Gerade läuft im Ameisenforum eine interessante Diskussion um den Tod von Ameisen in der Haltung. Dieses Thema gehört wie ich finde auch in das Ameisencafe, weshalb ich die Diskussion auch hier eröffne.
Jeder der seine Ameisen schon eine Weile hält wird hin und wieder Todesfälle innerhalb seiner Kolonie beobachten können. Die einen sehen lediglich tote Arbeiterinnen auf dem Müllhaufen, die anderen können den Zeitpunkt des Ablebens "live" mitverfolgen. Vor dem Eintritt des Todes können viele Halter die selben Beobachtungen machen:
Die betroffenen Ameisen laufen eine Weile augenscheinlich "orientierungslos" durch das Becken, bewegen sich teilweise merkwürdig vorwärts und sacken nach einiger Zeit zusammen. Anschließend zucken sie noch eine Weile mit ihren Beinen, bis sie schlussendlich sterben. Die letzten Minuten, in der die Ameise nur noch zuckt habe ich vor einiger Zeit auf Video aufgenommen. Zu sehen ist eine "im Sterben liegende" Arbeiterin von Camponotus rufipes:
Nun stellt sich die Frage: Woran sterben die Ameisen? Sterben sie aus "Altersschwäche"? Einen interessanten Einwurf lieferte Darius im Ameisenforum, in dem er einen Beitrag von Prof. Buschinger zitierte:
Zitat"Buschinger, A. 2004: Lang lebe die Königin! - Ameisenschutz aktuell 18, 83-88"
"Auch ältere Ameisenbücher geben oft etwas her. So etwa Stitz, H. 1939: Die Tierwelt Deutschlands; Hautflügler oder Hymenoptera, I. Ameisen oder Formicidae, 428 Seiten.
Auf S. 34 geht es um Langlebigkeit von Arbeiterinnen.
Camponotus ligniperdus: bis 13 Jahre
Formica sanguinea: über 5 Jahre
Lasius niger: bis 7 Jahre"
Laut dieser Angaben müsste eine einzelne Arbeiterin viel länger leben, als es offenbar in der Haltung üblich ist. Zufall, Unsinn oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
Ich würde mich über Beobachtungen rund um das Sterbeverhalten eurer Ameisen freuen.
Gruß
Fraaap