Hi,
da nun bald die Winterruhe anfängt, hier nun ein Haltungsbericht über eine exotischen Ameisenart. Viel Spaß beim Lesen
Steckbrief: Gigantiops destructor
Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen)
Tribus: Gigantiopini
Verbreitung: Südamerika. Diese hier stammt aus einer Nachzucht, ihre Mutter kommt aus Französisch-Guayana
Größe: Königin: Etwa 15 mm
Arbeiterin: 10-14 mm
Ernährung: Hauptsächlich zoophag, ausgezeichnete Jäger. Auch Zuckerwasser/Honig.
Nestbau: Nistet an Unterschieldichen Orten, hauptsächlich im Totholz.
Gründung: Anders als viele andere Formicinae gründet die Königin semiclaustral. Art ist monogyn.
Haltung: Die Haltung dieser Art ist, laut Erfahrungen anderer Halter, sehr schwierig.
Aktivität: Nur tagsüber aktiv, hauptsächlich Vormittags.
Sonstiges: Diese Art verfügt über ein sehr gutes Sehvermögen. Ist fast schon gruselig, wenn man die ganze Zeit mit Blicken verfolgt wird. Ansosnten eher ruhige Art, Fühler vibrieren die ganze Zeit, ähnlich Schlupfwespen. Können sehr gut springen, meist von Ast zu Ast. Dank ihres guten Sehvermögens jagen sie sehr viel Lebensfutter, meist eher Einzelgänger. Bepflanzung solltevorhanden sein, da sie gerne herumklettern/springen.
Ich habe die Art seit dem 30.08. 09, bekommen mit 2 Arbeiterinnen und einer Königin sowie einer Larve und 1 Puppe. Das Terrarium wurde schnell eingerichtet, und schon am dritten Tag sind sie aus dem Reagenzglas ausgezogen in ein anderes Nest. Die Puppe wurde leider gegessen, die Larve hat sich verpuppt. Mittlerweile sind es 2 Puppen, geschlüpft ist noch keine.
Fast jeden Tag gibt es eine neue, kleine frischtote, unüberbrühte Fliege, die auch meistens freudig angenommen wird. Interessant zu beobachten ist das erstellen der Mauer; Diese ist genau 2mm dünn, ein richtiges Kunstwerk. Wenn ich irgendetwas an dem Terrarium mache, guckt meistens eine Arbeiterin durch den Eingang hinaus, und beobachtet mich dabei.
Sehr selten sieht man auch eine am Furagieren. Leider stimmt hier das Prinzip nicht so ganz; Die Arbeiterin beobachtet meistens eher mich, als ich sie. Dabei blickt sie stets starr in meine Richtung, und bewegt sich leicht hin und her. Sie können auch rückwärts und seitwärts laufen. Panisch werden sie nicht, wenn sie merken, dass sie beobachtet werden.
So, aber jetzt genug geplaudert, ich erläutere erstmal das
Terrarium
Das Terrarium hat etwa die Maße 30x20x25 cm, und ist gefüllt mit einfacher Erde. In der Erde drin befindet sich ein Nest aus Bauschaum, das derzeit bewohnt wird. Bewässern muss man es nicht, es erhält die Feuchtigkeit durch die Feuchtigkeit der Erde.
Die Bepflanzung ist recht simpel; Der Boden ist größtenteils mit Moos abgedeckt, und ein paar Efeuranken wachsen darin. Das Efeu eignet sich sehr gut, ich habe schon die Gigantiops beim Springen von einem Blatt zum anderen springen sehen. Außerdem wächst es gut, ich werde es wohl regelmäßig zurückschneiden müssen.
Hier das Terrarium im Überblick:
Aus dem Moos wachsen verschiedene Pflanzen, deren Samen sich in ihm befunden haben. Sieht sehr schön aus Übrigens wächst das Moos aufgrund hoher Temperatur und ständiger Luftfeuchtigkeit sehr gut.
Der Nesteinblick ist eher schlecht, aber ich werde sowieso kaum Bilder davon einstellen. zu große Gefahr, die hochempfindlichen Ameisen zu stören!
Zuletzt noch der Eingang, welcher passend zugemauert wurde. Nebendran befindet sich ihre Nahrung, ein Gemisch aus Wasser, Honig und Zucker.