Was ist los mit meiner Pheidole pallidula Kolonie?

Sind nur wenig Informationen welche Du uns für eine Diagnose zur Verfügung stellst.
Bei mir erwiesen sie sich als robuste Art.
Da es für eine Diagnose nicht reicht schreibe ich Dir ein paar meiner gewonnen Erkenntnisse,
vielleicht ist etwas dabei was Helfen kann.
Wird die Temperatur zu niedrig, ziehen sie wenig oder kaum noch Soldatenameisen auf, die
neuen Arbeiterinnen werden kleiner und es werden weniger Larven, sterben tunen sie deswegen nicht.
Die Feuchtigkeit ist ihnen so ziemlich egal, so lange sie noch einen feuchten Platz für ihr Nest haben.
Sterben wegen Eiweißmangel, nein. Die Ameisen selber leben Hauptsächlich vom Süßem.
Was Schaden nimmt bei einem schlagartigen Mangel sind die Larven, sie sterben mitunter.
Bei einer geringen Unterversorgung über längere Zeit nimmt die Anzahl der Larven ab.
Es muss einen anderen Grund geben warum sie sterben?
Das viele junge Ameisen davon betroffen sind, ist nicht unnormal, sie sind besonders anfällig
gegenüber schädlichen Einwirkungen.
Bei kleinen Kolonien ist besonders Wert auf Hygiene zu legen. Futter das nicht innerhalb eines Tages
angenommen wird, ist gegen frisches auszutauschen, Näpfe in denen Zucker/Honiglösung gereicht
wird sind alle zwei bis drei Tage zu reinigen, Krankheiten verbreiten sich sonnst schnell.
Besondere Beachtung ist auf die Einrichtung ihres Lebensraums zu legen, mitunter geben Gegenstände, Farben,
gefärbter Sand schädliche Gase ab, selbst bei einigen Schläuchen hat es das bei mir schon gegeben.
Neben der Zucker/Honiglösung ist auch Trinkwasser nötig, sie trinken sonst Kondenswasser wenn sie welches finden.
Und nicht zuletzt ist es auch mal möglich das man mit den Futtertieren Pech hat.

Gruß Erne

Eine Schädigung muss nicht schlagartig erfolgen, sie
kann lange einwirken bis es zu sichtbaren Veränderungen bei den
Ameisen kommt.
Einige Informationen hast Du jetzt schon geliefert nach denen
ich gefragt hätte, roter Kies, ca. 100 Ameisen.
Eine weitere Frage ist wie viele Puppen und Larven in etwa vorhanden sind.
Es müssten reichlich sein, auch sind 100 Ameisen, falls Du nicht mit einer
Königin angefangen hast für diese Art wenig nach drei Monaten.
Was verstehe ich unter einer größeren Kolonie?
Das hängt von der Art ab, bei Pheidole pallidula sind das für mich mindestens
Tausend Ameisen.
Wie sieht es mit einer Winterruhe aus?
Die Meinungen gehen darüber auseinander, meine älteste Kolonie (halte sie seit
1,5 Jahren) hatte noch nie eine.
Witzman äußerte die Theorie das es nicht unbedingt alles Pheidole pallidula
sein könnten welche als solche gehandelt werden.
Daraus ergibt sich meine Theorie das es sowohl Welche gibt die eine
Winterruhe brauchen und Andere für die das nicht zutrifft.
Wie hoch war der Tortenanfall in der Zeit wo es noch normal lief?
War das Nest irgend wann mal ausgetrocknet?
Ameisen die nicht richtig aufgewachsen sind, haben nicht selten eine geringe
Lebenserwartung.
Es ist nicht einfach die Ursachen für ein Ameisensterben herauszufinden,
meistens gelingt es nicht oder es läuft mitunter wieder normal.

Gruß Erne

Es ist nicht meine Absicht Dich mit meinen Fragen zu nerven,
falls das der Fall ist brechen wir einfach ab, wenn nein nutzen
wir die Chance etwas für Deine Ameisen zu erreichen.
Zudem tauschen wir hier Informationen und Erfahrungen aus,
sprechen Dinge an die mit der Haltung dieser Art zu tun haben,
das könnte auch Anderen helfen.

Die Frage wie viele Larven und Puppen ist reichlich ungenau von mir.
Bei ca. 100 Arbeiterinnen sind es schätzungsweise 100 â 200,
so richtig zählen kann man sie nicht.
Innerhalb von 14 Tagen könnte sich die Anzahl der Ameisen somit sprunghaft erhöhen.
Die normalen Arbeiterinnen dieser Art haben so ca. 4 Wochen Entwicklungszeit.
Da sie sich schnell und reichlich vermehren gehe ich auch nicht davon aus
das sie Alle sterben, dazu müssten sie sich schon eine Vergiftung oder
Erkrankung zugezogen haben, welche wir nicht feststellen können.

Ist das auf Deinen Bildern der Auslaufschlauch vom Nest oder
handelt es sich dabei um das Reagenzglas in dem sie leben?
Tippe auf Reagenzglas und so wie es aussieht ist es komplett offen.
Wenn dem so ist, Frage ich nach der Luftfeuchtigkeit in der Arena.
Bei offen RG gibt es immer einen teilweisen Austausch zwischen
Arena und Reagenzglasinnenraum. Die wenigen Ameisen anfangs
können sehr nah an der feuchten Watte des Wassertankes leben. Wird die
Kolonie größer breiten sie sich immer weiter zur RG â Öffnung aus, wo
es trockner wird. Den Ameisen schadet das nicht nur der Nachwuchs
braucht die Feuchtigkeit. Larven und Puppen die in der Aufzuchtsphase
Mangel leiden mussten ergeben mitunter nicht lebensfähige Ameisen
oder Ameisen mit verkürzter Lebenszeit.
Falls sie noch im RG leben, hast Du schon darüber nachgedacht ihnen
ein neues Nest anzubieten?

Gruß Erne

Schaffen sie es die Mehlwurmstücke bis in die Farm zu transportieren oder fressen sie nur in der Arena?
Von Natur aus tragen sie ihre Beute bis ins Nest.
Gönne ihnen mal etwas Abwechselung, Grillen und Heimchen mögen sie besonders.
Zu kaufen gibt es die bei mir in der Gegend in Zooläden, da wo ich auch meistens Mehlwürmer kaufe.
Die kleineren Grillen/Heimchen nehmen sie so, größere gehen auch, müssen nur
zerkleinert werden. Ist die Kolonie erst mal größer, erledigen sie das locker selber.
Neben Spinnen welche von Dir schon verfüttert werden, stehen Fliegen hoch im Kurs, sind im Winter
leider nur schwer zu besorgen.
Kannst Du die Aufteilung zwischen normalen Arbeiterinnen und Soldatenameisen ermitteln?
Das Verhältnis hilft die Eiweißversorgung und die richtige Temperatur einzuschätzen.
Diese Ameisenart lebt normal mit reichlich vielen Ameisen, um diese aufzuziehen brauchen sie
enorm viel Eiweiß in Form von Insekten, Cookie sprach es schon an.
Große Kolonien nehmen auch noch anderes eiweißhaltiges Futter als Ersatz.
Werden sie hier zu knapp versorgt leben sie nicht mehr Artgerecht, soweit man von Argerecht in
Gefangenschaft überhaupt reden kann.
Mehlwürmer sind für diese Art nur zweite Wahl, bekommen sie Anderes lassen sie die Mehlwürmer
mehr oder weniger liegen.
Habe nie nach dem Namen gefragt, es gibt die Mehlwürmer auch in Größe XXL etwas viermal
so groß wie die üblichen, diese fressen sie lieber.
Für kleinere Körner interessieren sie sich auch, Nachtkerze ist der Renner, Grassamen gehen zur
Not auch noch.

Gruß Erne

Freut mich das es ihnen besser geht.
Die Ursachen für das Sterben der Ameisen ist so richtig selten zu klären.
Häufig kommen auch mehrere Faktoren dafür in Frage.
Wichtiger ist es die Lebensbedingungen die sie brauchen, halbwegs hinzubekommen.
Das mach sie robuster und weniger anfällig wennâs mal Schief läuft.
Wird die Kolonie größer gibt es genug Ameisen die eine Beute zerlegen können, es ist nicht
unbedingt mehr nötig sie in einem Stück zu transportieren. Werden es noch mehr Ameisen,
bekommen sie das auch wieder hin.
Zur Zeit ist es nötig das sie ausreichend Eiweißfutter eintragen, falls der Schlauch eine Steigung
hat, kannst Du ihnen die Arbeit noch erleichtern.
Das mit den Grillen und Heimchen, vielleicht klappt das ja noch mal, es lohnt sich.
Nachtkerze gibt es unter Anderem bei Antstore im 125ml Becher (Art.-Nr.: 000241), das sind reichlich.
Kristallisierter Zucker beinhaltet immer die Gefahr das die Ameisen ihn im Nest ablegen, er sich auflöst
und versickert, ein hervorragender Nährboden für Schimmel. Zucker/Honig-Wasser ist die bessere Lösung.
Mit der Aufteilung meinte ich eine Abschätzung wie viele normale Ameisen und wie viele Soldatenameisen
so ca. ganz grob vorhanden sind.
Wenn ich die lange Fahrtstrecke richtig deute, wohnst Du auf dem Lande, da gibt es bald in der Natur
Einiges was Du ihnen anbieten kannst. Einfach ausprobieren, sie sind nicht besonders wählerisch.

Gruß Erne.

Temperatur ist in Ordnung, Feuchte ist in Ordnung, Futter ist in Ordnung
nichts verändert und trotzdem sterben die Ameisen.
Etwas stimmt da nicht?
Gut es gibt die Möglichkeit das sie durch Futter oder Einrichtungsgegenstände
oder eine eingeschleppte Krankheit zu Schaden kommen, auch kann etwas fehlen das sie in ihrer
Ernährung brauchen, nur um das zu Klären sind Veränderungen erforderlich.
Kann man so weiter laufen lassen bis die Anlage für andere Ameisen frei wird.
Soll es das gewesen sein?
Zugegeben auch wenn es nicht möglich ist die Ursachen für das Sterben herauszufinden,
ist es nicht trotzdem angebracht durch Veränderungen die ihnen Angeboten werden
es ihnen zu ermöglichen weiter zu Leben?
Ist das nicht eine der Herausforderungen der wir uns als Ameisenhalter stellen müssen und
die unser ausgefallenes Hobby so faszinierend machen?
Die Ameisen vermehren sich, daraus ergeben sich andere Haltungsbedingungen.
Gibt es Probleme ist es an der Zeit etwas Anderes zu Versuchen und zu Beobachten
was daraus wird. Es hat mal funktioniert und es ging bis jetzt Gut, in Ordnung, mache ich auch so.
Nur wenn sich herausstellt, es passt nicht mehr dann sind Maßnahmen erforderlich.

Gruß Erne