Ein Staat ganz ohne Männer?

    • Offizieller Beitrag

    Bei den Ameisen gibt es so etwas tatsächlich: Die Kolonien der Blattschneiderameisenart Mycocepurus smithii bestehen ausschließlich aus weiblichen Tieren.
    Ein Team um die amerikanische Evolutionsbiologin Anna Himler hat fünf Jahre lang 370 Nester der Ameisenart in verschiedenen Teilen Südamerikas untersucht und dabei nicht ein einziges Männchen entdeckt. Der Trick der kleinen Tierchen: Sie vermehren sich durch Klonen. Auch unbefrucht können sich aus den Eiern der Königin Nachkommen entwickeln- genetisch identische Töchter.
    Laut Himler hat die asexuelle Fortpflanzung durchaus Vorteile: Das Leben ohne Paarung, Schwangerschaft und Geburt bzw. Eiablage ist energiesparender. Außerdem scheint die nahe Verwandtschaft Konflikte zu verhindern; je höher der Verwandtschaftsgrad, desto mehr scheinen die Arbeiterinnen ihre Königin zu unterstützen.
    Doch wie steht es um die Immunstärke der Tiere? Diese müsste theoretisch langfristig absinken, weil die genetische Durchmischung fehlt. Die klugen Ameisen haben aber wohl auch dagegen einen Trick gefunden: eine abwechslungsreiche Nahrung. Grundsätzlich ernähren sich Blattschneiderameisen von speziellen Pilzen, die sie kultivieren, indem sie kleine Stücke von Blättern abschneiden, diese zerkauen und auf dem Substrat eine bestimmte Art von Pilzen züchten. Mycocepurus smithii aber baut sich in unterschiedlichen Nestern unterschiedliche Pilzsorten an. Deshalb müssen sich die Tiere immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen, was die negativen Auswirkungen der asexuellen Fortpflanzung deutlich verringert.


    Gefunden in der P.M., September 2009, Seite 47
    Nein, ich komme natüüüürlich nicht aus der Zukunft und ich habe euch auch nichts mitgebracht. Dennoch: Schon jetzt ist die P.M.-Septemberausgabe an jedem gut sortierten Kiosk erhältlich :grinning_squinting_face:

    • Offizieller Beitrag

    Pah, das nennen die also aktuell?^^


    Naja gut, bei Ameisen würde mich ehrlichgesagt nichts wundern. Allein schon die Vorstellung, dass normalerweise ein haploider Chromosomensatz ausreicht, um ein Männchen zu produzieren find ich ziemlich schräg. Wieso nicht auch ein Klon?
    So könnte eine Eizelle, die ja die Erbanlagen der Gyne bereits enthält sich quasi einfach so entwickeln.
    Ziemlich vereinfacht ausgedrückt ich weiß, aber ich mag solche hochwissenschaftlichen Diskussionen einfach nicht.


    Wieso sollte die ein oder andere Ameisenart nicht etwas können, dass zahlreiche andere Insekten auch vermögen?


    Zitat

    Parthenogenese [die; griechisch]


    (Jungfernzeugung)


    die Entwicklung der Eizelle ohne vorhergegangene Befruchtung. Bei manchen Tieren (z. B. Stabheuschrecke, verschiedene Würmer und Rädertierchen) treten Männchen unter bestimmten Bedingungen nicht auf, und die Parthenogenese ist dann die einzige Fortpflanzungsart. Bei anderen kommt Parthenogenese nur gelegentlich neben normaler geschlechtlicher Fortpflanzung vor, wie bei einigen Schmetterlingen. Die männlichen Bienen (Drohnen) entstehen immer aus unbefruchteten Eiern. Bei einigen Gliedertieren wechseln Parthenogenese und normale geschlechtliche Fortpflanzung regelmäßig miteinander ab (Blattläuse , Gallwespen, Wasserflöhe); diese besondere Art des Generationswechsels wird Heterogonie genannt.

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