Tropenbecken - komplett Selbstgebaut

  • Einige Zeit her, in einer Zeit in der ich noch Platz in meinem Zimmer hatte, habe ich ein Gerüst geschenkt bekommen.
    Das Gerüst hatte recht abenteuerliche Maße. 190cm hoch, 97cm breit und 77cm tief.
    Der erste Schritt meines Baus war es das Gerüst für das spätere Becken überhaupt erst in mein Zimmer zu bekommen.


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    Zum Größenvergleich hier eine Bierflasche dazugestellt. Es handelt sich um eine Flasche Kozel, eines so weit ich weiß Pilses aus Tschechien. Das Bier lässt sich nur empfehlen. Es ist etwas mit dem deutschen Pils vergleichbar ist nur einen Ticken herber im Geschmack.
    Nachdem dies nun getan war, war es auch schon an der Zeit das Gerüst mit ersten Wandplatten zu versehen.


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    Ich habe die billigsten Holzplatten gewählt die ich finden konnte. Nicht aus dem eben genannten Vorzug, sondern weil ich eine möglichst dünne Platte wollte. Ich habe mir die Platten genaustens im Baumarkt zuschneiden lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Platten recht biegsam sind.
    Dann war es auch schon an der Zeit die Rohenwände mit Styropor zu versehen.


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    Styropor gibt es billig in jedem Baumarkt oder noch billiger auf Baustellen. Ich habe auch hier ein sehr dünnes Styropor gewählt.


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    Beim Bekleben der Wände muss man nicht akribisch genau vorgehen, man kann ruhig Lücken lassen, das interessiert nahher keinen Menschen mehr und auch kein Tier und besonders keine Ameise!^^


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    Dabei sollte man nicht beim Silikon sparen! Bis zu diesem Moment habe ich schon 3 Kartuschen Silikon verbraucht gehabt!
    Das macht man an allen Wänden und am Boden besonders gut, ich habe am Boden zwei Schichten genommen, da die meiste Wärme an den Boden abgegeben wird. Styropor eignet sich hervorragend zur Wärmedämmung, so bin ich in meinem Rohbau so richtig ins Schwitzen gekommen!
    In dem Moment habe ich aber auch das erste mal wirklich was geplant beim Bauen, habe ich vorher eigentlich vermieden, denn ich habe mir überlegt, dass ich Verstärkungen brauche für die spätere Schiebetür.


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    Dazu sind einfach gewöhnliche Kanthölzer gut geeignet, sie sind stabil und man bekommt sie überall billig bis umsonst.
    Dann ist es aber auch schon an der Zeit für den wichtigsten und aber leider auch schwersten Schritt im Beckenbau.


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    Diese grüne Folie ist das was meinem Becken seine Haltbarkeit geben wird. Es ist Abdampfschutz. Auf Baustellen verwendet um Dächer und Wände zu dichten und wahrscheinlich auch in DEINEM Haus verwendet worden.
    Beim Anbringen der Folie nicht beim Silikon geizen!


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    Einfach mal den ganzen Rohbau einmal mit Silikon vollmatschen und dann ran an den Speck!
    Die Folie in drei Teile schneiden (rechte und linke Seite zwei Stücke und Rückseite, Boden und Front ein Stück) und anbringen.
    Dann die Stücke aneinander kleben. Auch hier ist der Exessive Einsatz von Silikon nicht gerade hinderlich.
    Alleine dazu habe ich 3 oder 4 Silikonkartuschen verbraucht.


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    Und verdammt viel Dreck gemacht.
    Nachdem der Rohbau nun abgeschlossen ist, und das ganze fast schon einem Terrarium ähnelt, ist es an der Zeit zu überlegen wie man die Wände verschönert. Also auf nach Praktiker!



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    Nachdem ich nun Praktiker einen Besuch abgestattet habe und mich mit Kokosmatten ausgestattet habe, kann ich nun weiterbauen.
    Ich muss zugeben, dass ich fast keine Matten bekommen hätte, weil die Angestellten sich als... ...nunja ich war nicht sehr erheitert.
    Ich habe bei drei Arbeiterinen nach Kokosmatten gefragt und bekam auch bei allen dreien die selbe Antwort. "Nein. Kokosmatten, noch nie gehört. Vielleicht fragse´ wen anders."
    Also tat ich wie mir geheißen und suchte ein männliches Geschlechtstier auf. Er wollte nichts näheres wissen und zeigte noch bevor ich den Satz vollendet hatte auf ein Regal 3m neben mir auf dem "Winterschutz-Matten, Kokospress" lagen. Im nachhinein ist mir aufgefallen, wie dumm doch meine Frage war. Wie jugendlich töricht meine Wissensbegierde formuliert war. Ich habe immerhin nach Kokosmatten gefragt. Welcher Mensch kommt denn da schon darauf, dass ich gepresste Matten aus Kokosfasern will. Wie dumm von mir.

  • Bei meinem Besuch bei Praktiker habe ich auch eine neue Alternative zu dem Aluminium Fliegengitter gefunden.


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    Plastik Moskitonetz. Billiger und besser als Fliegengitter,nicht zuletzt eben weil es billiger ist.
    Nun aber zurück zum Bau.
    Es ist an der Zeit alle Teile die ich habe zu vereinen.


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    Dabei arbeitet man am besten seitwärts. Lieder muss man nun genau arbeiten, was mir nicht sehr bekommt, da ich kein handwerkliches Genie bin.
    Lieder war ich auch so faul und habe die Matten nicht gerade gebogen und sie einfach angebracht, mal sehen was draus wird.
    Ich habe auch das Moskitonetz angebracht.


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    Dabei ist hervorstechend wie gut es aussieht. Naja ok eig. war mein Beweggrund es zu kaufen, dass es gerade mal 4€ gekostet hat.
    Was habe ich bisher also so gemacht?


    Ich habe erste Platten eingesetzt und mir alles mögliche organisieren müssen, dabei bin ich eher nach dem Auge gegangen statt zwei mal zu messen. Ich habe bei dem ganzen Becken um ehrlich zu sein auf zwei oder sogar drei cm genau gearbeitet. Normler Weise ist solch ungenaues Arbeiten nicht zulässig und das Ergebnis sieht furchtbar aus, doch bei meinem Becken sieht man an den meisten Stellen die Ungenauigkeit nichteinmal. Es sieht tatsächlich aus als hätte ich es immer genau ausgemessen. Vorallem bei der Folie ist dies sehr verwunderlich, da ich geschätzt habe. Wenn man kein so vorteilhaftes Gerüst hat, sollte man allerdings auf 5mm genau messen. Denn in einem Terrarium können mehr als 5mm Unterschied von zwei Glasscheiben schon unschön aussehen.
    Nun muss ich noch an einigen Stellen Kokosmatte kleben und etwas ergängen weil ich dämlich geschnitten habe und dann sind alle zufrieden.
    Ich muss morgen oder übermorgen allerdings etwas machen, wovor ich mich seit langer Zeit drücke... Ich muss Scheiben schneiden und damit meine ich die entscheidenden Scheiben für die Schiebetür, leider ist dies der Moment an dem der Luxus der Ungenauigkeit aufhört. Ich muss tatsächlich genaustens arbeiten. Ich hoffe ich schaffe es, denn ansonsten sehe ich schwarz, denn ich habe nur noch genau zwei Scheiben.
    Und genauer sieht das Resultat so aus.


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    Garnicht mal so schlimm oder?
    Nun ist aber Zeit sich mit einer Axt einer Säge und einem Bier bewaffnet in den Wald aufzumachen!
    Nicht um zu jagen, sondern um zu dekorieren. Auch nicht den Wald mit Blut, sondern mein Becken mit Wurzeln und Stämmen.
    Nach längerem Sägen und Hacken habe ich überraschend schöne Dekostücke hervorgebracht.
    Eine Buchenwurzel.


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    Sie ist überraschender Weise nicht morsch!


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    Und sieht meiner Meinung nach sehr gut aus für ihren Preis... ... also für nichts.
    Außerdem habe ich Eckendeko gefunden. In meinem Fall ein kleiner Baumstamm.


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    Der hier zum Trocknen an den Ofen gelegt wurde. Bei etwa 200°C sollten alle Pilzsporen absterben und auch alles andere lebendige.
    Mit der Hilfe einer Mitarbeiterin eines Pflanzenladens habe ich auch schon erste Pflanzen kaufen können.
    Glücklicher Weise konnte sie mir auch sagen, welche Pflanzen wie behandelt wurden und wichtiger konnte sie mir sagen, wie ich die Chemie von den Pflanzen bekomme.
    Sie hat mir aber auch einige empfehlungen aussprechen können.
    Beispielsweise hat sie mir Farn empfohlen.


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    Einige tropische Arten, groß und klein. Gut für Seitentaschen und Bodenbepflanzung.
    Eine Kresse sehr ähnliche Bodenpflanze, die wie ein Teppich den Boden bewuchern soll.


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    Einen in der Terraristik doch recht oft angetroffenen Baum.


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    Der vorallem durch seine Wuchshöhe besticht aber auch durch sein schönes Aussehen.
    Einen Kaffeebaum.


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    Die Idee klang einfach lustig, wer kann denn schon sagen, dass er einen Kaffee baum in seinem Formicarium hat?^^
    Und einen Baum dessen Blätter leider etwas künstlich aussehen.


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    Der Baum selber sieht aber sehr gut aus finde ich persönlich.
    Nun muss man bloß noch alles zusammenbringen. Sogar hier habe ich es geschafft Silikon zu verwenden. Denn die Wurzel und die Seitentaschen für die Pflanzen müssen irgendwie an die Wand kommen. Aber zuvor muss noch Erde in das Becken.


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    Unter die Erde gehört aber noch eine Schicht Steine, damit sich die Tiere schwärer durchknabbern können.
    Nach dem Einsetzen der Pflanzen und der Wurzeln sieht das Becken schon wie ein Terrarium aus.


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    Achja, da fällt mir gerade ein, dass ich glaube ich noch nicht geschrieben habe, woher ich die Scheiben habe.
    Die Scheiben habe ich aus einigen alten Fenstern und verglasten Türen brechen müssen. Eine ist leider kaputt gegangen, also musste ich 20€ für einen Glaser ausgeben.
    Nun können auch die ersten Tiere eingesetzt werden.
    Es handelt sich dabei um Larven von Rosenkäfern im Larvenstadium L3, was soviel heißt wie: in zwei Monaten werde ich Rosenkäfer haben.


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    Ich habe 80 von diesen Tierchen sehr billig bekommen. Naja eigentlich habe ich die umsonst bekommen. Aber das tut nicht jeder. :- P



    Nun das wars soweit. Ich bin noch nicht deutlich weiter gekommen. Ein ausfürhlicher Bericht findet sich auf http://www.antstore.net/viewto…35&t=12916&st=0&sk=t&sd=a , wobei ich verstehen kann, wenn ihr Antstore hasst und nicht auf die Seite gehen wollt.^^

    • Offizieller Beitrag

    Du machst deinen Namen alle Ehre, wirklich :winking_face:
    Das wäre mir glatt ein Thx wert, wenn du den Thankomaten aktiviert hättest.


    Ich könnte sowas nicht bauen.
    Erstens: Handwerklich vermutlich zu unbegabt
    Zweitens: Zu faul (Hauptgrund :D)
    Drittens: Ich hasse Silikon, obwohl ich es natürlich dauernd brauche^^


    Wer sagt denn eigentlich dass wir Antstore hassen? Wahrscheinlich hat so ziemlich jeder von uns schonmal dort eingekauft, aber in deren Forum bin ich nicht angemeldet, brauch ich nicht für meinen Teil.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Nun, ich muss zugeben, dass das mit dem Antstore nicht ganz ernst gemeint war.
    Allerdings gebe es genügend Gründe sich Antstore fern zu halten. Garantien werden nicht eingehalten, Kritik wird einfach gelöscht und auch im Shop werden schlechte Bewertungen wegretuschiert oder immer wieder gleich beantwortet. Nun ist das aber nicht das Thema.
    Das Becken ist jetzt schon fast fertig. Ich muss nur noch für bessere Beleuchtung sorgen und eine kleine Heizung anbringen.
    Es ist jetzt eigentlich so weit darüber nachzudenken, was ich in dem Terrarium halten will.
    Ich habe mir überlegt eine Harpegnathos und eine Cephalotes Kolonie als Anfangsbesatz zu nehmen, da diese Aarten kaum agressiv gegenüber anderen sind. Was denkt ihr darüber?
    Außerdem mache ich mir Gedanken eine kleine Polyrhachis Art einzusetzen. Von Ectatomma und co. habe ich mich verabschiedet, da diese angeblich doch recht agressiv sind.
    Ich will außerdem noch einige wandelnde Blätter in dem Becken halten, weiß vielleicht jemand wo ich welce kaufen könnte? Alle Leute die ich angeschrieben habe haben nicht geantwortet, zumindest in allen Auktionshäusern die ich durchstöbert habe.

  • Für mich hört sich das an als wenn kurz nach der Gründung ein richtiges Gemetzel in deinem Becken ansteht.
    Bist du sicher das es keine Probleme mit den Rosenkäfern/wandelnden Blättern und gleichzeitig den Ameisen im Becken ?


    lG

  • Harpegnathos jagen vorallem mithilfe ihres Sehsinnes, wandelnde Blätter tarnen sich sehr gut. Die Rosenkäfer sind zu groß für Harpegnathos und bis die Cephalotes so groß sind wird es genug Käfer geben. Die Ameisen denke ich werden sich kaum bekämpfen. Eine gewisse Dezimierung ist gut, denn wenn die Käfer nicht "natürlich" dezimiert werden, muss ich es per Hand machen. Also müsste ich die Käfer verkaufen oder verfüttern. Wie schon gesagt sind wandelnde Blätter Künstler darin sich zu tarnen, sie bewegen sich vorsichtig, bedächtig und langsam sie unterscheiden sich kaum von ihrer Nahrungsquelle. Fallen wandelnde Blätter mal, so verharren sie manchmal Stunden auf dem Boden und versuchen möglichst nach Laub auszusehen. Eigentlich sind diese Tiere nicht viel mehr als ein Blatt im Wind.
    Die Ameisen, wie Pi.Ag3 schon gesagt hat, haben kein besonderes Interesse aus dem Becken zu kommen. Die Türen sind aber auch überraschend dicht, ich überlege mir aber auch eine Art Ausbruchsschutz anzubringen.
    Übrigens bin ich sehr froh, dass es hier doch einen etwas aktiveren Austausch an Meinungen gibt als auf den anderen Foren, da habe ich das Gefühl, dass sich die User auf das Angucken der Bilder beschränken (was keine Unterstellung und kein Vorwurf sein soll^^).

  • Hi,


    der Ausbruch macht keine Probleme, wenns den Ameisen dort gefällt, bleiben sie auch da. Man siehe im Ameisenforum Franks Biosphäre...


    Grüße, Phil

    Schön und gut aber willst du beurteilen können ob den Ameisen es dort gefällt^^.. Allein darauf würd ich mich nicht verlassen, aber wenn du so eine Begabung hast wäre das sehr interessant.. So eine Art Ameisenflüsterer :huepf:

  • Hallo D4ni,


    nun, ein Ameisenflüsterer ist weder Baumarkthammer, Frank noch ich, aber es ist relativ leicht zu beurteilen ob einer Ameise ihr derzeitiger Nistort gefällt.
    Zum Einen muss man davon ausgehen, dass diese Ameise an ihr ursprüngliches Habitat in der Natur am Besten angepasst, dass heißt man macht schonmal nichts falsch, ein Formikarium so einzurichten wie es auch in der Natur aussehen könnte. Ein Ameisenvolk entscheidet sich immer für den Besten Ort zum Nisten, Vorraussetzungen sind Futter, Wärme, Luftfeuchtigkeit und andere ähnliche Faktoren. Alles ist in Baumarkthammers Terrarium gegeben, warum sollten die Ameisen durch sein Zimmer laufen, wo dort doch die Luftfeuchtigkeit niedriger und die Temperatur deutlich niedriger ist?
    Doch einzelne Arbeiterinnen lassen sich oft auch nicht davon abschrecken, hier kommt etwas Artspezifität ins Spiel. Jede Ameisenart besitzt einen bestimmten "Expansionsdrang" neues zu erkunden, würde man beispielsweise eine aggressive Pheidole einsetzen, würde diese auch nach Lücken suchen und das Zimmer erkunden. Deshalb ist es Wichtig darauf zu achten, Arten einzusetzen, welche grundsätzlich kleinere Völker bilden und daraus resultierend keinen sonderlichen Expansionsdrang haben.
    Andere Arten wiederum sind so angepasst, dass sie gar nicht die Gelegenheit wahrnehmen, mal außerhalb herumzukrabbeln; nehmen wir als Beispiel mal die Cephalotes, kleine Ameisen, welche in hohlen Ästchen nisten. In der Natur würde man sie wahrscheinlich nirgens auf dem Boden umherlaufen sehen, die Art ist einfach an Pflanzen angepasst, nie würde sie auch nur auf die "Idee kommen", durch einen Spalt an der Glasscheibe zu entfliehen.
    Natürlich kann es passieren, dass einzelne Arbeiterinnen versehntlich nach außen Gelangen, in den meißten Fällen wird sie dort nicht verweilen wollen, und wieder zurück in ihr vorgesehenes Habitat finden. Andere Arten sind groß und ungeschickt, beispielsweise Pachycondyla apicalis, die quetschen isch sowieso nirgendwo durch, oder erklimmen gar Glasscheiben.


    Damit ein friedliches Zusammenleben der Arten erfüllt ist, gibt es natürlich auch wieder wichtige Dinge zu beachten. Man darf unter keinen Umständen aggressive und große Völker bildende Ameisen einsetzen. Im Regenwald leben viele Arten auch miteinander, man muss es gewissermaßen simulieren. Arten kommen sich nur in die Quere, wenn eine direkte Konkurrenz, eine deutliche Überlegenheit einer Art, gleiche Nahrungsquellen oder gleicher Lebensraum vorhanden ist. Gehen wir mal zur Größe, die nur ein paar Millimeter großen Cephalotes werden sich wohl kaum mit den Harpegnathos streiten. Wahrscheinlich nehmen sie sich nichteinmal gegenseitig wahr. Sie würden sich ignorieren, sofern sie sich überhaupt in die Quere kommen. Cephalotes leben in den Bäumen, Harpegnathos sind scheue Bodenbewohner. Hinzu kommt, dass beide Arten eher scheu sind und keine/kaum Aggressivität besitzen. Nun sucht man sich weitere Arten aus, die ähnliche Eigenschaften haben, und da gibt es eine ganze Menge, Problem wird nur, an sie heran zu kommen.
    Ich nehme hier mal das funktionierende Beispiel von Franks Biosphäre. Es leben dort Gigantiops destructor, Pachycondyla apicalis, Temnothorax und Leptothorax, kleine, orangene Camponotus sp, Crematogaster sp, sehr große Dolichoderus sp und Myrmica rubra. Die Dolichoderus sind knapp 2 cm groß, langsam, und etwas dominant, haben aber eine kleine Kolonie. Sie laufen überall herum, und besetzen ständig die extrafloralen Nektarien an den Pflanzen. Die kleineren Arten werden ignoriert, das sind Myrmica rubra, Crematogaster, Temnos/Leptos und die Camponotus. Das heißt sie konkurieren nur mit Gigantiops destructor und den Pachycondyla. Gigantiops sind sehr schlau, bilden kleine Kolonien und sind ansonsten Einzelgänger. Sie sehen die Dolichoderus und die Pachycondyla bevor sie sie entdecken und gehen ihnen aus den Weg, Pachycondyla ignoriert sie sogar. Tatsächlich teilen sich die Pachycondyla und die Gigantiops sogar ein Nest, es bestehen keine Aggressionen. Zwischen den Dolichoderus und den Pachys gibt es auch keine wirklichen Auseinandersetzungen. Gigantiops destructor fängt hin und wieder mal eine der kleineren Ameisenarten, was aber kaum etwas ausmacht. Pachycondyla kommen sich manchmal mit den aggressiven Myrmica in die Quere, benehmen sich dabei aber eher dumm und flüchten in den meißten Fällen.
    Die Crematogaster, Temnos und Leptos sind so Mini, die werden sowieso von allen ignoriert und sind ihrerseits auch recht friedlich....
    Und so weiter und so fort, ich hoffe ihr habt verstanden wie so ein Gemeinschaftsbecken funktioniert! :smiling_face:


    Grüße, Phil

  • Na, ich glaube, dass Blattschneider,- oder Grasschneiderameisen sich eventuell da durchbeißen könnten. Das ist aber keine Aussage, die ich mit Belegen zu unterstützen fähig bin...

    So gesagt ist diese Aussage schwachsin, denn nur weil es Blattschneider sind, haben diese nicht unbedingt mehr Kraft in den Mandibeln...


    Also man soll immer davon ausgehen: Kunststoffgaze ist für (sehr) viele Ameisen kein Problem, aber Metallgaze ist für keine Ameisenart klein zu bekommen. Heißt aber nicht das Kunststoffgaze nicht ausreichend ist, es ist von der Art und meistens Volkgröße abhängig, so fern die Ameisen nicht den Willen haben auszubrechen.

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