Acromyrmex

  • So, ich habe mich nun mal näher über den Formicarienbau/-Einrichtung bei Blattschneidern informiert und habe dazu einige Fragen. Zuerst mal würde ich euch gerne an meinen Ideen Anteil haben lassen.


    Die Luftfeuchtigkeit würde ich gerne mit einem feuchten Lappen (wenn die Feuchte erhöht werden muss; der Lappen wird einfach auf auf die Stahlgaze, welche als zusätzliche Belüftung dienen soll, gelegt) und einer Luftpumpe (wenn die Feuchte zu hoch ist) regulieren. Die Wärme sollte mit einer Wärmelampe regulierbar sein!? Als Ausbruchsschutz habe ich Paraffinöl im Sinn. Die Abfallkammern haben zwar einen Deckel, in dem aber großflächig Glas für Gaze Platz machen muss.


    Nun zu den Fragen:


    1) Ist ein Feuchter Lappen okay, oder ist das "naiv"?


    2) Ich würde auch in das Futterbecken und die Pilzkammern eine Öffnung einbauen, die mit Gaze hoffendlich "unüberwindbar" gemacht wird. Brauche ich dann noch eine Luftpumpe, oder erübrigt sich das? Oder sollte ich nur eine Luftpumpe einbauen und eine Öffnung weglassen? (In die Pilzkammer kommt nur deswegen eine Öffnung, damit ich auf die Gaze bei Bedarf auch einen Lappen legen kann, um die Feuchtigkeit zu erhöhen; Hier werden die Öffnungen jedoch rund um die Uhr, d.h. auch wenn ich gerade keinen Lappen draufliegen habe, abgedeckt, z.B. mit Glasplatten)


    3) Verwendet ihr als Wärmeregulierung auch eine Wärmelampe?


    4) Wenn ich das richtig verstanden habe, braucht man nur in den Pilz- und Futterkammer(n) Feuchtigkeitsregulierung, oder? In der Abfallkammer braucht/sollte man ja nichts befeuchten!


    5) Hat Paraffinöl in Tropenbecken Nachteile, würdet ihr etwas Anderes vorschlagen?


    Das wars erstmal wieder. Ich hoffe, ich versteht Frage 2, ich wüsste nicht, wie ich es sonst ausdrücken könnte.


    Würde mich freuen, wenn ihr Antworten habt...


    Mit freundlichen Grüßen


    Rojiya

    • Offizieller Beitrag

    Hi wieder :winking_face:


    Dann werd ich mal versuchen, die Fragen zu beantworten, die ich beantworten kann, auch wenn ich noch nie Blattschneider hatte.


    1) Ein feuchter Lappen gibt genauso Feuchtigkeit ab, wie andere Wasserspeichernde Materialien wie Seramis und Co.
    Deswegen sollte das, denke ich, funktionieren.


    2) Wenn die Gaze großflächig angebracht wird, sollte das einen ausreichenden Luftaustausch gewährleisten. Sollte es wider Erwarten nicht ausreichen kann man ja noch im Nachhinein eine Luftpumpe anbringen.
    Vorsicht: Ameisen können sich extrem klein machen, wenn es darum geht, sich durch Gaze zu quetschen. Die Gaze sollte also extrem engmaschig sein und wie du selbst sagst: Aus Stahl!
    Normale Fliegengaze wird von vielen Ameisenarten einfach durchgebissen, sollte bei Blattschneidern aber klar sein.
    Allerdings muss natürlich gut aufgepasst werden, dass bei guter Belüftung noch genügend Wärme und Luftfeuchte im Becken bleibt. Also besser vor dem Ameisenkauf schonmal eine Testphase einleiten, auch wenn sich das nicht 1:1 auf die Bedingungen nachher, wenn der Pilz und die Ameisen drin sind übertragen lässt. Besser man hat es schonmal grob drauf, wenn die Ameisen einziehen


    3) Ist bei Exoten nie schlecht. Allerdings sollte der Pilz nicht direkt angestrahlt werden, um ihn nicht zu schädigen. Den Spot eher indirekt auf das Formicarium richten und an Stellen, die nicht empfindlich sind, wo sich die Wärme aber dennoch ausbreiten kann.
    Auch Heizmatten leisten gute Dienste, allerdings sollte auf die Qualität und einen Überhitzungsschutz geachtet werden, wenn diese längere Zeit betrieben wird.


    4) Das weiß ich nicht genau, aber ich kann mir vorstellen, dass du Recht hast. Im Abfallbecken würde sich nur die Schimmelgefahr deutlich erhöhen durch die Befeuchtung


    5) Auf keinen Fall Paraffinöl in feuchten Formicarien verwenden!
    Ich weiß das selbst zu Genüge. Sobald sich nur ein feiner Kondenswassernebel zwischen das öl setzt ist die Schicht bal ruiniert. Dann laufen die Ameisen einfach durch die beschädigten Stellen hindurch.
    Zudem nehme ich an, dass bei den Massen an Blattschneiderameisen Paraffinöl nicht lange hält und zudem dein Becken mit Ölflecken beschmutzt wird, da die Ameisen alles wunderschön mit ihren kleinen Füßchen in der Gegend verteilen :winking_face:


    Ich hoff mal das hilft dir ein wenig weiter :winken:

    • Offizieller Beitrag

    Tja, das ist so eine Sache ehrlichgesagt.
    Talkum benutze ich schon und bin auch sehr zufrieden damit, allerdings weiß ich nicht, bis zu welcher Luftfeuchte es wirksam ist. Es muss ja trocken bleiben. Bis 75% geht es auf jeden Fall, aber Blattschneider brauchen mehr Luftfeuchte...


    PTFE anzubringen ist reine Übungssache und wird natürlich bei sehr großen Becken etwas aufwendig. Allerdings ist das wohl der zuverlässigste Ausbruchsschutz.
    Aber auch hier ist es das selbe Problem: Hohe Luftfeuchte schadet nicht, aber sobald sich Kondenswasser bildet wird die Schicht unwirksam...


    Was noch ein Problem ist: Bei der Masse an Ameisen, die bei guter Haltung entstehen wird jeglicher Ausbruchsschutz relativ schnell abgenutzt. Insbesondere Talkum und Paraffin. Und letzteres empfehle ich bei dir keineswegs wegen den genannten Gründen.


    Daher wäre meine Empfehlung PTFE, so aufwendig es ist. Und zwar genug für einen schönen dicken Streifen. Am besten probierst du das erstmal bei einem der kleinen Becken aus, bevor du ein großes Becken damit behandelst. Wie gesagt, das ist Übungssache. Eine Anleitung für´s Auftragen findest hier

  • Hi ice_trey!


    Danke für den Link. Hört sich ja gar nicht so schwer an, wie es dann sein wird nehm ich mal an.


    Dass Talkum bis 75% hält, hätte ich nicht gedacht, dann würde sich dass ja für Exoten auch noch fast ausgehen, aber leider nur fast. :think:


    Das hört sich ja gut an mit dem PTFE, werd ich ausprobieren...


    MfG


    Rojiya

  • Hallo zusammen!


    Ich war die letzten Tage nicht zu Hause, deswegen habe ich mich nicht mehr gemeldet, aber jetzt bin ich endlich wieder daheim...


    Ich habe mir nochmal einige Gedanken (vor allem über die Einrichtung) gemacht und wollte mir das alles von euch nochmal bestätigen lassen.


    Ich habe mir mal angeschaut, welcher Bodengrund der beste wäre für Acromyrmex. Und? Habt ihr ne Idee? Blähton, Perlite, Ton Seramis,.... da gibt es soo viel Auswahl, zu viel eben für mich. =)


    Dann habe ich mal nachgesehen, in welchem Shop ich Acromyrmex octospinosus kaufen sollte. Denn in keinem Shop ist die Art nicht unter "Acromyrmex cf. octospinosus" angeführt. Meine Frage ist: Wie sicher ist es, dass es Acromyrmex octospinosus ist. Eigendlich müssten die Anbieter die Ameisen doch bestimmen können!? :smiling_face_with_horns: Oder steht das nur, da es bei dieser Art einige Unterarten gibt?


    Dann habe ich bei Antstore nachgeguckt, ob man auch die Heizstrahler regulieren kann. Aber nachdem in der Beschreibung nichts dergleichen steht, werde ich wohl Heizmatten nehmen müssen, obwohl diese (laut Shop) nicht die Umgebung (sondern nur Tiere und Objekte) erwärmen. Aber eigendlich muss man ja auch Heizstrahler regulieren können!? Wie macht ihr das (damit meine ich vor Allem die Acromyrmex-Halter unter euch) ?


    Das war es jetzt erstmal wieder, habe im Moment ja auch nicht so viel Zeit. :weinen: Ich hoffe dennoch auf gute Antworten.


    Mit freundlichen Grüßen


    Rojiya

  • Hi Rojiya,





    Ich habe mir mal angeschaut, welcher Bodengrund der beste wäre für Acromyrmex. Und? Habt ihr ne Idee? Blähton, Perlite, Ton Seramis,....

    Nicht zu vergessen gar nichts. Das ist recht praktisch, sobald die Kolonie größer ist, und außerdem hast Du dann einen optimalen Einblick auf den Pilz und die weitere Entwicklung. Aber inwiefern das besser für die Ameisen ist, keine Ahnung. Vielleicht solltest Du Dich daher mal an einen Halter der Art wenden.


    Dann habe ich mal nachgesehen, in welchem Shop ich Acromyrmex octospinosus kaufen sollte. Denn in keinem Shop ist die Art nicht unter "Acromyrmex cf. octospinosus" angeführt.


    Das ist doch egal- wenn es schon "cf octospinosus" heißt, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit diese Art.
    Richtige Artbestimmungen sind sehr schwierig, es fehlt an Bestimmungsschlüsseln und dergleichen- denn besonders exotische Arten sind oft kaum deutlich genug beschrieben, und Verwechslungsgefahren gibt es genug. Für einen Ameisenshop zu viel Aufwand, die Arten sicher zu bestimmen. (man müsste sich u.U. an wissenschaftliche Insitute oder ähnliches wenden)
    Überhaupt. Was macht es für einen Unterschied, ob es octospinosus ist oder nicht? Ich gehe mal optimistisch davon aus, dass sie sich in keinster Weise in der Haltung unterscheiden würde.


    Grüße, Pi

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