Camponotus nigriceps (rotbeinig) von Skrag

  • Haltungserfahrungen rotbeinige Camponotus nigriceps



    Inhalt
    :


    1.0 Verschiedene Daten und Infos

    1.1 Vorwort(e)
    1.2 Liebe DASW.
    1.3 Taxonomie
    1.4 Allgemeines
    1.5 Aussehen
    1.6 Haltungsparameter
    1.7 Meine Anlage
    1.8 Besonderheiten dieser Art
    1.9 Der lange Weg zu dieser Kolonie


    2.0 Der Haltungsbericht
    2.1 Die ersten Tage in der neuen Heimat (02.12.2009 - 12.01.2010)
    2.2 Aller guten Dinge sind Drei (20.01.2010 -15.03.2010)
    2.3 Krieg den Staubläusen! (05.04.2010-05.06.2010)
    2.4 Die Diapause naht (05.06.10-

    1.0 Verschiedene Daten und Infos


    1.1 Vorwort(e):


    Ich habe lange mit mir gerungen ob ich wirklich über meine Haltung dieser Art einen Bericht online stellen soll. Für mich persönlich gab es ein paar Gründe weswegen ich es eigentlich lassen wollte.


    -Ich will keinen Anfänger zur Nachahmung anregen, da es sich aufgrund der schwierigeren Haltung und dem großen Platzbedarf absolut nicht um eine Anfängerart handelt (Auch wenn manche Shops sie als HK 1 anbieten).
    -Es sind kaum Informationen über diese Art im Netz zu finden was mich ziemlich unter Erfolgsdruck setzt da sich recht viele Augen auf meinen Bericht verirren könnten.
    -Es besteht wegen der nur spärlichen Informationen über diese Art ein hohes Fehlerpotenial das sich bei bisher unbekannten Haltungsfehlern böse rächen könnte, was wiederum einen beendeten Bericht zur Folge hätte.
    -Da alles wegen der schwierigen Gründung bisher noch auf der Kippe steht und es (tragischerweise) ein recht kurzer Haltungsbericht werden könnte.


    Dennoch habe ich beschlossen euch an meinen Erfahrungen mit dieser wunderschönen Art teilhaben zu lassen und hoffe ihr drückt mir die Daumen für ein gutes Gelingen. Bitte unterstützt mich falls ihr etwas entdeckt das sich als Fehler erweisen könnte, ich bin für jede neue Information und jeden guten Rat dankbar.


    1.2 Liebe DASW:


    Und dann will ich noch ein kleines Dankeschön an all die lieben DASW Mitgliedern loswerden für ihre wirklich tollen Leistungen zum Schutz der einheimischen Ameisenpopulationen. Macht weiter so und lasst euch von solch uneinsichtigen Haltern wie mir nicht entmutigen.


    Ich weiss das ich mich schämen sollte und für mich als Exotenhalter von nun an eine spezielle Ebene der Hölle für mich reserviert ist, zusammen mit Massenmördern und Leuten die während der Kinovorstellung sprechen.
    Ich möchte euch versichern das ich ein ebenso schlechtes Gewissen habe wie jeder andere verantwortungsvolle Exotenhalter.


    z.B
    -Exoten-Geflügelhalter mit Papageien, Wellensittichen, Zebrafinken, Kanarienvögeln, Beos.....
    -Exoten-Säugetierhalter mit Meerschweinchen, Rennmäusen, Degus, Katzen.....
    -Exoten-Reptilienhalter mit Geckos, Leguanen, Agamen, Schlangen, Landschildkröten.........
    -Exoten-Amphibienhalter mit Molchen, Fröschen, Unken, Wasserschildkröten........
    -Exoten-Zierfischhalter mit Salmlern, Barschen, Welsen, Schmerlen......
    -Exoten-Insektenhalter mit Spinnen, Rosenkäfern, Scolopendern.......

    1.3 Taxonomie


    Unterfamilie:
    Formicinae (Schuppenameisen)
    Gattung:

    Camponotus
    Untergattung:
    ---
    Art:
    nigriceps


    1.4 Allgemeines


    Nahrung:
    Trophobiose, Zoophagie (Also Honig und Insekten)
    Lebensraum:
    Australische West-, Süd- und Ostküste
    Habitat:
    Erdnester, gerne auch unter Steinen
    an Ränder und Lichtungen von Eukalyptuswälder in den winterfeuchten Subtropen
    Königinnen:
    monogyn, bei größeren Kolonien selten auch oligogyn
    Gründung:

    claustral, möglicherweise auch in Pleometrose

    Winterruhe:
    Je nach Herkunftsregion keine oder 2-3 Monate während des !!australischen!! Winters (Juni-August). Mit geringer Aktivität bei gesenkter Temparatur/erhöhter Luftfeuchte
    Schwärmzeit:

    Schwarmflug im australischen Frühling (August-Oktober)
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    komplett vom Ei zu Imago: 2-3 Monate, je nach Nahrungsangebot und Temperatur
    Puppen:
    Kokonpuppen
    Sonstige Angaben:
    Diese Art ist durch ihre erhöhten Ansprüche was Temperatur, Luftfeuchte und ggf. Winterruhe während der Sommermonate angeht nur bedingt für Anfänger geeignet.

    1.5
    Aussehen


    (Körper-)Größe:
    Königin: 18-23mm
    Männchen: 15-17,5mm
    Arbeiterinnen: polymorph 6-17,7mm (Minor/Media/Major) und zusätzlich aufgabenspezialisiert (Arbeiterinnen für den Aussendienst haben kleinere Gaster um mögliche Nahrungsverluste geringer zu halten)
    Aussehen/Färbung: (Es gibt zwei Varianten je nach Herkunftshabitat)
    Flachlandvariante (gelbbeinig):
    Königin/Arbeiterinnen: Körper glänzend schwarz, Beine gelblich
    Hochland/Gebirgsvariante (rotbeinig):
    Königin: Kopf und Gaster glänzend schwarz, Thorax schwarz/rotbraun gemustert, Beine rotbraun

    Arbeiterinnen: Kopf und Gaster glänzend schwarz, Thorax und Beine rotbraun
    Da es sich dabei nur um Variationen derselben Art handelt und nicht um eigenständige Arten, kommt es gelegentlich auch zur Vermischung, sodass manche Kolonien farbliche Merkmale beider Varianten aufweisen können.


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  • 1.6 Haltungsparameter



    Grob hatte ich mich nach dieser Durchschnittstabelle gerichtet:
    http://www.australien-info.de/klima-perth.html


    Zusätzlich versuche ich die Tageswerte von dieser Seite hier jeweils umzusetzen:
    http://de.weather.com/weather/local/ASXX0089?letter=P


    Was man bedenken muss ist einmal die andere Tageszeit in Australien (nachts ist natürlich dort kühler auch wenns bei uns grade Tag ist, das irritiert manchmal) und dann versuche ich natürlich die angegebenen Werte noch etwas anzugleichen da es sicherlich einen Unterschied zwischen den angezeigten Werten (Wetterstation auf einem Dach in einer Stadt) und einer Lichtung im Wald (die ich eigentlich simuliern will)gibt. Ich bleibe deswegen eigentlich mit der Temperatur etwas niedriger und dafür mit der Feuchte etwas höher, so wie es meines erachtens im Wald währe.


    Die Arena ist tagsüber auf ein Temperaturgefälle von ca.28Grad-22 Grad eingestellt.
    Nachts fällt die Temperatur (je nach Raumtemp) auf 18-20 Grad ab.


    Luftfeuchte lasse ich normal bis 40% abfallen und dann befeuchte ich auf ca. 80% (im Normalfall alle 3 Tage).


    Das RG mit den Ameisen habe ich im Bereich mit 25 Grad Tagestemp liegen und damit die Ameisen notfalls ihre eigenen Werte wählen können habe ich 2 RG im wärmeren und kälteren Bereich bereitgelegt.

    Edit 17.12.09

    Die Ameisen sind in eins der neuen Rg´s umgezogen und haben sich für das in der Zone mit ca. 27 Grad Tagestemperatur entschieden. Sie scheinen es also noch etwas wärmer zu mögen



    1.7 Meine Anlage:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/47140_anlage_fertig.jpg]



    Die Arena:
    Für die Gründung habe ich mich für eine 30x20er Arena mit 27er Löchern entschieden. Wobei schon jetzt absehbar ist das es nicht lange dauert bis zusätzlicher Bedarf besteht. Auch die eigentlich recht großen Löcher könnten bei dichteren Straßen etwas eng werden, aber ob hier etwas verändert werden muss (und vor allem wie) wird sich erst später klären. Auf der rechten Seite der Arena habe einen dreieckigen Zwischenboden aus Plexiglas in die Ecke eingearbeitet und ihn mit einem dünnen Streifen an der Front zu einer flachen "Schüssel" umgestaltet bzw abgedichtet. Einmal wollte ich damit etwas mehr Platz schaffen/den späteren Übergang in den Schlauch etwas abflachen bzw den Aufstieg mehrstufig gestalten. Der "Schüsselumbau" soll mir aber auch ermöglichen hier später kräftig zu bewässern um die Luftfeuchte während der Diapause ordentlich hochzudrücken ohne gleich das ganze Formicarium fluten zu müssen. (und vielleicht hat es so der Schimmel auch nicht ganz so einfach die biologische Deko zu befallen).
    Als Ausbruchsschutz dient ein Schiebedeckel und ein 4cm breiter Streifen Parrafinöl, der an seiner Unterseite von einem angedrückten Wachsstreifen begrenzt wird der auch verhindert das die Tropfen die Scheibe runterlaufen.Als ich den 4cm Streifen angelegt habe, wusste ich noch nicht welches Monster ich später bekomme und deswegen halt nicht ganz die 2 mal Königinnenlänge :winking_face:

    Die Heizung:

    Beheizt wird das genze durch 2 Heizmatten. Einmal eine 8 Watt standart Heizmatte die (teilweise) unter dem Formicarium liegt und dann noch eine 7 Watt Infrarot Heizmatte die als Nachmittagssonne dazugeschaltet wird. Damit erreiche ich ein recht gutes Temparaturgefälle trotz der ehr kleinen Arena.


    Bodengrund und Deko:
    Als Bodengrund habe ich einen selbst gesammelten, rötlichen Schwemmsand genommen dem ich noch ordentlich Lehm und Seramissteinchen zugefügt habe. Warum den Lehm sollte eigentlich jedem klar sein, und die Seramissteinchen um beim befeuchten/Regen simuliern ein schön konstantes Ausdampfen der Feuchtigkeit hinzubekommen. Um die Klimazonenbildung noch zu verstärken steht ein recht hoher Stein direkt vor der Rückscheibe mit der Infrarotmatte, der richtig gut warm wird und hoffentlich später zum sonnen genommen wird. Dann habe ich an manchen Stellen schöne dunkle Pinienrinde verteilt die ja auch eine andere Wärmeaufnahme hat als der normale Boden. Ein kleiner Haufen Bambuslaub ermöglicht es den Ants sich auch versteckt aufzuwärmen. Dann habe ich bei Antstore eine Eukalyptus-Frucht (?) entdeckt die natürlich in dieser Australien-Arena nicht fehlen darf.


    Futter:
    Futter gibts in meinen selbstgebauten Schälchen. Sind aus dünnem Bastlerglas Quadraten an die ich mit der Heissklebepistole den Griff einer Partygabel geklebt habe. Die Honigschale ist dann so fertig und die Proteinschale hat noch einen Rand den ich mit der Heißklebepistole gezogen habe, damit mir zB die Maden net runterrollen.


    Wasser:
    gibts aus der leicht umgebauten Tränke. Die habe ich auf eine kleine Bastlerglasscheibe geklebt, damit die Tränke nicht unterwühlt wird wenn Feuchtigkeit darunterläuft. Dann habe ich noch rund um den Wasserauslass kleinere Kieselsteine geklebt um nicht so einen steilen Aufstieg zum Wasser zu haben. Das Wasserteil selbst ist natürlich mit Kies gegen das Ertrinken gesichert.



    1.8 Besonderheiten dieser Art
    (aus eigenen Beobachtungen oder verlässlichen Quellen)



    -Sie sind relativ stressempfindlich und fressen ziemlich schnell ihre Brut
    -Sie werden oft aktiver wenn man Regen simuliert
    -Sie sind gerade am Anfang ehr Dämmerungsaktiv
    -Sie können recht gut sehen und greifen blitzschnell die noch weit entfernten Finger an bevor man überhaupt Vibrationen erzeugt hat
    -Beim Tod der Gyne können die Arbeiterinnen die Larven in einen Diapausen ähnlichen Zustand versetzen. Damit können sie bis zu 1 Jahr überbrücken um dann eine neue Jungkönigin adoptiern.
    -Diese Art ist toleranter was koloniefremde Arbeiterinnen angeht. Diese haben gute Chancen sich einzubetteln wenn sie genügend Futter im Sozialmagen mitführen.
    -Auf Innendienst ausgerichtete Arbeiterinnen verweigern sich heftig den Aussendienst und verhungern zT. lieber als sich auf Nahrungssuche zu begeben.
    -Die Gyne wird nach dem Schlüpfen der ersten Arbeiterinnen extrem Brutpflegefaul und überlässt die Brutpflege stur den Arbeiterinnen. Sollten jetzt alle Arbeiterinnen umkommen kümmert sie sich auch weiterhin nicht um die Brut und die Kolonie wird vermutlich eingehn.
    Edit 29.12.09
    -Sie haben absolut keine Probleme über die Glas-Seitenscheiben zu laufen und werden nichtmal langsamer dabei. Also kein Vergleich zu den meist tollpatschigen Messor Arten was Glasklettern angeht. Sie werden erst vom aufgetragenen Ausbruchsschutz und/oder dem Deckel gestoppt



    1.9 Der lange Weg zu dieser Kolonie


    Eigentlich hatte ich eine andere Camponotus Art im Auge als ich mit der Planung meiner neuen Anlage begonnen habe. Durch Zufall stieß ich auf das Angebot einer kleinen Kolonie dieser Art und begann aus ehr allgemeiner Camponotus-Verliebtheit mehr Daten über diese recht unbekannte Art zu sammeln. Nach etwa einer Woche stand ich schon relativ in Flammen und der Wunsch diese schöne Art zu halten war erwacht.


    Da dieses Angebot nun schon mindestens eine Woche bestand und ich mir nicht vorstellen konnte das sich nicht schon hunderte Andere um diese Kolonie bemüht hätten, gab es in meinen Augen kaum Hoffnung das sie noch zu haben ist. Ehr um mir nich selbst vorwerfen zu können ich hätte es nicht versucht
    schickte ich doch eine Email an den Halter und war sehr überrascht zu hören das sich noch nichts entschieden hatte. Es folgten mehrere Tage mit Gesprächen über Ameisen, in denen ich (ohne es zu Wissen) die "Prüfungen" des (wirklich erfahrenen) Halters bestand und er sich dannach bereit erklärte mir die Kolonie zu überlassen.


    Was folgte waren ca. 1 ½ Monate mit intensivem Erfahrungsaustausch über diese Art in der ich mein Wissen noch verdichten konnte. Zusätzlich wurde gemeinsam mit dem Halter meine Planung der Anlage noch etwas dieser Art angepasst und fehlende Komponenten bestellt. Als alles beisammen war erfuhr die Anlage noch leichte Umgebauten und wurde eingefahren. Mit ein bisschen Feintuning konnte sie noch ein bisschen optimiert werden und ich bin der Meinung das sie für die Anfangszeit jetzt gut geeignet ist.. Das ganze nahm nochmal ca 2 Wochen in Anspruch.


    Als dann endlich alles bestens lief und ich grünes Licht für den Versand gegeben hatte, gab es eine niederschmetternde Antwort. Durch das intensive Auseinandersetzen mit der Kolonie in der letzten Zeit hatte der Halter wieder deutlich mehr Interesse an seiner kleinen Kolonie und wollte sie nun doch nicht mehr hergeben. Während ich noch versuchte diesen Schock zu verdauen machte er mir allerdings ein neues Angebot. Er hatte noch eine Gyne der selben Art, die allerdings noch am Gründen ist, die er nun hergeben wollte, falls ich weiterhin Interesse daran haben diese Art zu halten.


    Und natürlich hatte ich, und so bin ich jetzt an diese Gründungskolonie gekommen (einfach nur bestellen währe ja zu einfach gewesen :grinning_squinting_face: )


    Nach dem vielen Drumherum jetzt endlich der Haltungsbericht.


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  • 2. Der Haltungsbericht



    2.2 Die ersten Tage in der neuen Heimat (02.12.2009 - 12.01.2010)


    Ich hab hier im Cafe schon mehrmals gelesen "In der Winterruhe ist eine Kolonie so intererssant wie ein Stein." Mit der Gründung dieser Art verhält es sich ähnlich, wobei hier ein Stein sogar noch interessanter ist, denn den kann ich wenigstens hochnehmen und betrachten :baeh:


    02.12.09 Abreisetag


    Nach der ewig erscheinenden Vorbereitungszeit ist es heute endlich soweit. Gut verpackt macht sich die Gyne und ihre Brut heute endlich auf den Weg zu mir. Vorbereitend habe ich die Heizung der Anlage erstmal abgeschaltet um bei der Ankunft der Gyne erstmal schön langsam wieder hochzuheizen, damit sie sich besser akklimatisiern kann. Jetzt heisst es warten und hoffen das alles glatt geht.


    Stand der Brut vor dem Versand:
    5 kleine Larven
    1 mittlere Larve
    3 Puppen



    03.12.09 Ankunft


    Ich komme nach Hause und da steht er endlich, der heissersehnte Karton. Vorsichtig öffne ich ihn und wühle mich durch die unmengen an Styroporflips bis ich endlich in der Mitte auf Zeitungspapier treffe. Ich schiebe es vorsichtig beiseite und sehe endlich das Rg vor mir. Ich hebe es vorsichtig hoch und sehe...nichts :frowning_face: als transportsicherung ist im Rg ein Stück Küchenrolle (um bei versandbedingter Erschütterung den Aufschlag der Gyne an das Rg zu dämpfen ?) welches mir die Sicht verperrt. Doch auf einer Seite ist ein kleiner Spalt, vorsichtig schiele ich hinein und WOW, ich hatte eigentlich eine Königin bestellt aber irgendwie muss mir da jemand einen sechsbeinigen Chiwawa Welpen angedreht haben, so groß kann doch keine Ameisen werden, oder doch !? Während ich mir Gedanken mache woher ich auf die schnelle ein Halsband und einen Maulkorb herbekomme dämmert mir langsam das es einen deutlichen Unterschied gibt zu wissen wieviel 24 mm sind und dann tatsächlich eine Gyne mit 24 mm Körperlänge zu sehen.


    Als ich meinen ersten "Schock" überwunden habe schnappe ich mir erstmal ein bisschen vom Zeitungspapier und rollte das Rg darin ein (natürlich ohne das Rg zu rollen :winking_face: ) . Ich gehe da lieber auf Nummer sicher da diese Art recht gut sehen kann und ich mich nicht auf rote Folie allein verlassen will. Als nächstes öffne ich den Wattepfropfen und versuche der Gyne ein bisschen Wasser anzubieten, da das Rg entwässert ist. Zuerst habe ich mit der Pimpette vorsichtig ein bisschen das vordere Stück der Küchenrolle befeuchtet, aber als ich gesehen habe wie sich die Gyne sofort darauf gestürzt hat und es beleckt hat habe ich einen kleinen Tropfen direkt an den Rg Eingang gesetzt der gleich gefunden und zu 2/3 weggeschlürft wurde.


    Dannach habe ich nochmal kurz das Zeitungspapier zurückgeschoben um nach der Brut ausschau zu halten, aber ausser einer recht dunklen Puppe und einer kleinen Larve konnte ich nichts endecken. Aber ich habe aber auch nicht intensiv dannach gesucht da die Gyne sicher schon genug Stress hinter sich hatte. Das einzigste was ich noch gesehen habe waren mehrere recht große Flecken auf der Küchenrolle was für mich kein sonderlich gutes Zeichen ist und mich an ziemlich heftigen Brutfraß denken lässt.


    Ich habe dann noch schnell (selbstgestopften) Wattepfropfen gegen einen (gekauften) Belüftungsstopfen ausgetauscht und dann ging es für die Gyne ab ins Formicarium. Sie soll sich erstmal ein bisschen ausruhen und die Brut zusammentragen, vielleicht habe ich die eine oder andere übersehen.
    Da ich erstmal keine Fotos machen werde aber euch wenigstens mal die Gyne zeigen möchte habe ich hier ein Foto von ihr das mir der Vorbesitzer freundlicherweise zum onlinestellen zur Verfügung gestellt hat. Leider ist das Kunststoff-Rg schon etwas zerkratzt aber wenn man weiss das es sich dabei um ein normales 16er Rg handelt bekommt man einen ungefähren Eindruck über die Größe. (wobei sie in natura noch einen Ticken größer wirkt ^^)


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49045_gynergpingking.jpg]



    Stand der Brut:
    ???



    04.12.09 Überraschung
    Als ich heute nochmal die Brut kontrollieren wollte gabs eine freudige Überraschung. Gerade mal eine Nacht nach der Ankunft ist schon eine Arbeiterin (Pygmäe) geschlüpft. Erst war ich ziemlich geschockt als ich die Gyne an der leeren Puppenhülle knabbern sah aber dann konnte ich die sehr helle Pygmäe bewegungslos am (trockenen) Wattestopfen des Wassertanks sitzen sehn. Auch hier erstmal ein kleines Erschrecken bis die Gyne sich mühsam im, meines erachtens viel zu kleinen, Rg gedreht hat und die Arbeiterin befühlerte und diese munter zurückgefühlert hat. Traurigerweise konnte ich jetzt auch sehn welche Transportverluste zu beklagen waren. Die 2 anderen Puppen waren spurlos verschwunden, und auch 3 der kleinen Larven waren weg. Zum Glück ist mir die mittlere Larve erhalten geblieben und ich hoffe das die Gyne mit einer Arbeiterin lange genug durchhält bis diese soweit ist, auch wenn das bei den mörderisch langen Entwicklungszeiten dieser Art sicher noch
    eine ganze Weile dauern wird.


    Da jetzt die erste Arbeiterin da ist, habe ich gleich nochmal Wasser angeboten, welches allerdings nicht angenommen wurde, und dannach habe ich noch einen kleinen Tropfen Honig auf einem kleinen Stück Alufolie angeboten, welcher zwar befühlert aber ebenfalls nicht angenommen wurde.


    Die Gyne selbst machte inzwischen einen recht ruhigen Eindruck (soweit sich das bei einer Ameise beurteilen lässt) was mich hoffen lässt sie hat den Transport inzwischen verkraftet hat. Sie ist aufgrund des Brutfraßes wieder sehr prall (hatte vor dem Versand die Info bekommen das sie inzwischen recht "schlank" ist) weswegen ich hoffe das sie das Protein bald wieder in Form von Eiern umsetzt.Den Stopfen habe ich dann wieder auf das Rg gemacht und will warten bis die Arbeiterin ausgehärtet ist bis ich ihnen die Arena anbiete.

    Stand der Brut:

    2 kleine Larven
    1 mittlere Larve
    1 Arbeiterin


    05.12.09 Arbeitsbeginn


    Heute konnte ich es auch nicht lassen und habe nochmal nach dem Rechten gesehn und war überrascht das die Arbeiterin trotz das sie noch nocht komplett ausgehärtet ist schon mit der Brutpflege begonnen hat. Eifrig saß sie über den Larven und hat sie beleckt und umgeschichtet. Unruhe weil ich das Rg hochgenommen habe konnte ich weder bei der Arbeiterin noch bei der
    Gyne bemerken, was mich doch etwas verwundert hat, aber wer weiss schon was denen durch den Kopf geht :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Von der Größe her würde ich die Pygmäe auf etwa 8 mm schätzen, was ich ziemlich heftig finde da es in etwa einer meiner Lasius flavus Königinnen (!) entspricht.
    Da sie jetzt schon mit der Arbeit begonnen hat, habe ich beschlossen den Stopfen ab jetzt wegzulassen.


    Direkt vor dem Rg Eingang habe ich ein Futterschälchen plaziert auf den ich erneut einen Tropfen Honig und 2 Fliegenhälften angeboten habe. Dannach habe ich die Arena etwas bewässert da das förderlich für ihre Aktivität währe.


    Als ich abends vor dem Zubettgehn nochmal nachgeschaut habe, hatte ich sogar das Glück kurz die Gyne zu sehen wie sie das Futterschälchen inspiziert hat. Sie hat kurz eine Fliegenhälfte beleckt und dannach hat sie einen kleinen und geruhsamen Spaziergang in das benachbarte Rg gemacht um kurz darauf wieder in ihrem eigenen zu verschwinden. Ich habe dann noch längere Zeit vor der Arena gewartet da ich nicht verpassen wollte falls sie umziehen, aber anscheinend gefällt ihnen ihr altes, kleines und trockenes Rg noch ganz gut.


    Als ich morgens vor der Arbeit nochmal nachgeschaut habe konnte ich sehn das der Honigtropfen verschwunden und die Fliegenhälften (anscheinend unangerührt) neben dem Rg weggemüllt wurden. Entweder hat die Gyne mit ihrer Brut erstmal
    genug Protein aufgenommen oder es wurden nur so kleine Mengen weggeknabbert das es mir nicht aufgefallen ist.
    Nach der Brut werde ich in Zukuft allerdings ehr seltener schaun da sie es sicher schwer genug haben durch die Gründung zu kommen ohne das ich sie noch zusätzlich stresse. Auch wegen Fotos werdet ihr vorerst Gedult haben müssen
    da das für mich auch unter unnötigen Stress fällt :winking_face:


    Brut:
    2 kleine Larven
    1 mittlere Larve
    1 Arbeiterin


    09.12.09 Hungerkur

    vor 3 Tagen gabs mal eine zerschnittene pinky Made, die nicht angerührt wurde und heute eine angeschnittene pinky Puppe, welche ebenfalls noch so da liegt wie ich sie rein habe. Auch am angebotenen Honig konnte ich keine Veränderung feststellen.
    Als ich das Rg gecheckt habe war ich zwar ein bisschen entäuscht da bisher noch keine Eier gelegt wurden (was ich mir eigentlich festgewünscht hatte ^^) allerdings habe ich ziemlich gestaunt was mancheLarven an Größe zugelegt haben. Eine der kleinen Larven ist jetzt eine mittlere, und die mittlere Larve ist jetzt so groß wie die Puppe war.Ansonstensieht alles gut aus, die Gyne ist immernoch schön prall und dieArbeiterin sollte jetzt ausgehärtet sein, wobei ich die Farbe mehrin Richtung orange einordnen würde als das rotbraun das sie lautTaxonomie-Angabe haben sollte. Da es bei dieser Art zur Vermischung der (kleineren) rotbeinigen Variante und der (größeren)Gelbbeinigen Variante kommen kann würde das vielleich die hellere Farbe und auch die erhöhte Größe der Gyne erklären.


    Inzwischen sieht der Bestand so aus:


    1 kleine Larve
    1 mittlere Larve
    1 große Larve
    1 Arbeiterin



    12.12.09 Proteinannahme


    Heute wurde das erste mal Protein angenommen. Ich habe eine angeschnittene Fliege am Rg Eingang angeboten und Abends lag nurnoch ein einzelnes Fliegenbein am Eingang rum und eins in ca 10 cm entfernung vom Rg. Ich habe dannach die
    Arena durchgesehn aber die Fliege selbst wurde sie anscheinend nicht weggemüllt sondern eingetragen. Ist auch mal schön zu sehen das sie auch ausserhalb des Rg unterwegs sind, auch wenn ich sie da noch nie
    gesehn habe.
    Hoffentlich klappt es jetzt bald mit den neuen Eiern wenn neuerdings Nahrung angenommen wird. Um der Gyne jetzt möglichst keinerlei Stress zu machen und so vielleicht zum Eierlegen zu motiviern hab ich heute auf die Brutkontrolle
    verzichtet.


    Stand der Brut:
    unkontrolliert


    17.12.09 Verschwindetrick


    Ich habe anscheinend eine recht begabte Kolonie abbekommen die gerne mal eine Gratisvorstellung gibt. Es begann gestern mit der Fütterung. Ich habe eine schön fette Angelmade an den Rg Eingang gelegt und habe gewartet ob sich etwas tut. Selbst ich kann so eine überbrühte Made riechen also müssten die Ameisen ziemlich schnell merken was für eine Leckerei da vor ihrem Rg auf sie wartet. Mehr als eine Stunde habe ich dagesessen und gehofft die Arbeiterin mal draussen zu sehn aber leider hat sie sich etwas geziert. Ein recht menschliches Bedürfniss hat mich dann mal kurz zum aufstehen gebracht und als ich wieder kam wurde mir der erste Zaubertrick meiner Ameisen vorgeführt. Die Made war spurlos verschwunden und zu sehen war in der Arena dennoch absolut nichts. (ich fütter sowieso zur Zeit irgendwie nur eine leere Arena :winking_face: )
    Trick Nummer 2 folgte heute. Ich nehme das Rg hoch um mal wieder die Brut zu checken, schiebe das Zeitungspapier nach hinten und was sehe ich ? Schon wieder NICHTS. Die Kolonie ist leise still und heimlich umgezogen ohne bei mich vorher zu fragen ob ich nicht vielleicht zusehen will. Ich komme mir von den Ameisen grade irgendwie verar.... vor
    .
    :grinning_squinting_face:


    Die Kolonie habe ich dann im Rg des wärmeren Bereichs entdeckt (der mit ca. 27 Grad), scheinen es also lieber etwas wärmer zu mögen.
    Was mir an diesem Umzug sehr gut gefällt ist, das
    1. Das die Kolonie jetzt wieder einen funktionierenden Wassertank haben. (fühle ich mich besser dabei)
    2. Das neue Rg ist mit einem Durchmesser von 18 mm ein wenig größer (hab zwar auch 28,5er da, aber die sind für die Gründung dann doch zu groß)
    3. Das neue Rg ist aus Glas und nicht so zerkratzt wie das alte aus Kunststoff
    4. Es liegt kein Stück Küchenrolle drin so das ich die Larven besser sehen kann
    Das alte Rg habe ich rausgenommen und drinnen konnte ich dann nach dem Umdrehen die inzwischen halbierte Made sehen. Weil sie sie anscheinend vergessen haben mitzunehmen gabs heute wieder frisches Protein in Form von 2 Pinky Maden. Allerdings wurden die schon seit 3 Stunden nicht angerührt, entweder sind sie wieder satt oder sie stehen nicht so auf Puppen.


    Gerade weil ich jetzt einen besseren Einblick habe war ich erstaunt das ich doch mehr Brut entdecken konnte als ich vorher im Küchenrollen Rg sehen konnte.
    Hier der jetzige Stand:
    0 Eier
    3 kleine Larven
    1 mittere Larve
    1 große Larve


    1 Arbeiterin




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  • 18.12.09 Countdown läuft

    Ein Update jagt das andere aber es gibt wieder ein bisschen zu berichten. Heute habe ich nochmal nach den Kleinen geschaut (meinem Sohn zuliebe, der sie schon lang nicht mehr gesehen hatte).Freudigerweise konnte ich dabei sehen das sich die große Larve inzwischen verpuppt hat.
    Jetzt nurnoch ca. 40-44 Tage bis ich die nächste Arbeiterin begrüßen darf :riesigfreu: .
    Allerdings gibt es möglicherweise auch schlechtere Neuigkeiten. Ich habe bemerkt das die Arbeiterin eine ziemliche Delle in ihrer Gaster hat. Woher das kommt ist mir ehrlich gesagt schleierhaft da die Kolonie schön ruhig gelegen ist während sie nach dem Schlupf aushärtete. Oder könnte das vielleicht schon in der Puppenphase während des Transports geschehen sein ? :nixweiss: Ich hoffe das sie das nicht beeinträchtigt oder ihre Lebenszeit negativ beeinflusst.


    Falls also hierzu jemand was genaueres weiss währe ich für Infos dankbar :frage: .


    Das "Verschwinde-Spiel" wurde heute mit einem Tropfen (Akazien) Honig weitergespielt, kaum hatte ich alles reingestellt und hatte den Raum verlassen schon war er verschwunden. Die kleinen scheinen recht sensibel auf meine Anwesenheit zu reagiern. Auch wenn ich mich absolut ruhig verhalte scheint mein Atmen und mein Herzschlag schon zu laut für sie zu sein und sie weigern sich rauszukommen. Aber sobald sie meine Abwesenheit bemerken wird der Turbo zugeschaltet und schnellstens eingetragen falls ich gleich zurückkomme :winking_face: .Dafür blieb diesesmal die angebotene Fliegenpuppe liegen, anscheinend haben sie noch genügend "Reste" von der Made die sie neulich eingetragen haben umd die Larven satt zu bekommen. Ich werte es mal als gutes Zeichen wenn so ein wechselndes Interesse an den Futtermitteln besteht

    So, hier noch der aktuelle Stand:

    0 Eier
    3 kleine Larven
    1 mittlere Larve
    1 Puppe
    1 Arbeiterin (Pygmäe)
    1 Minor Arbeiterin



    21.12.09 Tag der Freude


    Heute war ein richtig guter Tag. Zuerst gabs eine freudige Überraschung bei der Kontrolle des Rg´s. Neben der Puppe und der inzwischen auch schon wieder recht stattlich gewachsenen mittleren Larve konnte ich plötzlich 7 Eier zählen. sie sind leicht kleiner als die 3 kleinen Larven und es fehlt ihnen der dunklere "Verdauungs-Fleck". :hurra:. Ich war entsprechend Happy und dachte das währe nicht mehr zu toppen, aber beim darauf folgenden Füttern gabs gleich den zweiten Grund zur Freude:
    Als Entschädigung für die Störung hab ich eine überbrühte Schmeißfliege im Rg eingang plaziert und war überrascht das die Arbeiterin sofort aber in keinster weise hektisch dorthin geschlendert ist und sie in Augenschein genommen hat. Zuerst hat sie die Fliege ausgiebig befühlert und die angeschnittenen Stellen beleckt. Kurz darauf hat sie die Fliege aus dem Eingang in die Arena gezerrt und ich dachte schon sie wollte sie wegmüllen. Aber anscheinend hatte sie vor mich mit einer Extravorstellung zu belohnen (für die viele Ruhe die ich ihnen gelassen habe) und hat seelenruhig begonnen die Fliege zu benagen. Sie hat sich immer kleinere Brocken rausgenagt, ist ins Rg verschwunden und hat anscheinend die Gyne und/oder die Larven gefüttert und kam dann gleich wieder raus um weiter zu knabbern. Was mich ebenfalls überrascht hatte war die wirklich schon ignorante Gelassenheit die sie dabei gezweigt hat. Weder der Blitz des Fotos, das Autofokusgerüttel des an der Scheibe anliegenden Fotos, die Vibrationen meines ins Zimmer trampelnden Sohnes (ja, meine das wörtlich) und das vor Neugier ans Formicarium knallen (auch meines Sohnes) hat sie zu irgendeiner nervösen Reaktion verleitet. Sie ist also weder panisch geflüchtet noch ist sie in ihren Bewegungen "eingefrohren" sondern hat einfach immer weiter die Fliege benagt.
    Das ganze konnte ich über eine Stunde beobachten bis sie sich dann doch mal entschlossen hat die Fliege ins Rg zu zerren.


    Während dieser Aktion konnte ich die wirklich extrem dehnbare Gaster dieser Art bewundern. Stellenweise sind die gedehnten Häutchen breiter als die Chitin-Segmente und der Eindruck das es jeden Moment "plopp" macht und es Flecken auf der Scheibe gibt wird fast übermächtig.:panik:
    Dennoch würde ich sagen das diese Arbeiterin der Gaster nach für den Aussendienst vorgesehen ist da ich schon Bilder mit deutlich größerer Gaster (Innendienst !?) gesehen habe.


    Abschließend muss ich die Größe der Arbeiterin etwas korrigiern. Da sie so schön ruhig war und sich in der Nähe der Scheibe aufgehalten hat konnte ich ein Maßband in die Nähe halten und würde ehr sagen das sie auf 10-11mm kommt (falls sich das jemand schlecht vorstellen kann einfach den Fingernagel des eigenen kleinen Fingers betrachten, der ist im normalfall in dem Bereich :grinning_squinting_face: ). Meines Wissens währe sie damit aber keine Pygmäe mehr sondern schon eine waschechte Minor.Allerdings bin mir jetzt unsicher ob das Zufall ist oder ob diese Art sogar ohne Pygmäen gründet. :nixweiss:
    Falls da jemand Infos hat bitte ab in die Rederunde damit :winking_face:


    Wie schon oben erwähnt habe ich die Gelegenheit ergriffen und ein paar Fotos geschossen. Ich benutze mal die standart Ausrede für schlechte Fotos "Meine Digicam ist schön älter und der Macromodus ist nicht so der Hit" :baeh:


    Hier mal ein relativ gutes Bild wie sie sich an der Fliege vor dem Rg zu schaffen macht:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49046_arbeiterinrg1.jpg]


    Hier mal von der Seite. Die Fliege ist so eine metallisch-grün schimmernde Schmeißfliege wie man sie im Sommer gelegentlich draussen auf unappetitlichen Dingen sitzen sieht. Mit diesem Wissen bekommt man auch eine ungefähre Vorstellung über die Größe dieses Winzlings :D:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49047_arbeiterinrg2.jpg]
    So, hier noch der Stand:
    7 Eier
    3 kleine Larven
    1 mittlere Larve
    1 Puppe
    1 Minor Arbeiterin

    26.12.09 verspätetes Weihnachtsgeschenk


    Heute war ich sehr überrascht das die mittlere Larve verschwunden und dafür eine neue normalgroße Puppe im Rg liegt. In nur 5 Tagen seit dem letzten Bericht muss sie ungesehen nochmal einen ordentlichen Wachstumsschub gemacht haben um die verpuppungsfähige Größe zu erreichen. Zur Zeit kann ich beide Puppen gut ausseinander halten da die neue noch fast weiss ist und die alte schon leicht angebräunt.Damals bei der allerersten Puppe (die inzwischen geschlüpft ist) war es allerdings die Färbung von einem recht dunklen Milchkaffee oder wie eine von den hellen Rosinen kurz bevor sie geschlüpft ist (um es ein bisschen vorstellbar auszudrücken ^^).Bis dahin müssen die beiden Puppen allerdings noch ziemlich nachdunklen.


    Die Eier wurden wieder mehr und manche haben inzwischen auch Verdauungsflecken auf so wie Larven. Entweder hatte ich die Eier bisher übersehen und sie sind inzwischen geschlüpft (weisse Eier auf weisser (Wassertank)Watte) oder vielleicht ist der Verdauungsfleck auch als Ei sichtbar wenn die Larve sich entwickelt.


    Beim Futter scheinen sie etwas verwöhnt zu sein da eigentlich nur Fliegen beachtet werden, Maden werden gleich weggemüllt und Puppen komplett ignoriert (und die sauteuren Bienenmaden aus dem Angelgeschäft sind sowas von fürn A......). Wenn ich Zeit habe werde ich mal wieder Heimchen, Heuschrecken und Mehlwürmer organisiern, mal schaun ob ich damit ihre Ernährung wieder etwas abwechslungsreicher hinbekomme.


    Brutstand:
    12 mini Larven/Eier (ich schreibs mal so :winking_face: )
    3 kleine Larven
    2 Puppen
    1 Minor Arbeiterin


    29.12.09 Videobearbeitung abgeschlossen


    Heute hab ich es endlich geschafft mein erstes selbstgedrehtes Video fertigzustellen und bei Youtube hochzuladen. Ich kann zwar nicht mit der Qualität ala Eastgates "Oecophylla smaragdina Videos" mithalten aber dafür das ich sowas noch nie vorher gemacht habe finde ich es recht gelungen.
    Die Hauptrolle in dem Film spielt meine Minor Arbeiterin und 2 Futterinsekten (mittleres Heimchen, Goldfliege) besetzen die Nebenrollen. Schön zu sehen sind hier die relativ kleine Gaster der Ausendienstlerin und ebenfalls beachtenswert sind die recht langen Fühler und der ehr flach anmutende Kopf. Aber schaut es euch am bestens selbst an:


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    nigriceps beim knabbern[/Youtube]


    Hier der "normale" Link des Videos:
    http://www.youtube.com/watch?v=UxermquLo5w




    01.01.10 Seltsame Essgewohnheiten


    Momentan ist es recht interessant was die Futterannahme angeht:


    1. Angenommenes Protein wird nach einem Tag normalerweise aus dem Rg auf den Müll geworfen (und wird draussen öfters umgelagert) aber nach weiteren 2 Tagen wird es meist wieder zurück ins Rg geholt und vollständig leergenagt bevor es dann endgültig weggemüllt wird. Auch wenn ich zwischenzeitlich frisches Futter anbiete wird zwar erstmal das Neue bevorzugt aber meisst wandert über Nacht das Alte ebenfalls wieder ins Rg. Anscheinend hat diese Art weniger Probleme damit "getrocknetes" Futter anzunehmen oder legt es vielleicht sogar darauf an das es etwas trockner ist (so seltsam wie das jetzt klingt). Ich werde das ganze mal im Auge behalten und vielleicht mal ein paar kleinere Experimente damit machen :think:


    2. Nebenbei hab ich auch einen anderen kleinen Versuch gestartet und habe Blütenpollen angeboten, sind so kleine trockene Körnchen (meisst gelb aber manche auch dunkel) wie man sie an draussen an Bienen-Beinen gelegentlich sieht. Ich hatte das Zeug eigentlich für mich gekauft weil ich es persönlich mal testen wollte (ist übrigens überraschend bitter) und war ehrlich gesagt recht überrascht das sie es tatsächlich gut angenommen haben. Ich hab ihnen morgens 8 Körnchen reingelegt und davon waren nach ca 4 Stunden nurnoch 3 Übrig. Diese 3 lagen dann den Rest des Tages rum und sind dann über Nacht ebenfalls verschwunden. Trotz intensivem Absuchen der Arena konnte ich keinerlei Spuren davon mehr finden und ich gehe davon aus das sie ihnen gut geschmeckt haben und nicht auf den Müll gewandert sind.


    Kleine Info über die Blütenpollen:
    Sind von "BIHOPHAR" und nennen sich "Blütenpollen -Naturbelassen-"
    kurzer Aussschnitt aus der Beschriftung:
    Die Bienen heften beim befliegen der Blüten tausende kleinster Blütenpollen, vermischt mit gesammeltem Nektar und eigenen Säften an ihre Hinterbeine und tragen so die "Pollenpakete" zu ihrem Bienenstock. Blütenpollen von mehr als zwanzig verschiedenen Pflanzen- und Blütenarten garantieren eine ausgewogene Zusammensetzung und enthalten eine Vielzahl von natürlichen Vitalstoff-Kombinationen...........


    Und nein, ich war nur neugierig auf das Zeug und bin nich so öko wie das jetzt vielleicht klingt :winking_face:


    Im Allgemeinen bin ich zur Zeit sehr zufrieden was die Kolonie angeht. Die Minor Arbeiterin ist bei Fütterung recht zeigefreudig und die Königin legt zur Zeit recht ordentlich Eier. Es werden langsam aber konstant immer mehr und bald wird es hoffentlich einen ordentlichen Schwung an größeren Larven geben. Von den 3 kleinen Larven ist leider eine verschwunden (gefressen oder übersehn) aber dafür ist eine davon ordentlich gewachsen und ist jetzt eine mittlere Larve. Mich überrascht es allerdings das die Larven so ungleichmäßig wachsen bzw. das eine einen ordentlichen Schub macht aber es bei der Anderen keine Anzeichen von Wachstum gibt. Naja, vielleicht wird auch nur das Protein ungleich verteilt/ eine Larve bevorzugt. Genug Futter bekommen sie auf jeden Fall und sie sind auch mit dem typischen Camponotus Heisshunger ausgestattet so das ich während der Gründung täglich füttern "darf" :eat02:


    Aufgrund der gleichen Größe und schwierigen Unterscheidung während der möglichst kurz gehaltenen Kontrollen habe ich beschlossen Eier und mini Larven zusammenzufassen.


    Und so startet die Kolonie ins neue Jahr:
    21 Eier/mini Larven
    1 kleine Larve
    1 mittlere Larve
    2 Puppen (recht braun)
    1 Minor Arbeiterin



    08.01.10 kurz und bündig


    Diesmal nur Daten über die überraschend schnell weiterentwickelnden Brut, da ich euch nicht schon wieder mit ihren verwöhnten Essgewohnheiten (lieber Hungern als Maden) nerven will :grinning_squinting_face: und an sich auch nichts wirklich spannendes passiert ist :eat04: . Allerdings scheint es momentan keine neuen Eier zu geben was für den Camponotus üblichen pendelnden Eierlege-Rhytmus spricht (irgendwie blöde formuliert aber ich komm grade nicht auf bessere Begriffe :winking_face: ).



    Die Brut entwickelt sich prächtig:


    ca 9 Eier/mini Larven
    ca. 11 kleine Larven <freu>
    3 mittlere Larven <nochmehrfreu>
    1 große Larve <ammeistenfreu>
    2 Puppen (die erste sollte normalerweise um den 18.01 schlüpfen, die andere wenige Tage später)
    1 Minor Arbeiterin



    12.01.10 ultraschnelles Larvenwachstum


    Eigentlich hatte ich nicht vor schon wieder ein Update zu schreiben und wollte frühestens nach dem Schlupf der beiden Puppen weiter machen aber eben hats mich bei der Rg Kontrolle fast auf den Hintern gesetzt. Die Ameisen haben zwar eine recht lange Puppenphase aber was die Larven innerhalb kürzester Zeit zulegen können ist schon sehr extrem. Ich kanns kaum glauben aber innerhalb von nur 4 Tagen haben sich die drei mittleren Larven fast verdoppelt und sind jetzt in der verpuppungsfähigen Größe, und drei von den kleinen Larven sind auch sprunghaft gewachsen so das sie jetzt mittlere Larven sind. Das wieder nur drei Kleine Larven so extrem gewachsen sind und die Anderen ihre Größe annähernd behalten haben lässt mich langsam vermuten das hier gezielt gefüttert wird um trotz des zyklischen Eierlegens eine konstante Schlüpfrate zu erreichen. Protein hätten sie genug für alle kleinen Larven aber deren Wachstum ist ehr minimal.


    Vor lauter Überraschung hab ich vergessen die Brut durchzuzählen aber ich hatte auch kein Gefühl das welche fehlen würden. Da ich ja erst vor kurzem durchgezählt hatte passe ich nur die Zahlen des vorangegangenen Updates den Veränderungen an.

    Brut:
    ca 9 Eier/mini Larven
    ca. 11 kleine Larven (leicht gewachsen)
    3 mittlere Larven (aber andere als das letzte Mal)
    4 große Larve
    2 Puppen (nächster errechneter Schlupf ca. 18.01.10)
    1 Minor Arbeiterin





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    Rederunde zu Camponotus nigriceps (rotbeinig) von Skrag

  • 2.2 Aller guten Dinge sind Drei

    20.01.10 Gründung erfolgreich


    Da heute endlich die dritte Arbeiterin geschlüpft ist erkläre ich hiermit die Gründung als erfolgreich abgeschlossen und um dieses Ereigniss gebührend zu feiern gibts ein neues Kapitel.
    :riesigfreu: :ballons: :hurra:


    Zur Feier des Tages habe ich mein USB-Microskop angeschlossen um euch mal einen optischen Eindruck vom Stand der Dinge geben zu können. Dabei musste ich recht überrascht feststellen das es ziemlich kniffelig ist die Gyne zu fotografieren da sie eigentlich viel zu groß ist um damit aufgenommen zu werden. Um sie komplett aufs Bild zu bekommen musste ich das Microskop extrem weit weg schwenken und konnte nur ganz knapp am Schärfelimit noch ein Bild hinbekommen aber nach mehreren Bewegungsbedingten Patzern (von mir und auch der Gyne) ist es mir letztendlich doch einigermaßen gelungen. Unter das Rg habe ich ein Blatt kariertes Papier mit 5mm Kästchen gelegt und auch ein Lineal angelehnt damit ihr selbst mal die Größe "nachmessen" könnt.


    Hier die Fotos:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49040_groessegyne.jpg
    Die Gyne in ihrer ganzen Größe. Das schwarze oberhalb ihres Kopfes ist die relativ leergenagte Hülle einer blauen Schmeißfliege. Auf dem Bild kommt man über die Kästchen auf ca. 2cm Körperlänge, allerdings hat sie sich da gerade etwas zusammengekrümmt und normalerweise kommt sie ehr auf 2,2-2,4 cm. Auch gut zu sehen hier die sehr pralle Gaster mit den hellen Häutchen zwischen den Segmenten.




    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49041_thoraxfarbengyne.jpg
    Die schöne Thorax-Musterung hier mal etwas aus der Nähe und auch die Flügelnarben sind gut erkennbar.




    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49042_groessearbeiterin.jpg
    Die älteste Arbeiterin. Leider etwas schräg zu den Kästchen aber man kann schon relativ gut sehen das sie auf ihre 10-12mm Kommt. Beine und Thorax wirken auf dem Bild etwas heller/gelber als sie tatsächlich sind da das Licht der LED-Taschenlampe durch die dünneren Körperpartien etwas durchscheint.




    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49043_jungarbeiterin.jpg
    Der neueste Zuwachs der Kolonie, immernoch sehr hell da sie recht lange (mehrere Tage) zum aushärten brauchen. Hier sieht man auch gut die großen Augen und die langen Fühler. Die gebogenen Mandibeln erinnern mich irgendwie an die Mordwerkzeuge von manchen Raptiformicas welche eigentlich mehr zum schnellen töten eines gegnerischen Insekts taugen statt zum zerlegen von Beute. Große Augen, gute "Riechkolben" und ausgefeilte Mordwerkzeuge lassen mich auf ein recht aktives Jagtverhalten schließen :think: .




    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49044_bruthaufen.jpg
    Zuguterletzt noch ein Blick auf den Bruthaufen den sie vor der Wassertankwatte aufgebaut haben. Bei diesem Durcheinander kann man das Zählen ziemlich vergessen. Hier hat sich die andere geschlüpfte Arbeiterin mal mitknipsen lassen und man erkennt das sie trotz der 5 Tage seit ihrem Schlupf immernoch nicht vollständig ausgehärtet ist. Auf dem Haufen sieht man auch noch die beiden Puppenhüllen die sie bisher noch nicht weggemüllt haben. Auch gut zu sehen die wirklich heftigen Größenunterschiede der Larven. Unter der linken Arbeiterin an der Scheibe klebend ist eine der größeren kleinen Larven (und die wirkt noch etwas größer weil sie näher an der Linse klebt) und unter dem Kopf der linken Arbeiterin sieht man eine Larve in Verpuppungsgröße.




    Die Puppenphase war überraschend kurz. Veranschlagt hatte ich 40-44 Tage so wie ich es in Eastgates Haltungsbericht gelesen hatte, alledings waren es bei diesen zwei frischgeschlüpften Arbeiterinnen nur ziemlich genau 28-30 Tage. Meine Ameisen haben sich das Rg im wärmsten Bereich als Nest ausgesucht und ich komme dadurch auf eine Tagestemperatur im Nest auf ca. 27-28 Grad (statt bei Eastgate mit maximal 22 Grad) und die Wärme scheint die Entwicklungszeiten ziemlich zu drücken. Naja, die Ameisen wissen wohl am besten wie warm/kühl sie es wollen, dennoch biete ich auch weiterhin in den kühleren Bereichen Rgs an falls es ihnen doch zu warm werden sollte.


    Wie auf dem Brutbild zu sehen ist mir das Zähen momentan ziemlich erschwert. Alles was ich gut erkennen konnte waren die größeren Larven/Puppen:
    Eier: ..............nicht ersichtlich
    kleine Larven: ..auch nicht zählbar
    mittlere Larven: mindestens 1 aber vermutlich mehr
    große Larven: ...2
    Puppen: ..........4
    Minor: ............3 :winking_face:



    NACHTRAG:

    Nachdem ich das Update geschrieben hatte und nochmal nach den Kleinen gesehn habe konnte ich etwas ehr selteneres endecken, das ich natürlich gleich fototechnisch für euch festgehalten habe :grinning_squinting_face: (aber ich habe leider erst jetzt Zeit es online zu stellen).


    Ich habe ein Heimchen gefüttert und direkt vor dem Rg geparkt und als ich 20 Minuten später nochmals kontrolliert habe konnte ich 2 der Arbeiterinnen daran knabbern sehen. Was mich verwundert hat war, das eine der Arbeiterinnen der Gastergröße nach eigentlich für den Innendienst vorgesehen ist und im normalfall erst kurz vor dem verhungern das Nest zur Nahrungssuche verlässt (Keine Bange, bei mir stehen sie gut im Futter, daran lag es sicherlich nicht :winking_face: )
    Ich vermute einfach mal das diese winzige Distanz (ca. 4cm) zwischen Rg Eingang und Heimchen für die Innendienstlerin einfach noch als Nestbereich wahrgenommen wurde und sie deswegen bei der Zerlegung mitgeholfen hat. Das diese kurze Distanz noch als Nestbereich wahrgenommen wird könnte auch erklären warum sie die angebotenen Futterinsekten immer weg schleppen und erst weiter entfernt beginnen es zu zerkleinern. (In üblicher Camponotus Manier tragen sie ungern etwas ins Nest ein sondern schleppen nur Kleinteile direkt zu den Larven).


    Entsprechend dieser Beobachtung und den Rückschlüssen die ich daraus ziehe werde ich in Zukunft die Futterinsekten weiter entfernt anbieten.
    Und weil ich grade so schön dabei bin möchte ich noch erwähnen das diese Art in kleineren Koloniegrößen anscheinend aktiver ist als man das von Camponotus gewöhnt ist. Wenn es im Ameisenzimmer dunkel ist kann ich eigentlich immer davon ausgehn die Arbeiterin in der Arena sehen zu können, wobei es egal ist ob frühs oder abends. Wenn es hell im Zimmer ist würde ich schätzen das ich sie nur jedes dritte mal zu Gesicht bekomme wenn ich nach ihnen schaue. Bei gerade mal 3 Arbeiterinnen die ich gesamt habe finde ich das schon heftig (war aber auch schon vor dem Schlupf der 2 Jungarbeiterinnen meist so).


    Aber jetzt genug gesabbelt, hier das Foto:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/49048_vergleichinnen_auss.jpg
    Hier kann man sehr gut den Unterschied zwischen Aussen und Innendienst sehn. Die vordere Arbeiterin hat eine relativ kleine und ungefüllte Gaster um die Nahrungsverluste geringer zu halten wenn ihr "draussen" etwas passiert. Die hintere Arbeiterin hat eine recht große und auch pralle Gaster mit deutlich sichtbaren Häuten zwischen den Segmenten. Sie ist im normalfall das nestgebundene Speichertier ähnlich der Honigtopfameisen nur nicht so extrem wie diese es betreiben. (Meinen Lasius niger zB ist es sch.....egal ob die voll oder leer sind, wenn die lust haben gehen die immer raus)


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  • 11.03.2010 Wachstumsschub


    Die Haltungsparameter scheinen bestens zu passen und die Kolonie entwickelt sich einfach prächtig. In den nicht ganz 2 Monaten seit dem letzten Update ist die Kolonie auf stolze 22 Arbeiterinnen angewachsen. Besonders stolz bin ich darauf das es sich bei einer der letzten geschlüpften um eine schon deutlich größere Media Arbeiterin handelt :hurra:
    Also, jeder der hier weiter lesen will muss erstmal aufstehn und eine Flasche Alkohol nach Wahl zum Prosten holen. (Minderjährige natürlich höchstens Kindersekt):gulp: :baeh:


    Und hier mal ein Foto von der Schönheit die inzwischen eine recht pralle Gaster hinter sich herzieht. Da ich mich spontan entschieden hatte (diese) Fotos zu machen sind mir mangels bereitgelegten Stopfens schon einige der Arbeiterinnen aus dem Rg gerannt und in die Arena geplumps, deshalb war ich etwas nervöser und wollte nicht lange rumknipsen und auf ein besseres Bild warten. Ich hoffe ihr erkennt sie trotzdem einigermaßen :winking_face:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50687_mediadetail.jpg]


    Da ich mir recht viele Sachen für den HB notiert hatte, habe ich versucht ein bisschen Strucktur hinzubekommen wobei ich ehr nach dem Inhalt als der Zeitachse gerichtet habe, darum liest man manchmal von weniger Arbeiterinnen als es momentan schon sind. Bilder werde ich später vielleicht noch mehr einfügen aber erstmal bin ich froh das ich es wenigstens zeitlich geschafft habe es so weit fertig zu bekommen.


    Viel Spaß mit dem neuen Update



    geplante/durchgeführte Formicarienveränderungen:

    Wohnraumerweiterung

    Innerhalb von nur einer Nacht haben meine kleinen den Rg Eingang fast komplett mit Rindenstücken zugemauert und nur einen kleinen Spalt frei gelassen durch den sich nur mit Mühe eine Arbeiterin quetschen kann. Da sie jetzt ihre Puppen ganz vorne kurz vor vor der Mauer plaziert haben vermute ich das es ihnen langsam zu eng im Rg wird und sie dadurch den Lichteinfall im Eingangsbereich verringert und somit ihren Nestbereich erweitert haben. Es ist schon heftig wie voll das Reagenzglas trotz der gerade mal 22 Arbeiterinnen wirkt :grinning_squinting_face: (sowas gibts bei Lasius niger nicht :winking_face: )
    Da ich sie gerne noch ein bisschen im Rg belassen möchte habe ich kurzerhand ein zweites Rg mit Wassertank direkt daneben platziert und beide Eingänge mit einer "Brücke" aus Alufolie etwas verdunkelt. Inzwischen ist das neue Rg rege Besucht und wird auch gerne zum zerlegen von Futtertieren benutzt, nur von der Brut wurde bisher keine umgelagert, aber so oft wie jetzt Arbeiterinnen darin sind wird das sicher nicht lange auf sich warten lassen.


    Hier ein Bild mit beiden Rg´s und der Alubrückenverdunklung (langes Wort für einfachste Sache :winking_face: )
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50688_alubruecke.jpg

    Futterbaum

    Ich habe endlich passende Wurzeln für meinen geplanten Futterbaum gefunden. Dabei handelt es sich um sogenannte Spinnenwurzeln die in letzter Zeit vermehrt in Aquaristik/Terraristläden zu finden sind. Es sind recht weit verzweigte Wurzeln mit einem dicken Schaft so das sie auch wie ein Baum mit schönen Ästen aussehen, und die ich so wunderbar auf eine Bodenplatte kleben kann das sie stehen bleiben und mit kleinen Plattformen versehen kann auf denen ich dann immer wechselnd Honig anbieten werde, damit sie ein wenig klettern und suchen müssen um ihn zu finden so das ihnen nicht langweilig wird. Ich stelle euch natürlich sofort Bilder davon ein wenn er fertig ist bzw wenn ich das neue Erweiterungsbecken damit anschließe.



    Futterannahme:


    Großwildjäger
    Ich wollte mal testen wie sie auf große Futtertiere reagiern und habe mich eine Box Wüstenheuschrecken geholt. Kurz überbrüht und ab damit in die Arena und kurze Zeit später wurde schon Verstärkung zum Zerlegen geholt. Insgesamt waren dann 8 der zu dem Zeitpunkt 10 Frau starken Kolonie zu Gange was ich schon recht heftig finde da sich ja stolze 80% der Kolonie draussen eingefunden hat. Ich konnte keinerlei Angst vor übergroßen Futtertieren sehen wie man es von manchen anderen Arten her kennt und ich finde es gut zu wissen das ich in Zukunft die Futtertiere nurnoch anschneiden und nicht gleich hächseln muss :smiling_face:

    Trockenfutter

    Inzwischen kann ich sagen das diese Art wirklich keinerlei Probleme mit schön durchgetrockneten Futtertieren hat. Ein !8 Tage! altes getrocknetes Stück Mehlwurm war zeitweise für sie sogar attraktiver als eine frische Steppengrille. Die Grille hatten sie zwar gefunden und befühlert aber dann haben sie doch lieber an dem Mehlwurmstück rumgelutscht. Dannach haben sie sie erst 2 Tage trocknen lassen bevor sie daran gegangen sind. Auch wenn ich zB eine der Wüstenheuschrecken gebe kann ich ich sie getrost 4-5 Tage drin liegen lassen da sie immer weiter daran knabbern bis sie wirklich leer/ausgehölt ist.

    Schildkrötenfutter

    Angesport das meine Waldschaben sich wie wahnsinnig auf angefeuchtetes Schildkrötenfutter (sehr Proteinhaltig) stürzen habe ich mal versucht es auch den Ameisen anzubieten. Falls jemand mit dem Gedanken spielt es nur mal für seine Ameisen zu kaufen kann sich (bei dieser Art jedenfalls) das Geld getrost sparen. Es wir absolut nicht zur Kenntnisss genommen und nicht mal neugierig Befühlert sondern höchstens wie ein Stück im Weg stehende Deco überklettert

    Grüße aus der Heimat

    Celania und Callis haben im Reformhaus Eukalyptushonig endeckt und mir freundlicherweise etwas davon abgegeben. Er kommt bei den Meisen Ähnlich gut an wie der sehr gerne angenommene Akazienhonig und wird rege besucht.Von welcher Marke kann ich momentan nicht sagen da Celania und Callis das Glas selbst wieder mitgenommen haben aber vielleicht sind sie ja so nett es in der Rederunde zu posten. Alles woran ich mich erinnere ist, das er eine Mischung aus Honigtau von Eukalyptusbäumen (Rindenläuse !?) und dem Nektar der Eukalyptusblüten selbst ist. Wer weiss, vielleicht erkennen sie ja den Geruch/Geschmack wieder und nehmen ihn deshalb so gerne an, denn als übermäßig Süß würde ich ihn geschmacklich nicht einordnen.

    Alles muss raus

    Da ich im Gefriehrschrank Platz für meine neu angesetzten und aufgewerteten Goldfliegen brauchte habe ich die Alten kurzerhand im Übermaß verfüttert und war überrascht das sie auch gerne mal 8-10 Goldfliegen gleichzeitig annehmen und ins Nest schleppen ohne irgendwelche als zuviel wegzumüllen. Sie sind anscheinend recht Proteinsüchtig wie man es von anderen Camponotus her kennt :grinning_squinting_face:



    Verschiedene Beobachtungen:

    Aktive Jäger

    Seit einigen Tagen legen meine kleinen ein seltsames Verhalten an den Tag. Sie laufen ganz normal durch die Arena, bleiben plötzlich stehen und dann "wusch" schnellen sie mehre Zentimeter nach vorne und es sieht aus als wenn sie ihre Mandibeln in den Arenasand rammen um dannach ein bisschen auf einzelnen Sandkörnern rumzukauen. Anfangs konnt ich mir darauf keinerlei Reim machen doch als ich zufällig einmal die danneben stehende Schreibtischlampe sehr flach gestellt hatte (eigentlich um zu sehen ob inzwischen Brut im neuen Rg liegt ohne es hochheben zu müssen) wunderte ich mich über winzige schwarze Flecken die ich nach der Scheibe über den Sand wandern sah. Als ich diese Flecken genauer in Augenschein genommen habe konnte ich sehn das es sich dabei um die Schatten von winzigen Krabblern handelt von denen sich inzwischen einige in der Arena tummeln und just in diesem Moment kam eine Arbeiterin vorbei und stürzte sich auf einen dieser Schatten um ihn dann genüsslich zu verspeisen. Inzwischen konnte ich sie neuen Untermieter auch identifiziern und es handelt sich dabei um (bisher harmlose :winking_face: )Staubläuse. Solange sie nicht überhand nehmen können sie sich gerne als Gratis-Protein-Snacks zur Verfügung stellen :eat02:
    Edit 12.03.2010:
    Das Erjagen von Staubläusen wurde mir zwischenzeitlich von einem anderen Camponotus nigriceps Halter bestätigt dessen Kolonie es ebenfalls tut


    Falls jemand keine Staubläuse kennt hier ein Bild, Orginalgröße des Tiers ca. 1mm, aber die Meissten sind deutlich kleiner. [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50686_staublaus.jpg

    Nestwächterin

    Inzwischen sind anscheinend genug Arbeiterinnen geschlüpft das eine als Nestwache eingeteilt wurde, sie tut nichts anderes als im Eingangsbereich zu sitzen und den Eingang "anzustarren". Da sie eine winzige Beule an der Gaster hat kann ich sehen das es immer die selbe ist die da ihren Dienst tut und ich bin wirklich gespannt welche weiteren (relativ klar definierte) Berufe ich in Zukunft noch zu sehen bekomme.

    kleiner Unterschied

    Mir ist auch ein kleiner Verhaltensunterschied im Umgang mit Futtertieren aufgefallen. Aussendienstlerinnen (kleine Gaster) zerlegen die gefundene Beute direkt vor Ort und ziehen sie höchstens mal von Futterschälchen (damit sie vielleicht auf dem zusammengebacken Arenasand mehr Halt haben ?) Aber wenn allerdings eine Innendienstlerin sich an den Futtertieren blicken lässt (da ich inzwischen wieder recht nah am Nesteingang füttere) dann wird die Beute eigentlich sofort geschnappt und ins Nest oder das neue Rg geschleppt bevor mit dem Zerlegen begonnen wird. Ich denke mal das sich die Innendienstlerinnen recht unwohl fühlen wenn sie sich im freien befinden, was das mir berichtete Verhalten, das Innendiensterinnen sehr ungern ins Freie gehn, nochmals bestätigt.

    Wetterfühlig

    Ich kann weiterhin bestätigen das die Aktivität der Kolonie nach dem Arenabefeuchten drastisch ansteigt, kaum habe die Arena befeuchtet kann ich schon sehen wie die ersten aus dem Rg krabbeln und gemächlich die Arena absuchen. Ich denke mal sie finden in Australien nach Regenwetter (und damit ansteigender Luftfeuchte) vermehrt Insekten, die der Regen von den Blättern gespült hat, denn alles läuft ganz ruhig und gemächlich ab und macht auf mich nicht den Eindruck das sie es aus Angst wegen der Erschütterung der (Spritzen)Tropfen tun.

    Müllstreik ?

    Leider hat die Mülldisziplin stark nachgelassen und sie schmeissen ihren leergefressenen Futtertiere überall hin, was mich als Halter natürlich ein bisschen ärgert wenn sie an beinahe unerreichbaren Stellen deponiert werden und das Entfernen dann "Arbeit" macht (ja, ich bin ein recht fauler Hund ;)) Den Rekord an die wirklich seltsamste Stelle der Müllentsorgung geht von all meinen Kolonien ebenfalls an diese Art hier, ich staunte nicht schlecht als ich 2 leergenagte Goldfliegen !!im Wassertank meiner Vogeltränke!! schwimmen sah, weiss der Geier wie sie das geschafft haben die da rein zu bekommen.


    Brut
    (ist auf die Schnelle nicht genau zu zählen und länger stressen will ich sie nur deswegen auch nicht)
    Eier:.......denke schon das da so einige sind
    Larven:....in allen Größen vorhanden
    Puppen:....ein nicht zählbares Durcheinander
    Arbeiterinnen
    21 Minor mit leichen Größenunterschieden
    1 Media (endlich :winking_face: )



    lG
    Skrag



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    Rederunde zu Camponotus nigriceps (rotbeinig) von Skrag

  • 15.03.2010 noch ein paar Fotos nachgereicht:



    Falls sich jemand mal gefragt hat wie prall eine Camponotus nigriceps werden kann ohne das sie platzt ist hier die Antwort :winking_face:
    Hierbei handelt es sich übrigens um eine Aussendienstlerin, erkennt man an der vom Durchmesser her dünneren Gaster
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50751_camponotusnigriceps.jpg]




    Dann hier meine allererste Arbeiterin die bei mir geschlüpft ist und die ich liebevoll "Beulchen" getauft habe. Anscheinend ist die Puppe während dem Versand mal unsanft angeknallt und hier sieht man wenigstens ansatzweise was für eine Kraterlandschaft die Arme auf ihrer Gaster spazieren trägt (so kann ich sie wenigstens immer wiedererkennen):
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50752_camponotusnigriceps.jpg]




    Dann zum Thema Futterbaum:
    Heute habe ich sie schonmal mit der Heissklebepistole auf eine Plexiglasplatte geklebt damit sie schön stabil stehen. Die Platte ist später unter dem Arenasand und nicht mehr zu sehen. Wenn ich wieder mal Zeit und Lust habe klebe ich auf verschiedenen Höhen/Ästen kleine Plattformen auf die ich meine Honigschälchen stellen kann. Desweiteren hab ich geplant noch ein paar lebensecht aussehende Blätter aus der Terraristik anzukleben um dem ganzen noch einen bisschen mehr Grün einzuhauchen. Ich habe 3 verschiedene Größen und die Tasse im Bild ist ein standart Kaffeepot der zum Größenvergleich dient.


    kleiner Futterbaum:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50753_1futterbaumklein.jpg]




    mittlerer Futterbaum:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50754_2futterbaummittel.jpg]




    großer Futterbaum:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/50755_3futterbaumgross.jpg]


    Wenn die Bäume komplett sind stell ich natürlich ebenfalls Fotos davon online, wollte nur schonmal angeben was für geile Spinnenwurzeln ich da gefunden habe :baeh:



    lG
    Skrag



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  • 2.3 Krieg den Staubläusen!

    05.04.2010 Staublaus go home !


    :ant::ant::ant:
    So langsam :ant:aber sicher wurden die Staubläuse zu :ant:einem Problem das gelöst werden :ant:musste. Da überall diese :ant:kleinen Biester rumgewuselt sind, wurde das Futter :ant:von den Ameisen :ant:kaum noch:ant: angenommen.
    :ant::ant::ant::ant::ant::ant::ant::ant:
    zB. Honig :ant:nurnoch minimal :ant: (wer trinkt schon :ant:gerne Etwas in dem überall :ant:verklebte Krabbeltierleichen schwimmen):ant: und :ant: Protein eigentlich garnichtmehr (nach ca. :ant:10 Sekunden war eh nurnoch :ant:Staublausgewimmel auf den Futterinsekten zu sehn).
    :ant::ant::ant::ant::ant::ant:
    Auch habe ich ständig die:ant: alten Futtertiere sofort nach dem :ant:Entfernen erneut überbrühen müssen:ant: (heisse Tasse gleich:ant: in der Nebenhand) aus Angst meine :ant:anderen Arenen :ant:ebenfalls mit diesem :ant::ant:"Drecks-Zeug":ant: :ant:anzustecken, was mit der Zeit auch sehr:ant: sehr nervig wurde.
    :ant::ant::ant::ant::ant:
    Anfangs dachte:ant: ich mir ich :ant:bekomme sie wieder :ant:los wenn ich :ant:die Arena mal gut :ant:durchtrocknen :ant:lasse aber als ich auch in der :ant:Tränke ständig ertrunkene Staublausleichen :ant:sehen konnte wurde mir :ant:langsam klar das das wohl doch nicht klappt.


    Also gab es für mich nurnoch eine Möglichkeit:
    Krieg den Staubläusen bis nur noch einer von uns Übrig ist !!
    (und das bin dann hoffentlich ich :baeh: )



    Zuerst habe ich eine neue Rg Verdunklung vorbereitet denn wirklich das einzigste das ich übernehmen wollte war das nackte Rg, in der Hoffnung das die Staubläuse dort dank der Ameisen noch keinen Fuß gefasst haben. Dannach habe ich noch einen kleinen Behälter zurecht gemacht in dem ich die Sachen zum späteren Überbrühen aufbewahre und los gings.


    Das Rg raus und mit einem Stöpsel verschlossen, alte Verdunklung runter (konnte auch Staubläuse drauf krabbeln sehn)und kurz aussen drübergewischt, dann neue Verdunklung drüber und erstmal sicher abgeleht. Dann sämtliche Deko rausgeschmissen und in ihrer Box aus dem Ameisenzimmer getragen (sicher ist sicher) und dann die komplette Arena samt Deckel gegriffen und ab damit in den Garten.


    Dort angekommen die Arena auf die Seite gelegt und erstmal schön mit dem Wasserstrahl des Gartenschlauchs den kompletten Bodengrund rausgespült und dann alles gezielt nochmals abgespritzt. Dannach die Gummistopfen wieder in die Bohrungen eingesetzt, die Arena wieder normal aufgerichtet und schön geflutet bis zur oberen Kante. Es folgte ca. 1 Stunde Wartezeit von der ich mir erhoffe das selbst die letzte Staublaus in der Arena jetzt ertrunken ist. Dannach nochmals innen und aussen saubergespritzt und zurück damit in die Wohnung. Dort schön vorsichtig abgetrocknet um den Wachsstreifen nicht zu verschmiern und dannach die Parrafinölschicht erneuert.


    Dann eine Ladung gemischter Wüstensand als Bodengrund rein (eigentlich roter aber mit weissem ziemlich aufgehellt) und zurück damit aufs Regal und Ab in die Küche die Deco und die Tränke überbrühn. Ich habe mich dann aber spontan beschlossen erstmal alles recht spartanisch zu belassen bis absehbar ist das ich diese krabbelnde Pest besiegt habe und so haben es momentan nur das Rg, die Tränke, die Futterschälchen, etwas Rindenstückchen, ein Digitalthermometer (zum genaueren Tempabgleich wegen des neuen Bodengrunds) und ein normales Thermometer ihren Weg zurück in die Arena gefunden.


    So öde sieht es momentan (leider :weinen: ) in meiner Camponotus nigriceps Arena aus (man sieht auch schön wie sie Rg-Eingang mit den bereitgelegten Rindenstücken wieder zugemauert haben):
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/51382_14staublausfrei05-.jpg]


    Bevor ich das Rg wieder in die Arena gelegt habe, habe ich natürlich ein kurzes Bild zum momentanen Stand der Kolonie gemacht, wobei ich geschätzt 30 Arbeiterinnen mit 2 Medias und so einiges an Brut bestaunen konnte:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/51383_15kolonieueberblick.jpg]


    Das wars dann auch vorerst mal wieder da es sich hierbei eigentlich um ein "ungeplantes" Update ohne ellenlange Vorbereitung gehandelt hat :D


    lG
    Skrag



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  • (bis zum) 05.06.2010 Nur in Worten


    Momentan ist es mir leider nicht möglich Fotos zu machen weshalb es nur ein Textupdate gibt bis ich es endlich mal schaffe meinen Foto zur Reparatur zu bringen (Meine Frau/Venedig/harte Steintreppe, mehr muss ich sicher net sagen :frowning_face: )



    Ferienhaus
    Neuerdings haben sie begonnen ihre Puppen (und manchmal auch größere Larven) aus dem Nest zu tragen und an der Wärmsten Stelle der Arena zu plaziern sobald die Heizmatte odentlich Temperatur gebracht hat. Meisst war das die linke Ecke der Arena bei der die Sandtemperatur mittags bis zu 32 Grad beträgt. Wenn sie die Brut dort odentlich aufgestapelt haben bilden sie einen Knäul aus ihren Körpern um sie ev. Feinde oder die Sonneneinstrahlung, gegen die die Brut recht empfindlich ist, zu schützen. Während dieser Auslagerung reagieren sie natürlich immer recht Panisch sobald sich ihr Halter der Arena nähert und nach kurzer Überlegung konnte ich ihnen sogar eine leichte Abhilfe schaffen um ihnen etwas von dem Stress zu nehmen. Ich habe kurzerhand eine kleine, rechteckige und flache Schale aus Alufolie gefaltet und sie umgedreht in die warme Ecke gelegt. Die Vorderseite habe ich offen gelassen damit sie einerseits doch noch für mich einsehbar ist und andererseits wollte ich nich das sich das ganze als Dauernest etabliert. Schon am nächsten Tag hatten sie ihr neues Ferienhaus akzeptiert und reagiern deutlich gelassener wenn ich daherkomme. Dieses Brutauslagern habe ich übrigens schon öfters vornehmlich bei Camponotus Haltungsberichten (aber auch schon von anderen Arten) gelesen und denke mal das es eine etwas häufiger vorkommende Marotte dieser Gattungen ist aber wirklich wissen tue ich es natürlich nicht :frage: .


    Mann ist mir übel
    Ich hab keine Ahnung was ich davon halten soll aber ich habe jetzt das erste mal eine kotzende Ameise gesehn (auf das erste kotzende Pferd warte ich aber immer noch :winking_face: ). Die Arbeiterinn lief ganz normal draussen rum und blieb plötzlich stehn und würgte einen wirklich übergroßen klebrigen Tropfen hervor (erinnerte an Honig) den sie dann wieder und wieder über den Boden streifte bis sie ihn endlich los war. Dannach hat sie noch mehrmals an der Stelle danneben förmlich ihre Mandibeln in den Sand gerammt an denen dann immer etwas Sand kleben blieb und den sie dann immer mühsam mit ihren Beinen zu kleinen Klümpchen geformt und wieder abgelegt hat. Nach geschätzten 5 Minuten hatte sie sich anscheinend ausreichend gereinigt und zog nun anscheinend erleichtert von Dannen.
    Zurück bleibt bei mir dieFrage nach dem Warum. Wird irgendwann Honig im Sozialmagen schlecht und muss dann raus (was ich mir aber nicht wirklich vorstellen kann)? Hat sie bemerkt das die kolonie genügend Kohlenhydrate gespeichert hat und wollte sich auf die Aufnahme von Protein vorbereiten ? oder hatte sie sich einfach nur eine simple Magen-Darm Grippe eingefangen und wollte nur nicht im Rg vor allen Leuten loskotzen und ging deshalb nach draussen? Ich glaube mal ich werde es wohl nie genau erfahren. :think:


    Die Große Flut
    Eine dicke schicht Kondenzwasser, eine astronomisch hohe Anzeige an Luftfeuchtigkeit und eine sprunghaft angestiegene Aussenaktivität . Das waren deutliche Signale das irgendwas ziemlich schief gelaufen ist. Nach kurzer suche war der Übeltäter ausgemacht. Die frisch aufgefüllte Vogeltränke ist ohne erkennbaren Grund leer gelaufen und hat natürlich den Arenasand mehr als ordentlich angefeuchtet. Also hab ich diese erstmal rausgenommen und untersucht aber ich konnte keinen Fehler an ihr finden. Mit der Vermutung das ich sie vielleicht unbemerkt zu schief gestellt hatte und das zum Auslaufen des Wassers geführt hat hab ich sie neu befüllt und wieder reingestellt.
    EIN FEHLER :pale: und der zweite folgte gleich auf dem Fuß da ich mit ruhigem Gewissen dachte das es ja nur Zufall war habe ich das Teil natürlich nicht weiter unter Kontrolle gehalten und Abends war das Mistding natürlich wieder leer und der Arenasand inzwischen am triefen. Also nochmal raus, erneut aufgefüllt und mal auf eine ebene fläche ausserhalb der Arena gestellt um auszuschließen das sie schon wieder schief stand und siehe da, schon 1 Min später konnte ich eine sich ausbreitende Wasserlache unter der Tränke hervorkriechen sehn. Trotz intensiver Untersuchung kann ich keinerlei Fehler an der Tränke entdecken aber das konnte mich nicht mehr davon abhalten das Mistding wutentbrannt zu entsorgen :boese: . Um die Trocknung des Sandes leicht zu beschleunigen habe ich die Arena eine Zeit lang ohne Deckel gelassen und dank der tagsüber laufenden Heizmatte hat sich die Feuchtigkeit nach ca. 3 Tagen wieder normalisiert und ist inzwischen wieder schön gleichbleibend auf Zimmerniveau.


    Ich steh schmiere
    Interessant zu beobachten ist inzwischen das bei der Proteinernte eine Arbeiterinn als Wache eingeteilt wird. Sobald ich gefüttert habe sind sie wirklich schnell was das finden der Futterinsekten angeht ("riechen" können sie anscheinend echt klasse) und wenn dann die 5-8 Arbeiterinnen anrücken um die Insekten zu zerkleinern bezieht meisst eine Arbeiterinn eine erhöhte Position in der Nähe des Fundorts (meisst an der Kante des dreieckigen Zwischenbodens) und tut nichts anderes als mit gelegentlichen Richtungsänderungen das Umfeld im Auge zu behalten. Und wehe ich komme mit meinem Gesicht der Arenascheibe zu nahe dann klappt sie ihre Mandibeln auf und droht in meine Richtung :angry_face: . Wenn ich irgendwann mal mutig genug bin teste ich vielleicht ob bzw. wie heftig sie meinen Finger attakiert sollte ich den Futtertieren/Proteinernterinnen zu nahe kommen :winking_face: .



    Und aus aktuellem Anlass:


    2.4 Die Diapause naht


    05.06.2010 Und es beginnt


    Die Einstimmung
    Ein gelegentlicher Blick auf das aktuelle Wetter in Perth (und natürlich die dazugehörige Jahresklimatabelle) und man kann erkennen das langam der Winter in Australien einzug hält. Die Tagestemperaturen kommen nurnoch mit Mühe über 20 Grad und Nachts sinkt das Thermometer an der frischen Luft schon fast auf Kühlschrankniveau. Die letzte Puppe ist geschlüpft, die Larvenentwicklung scheint still zu stehn (soweit man das bei dem dicken Knäul Brut überhaupt beurteilen kann) die Aussenaktivität wird geringer und auf Protein sind sie nicht mehr so wild wie vorher. All das sind ziemlich deutliche Anzeichen das meine Damen hier in Deutschland ebenfalls langsam ihre Diapause beginnen wollen.
    Um ihnen einen gewissen Übergang zu den folgenden kühleren Temperaturen zu bieten habe ich inzwischen die Heizmatte abgeschaltet und werde sie jetzt zeitweise bei normaler Zimmertemperatur halten bis ich ihre Arena an ihre Winterposition bringe. Dazu habe ich eine Stelle an der Kellertreppe auserkoren auf dem "Fensterbrett" einer Glasbausteinwand in Nordausrichtung. Dadurch haben sie es noch relativ hell ohne direkte Sonneneinstrahlung die das Formikarium aufheizt und bekommen die schön kühle Kellerluft ab ohne das es dort zu kalt wird (auch bei heißen Sommertemperaturen bei uns). Wenn es soweit ist das ich sie umstelle werde ich natürlich noch ein kleines Miniupdate nachschieben.


    Der momentane Stand
    Abschließend muss ich sagen das ich sehr zufrieden mit der Entwicklung dieser Kolonie bin. Sie hat es seit beginn meiner Haltung am 03.12.2009 (also seit kapp 6 Monaten) von null auf inzwischen geschätzt 55-70 Arbeiterinnen geschafft (davon schon etwa 10-15 Media Arbeiterinnen) und etwa nochmal so viele Larven in verschiedenen Größen warten auf das Ende der Diapause. Die Arbeiterinnen im Nest sind alle schön prall und was mich wirklich sehr freut ist, das ich bisher noch keinerlei Anzeichen hatte das es auch nur zu einem einzigsten Ausfall kam (ich hab die Chitinreste vor dem Wegwerfen immer recht penibel untersucht).
    Als Nest nutzen sie momentan ein Reagenzglas mit Durchmesser 28mm (mit Wassertank) und eines mit Durchmesser 18mm (ohne Wassertank) aber nach der Diapause ist dringend mal mein neuestes Geheimprojekt fällig (nein, wird nicht verraten :winking_face: ) um ihnen mehr Platzt im Nest anbieten zu können da es in den beiden Reagenzgläsern auch schon wieder eng für sie wird.


    Jetzt heisst es warten und hoffen das es alles glatt läuft, wobei ich hier nicht so die Probleme erwarte wie ich sie von einer "normalen" Winterruhe her kenne. :eat04:




    lG
    Skrag



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  • 05.10.2010 Die Ruhephase endet
    (In d Krze lgt d Wrze
    :frage: )

    Die sommerliche Winterruhe:
    Obwohl ich eigentlich geplant hatte sie an einem etwas kühleren Ort unterzubringen hatte ich mich nach einigem Überlegen entschieden ihre Winterruhe doch etwas anders zu gestalten. Da das Klima an der Westküste Australiens während der Regenzeit doch einiges an Schwankungen mit sich bringt aber sich dabei nie extrem weit von der Zimmertemperatur entfernt wollte ich es ebenfalls mit solchen Schwankungen durchführen . Anfangs habe ich sie 1 Monat ohne Heizmatte bei Zimmertemperatur gehalten und konnte auch schön beobachten wie ihre Aussenaktivität und ihr Futterbedarf immer weiter abgeflaut ist. Dannach habe ich einen Monat lang jeden Tag (sogar einigermaßen zuverlässig :winking_face: ) morgens vor der Arbeit, nachmittags nach der Arbeit und abends vor dem Schlafengehn 2 Gefriehrfach kalte Kühlakkus in der Arena plaziert so das sie nicht zu nahe an den Reagenzgläsern liegen um sie zu sehr abzukühlen aber so das die Luft in der kleinen Arena unter die Zimmertemp gefallen ist. Während dieser Kältephase kam die Aussenaktivität eigentlich komplett zum erliegen und ich konnte auch nur einmal die Annahme von Honig feststellen (aber vielleicht lag es auch daran das es einer der unzuverlässigeren Tage war :grinning_squinting_face: ). Nach Ablauf des "Kältemonats" habe ich sie nochmals einen Monat bei normaler Zimmertemperatur belassen und dannach habe ich die Heizmatte wieder in Betrieb genommen und täglich ein bisschen weiter unter die Arena geschoben bis sie wieder an ihrem ursprünglichen Platz lag. Soweit ich es bisher beurteilen kann scheint diese simulierte Winterruhe bestens Verlaufen zu sein. Alle Ameisen wirken wohlauf und ich konnte keinerlei Verluste endecken.Sie sind inzwischen auch schön aktiv, gehen ordentlich an den Honig/die Futterinsekten und die Larven haben auch wieder begonnen zu wachsen. Ich denke mal ich werde die kommenden Winterruhen weiterhin so gestalten auch wenn ich in Zukunft wohl mehr Kühlakkus besorgen muss wenn sie eine größere Arena bekommen (und das wird in nicht all zu ferner Zukunft wohl auch nötig sein, aber nähreres dazu im nächsten Abschnitt)


    Die Kälte geht, das Wachstum kommt:
    Bevor ich lange erzähle wie heftig die Larven seit Ende der Winterruhe zugelegt haben und was da an massivem Zuwachs ansteht stelle ich lieber einfach dieses Bild hier in den Raum. Jeder ist herzlich eingeladen die Anzahl an Larven selbst zu schätzen und in der Diskussion anzugeben :think:. Neue Eier hingegen konnte ich aber bisher noch nicht entdecken, es scheint also noch zu dauern bis die Gyne einen neuen Legezyklus beginnt.
    [Blockierte Grafik: http://img.secretpicdump.com/s…_nachdererstenwinterr.jpg
    Und nein, das RG ist nicht rumgerollt sondern ich habe extra so fotografiert das die Larven mit dem Bild eingermaßen auf einer Ebene sind, nur wo die Königins saß hatten sie eine kleine Aussparung gelassen. Man sieht hier auch schön ein paar prallere Speichertiere.


    Bisher leben sie immernoch in einem 18er RG OHNE Wassertank in dem sich die Königin, die gesamte Brut und ein Großteil der Arbeiterinnen aufhält und einem 28er RG MIT Wassertank in dem sie auch so einige Arbeiterinnen aufhalten. Das sie mit Brut lieber im trockenen Sitzen verwundert mich zwar etwas aber ich vermute einfach mal das sie aufgrund ihrer Herkunft einfach kein Problem damit haben (ich glaube darüber habe ich mich aber schonmal ausgelassen, darum gehe ich da mal nicht weiter darauf ein :winking_face: ).


    Das ist dann in der Kürze erstmal Alles zu ihrer ersten bei mir verbrachten Winterruhe, vielleicht mache ich in Demnächst ein neues Update in dem ich mehr ins Detail gehe.


    lG
    Skrag


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    Dein Neid ist meine Anerkennung.
    Dein Hass ist mein Stolz.
    Wenn du hinter meinem Rücken über mich redest danke ich dir
    dass du mich zum Mittelpunkt deines Lebens machst!

    aktuelle Haltungsberichte:

    Camponotus nigriceps (rotbeinig)

    Einmal editiert, zuletzt von Skrag ()

  • 11.09.20011 Zeit ist ein Luxusgut das fehlt


    Akuter Zeitmangel:
    Es steht hier schon sehr lange ein Update aus aber leider ist es das hier auch nicht sondern nur eine Mini-Info.
    Ich wollte nur erwähnen das ich die hübschen Damen immernoch habe und das es ihnen gut geht. Sie haben ihre Sommerphase gut genutzt und sich ordentlich vermehrt und sind inzwischen wieder in ihrer "Winterruhe" (Ist schon echt peinlich das ich es jetzt über ein Jahr nicht geschafft habe wenigsten ein bisschen darüber zu schreiben).
    Ich hoffe ihr seid nicht zu entäuscht von mir das es momentan noch keine neuen Bilder und Infos gibt aber ich bin noch dran und der Haltungsbericht ist nicht beendet sondern nur "leicht" verzögert!


    lG
    Skrag

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