15 Tagen bis zum Schlupf dachte ich, dass ich heute neue Mitbewohner begrüßen könnte. Doch bisher kann ich leider nur eine Fehlanzeige melden. Aber das macht jetzt nichts, da es noch im zeitlichen Rahmen liegt und ich mal nicht von einer Fehlhaltung ausgehe. Also heißt es weiter, Geduld zu haben. Dafür sollten wir Halter ja auch bekannt sein.


    In der Farm sieht es nun so aus, dass man die Eipakete zu den Puppen gelegt hat. Die Larven liegen in diversen Haufen und Entwicklungsstadien herum. Gezählt habe ich in etwa 50 bis 60 Puppen. Larven und Eier zu zählen halte ich nunmehr für fast unmöglich.
    Wenn ich aber von einer Volksstärke von 130 oder 140 ausgehe und dagegen die Puppenanzahl (50 - 60) vergleiche...wow, es steht also ein erster Wachstumsschub von einem Drittel der bisherigen Volksstärke an. Heftig. Und wenn ich da dann noch die Eier und Larven dazuzähle, so könnte dann die Brut ja fast zahlreicher sein als die Kolonie Mitglieder.


    Was den Aushub angeht. Diesen schichtete man nicht in der Farm zu nem Hügel auf, sondern verteilt diesen in der Arena. Sie können da ja nun nur noch schwerlich Beutetiere ziehen, da sie immer wieder die losen Sandkörnchen wegtreten und somit fast auf der Stelle gehen. Ob ich da mal befeuchten soll? Vielleicht haben sie deswegen auch kleinere Seramissteinchen hingelegt ;).


    Das Beste aber zum Schluss: Die dicke Berta ist heute umgezogen. Leider hat sie mich dabei nicht direkt teilhaben lassen, aber das macht überhaupt nichts. Denn sie ist so nett und ist oft auf der Farmoberfläche zu sehen. Oder eher, zu bewundern. Ein prächtiges Tierchen. Sie hat einen bräunlichen Hinterleib und ist mächtig groß. Also im Vergleich zu den Arbeiterinnen. Ein Bild, ich habe es versucht, ist mir leider nicht gelungen. Die Folie wegnehmen wollte ich jetzt auch noch nicht. Vielleicht ein andermal.


    Berta wirkt sehr ruhig und überhaupt nicht nervös. Obwohl sie nicht in den Gängen und Kammern ist. Nur ab und zu geht sie mal rein. Vielleicht hätte ich die Folie auf Bodenniveau anbringen sollen und nicht einen Zentimeter höher. Aber wenn sie sich so, wie es ist, wohlfühlt, lasse ich es erstmal so. Denn ich kann sie auch beim Eierlegen beobachten. Man braucht nicht einmal irgendwelche Sehhilfen dazu. Kann man sehr gut mit bloßem Auge sehen. Mindestens zwei Ameisen sehe ich dann immer mit Eipaketen in den Mandibeln in ihrer Nähe. Herrlich zu bestaunen.
    Im RG sind jetzt erheblich weniger Brutpflegerinnen zu sehen. Aber einige sind noch da. Es sind auch noch einige Larven drin, die man so nach und nach in die Farm abtransportiert.


    So, noch mal einen Blick auf die Anlage geworfen und nichts gravierendes festgestellt. Außer dem Gewusel natürlich, aber dies dürfte in Zukunft eher mehr als weniger werden.


    Damit beende ich diese Woche.


    Danke für die Aufmerksamkeit.


    Servus derweil
    Depape

  • Samstag, 24. April bis Freitag, 30. April 2010 - Von Puppen und Sandkörner


    Hallo an alle Lasius niger interessierte und solche, die es werden wollen.


    -----24.04.2010-----


    Genau 137 Puppen befinden sich im Besitz des Staates. Zumindest sind es die, die nicht in den Gängen und Kammern lagern, falls da auch noch welche sein sollten. Nun fragt man sich vielleicht, wie es mir möglich war, diese zu zählen. Dies war ganz einfach, denn Bertas Töchter haben beschlossen, die Puppen für etwa eine Stunde in den Schlauch zu verlagern, um diese sich dort sonnen und erwärmen zu lassen. Jedenfalls nehme ich diese Aktion als Grund an.


    Ich nutzte also diese Gelegenheit und zählte die Puppen beim Rücktransport. Drei lagen noch in der Farm, der Rest im Schlauch. Und dabei kam ich auf insgesamt 137 Stück. Nicht schlecht wie ich finde. Entweder habe ich mich gestern so gravierend verzählt oder man hat mir eine ganz große Portion vorenthalten oder es sind über Nacht so viele mehr geworden.


    Berta legt auch weiterhin fleißig Eier. Der Eihaufen wird größer. Wenn das die ganze Saison so weitergeht, dann wächst die Kolonie auf mindestens das drei- vierfache der jetzigen Stärke an.


    -----26.04.2010-----


    Ob ich die dicke Berta jemals wieder zu Gesicht bekommen werde, ohne die Abdeckung zu entfernen? Denn auf der Oberfläche rennt sie nicht herum, dafür habe ich eine größere Kammer, schätze mal ne Königinnenkammer, durch die Folie entdeckt. Na ja, wenn sie sich so wohlfühlt, muss ich eben zurückstecken.


    Geschlüpft ist noch immer keine neue Ameise. Zumindest sehe ich keine Hüllen. Bis zum Ende der Woche dürfte es aber dann soweit sein.


    In der Arena hat eine Arbeiterin versucht, am Boden das Silikon durchzubeißen. Schmunzel...dies war witzig mit anzusehen. Also hartnäckig sind die kleinen Tierchen ja, dass muss man ihnen wirklich lassen. In allen möglichen Lagen hat sie versucht, genug Hebelwirkung zu erzielen. Hinterleibwackeln inklusive. Und selbst wenn sie immer abgerutscht ist, hat sie sich erneut festgebissen. Dann hat sie auch noch Gesellschaft von zwei, später drei Kolleginnen bekommen. Aber es hat natürlich leider nichts gebracht. Und selbst wenn sie es geschafft hätten...das Ziel wäre ja nur der Glasboden gewesen.


    Sand wird auch aufgeschichtet. Wie letztes Jahr im RG, doch diesmal am Schlaucheingang an der Arena.


    -----28.04.2010-----


    Noch keine Puppenhüllen zu entdecken. Vielleicht liegt es ja auch an der geringen Wärme, was die Entwicklung verlangsamt. Denn mehr wie 20 oder 21° Celsius konnte ich nicht ausmachen. Darum werden wohl auch die Puppen bei der geringsten Helligkeit oder Wärme in den Schlauch getragen.


    Dazu habe ich mal meine noch warme Kaffeetasse ganz vorsichtig an den Schlauch hingestellt. Fast sofort war diese Stelle von Ameisen belagert und man beförderte auch die Puppen in die Nähe dieser außerordentlichen Wärmequelle.


    Zudem habe ich beschlossen, dass nun auch am Mittwoch ein Heimchentag ist, zusätzlich aber mit Pinkymade, jedoch ohne Mehlwurm. Bis auf ein Stückchen Made wurde alles in die Farm geschleppt. Kein einziges Teil in Richtung RG. Dieses werde ich wohl mal demnächst rausnehmen.


    -----29.04.2010-----


    Heute habe ich mal einen radikalen Eingriff gewagt: Ich habe das RG aus der Arena entfernt. Der Gründe für diese Maßnahme waren vielfältiger Natur: Man hat nach wie vor an der Watte rumgeknabbert oder rumgegraben (der drei viertelte Weg war bereits durch), Larven oder andere Brutstadien konnte ich keine entdecken und es waren gerade nicht so viele im RG zu sehen, die Berta war ja schon lange nicht mehr im RG und bevor die Arena durchgenässt wird mit dem doch etwas bräunlichen Wasser und die Voraussetzungen gerade so günstig schienen, habe ich es eben gewagt.


    Wie habe ich das angestellt? Habe erst das RG ein wenig angehoben und mit einem Stöpsel verschlossen. Dann habe ich die Folie entfernt und das RG wieder in die Arena gelegt. Leider wollte man sich nicht von der alten Heimat so recht trennen. Also wieder angehoben, geschüttelt und dran geklopft, mit Zewa und Wattestäbchen nachgeholfen und dann war die ganze Aktion auch schon verlustfrei vorbei.


    -----30.04.2010-----


    Ich glaube jetzt den Grund gefunden zu haben, wieso nirgends, besonders auf dem Abfallhaufen, Puppenhüllen herumliegen. Bertas Töchter verwenden diese scheinbar als Baumaterial.
    Heute ist es mir nämlich gelungen, eine Arbeiterin mit einer zerfetzten Hülle in der Farm herumstolzieren zu sehen. Sie verschwand in einem Erdloch. Entweder wird es nun als Baumaterial verwendet oder man hat in der Farm irgendwo eine Abfallkammer eingerichtet. Oder keine Ahnung, einen extra Raum für abgelegte Hüllen werden sie ja wohl kaum eingerichtet haben.
    Also scheinen schon welche geschlüpft zu sein, nur haben sie die Hüllen nicht entsorgt.


    Nun weiß ich auch, oder nehme es zumindest an, wieso das Wasserschälchen vorher nicht so stark frequentiert war wie letztes Jahr. Ich vermute, sie haben das RG als Wasserquelle be- und genutzt. Denn nun, nachdem ich gestern in unnachahmlicher und frecher Weise ihnen diese Wasserquelle gestohlen habe, ist der zugewiesene Frischwasserbereich auch entsprechend besucht.


    Zu berichten gibt es noch, dass sie den Schlaucheingang nun fast komplett zugemauert haben. Es ist noch ein kleines Loch übrig, bietet ungefähr Platz für zwei nebeneinander hergehenden Ameisen. Wie man da nun ein größeres oder sperriges Beuteinsektenteil durchbringen will, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Aber so wie ich die kleinen Racker kenne, werde sie auch das irgendwie hinbekommen.


    Dies wäre es dann mal wieder für diese Woche.


    Nice weekend
    Depape

  • Ein kleines Zwischenstatement


    Täglich beobachte ich nun meine Lasius niger-Gyne Berta und ihr Gefolge im Durchschnitt etwa zwei Stunden. Am Wochenende kann es dann schon mal länger sein. Nach so einer Beobachtungssession halte ich dann die gemachten Entdeckungen und/oder (für mich) interessante Ereignisse in meinem Haltungsbericht/Haltungstagebuch fest.
    So konnte ich im letzten Jahr unter anderem auch dabei zusehen und berichten, wie sich die Arbeiterinnen zum Teil gegenseitig helfen, wenn eine z.B. ein unfreiwilliges Wasserbad genommen hat. Dies wusste ich vor dieser Beobachtung nicht. Die Ameisen wissen oder merken jedenfalls, wenn eine Nestgenossin alleine nicht so gut zurechtkommt oder Unterstützung benötigt.


    Und so gibt es immer irgendwelche Beobachtungen zu machen, die dieses "Hobby" so überaus interessant macht. Obwohl es ca. zwei Stunden sind, so habe ich doch irgendwie das Gefühl, dass es viel zu wenig Zeit ist. Darum werde ich auch nie mehr als eine einzige Kolonie halten.


    Wenn auf dem ersten Blick vielleicht alles in Ordnung ist mit dem Volk und scheinbar nichts los ist, so lohnt es sich dann doch immer, dass man sich zum Beispiel eine einzelne Ameise heraussucht und nur diese eine beobachtet. Gut eignet sich dafür eine, die gerade aus dem Nest kommt. Diese dann mit den Blicken zu verfolgen, kann sehr spannend oder lehrreich sein und gewährt einem vielleicht auch einen kleinen Einblick in das Verhalten der Sechsbeiner oder hilft dabei, diese besser zu verstehen.


    Man fragt sich dann unweigerlich komische Sachen und versucht dann, dieses Verhalten zu verstehen: Warum legt diese Ameise jetzt das Sandkorn genau an dieser Stelle ab? Warum kehrt diese, nach nur drei Schritten aus dem Nest, wieder um? Solche und ähnliche Fragen kommen mir da ständig in den Sinn.
    Oder das Brutpflegeverhalten. Warum wird ausgerechnet diese eine Larve dahin getragen und diese Puppe dorthin? Wer weiß, vielleicht kann man ja mal eine Entdeckung machen.


    So ein Phänomen ist auch, warum manche Ameisen, die gerade am Honig genuckelt haben, ihren Hinterleib gegen den Boden pressen, so als ob sie diesen "abwischen" wollten, und zwar auf beiden Seiten. Komischerweise macht das aber nicht jede. Ziehen sie da irgendeine chemische Spur oder pressen sie vielleicht etwas anderes heraus? Sehen tut man jedenfalls nie etwas. Muss mal speziell darauf achten, wie dann andere Ameisen auf diese Spur, wenn es denn eine ist, reagieren.
    Ein Alarmsignal kann es nicht sein, denn der Tropfen wird danach trotzdem normal besucht. Ein "Gütesiegel" kann es auch nicht sein, denn es sind danach nicht mehr Ameisen zu sehen als davor.
    Vielleicht ist es eine Art Wegmarkierung von der Sorte "Hier kannst du unbesorgt gehen, keine Gefahr"?


    Oder das Verhalten mit dem Heimchenkopf. Nahrungsmangel war mit Sicherheit nicht der Grund, warum sie diesen erneut in das Nest gezerrt haben. Der lag tagelang in der Arena auf dem Abfallhaufen. Zudem muss der ja ziemlich trocken gewesen sein. Schimmelgefahr bestand eben durch diese Trockenheit hoffentlich nicht. Eine Veränderung war auch nicht zu entdecken.


    Soviel mal zu meinen Gedanken


    Depape

  • Samstag, 01. Mai bis Freitag, 07. Mai 2010 - Irre, oder was?


    -----2.5.2010-----


    Gestern war nichts besonderes los, heute auch nicht so wirklich, doch eine kleine Sache möchte ich doch hier festhalten.
    Der eine alte Heimchenkopf, den sie schon weggeschmissen und auf dem Abfallhäufchen entsorgt hatten, ist wieder in Gebrauch...lach. Meine Lasius scheinen echt einen an der Waffel zu haben.


    Obwohl es heute "frische" Heimchenkost gab, schleiften sie diesen Kopf in den Schlauch. Das heißt, eine wackere Ameise versuchte es. Momentan liegt er (der Kopf) nämlich noch im Schlauchadapter, denn Bertas "schlaue" Töchter haben ja den Eingang sehr verengt. Nun kommt die gute Heimchenkopf-Trägerin natürlich nicht mit ihrer Beute durch das Nadelöhr.
    Aber mordsmäßig geschäftig auch schon Madenstückchen zum Abtransport vorbereiten. :crazy:
    .
    .
    .
    lol...Jetzt, um 19:30 Uhr und dreieinhalb Stunden nach dem Schreiben der obigen Sätze, ist der Futterstöpsel wieder mal komplett geplündert. Es gab zwei kleinere Heimchen und eine Pinkymade (diese drei Stücke waren in der Tiefkühltruhe zusammengefroren), jeweils zweigeteilt.
    Jedes einzelne Futterstück ist von drei bis fünf Ameisen belagert und liegen entweder in der Arena rum, befinden sich im Schlauch oder bereits in der Farm.


    -----4.5.2010-----


    Der Eierhaufen kommt mir heute besonders groß vor. Die Larven sind dafür ziemlich rar gesät. Zumindest in dem einsehbaren Bereich (ohne das ich die Folien entferne) sind nur ein kleiner Haufen Junglarven und ein paar größere zu sehen. Puppen gibt es jede Menge. Die Eier liegen auch auf diesen.
    So richtig ist es mir aber eben erst heute aufgefallen. Es war irgendwie ein schleichender Prozess. Es fällt einem von Tag zu Tag gar nicht so richtig auf, dass die Eier und Larven weniger und die Puppen mehr werden.
    Natürlich können sich Larven und Eier in den Kammern befunden haben, doch das glaube ich irgendwie nicht so, obwohl es einige große Räume gibt.


    Die Ameisen müssen da recht fleißig gebuddelt und gebaut haben. Drei größere Kammern/Räume konnte ich bisher ausmachen. Das diese ganze Konstruktion noch nicht eingestürzt ist, ist schon sehr bemerkenswert. Es sind kleine Bauingenieure und Statikexperten, echt wahr.


    Honigmäßig kann ich sagen, dass es den Ameisen völlig egal zu sein scheint, ob der Tropfen einen Tag alt oder frisch ist. Denn heute habe ich einen neuen Stöpsel mit nem Tropfen reingestellt. Den anderen wollte ich rausnehmen, weil dieser recht bald leer ist, aber da war grad eine am saugen. Und bevor ich diese da rausscheuche, habe ich den neuen Honigtropfen-Napf eben daneben gestellt. Hier und da war danach gleichviel los.


    -----6.5.2010-----


    Einen Leichentransport konnte ich heute beobachten. Eine Arbeiterin trug eine tote Schwester von der Arena in die Farm. Dort habe ich sie dann aus den Augen verloren. Nun weiß ich leider nicht, ob sie die Tote bereits von der Farm in die Arena getragen hat oder ob sie sie erst in der Arena entdeckt hat. Mir jedenfalls ist keine tote Ameise in der Arena aufgefallen.


    Das werden doch wohl keine Kannibalen sein? Ich meine, Hungersnöte brauchen sie ja nicht zu kompensieren oder sind gar einer ausgesetzt. Warum wurde sie dann in die Farm getragen? Die fängt da doch zu schimmeln an. Ebenso die anderen Futtertiere, die man reingetragen hat. Man hat aber keine mehr zurückgetragen oder entsorgt. Jedenfalls nicht sichtbar für mich.


    Haben die Ameisen eine Art Anti-Schimmel-Speichel oder wie läuft das ab?


    Larven sind nun auch wieder mehr geworden, der Eierhaufen hingegen nicht merklich kleiner. Puppen sind nach wie vor sehr viele in der Farm auf zwei Haufen vorhanden.

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