Lernen von Ameisen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liebe Community,


    als ich heute so auf meiner Sonnenliege das Wetter genoss, kamen mir ein paar Gedanken in den Sinn. Diese hatten auch einen Anlass, wenngleich ich dann sehr viel weiter dachte, bis ich mal wieder auf Ameisen kam.


    Ich möchte kurz meinen Gedankengang wiederspiegeln.


    Ein Freund meiner Schwester hat einen kleinen Sohn. Dieser Sohn lebt aber nicht bei ihm, sondern bei seiner Mutter. Diese Mutter und ihr Lebenspartner sind beide drogensüchtig und haben eine geringe soziale Kompetenz, um es nicht vulgär auszudrücken. Das Jugendamt weiß dies, sieht es aber nicht für nötig, das Kind vor dauerhaften Schäden zu bewahren, indem es das Sorgerecht dem Vater- einem anständigen und berufstätigen Mann mit dennoch genügend Zeit- überschreibt. Diese Tatsache regte mich heute dermaßen auf, dass ich meinen Gedankengang weiterstrickte und an viele Sachen dachte, die in unserer Gesellschaft schief laufen. Auf Ameisen bin ich letztendlich gekommen, als ich daran dachte, dass manche Menschen ihre Haustiere besser behandeln und ihnen mehr Zeit widmen als den eigenen Kindern. Da ist es wichtiger, dem Hund sein Spielzeug hinterherzutragen, als mal mit dem eigenen Kind etwas zu unternehmen. Traurig, nicht wahr? Aber leider Realität.


    Vor diesen Überlegungen war ich im Supermarkt einkaufen. Die Kassiererin grüßte jeden Kunden freundlich, doch die Hälfte der Kunden grüßte nicht zurück. Am liebsten (und vermutlich werde ich das zukünftig auch so machen, wenn ich neben solchen Kunden stehe) hätte ich diese angesprochen und ihnen ihr schlechtes Benehmen vorgehalten. In meinen Augen ist es respektlos, nicht zurückzugrüßen, wenn man gegrüßt wird. Wenn man schon den Mund nicht aufkriegt, hätte es wenigstens ein freundliches Lächeln getan oder eine Grußgeste.


    Naja, wie auch immer. Aufgrund dieser Vorkommnisse fragte ich mich, ob Ameisenhalter aus ihrem Hobby irgendetwas für ihr gesellschaftliches Leben ziehen.


    Ameisen stehen bedingungslos für das Wohl ihres Volkes ein. Es gibt hier keine internen Querelen, jedenfalls nicht in einer Kolonie. Jeder wird gleich behandelt. Und wie man sieht funktioniert es.


    Nun kann man das nicht eins zu eins auf die menschliche Gesellschaft übertragen, da Menschen von sich aus schon komplexer gestrickt sind wie Ameisen. Aber dennoch:
    Haben Werte wie etwa Hilfsbereitschaft und der richtige Umgang mit anderen Menschen bei euch einen höheren Stellenwert? Lernt ihr etwas von euren Haustieren, den Ameisen und ihrer "Gesellschaft"?


    Selbst wenn ich keine Antwort auf meine Frage halte - es ist nie zu spät darüber nachzudenken, was uns Ameisen noch alles lehren können :winking_face:

  • Gleichbehandlung, Zusammenarbeit, Selbstlosigkeit der Ameisen... man darf nicht außer acht lassen, dass das alles das Resultat von purem Egoismus ist. Für das Individuum in seiner egoistischen Ansicht ist die Zusammenarbeit der beste Weg, sich effektiv zu vermehren und zu überleben etc. Das ist der einzige Grund für das gute Zusammenleben... sobald sich die Zeiten mal ändern, und das Individuum in seinem Egoismus erkennt, dass es besser und effektiver wär, allein zu leben, wird es im Laufe der Evolution das tun und Ameisen werden wieder solitär durch die Gegend kullern.


    Und wenn man es so betrachtet, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus, und wir erkennen, dass wir grundlegend auch nix anderes sind als die niedersten Tiere... alles Egoisten :unfassbar: :schaem:


    Ist aufgrund der unterschiedlichen Komplexität der Lebensweisen und Gehirnkapazitäten als Vergleich auch recht schwierig. Unsere Intelligenz (na gut, abgesehen von den Spezialisten, die ihre Katzen in Mikrowellen trocknen), die uns so viele Verhaltensweisen und Denkweisen mehr ermöglicht als den Ameisen wird so was niemals zulassen. Meine ich zumindest :winking_face:


    Zitat

    Haben Werte wie etwa Hilfsbereitschaft und der richtige Umgang mit anderen Menschen bei euch einen höheren Stellenwert? Lernt ihr etwas von euren Haustieren, den Ameisen und ihrer "Gesellschaft"?


    Jop, dass bei uns so was leider nie möglich sein wird. Und dass das soziale Modell in der Natur gut klappt :winking_face:


    lg, chrizzy

    • Offizieller Beitrag

    Laut deiner Argumentation ist der Mensch ja perfekt dazu geschaffen, eine optimale Gesellschaft zu bilden, denn Menschen sind von Natur aus irgendwo egoistisch :winking_face:
    Die Ameise hat "erkannt" was der Mensch in seiner gesamten Lebenszeit noch nicht vollbracht hat: Miteinander geht es besser als Gegeneinander. Ameisen machen es Millionen von Jahren vor, dass es geht. Das Einzige was sie einschränkt ist ihre mangelnde Intelligenz- und die haben wir eigentlich, sollte man jedenfalls meinen.


    Eine Schande dass sogar ich mir eingestehen muss, dass es wohl relativ sinnlos ist, sich über soziale Modelle beim Menschen Gedanken zu machen, weil eben dieser sowieso zu egoistisch und auch irgendwo zu dumm ist, seine Fehler zu erkennen. Aber würden wir nach solchen Schemata handeln, könnten wir Werte wie Hilfsbereitschaft und Zusammenarbeit gleich komplett vergessen und weglassen. Zum Glück sind wir noch nicht so tief gesunken, auch wenn ich uns auf dem besten Weg dahin sehe :winking_face:
    Es ist aber sehr bequem zu sagen, dass es sowieso keinen Sinn macht, solange "die Anderen nicht auch mitmachen"... :face_with_rolling_eyes:


    Ich weiß, dass es schwierig ist, Zusammenhänge zwischen Ameisen und Menschen zu ziehen, aber dennoch- und ich sage das gerne nochmal- kann man in meinen Augen noch einiges von diesen Tieren lernen. Dazu benötigt es nur einige wenige Grundlagen. Dazu gehört gutet Wille, persönliche Entwicklungsfähigkeit und seinen Verstand sinnvoll und wach einzusetzen. Abgezogen der menschlichen Ignoranz und Faulheit könnte das eine ganz gute Basis sein...


    Irgendwo finde ich es immer wieder erschreckend, wie weit wir eigentlich von natürlichen Gegebenheiten abweichen und wie widernatürlich der Mensch im Gegensatz zu anderen Tieren ist.

  • Hi zusammen,

    und wir erkennen, dass wir grundlegend auch nix anderes sind als die niedersten Tiere... alles Egoisten :unfassbar: :schaem:

    Also ich schäme mich nicht dafür :grinning_squinting_face:
    Denn wie sagte ein berühmter Pirat : Nimm alles was du kriegen kannst und gib nichts zurück!


    Wirkliche Egoisten gibt es ziemlich selten, praktisch zu jedem Menschen gibt es Personen die er mag, respektiert und denen er hilft. (Ausnahme so kranken Menschen die sich im Keller einsperren)

    Zitat

    Die Kassiererin grüßte jeden Kunden freundlich, doch die Hälfte der Kunden grüßte nicht zurück.

    Das kenn ich auch, war aber nach Angaben das Grossvaters vor 50 Jahren ganz anders, als sich die Menschen untereinander besser kannten.
    Da hatte man sich noch beim spaziergang durch's Dorf gegrüsst, heute sehr selten, mann kennt auch kaum einen.
    Hat evtl. damit zu tun, dass viele Leute oft umziehen und das die Freizeitaktivitäten eher hinter den Fehrnsehen geschoben wurden.
    Wenn man solche möchtegern Gangster-Kiddis auf den Strassen sieht, fehlt das eindeutig der Respekt...verfluchtes MTV :meinemeinung:
    In Zukunft begrüsst man sich nicht sondern beleidigt jeden... :crazy:


    Zitat

    Laut deiner Argumentation ist der Mensch ja perfekt dazu geschaffen, eine optimale Gesellschaft zu bilden, denn Menschen sind von Natur aus irgendwo egoistisch :winking_face:

    Egoismuss allein kann eine optimale Gesellschaft bilden, aber der Mensch hat ein riesen Nachteil mit seiner Intelligenz.
    Wer denken kann wird irgendwann eifersüchtig, hinterfragend und rebellisch.
    Wenn ne intelligente Ameise ihren Staat hinterfragt, was denkt die wohl ?
    --Die fette Queen sitzt gemütlich im Nest und wird gemästet...aber wir müssen draussen vor den Toren unser leben riskieren um Nahrung zu beschaffen und unsere Kolo zu beschützen.
    --Nichtmal einen Tag in der Woche kriegt man in diesem Loch frei ...
    Leider wird es bei denen nie zu ner Revolution kommen können, denn sie haben die Arschkarte gezogen...nur die Queen kann Eier legen :baeh:


    Von Ameisen seh ich viele Verbindungen zu den Menschen:
    Bei der Armee
    Normal muss jeder dem Vorgesetzten gehorchen, hat seine Aufgabe und muss funktionieren.
    Ameisen verteidigen ihr Nest, wir unser Land, dazu werden alle verfügbaren Mittel eingesetzt :pistols:
    Erkrankte
    Wer das Video vom Pilzbefall auf Ameisen gesehen hat wird bemerkt haben das die Erkrankten sofort entsorgt werden.
    Wie war es bei den Menschen die an der Beulenpest erkrankt waren....alle "entsorgt"... :wahnsinn:
    Jäger/Sammler
    Früher hatte der Mensch im Prinzip das gleiche verhalten wie die Ameisen.
    Jagen und Sammeln damit das Dorf überleben kann.
    Jedoch ist er heute faul geworden und züchtet für die ganze Welt.
    Täuschung
    Menschen verkleiden sich und erstellen falsche Pässe um sich in ein Land einzuschleusen.
    Die Ameise trägt ne Leiche vor sich her um sich unbemerkt in feindliches Gebiet zu begeben. :unfassbar:


    Gibt sicher noch viele mehr, die aber eher auf frühere Zeiten zurückführen.


    @ice: schau mal morgens am Bahnhof oder Bushaltestelle den Menschen ins Gesicht, keine Freude zu sehen, alle ne Hackfre.... drauf. Da braucht man sich über fehlende Freundlichkeit nicht wundern :winking_face:


    Gruss Rhaxus

    Liebe ist, einem 120 km entfernten Ziel mit einem Aratek-Präzisionsgewehr und einem Tri-Light-Zielfernrohr die Kniescheiben zu zertrümmern!
    (HK-47 xD)

  • Hier mal ein Zitat zu dem Thema



    "Früher standen sich die Menschen näher. Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Die Schußwaffen trugen nicht weit."
    Stanislaiv Jerzy Lec


    ist zwar lustig, aber die Kernaussage finde ich passend

  • Jawoll Rhaxus :danke: , ich bin zwar kein Onkelsfan aber trotzdem "keine Amnestie für MTV". :meinemeinung:
    Aber ich sehe auch ein großes Problem darinn dass es immer mehr
    Schlüsselkinder gibt, was ich darauf zurückführe dass so viele Mütter
    die "ich bin eine emanzipierte Frau, ich muss unbedingt
    arbeiten"-Schine fahrn. Kenn da Familien, beide Eltern berufstätig
    obwohl einer allein schon genug Geld verdient dass die Familie
    sorgenfrei leben könnte. Versteht mich jetzt nicht falsch das mit der
    Gleichberechtigung ist eine gute Sache aber nur so lange die kids nicht
    drunter leiden müssen. Könnte mir durchaus vorstellen dass auch mal
    Papa zuhaus bleibt, aber einer sollte sich schon um die kinder kümmern.


    Noch mal zu dem Egoismus. Was ist denn mit den Arbeiterinnen die
    bedingungslos und ohne zu zögern ihr eigenes Leben geben um ihr Volk zu
    schützen? Ich kann da kein egoistisches Motiv erkennen. :nixweiss:


    In sachen Sozialverhalten hab ich jetzt nich wirklich viel von den
    Meisis gelernt. Im gegenteil, dieses fürsorgliche Miteinander war für
    mich einer der Hauptgründe warum ich ameisen halten wollte.


    MfG Chrisi

  • Zitat

    Noch mal zu dem Egoismus. Was ist denn mit den Arbeiterinnen die
    bedingungslos und ohne zu zögern ihr eigenes Leben geben um ihr Volk zu
    schützen? Ich kann da kein egoistisches Motiv erkennen. :nixweiss:


    Der Egoismus liegt hier in der Vermehrung. Der Sinn des Lebens (ja hier isser!) liegt an sich in der Vermehrung, also in der Weitergabe der eigenen Gene in die nächste Generation. Das nennt sich dann "Fitness".
    Eine Arbeiterin kann sich aber nicht direkt vermehren.
    So steigert sie ihre "Fitness" indirekt indem sie der Königin (= ihrer Mutter) hilft letzendlich Geschlechtstiere und somit eine neue Generation heranzuziehen. Ob diese Hilfe nun in füttern, Tiere erlegen oder Kampf gegen Feinde liegt ist relativ egal.


    Man kann solch ähnliches Verhalten (unterstüzung der direkten Verwandschaft) in vielen Tiergruppen beobachten. Auch bei Affen und (wenn man mal so überlegt) auch bei Menschen.
    Das Problem bei "Gemeinschaft Mensch" im Vergleich zur "Gemeinschaft Ameise" liegt also darin, dass ein Ameisenvolk eine "familie" ist und die Menschen eben nicht. :]


    Sorry fürs Klugscheißen, aber da kamen meine zwei Jahre Bio-LK durch. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Zitat

    Das kenn ich auch, war aber nach Angaben das Grossvaters vor 50 Jahren ganz anders, als sich die Menschen untereinander besser kannten.
    Da hatte man sich noch beim spaziergang durch's Dorf gegrüsst, heute sehr selten, mann kennt auch kaum einen.


    Was dies angeht kann ich nur eins sagen:
    Geh mal nach Vechta aufs Land (mein Vater wohnt da). Da musst du jeden den du triffst mit "Moin" begrüßen. Auch wenn man diejenigen gar nicht kennt und da (zur Erntezeit) eine hohe Erntehelferquote ist. Das find ich schon fast übertrieben. :winking_face: Aber selbst die Jugend (dich ich gesehn hab) hält sich dran.

  • Aha..wo wir grade bei den Zitaten sind und ich so unendlich schreibfaul bin.


    "Alle Liebe dieser Welt ist auf Eigenliebe gebaut. Ließest du die Eigenliebe, so ließest du leicht die ganze Welt." Meister Eckhart


    Ameisen haben mit der Liebe natürlich nix am Hut. Die Ameisen "müssen", so wie die Natur im allgemeinen, während der Mensch "will".
    Wir sind die einzige Spezies die sich entscheiden kann Dinge zu tun oder zu lassen; ich denke nicht das die Ameise diese Möglichkeit hat.
    Ich sehe beim Zusammenleben der Ameisen auch nix soziales. Sozial sein hat was mit wollen zu tun und der Mensch will oder will nicht.
    Sicherlich erscheint uns das zusammenleben der Ameisen sozial, aber das ist halt das was wir Menschen in diesem Verhalten sehen(wollen).



    So und ich krieche jetzt wieder unter meinen Stein und schäme mich ein Mensch zu sein(macht mal die Augen auf,
    es gibt dafür tausende Gründe...aber nicht in Depressionen verfallen.)
    Und das kann ich nur weil ich es will, wäre ich eine Ameise, stellten sich mir solche Fragen nicht.



    .

  • Haben Werte wie etwa Hilfsbereitschaft und der richtige Umgang mit anderen Menschen bei euch einen höheren Stellenwert? Lernt ihr etwas von euren Haustieren, den Ameisen und ihrer "Gesellschaft"?

    Diese Werte haben bei mir einen hohen Stellenwert und ich hab sie mir nicht erst von den Ameisen abgeschaut. Solche Werte entwickelt man selbst bzw. bekommt sie von seinen Eltern, wenn sie nicht gerade Drogensüchtig sind, vermittelt.


    Von den Ameisen kann man nur lernen, dass so eine Gesellschaft funktioniert, man sie aber leider nicht auf uns Menschen übertragen kann, wie andere schon gesagt haben. Warum das nicht geht? Meiner Meinung nach sind wir zu gierig und überhaupt ist der Mensch eher müßig und hat gar keine Lust, sich für andere Einzusetzen, ohne gleich einen Vorteil daraus ziehen zu können. Oh, das hat ja auch wieder was mit Gier und Kaptial schlagen zu tun :grinning_squinting_face:


    Natürlich gibt es hier auch weder Ausnahmen, obwohl ich glaub, dass in jedem so ein kleiner Dagobert Duck steckt, der einfach nur gierig ist und sich nicht für andere interessiert. Der eine hat seinen Dagobert mehr unter Kontrolle, der andere nicht^^

    Zitat

    Wir sind die einzige Spezies die sich entscheiden kann Dinge zu tun oder zu lassen; ich denke nicht das die Ameise diese Möglichkeit hat.

    Andere Spezies können sich doch auch entscheiden, etwas zu machen oder sein zu lassen. Hunde, Katzen, Affen - die alle können entscheiden, was sie tun. Zwar denken sie nicht schon am Vortag darüber nach, was sie machen oder nicht, aber kurzfristig können sie sich entscheiden. Nicht ohne Grund liegt mein Kater immer woanders herum und das zu unterschiedlichen Zeiten mit vorheriger Überlegung, wohin er nun gehen soll. :winking_face:
    Micky

  • Irgendwie bezieht ihr ein Ameisenvolk auf die ganze Menschheit.


    Ein Ameisenvolk ist eine Familie. Es gibt zwar Familien die sich beim Menschen auch untereinander asozial verhalten, aber die meisten Familien kümmern sich schon um sich selbst.


    Ich persönlich bin ja froh, dass wir nicht so sind wie Ameisen und meine Mutter der Mutter einer anderen Familie nicht den Kopf abbeißt und wir dann die andere Familie versklaven :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Hi,


    Ameise als Vorbild für den Mensch? Na hör mal, die Ameisen Verhalten sich ziemlich unsozial, haben einen ausgprägten Fremdenhass; sagt zumindest unser lieber Hölldobler.
    Vielleicht für dich interessant, sein Vortrag; Klicken zum downloaden


    Grüße, Phil

    • Offizieller Beitrag

    Na, da kam ja mehr zusammen als ich dachte :smiling_face:


    Ich will aber nochmal klarstellen, dass mir bewusst ist, dass Ameisen nicht wirklich "sozial" sind, so wie man den Begriff beim Menschen bewusst. Wie Tare ganz richtig sagt ist dieses Zusammenleben für alle vorteilhaft, da scheinbar die Gene zwischen den Schwestern sich ähnlicher sind, als wenn jede Ameise ihre eigenen Nachkommen produzieren würde. Bei eigenen Nachkommen wäre es Pi mal Daumen 50% der eigenen Gene, die weitergegeben werden, eine Arbeiterin stimmt jedoch zu 75% mit den Genen ihrer Schwestern überein- weswegen es vorteilhafter ist, diese mitaufzzuziehen, anstatt sich selbst zu reproduzieren. Wie sind Ameisen da nur drauf gekommen? :frage:
    Evolution ist schon was komisches...


    Naja. Auch nochmal klarstellen will ich, wie ich das mit dem "Lernen von Ameisen" meinte. Betrachtet man die Tatsache, wie dumm Ameisen sind und was sie dennoch leisten (ausgeklügelte Kaminsysteme in Blattschneidernestern etc.pp, wir kennen die Leistungen von Ameisen ja), stellte ich mir die Frage, wie leistungsfähig unsere Gesellschaft eigentlich so wäre, wenn wir besser miteinander arbeiten würden.


    Nun kann man das Beispiel Krieg schonmal nicht herziehen zum Vergleich ziwschen Mensch und Ameise, da Ameisen sogar noch mehr Krieg treiben wie Menschen... richtig, meine Mutter beißt einer anderen Mutter den Kopf ab :winking_face:
    Stellt euch mal vor, ihr könntet eurer Dorf/eure Stadt nicht verlassen, weil im nächsten Dorf/in der nächsten Stadt euer Leben bedroht wäre- so in etwa sind Ameisen im täglichen Leben gefährdet. Raubzüge, Ausrottung feindlicher Kolonien. Das ist nur Alltag.


    Nichtsdestotrotz. Nimmt man die Ameisen als eine "Familie", was sich in den Größenmaßen nur auf ganze Länder bei uns beziehen lässt- wie sagenhaft leistungsfähig wäre der Mensch, wenn nicht jeder gegen jeden arbeiten würde, wenn der pure Eigennutz ausgeklammert würde, sondern der Mensch erkennen würde, dass jeder etwas davon hat und davon profitiert, wenn alle zusammenarbeiten? Das war mein Gedanke. Und wie gesagt. Wie soll sowas auch nur ansatzweise funktionieren, wenn schon die Basics dafür fehlen? Simple Gesten im Alltag, mangelnde Freundlichkeit? Nicht gerade förderlich für ein Zusammenleben. Und für eine effektive Gesellschaft auch nicht.


    Und dahingehend finde ich für meinen Teil, kann man durchaus noch etwas von Ameisen lernen- indirekt- nämlich, dass eine Gesellschaft effektiver funktionieren und viel vollbringen könnte, wenn jeder von den gemeinsamen Handlungen der anderen und von sich selbst profitiert. Das geht auch mit unserem Egoismus- theoretisch :grinning_squinting_face:

  • Es wird doch oft davor gewarnt, dass man die Haustiere und deren Verhalten „vermenschlicht“. Daher sollten wir auch nicht die Ameisenhalter „verameislichen“.


    Der Vergleich allerdings von Ameisenkolonien mit Ländern gefällt mir gut. Was haben und hatten wir nicht alles für Regierungsformen? In jeder arbeiteten und arbeiten die Einwohner mehr oder weniger gut zusammen. Meistens hapert es an der Führung.


    Selbstopferungen gibt es auf beiden Seiten. Die Ameisen stürzen sich bedingungslos auf ein Insekt oder testen ein Futter, wir Menschen gehen während eines Krieges waghalsige Manöver ein und testen auch in irgendeiner Art und Weise „Futter“, welches uns vorgesetzt wird.


    Bei meinem kleinen Volk konnte ich beobachten, wie sich Arbeiterinnen untereinander säubern, also sich gegenseitig helfen. Vom Sozialmagen möchte ich erst gar nicht sprechen/schreiben. Das tun wir ja auch, in anderer Form, mit unserem Sozialsystem und den Sozialbeiträgen.


    Was die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft angeht. Vom Faustkeil bis zur ISS...evolutionstheoretisch gesehen haben wir das blitzschnell geschafft.
    Und wenn ich an meine Nachbarschaft und das Zusammenleben mit dieser denke. Es könnte nicht besser sein. Man hilft sich gegenseitig wo es geht. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind wie etwa Paket annehmen oder selbstgezogenes Gemüse vom Schrebergarten schenken.


    Der Staat an sich, also die Kolonie, um wieder im übertragenem Sinne zu schreiben, funktioniert gut. Sicher, er könnte besser funktionieren, aber dass liegt dann wieder an der Führung.


    Ich denke, im kleinen Rahmen, der nicht an die große Glocke gehängt wird, sind wir sozialer als mancher für möglich hält.

  • Problem deiner Betrachtung ist, dass du jede Ameise als Einzelorganismus betrachtest. Fortpflanzungstechnisch ist aber jede Kolonie ein Organismus. Und der Organismus Ameisenstaat ist sogar noch weniger sozial als der Mensch. Denn da eine Ameise (als Arbeiterin) meistens nicht zur Fortpflanzung geeignet ist, wird sie sich selbst und dem Wohl der Kolonie nicht in den Weg stellen, da sie sonst der Weitergabe der Gene im Wege stehen würde und so ihre Gene ausselektiert werden würden.
    Das der Mensch Egoist ist und auch bleibt, ist wohl nicht anzuzweifeln. Damit steht er sich in der heutigen Gesellschaft jedoch selber im Wege.


    Gruß
    Jan

  • Es wird doch oft davor gewarnt, dass man die Haustiere und deren Verhalten ?vermenschlicht?.

    Naja, vor welcher Gefahr wird den gewarnt?
    Für's Haustier hat es ja wohl nur Vorteile wenn es vom Menschen als "Mitmenschen" angesehen wird.
    Es bekommt besseres Futter, wird besser Gepflegt, bekommt einen Platz am Tisch, wird angebetet usw. :winking_face:


    Auch Gegenstände werden oft vermenschlicht, vor allem die relativ "intelligenten".
    Hab schon die Nachbarin mit ihrem automatischen Rasenmäher beobachten können...die hat dem Roboter nach der Arbeit gedankt. :crazy:
    Jedenfalls werden solche "geliebten" Gegenstände mehr gepflegt und geschont, also gut für den Geldbeutel.


    Einziger Nachteil an allem könnte sein das man irgend nen psychische Schaden nimmt.

    Zitat

    Meistens hapert es an der Führung.

    Jop das stimmt, eine wirkliche Schande für die Menschheit.
    Wetten wir könnten das besser als dieser Kindergarten der sich Regierung nennt? :grinning_squinting_face:


    Währ vielleicht gut wenn man da etwas von den Ameisen anwendet, natürlich nicht 1:1 sonst wären wir nicht mehr als Arbeiter/innen und Soldaten.
    Arbeit sieben Tage die Woche und das ohne Freizeit :frowning_face:
    Aber die Grundidee ist gut, alle schauen dass es dem Staat gut geht und dass er sicher ist.
    Arbeitslose wird es nie mehr geben, auch Konflikte zwischen den Menschen sind Geschichte.
    Eine Regierung wäre theoretisch gar nicht mehr nötig, da alle das gleiche Ziel haben.
    Braucht nur gewisse Grundregeln.
    Leider wird sowas beim Menschen nie möglich sein, Egoismus, Gier und Eifersucht werden immer wieder zu Konflikten und Störungen führen.


    gruss Rhaxus

    Liebe ist, einem 120 km entfernten Ziel mit einem Aratek-Präzisionsgewehr und einem Tri-Light-Zielfernrohr die Kniescheiben zu zertrümmern!
    (HK-47 xD)

  • Hi,


    Zitat

    Für's Haustier hat es ja wohl nur Vorteile wenn es vom Menschen als "Mitmenschen" angesehen wird.


    Eben nicht. Vermenschlichung ist das Schlimmste was ein Haustierhalter machen kann. Stell Dir mal vor, Du würdest Deine Ameisen streicheln - das mögen die nicht. Oder einem Hund Schokolade zum fressen geben...


    Zitat

    Eine Regierung wäre theoretisch gar nicht mehr nötig, da alle das gleiche Ziel haben.
    Braucht nur gewisse Grundregeln.


    Und wer legt die Grundregeln fest, wenn nicht die Regierung? Jeder für sich? :grinning_squinting_face:


    Grüße, Phil

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Pi.Ag3

    Und wer legt die Grundregeln fest, wenn nicht die Regierung? Jeder für sich?


    Hehe, das ist mein Thema^^
    Wer ist denn die Regierung? :winking_face:
    Die Regierung sind Menschen, die aus unserer Gesellschaft stammen und Regeln mehr oder weniger festsetzen, die die Gesellschaft ihnen vorgibt. Die Gesellschaft gibt somit einen Gutteil ihrer Verantwortung sich selbst gegenüber in die Hände gewählter Vertreter ab. Das ist ein langsamer Prozess der sich über sehr lange Zeit erstreckt, da sich Regierungen erst nach und nach gebildet haben. Das ganze Konstrukt das wir heute bewundern oder auch verabscheuen dürfen ist nichts anderes, als das Resultat von gesellschaftlichen Regeln, die wir Tag für Tag vorleben und die irgendwann evtl. sogar festgeschrieben wurden. Das ist zwar flapsig ausgedrückt, aber Vater Staat ist auch kein Übermensch, sondern diese Menschen stammen aus unseren Reihen. Nur: für meinen Geschmack greift der Staat etwas zu viel in unser Leben ein. Schau dir diesen gewaltigen Bürokratieapparat doch mal an... und seine Ergebnisse :face_with_rolling_eyes:


    Ich glaube, um zu verstehen was ich meine, musst du dir nur mal die Grundprinzipien der Anarchie/des Anarchismus anschauen. Und nein, eine Anarchie ist keine regellose und chaotische Gesellschaft, wie viele immer annehmen.

    Zitat

    Anarchie bedeutet somit für Anarchisten, dass jeder Mensch sich ohne unterdrückende Autorität und in freier Assoziation mit anderen Menschen entfalten kann. Eine solche Organisationsstruktur wird hierarchie-, zwangs- und gewaltfrei gedacht und sollte nicht mit einer herkömmlichen Verwaltung verwechselt werden. Eine anarchistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der jeder Mensch selbst beziehungsweise in Kooperation mit anderen für die eigenen Lebensumstände Verantwortung übernimmt. Es gibt keinerlei lenkende Zentralgewalt. Sanktionen gehen nicht von einer Führungsschicht aus, sondern sind nur möglich, wenn vorher vereinbarte Regeln verletzt wurden. Als weitestgehende Konsequenz wird dabei der Ausschluss aus der kommunalen Gemeinschaft angeführt. Die Anarchisten wollen die Gesellschaft sich selbst regeln lassen, etwa über Räte, freie Übereinkunft oder rein funktionale Entscheidungen, mit den Worten von Pierre Joseph Proudhon: „Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft.“


    Zu Schade, dass es heutzutage keine Gesellschaft gibt (jedenfalls kenne ich keine), die Anarchie vorlebt. So bleibt das Ganze relativ theoretisch, auch wenn es schon anarchistische Gesellschaften gab.


    Um wieder auf deine Frage zurückzukommen: Sobald Menschen zusammenleben, muss es Regeln für dieses Zusammenleben geben. Diese Regeln geben die Menschen die zusammenleben selbst vor- oder sie lassen sie sich vorschreiben... so wie es momentan mehr oder weniger tun :winking_face:
    In meinen Augen gibt der Einzelne damit aber mehr Verantwortung ab, als gut wäre... und bevor da ein Einspruch kommt: Warum nörgelt eigentlich immer jeder über unsere Regierung? Weil wir selbst es nicht in der Hand haben. Wenn diese etwas entscheidet können wir kaum etwas dagegen machen, auch wenn es uns nicht gefällt. Ist das wahre Demokratie?


    Naja, ich schweife ab... :face_with_rolling_eyes:
    Sorry.


    Edit: Dass Regeln eine Sache der Gesellschaft sind und nicht regierungsabhängig, möchte ich noch am grausigen Beispiel des Blutgerichts in manchen osteuropäischen Ländern belegen. Hier wird bei einem Vergehen halt Selbstjustiz geübt. Mord? Nicht selten. Das ist ein krasses Negativbeispiel, ganz klar. Soll aber zeigen, dass allgemein akzeptierte Regeln (und das ist die Blutschuld) aus der Gesellschaft stammen und nicht von einem Gesetz vorgeschrieben (schlimm wär´s)

  • Oh man, das immer so übertrieben wird :unfassbar:
    Ameisen streicheln? wer kommt den auf so ne Idee?
    Schokolade für den Hund ?, dann krepiert er und das ist keine führsorgliche Haltung!
    Mit vermenschlichen von Tieren will man ja erreichen das dieses Lebewesen, das sozusagen zur Familie gehört, ein langes und luxuriöses Leben hat.
    Tut mir ja leid wenn es Menschen gibt die keine Ahnung über ihre Haustiere haben und nix über deren Haltungsbedingungen Wissen.
    Wenn man ungeeignetes Zeug verfüttert ist das nich auf "vermenschlichung" zurückzuführen, das nennt man "keine Ahnung haben".


    Ich kenne z.B: eine Frau die jeden Samstag ein Stück Fleisch (Filet) beim Metzger kauft, für ihren Wuffi.
    Das wird zerstückelt gekocht und dem Tier gegeben.
    Nur das beste für den Köter :crazy:
    Als Grund nannte sie mir das ihr Hundilein einen sensiblen Magen hat.
    Das nenn ich mal Vermenschlichung!
    Jedenfalls ist das für mich eine Verschwendung von wertvollen Nahrungsmitteln :meinemeinung:


    Zitat

    Und wer legt die Grundregeln fest, wenn nicht die Regierung? Jeder für sich?

    Tja, wer legt z.B fest das sich die Ameisen nicht gegenseitig jagen, Löwen aus hunger nicht einfach mal den Onkel zerfleischen.
    Warum aktzeptieren die Arbeiter einen fiesen Vorgesetzten und verpassen ihm nicht gleich die Betonstiefel?
    Warum zahlen die Menschen brav ihre Steuern und verweigern sie nicht?


    Weil dann das ganze System nicht funktionieren kann und alles Mögliche an Gefahren folgen. (fehlender Schutz, Schwächung usw.)
    Beim Menschen kommt zudem noch die drohende Bestrafung --> als bessere Erinnerung an etwas "falsches". (Ja, Regeln/Gesetze :winking_face: )
    Gäbe es die nicht, würde man sich wohl gegenseitig abschlachten.
    Seh da nur eine Weg wie das Möglich wäre: innerhalb einer Familie oder kleinen Gruppierung (Und weitaus weniger Menschen auf dem Planeten)
    Bei den Ameisen ist das ganz anders.
    Die überlegen nicht ob sie was dürfen oder nicht, haben auch nicht die Möglichkeiten dazu.
    Alles ist denen schon ins Hirn programmiert --> die wissen einfach was zu tun ist und fertig.


    Der Mensch muss eben alles lernen und kann richtig oder falsch nicht sofort voneinander trennen, erst mit der Zeit und der Erfahrung.


    :meinemeinung:


    Gruss Rhaxus

    Liebe ist, einem 120 km entfernten Ziel mit einem Aratek-Präzisionsgewehr und einem Tri-Light-Zielfernrohr die Kniescheiben zu zertrümmern!
    (HK-47 xD)

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