Ein Gipsnest gießen
Hi und Hallo an alle Forenmitglieder und Gäste!
Habe mir mal etwas Zeit genommen, um eine kleine Anleitung zu schreiben, wie ich ein liegendes Gipsnest gieße.
Das hier abgebildete Nest kann für viele Arten verwendet werden. Gipsnester sind meistens vorteilhafter, aufgrund der Speicherung von Feuchtigkeit und die gleichmäßige Abgabe davon. Bewährt hat sich dieses Nest nun schon bei vielen Arten, die ich hielt.
Folgende Arten lebten schon einmal in einem Gipsnest:
Camponotus substitutus
Camponotus nigriceps
Camponotus atriceps
Camponotus ligniperdus
Camponotus herculeanus
Camponotus spec. (Südamerika) Orange/Gelb
Messor barbarus
Messor hesperius
Das Gipsnest hier ist 36cm lang x 24cm breit und etwa 4cm hoch.
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Ein Wassertank
sollte immer vorhanden sein. Es ist wichtig für ein Teil der Brut, also
für die Larven und Eier der Ameisen, dass diese immer feucht gehalten
werden. Puppen brauchen es trockener und wärmer,meistens.
Man kann in diesen Wassertrog Watte oder auch Tongranulat reinlegen.
Andere Variante wäre, einfach diesen frei lassen.
Ich selbst entschied mich für Watte.
Was man auch sehr beachten sollte ist,
wie die Ameisen in der Natur ihre Nester bauen. Das heißt, man sollte
sich vorher informieren, welche minimalen und maximalen Werte die
Kammern und Gänge haben sollten (– in Mm,Cm)
Hier der Bau:
Zuerst besorgt man sich alle Materialien.
Das meiste gibt es im Baumarkt.
Dazu gehört:
-Plexiglas
-Holzleisten
-Hobbybaugips
-Styropor oder Styrodur
-Silikon (Kleber)/(Holzleim?)
-Holzsäge
Zuerst überlegt man sich dann, wie soll das Nest aussehen?
Man zeichnet sich dann eine Zeichnung auf das Styropor/(Styrodur) und schneidet es danach mit einer Laubsäge aus.
Hat
man die Negative für die späteren Nestkammern ausgeschnitten klebt man
sie vorsichtig mit Holzleim oder ein weinig Silikon an einer
vorgeschnitteten Plexiglasscheibe auf.
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Anm. zum Bild: zu sehen ist eine grobe ausgeschnittene Styrodurplatte mit einer Zeichnung drauf.
Das Schwarze sind die Wände.
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Plexiglasscheibe brechen:
Um
eine Plexiglasscheibe zu bekommen, die die gewünschten Maße hat, kann
man einfach mit einem scharfen Cutter die Scheibe beidseitig anritzen.
5- 10-mal mit einem Lineal an jeder Seite schneiden und dann vorsichtig
brechen. Das sollte dann ganz leicht gehen.
Und schon hat man seine eigene Scheibe zusammen gebrochen.
Anm. : Man sollte sich vorher aber genau die Maße aufschreiben!
[Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/22929_000_7411.jpg]
Anm. zum Bild: Hier zu sehen ist die gebrochene Plexiglasscheibe, sowie das Werkezug. - Lineal,Cutter.
Hier noch ein wichtiges Bild. Das Negativ für die Gussform.
[Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/22930_000_7430.jpg]
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Gussform:
Für die Gussform benötigt man nun die Holzleisten.
Diese werden mit einer Säge gesägt.
Vorher genau Gedanken machen, wie lang sie sein müssen.
Meine Leisten sind nun 36cm lang und 26cm breit.
Von jedem brauche ich zwei.
Diese
Leisten werden dann auf einer Plexiglas oder richtigen Glasscheibe
geklebt. Ist alles richtig Hart geworden und das ist sehr wichtig,
ansonsten zerfällt alles später beim Guss und dann entsteht eine große
Sauerei, kann man die Plexiglasscheibe mit dem darauf geklebten
Negativen legen und richtig positionieren.
Der Guss:
Nun
ist es soweit. Man legt sich am Besten alles zurecht, damit alles
schnell griffbereit ist. Der Gips muss nun angerührt werden.
Dazu
nimmt man sich eine passende Schüssel und lässt dort ein wenig Wasser
rein laufen. Ist es warmes Wasser wird der Gips schneller hart, bei
Hobbygips nicht immer anzuraten. Ist alles bereit schüttet man jetzt
den Gips in die Schüssel mit dem Wasser oder nimmt sich einen Löffel
und schaufelt alles schnell in die Schüssel.
Schnell anrühren mit einem Löffel oder Stock.
Es
darf nicht klumpig sein! Ansonsten werden kleinere Abstände nicht
richtig ausgegossen. Es muss eine leicht rührbare Masse sein, die dann
vorsichtig in die vorgefertigte Form geschüttet wird.
Nun muss man noch einige Minuten warten, bevor man den Gips aus der Form nehmen kann.
Ist alles ausgehärtet löst man vorsichtig die Holzleisten an den Seiten.
Danach
löst man die Plexiglasplatte. Es bleibt nun nur noch das Negativ im
Gips übrig. Diese holt man mir Dingen, wie z.B einem Schraubenzieher,
einer Zange, einem Messer o.ä. aus dem Gips raus. Anm. : Ist der Gips noch feucht, seit vorsichtig beim rausziehen der Negative, dünnere Abstände könnten schnell brechen.
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Es ist schon beinahe geschafft. Das Gipsnest ist beinahe fertig!
Doch es muss noch einige Tage ordentlich erst einmal austrocknen.
Eine andere Variante wäre, dass man diesen Block in den Ofen schiebt bei 50° Grad Celsius und dann dort auch austrocknen lässt.
Das wiederholt man vielleicht 2,3 Mal.
Ist das Nest ausgetrocknet muss noch ein Eingang integriert werden.
ich bohre hier ein 2cm Durchmesser großes Loch für einen Schlauch der später in die große Arena(60cmx30cmx30cm) führen soll.
Der
Gipsblock kann auch noch geschliffen werden und die Gänge und Kammern
können mit einem Dremel oder Schleifpapier noch einmal sauber
bearbeitet werden.
Danach, wenn man selbst zufrieden ist mit dem jetzigen Nest, kommt noch eine Plexiglasscheibe rauf.
Wie sie geschnitten wird seht ihr weiter oben.
Die Plexiglas oder Glasscheibe wird mit Silikon verklebt.
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[Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/22933_000_7554.jpg]
Nun ist eigentlich alles fertig. Die Ameisen können einziehen!
Für den Bau habe ich 2 Tage in Anspruch genommen.
Jeweils
an einem Tag circa 2 bis 3 Stunden in aller Ruhe war ich damit
beschäftigt. Meiner Meinung nach hat es sich aber gelohnt und ich habe
dazu auch noch weitere Erfahrung gesammelt. Das nächste wird noch
besser..... ?
Solltet ihr irgendwelche Fragen haben so schreibt mir bitte eine Nachricht oder schreibt hier runter:
Tschüss!