Mir ist leider eine meiner gesammelten Lasius niger Königinnen, die ich gründen lasse, eingegangen und ich fände es schade jetzt die Brut auch abzuschreiben. Die Königin hatte von Anfang an nicht so die pralle Gaster wie meine Anderen und trotz ihrer immer fortschreitenden Abmagerung während der Gründung hatte ich mich entschlossen nicht einzugreifen und habe kein Futter angeboten da sie es sonst auch ohne hätte schaffen müssen. Ich war sehr überrascht das sie es doch schaffte auf 9 Puppen zu kommen und hatte gehofft sie würde es doch schaffen. Als ich heute morgen nach dem Rechten gesehen habe lag sie allerdings tot im RG. :weinen:
Da ich es zu schade fand ihre Brut zu vernichten (ich halte nichts von sinnloser Verschwendung) und da ich eigentlich der Meinung bin das sie nicht Krankheitsbedingt sondern Hungerbedingt gestorben habe ich einen kleinen Versuch gestartet.
Das RG mit den Eiern und Larven (mit den Puppen habe ich etwas anderes vor) habe ich in die Arena zu meiner großen L. niger Kolonie gelegt.Sofort nach der Entdeckung wurden sie ins Nest getragen und in die dort vorhandene Brut integriert. Somit währen sie in guten Händen und werden sicher gut aufgezogen.
Mit den Puppen will ich mal eine (wie die Überschrift schon sagt) gattungsübergreifende Puppenadoption testen. Ich gehe zwar davon aus, das klügere Köpfe als ich das ganze schonmal getestet bzw erforscht haben, doch ich möchte damit mal persönliche Erfahrungen machen.
Bei Lasius flavus:
3 Puppen habe ich an meine Lasius flavus 10er Pleometrosegründung gegeben. das sind eigentlich die am nähesten Verwandten in meinem Versuch. Diese Kolonie lebt zur Zeit noch in einem geschlossenen RG da sie noch relativ frisch gesammelt ist und bisher nur auf Eier und Larven kommt. Wie ich nicht anders erwartet habe, wurden die Puppen gleich angenommen und auf den Eierhaufen gelegt.
Ich denke mal das dabei alles "normal" Läuft und die schlüpfenden Pygmäen annähernd gleichwertig wie die eigentlichen Arbeiterinnen sind. Auch gehe ich davon aus das es keine Pheromonbedingte Sprachbarriere gibt und ich somit einfach nur 3 schwarze L. flavus in der Kolonie aufhalten. Durch die andere Farbe ist es mal Interessant die Lebensdauer einer Arbeiterin überblicken zu können, da die 3 sicher gut zu identifizieren sind. Die maximale Lebensdauer einer Lasius niger Arbeiterin liegt angeblich bei 4 Jahren.
Bei Formica fusca:
Ebenfalls 3 Puppen habe ich zu meiner Minikolonie Formica fusca gegeben (besteht aus 2 Königinnen und 1 Arbeiterin). Um das Verhalten etwas zu testen habe ich zeitgleich gefüttert, und siehe da, kaum lagen die Puppen da, wurde das Futter uninteressant und die Puppen wurden sofort ins RG getragen. dort angekommen wurden sie gleich von den Königinnen beschnüffelt und fein säuberlich eingelagtert. Ich bekomme das Gefühl, das Puppen nicht wie es heisst einen fehlenden individuellen Koloniegeruch haben, sondern ehr einen universellen Puppengeruch der so wirkt wie bei uns Menschen das Kindchen-Schema.Die Arbeiterin ist dannach wieder raus und hat sich wieder an der angebotenen Fliege zu schaffen gemacht, was mich eigentlich überzeugt das die Puppen nicht als Proteinfutter eingelagert wurden :eat02: . Inzwischen konnte ich auch beobachten, das die Arbeiterin und die Königinnen die Puppen "ablecken" (kann ich durch die rote Folie nicht genau sehen) und dannach wieder schön hinlegen.Das sieht doch mal sehr gut mit der Adoption aus und ich bin mal gespannt wie das noch weiter geht.
bei Myrmica spec. (ev Myrmica cf. ruba, so fit bin ich bei den Myrmicas leider nicht):
Auch hier das selbe wie bei den Formica fuscas. Kaum sind die Puppen drin, wird das Futter in Ruhe gelassen und die Puppen ins Nest geschleppt. Doch hier habe ich leider keinen Einblick, da sie sich unter einem Stein in der Arena eingegraben haben (von wegen Myrmicas wollen es lieber feucht als trocken). Hier werde ich wohl erst erfahren wie es geklappt hat, wenn in spätestens 10 Tagen (oder eben nicht) 3 Lasisu niger einträchtig zwischen den Myrmicas rumrennen.
Ich werde mich wieder melden wenn es etwas neues zu Berichten gibt.
MfG
Skrag