Bis vor etwa einer halben Stunde hätte ich diese Frage mit nein beantwortet. Ich hab heute meine Lasius niger bekommen und das RG gleich in mein Formicarium gelegt. Recht bald fing eine Arbeiterin an die Gegend zu erkunden und etwas später Sandkörnchen ins RG zu bringen. Wobei sie aus irgendwelchen Gründen nicht den direkten Weg raus sondern erst aufs "Dach" ... also den Lichtschutz und dann mit vielen Umwegen und Schleifen zum Sand. Mit der Zeit wurde der Weg immer sicherer bis sie so zu sagen den kürzesten Weg gefunden hatte. Irgendwann kam dann eine 2te Ameise hinzu die auch erst ein bisschen rumlief und dann mithalf Sand reinzutragen, wobei diese auch erst recht verpeilt zum Sand gelaufen ist, dann aber einen immer besseren Weg gewählt hat. So etwas wie eine Duftspur schliesse ich mal aus, da die 2te den Weg sonst sofort hätte finden müssen ... somit bleibt für mich nur die überraschende Erkenntnis : "Ameisen haben ein Gedächtnis".
Wenn jemand mehr weiss, möge er mich davon in Kentniss setzen
Haben Ameisen ein Gedächtnis ?
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hab ne ähnliche beobachtung bei meinen messor structor gemacht:
direkt am nest habe ich eine pvc- platte angebracht, auf der sand aufgeklebt ist.
als ich die tiere das erste mal in das terrarium gesetzt habe hat eine arbeiterin versucht ein festgeklebtest sandkorn wegzutragen. als das nicht funktionierte probierte sie das nächste, dann wieder das nächste, bis sie schließlich am 8cm enferten nichtverklebten sandboden angekommen war. nachdem das korn reingetragen war ging sie gezielt wieder die 8cm um ein neues zu holen, ohne es jemals erneut zu versuchen die festgeklebten körner mitzunehmen!und das ist auch wenn man es mit einer duftspur versucht zu erklären schwierig. dafür müsste man ein "uninteressant- signal" postulieren, mit dem die vielen festgeklebten körner markiert würden - und das wäre immer noch eine unglaubliche leistung.
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Hi und Hallo,
etwas wie ein klassisches, individuelles Gedächniss bei Ameisen ist umstritten.
Kollektives Interesse mit ablegen von Informationen in Duftspuren trifft es dann schon eherDas Verhalten, was Ihr dort beobachtet habt, ist tatsächlich zum großen Teil auf eine Duftspur zurückzuführen.
Verkürzungen des Weges sind zum Teil ein "normales Abschleifen" von kurvigen Strecken, zum Teil Orientierungssinn der Ameisen, zum Teil Duftstoffe der Futterquelle...
Duftspuren setzen sich aus einer Vielzahl von Nuancen zusammen, die manigfaltige Informatonen speichern. Höher entwickelte Arten beherrschen über 160(?) verschiedene Düfte, andere Arten richten sich nur nach der Intensität der Spuren.
Wenn zB eine Ameise etwas interessantes gefunden hat, wird sie den Rückweg mit einem Duft "folgt mir, hier gibts was" markieren... trifft sie andere Ameisen, wird sie diese aufgeregt "Befühlen" und sie auf das Gefundene aufmerksam machen. Ist die andere Ameise ebenfalls interessiert (oder befindet das Gefundene als gut), folgt sie also dem Rückweg der ersten Ameise... im Falle des Sandes bekommt sie also von den ersten Fehlveruschen nichts mit.Einen "uninteressant"-Duft gibt es tatsächlich:
wenn Ihr eine belebte Ameisenstrasse zu einer Futterquelle habt und diese Quelle dann ausgebeutet ist, wird die Ameisenstrasse blitzschnell zusammenbrechen: Die Ameisen finden kein Futter mehr, und werden auf dem Rückweg zum Nest die Futterquelle (oder den Weg dorthin) als "leer/uninteressant" markieren, also ein NegativDuft.
Je stärker der negative Duft ist (also je mehr Ameisen eine leere Quelle gefunden haben), desto mehr Ameisen werden den Hinweg abbrechen oder gar nicht erst antreten.
Auch hier: kein individuelles Gedächniss, sondern kollektive Speicherung von Informationen in einer Duftspur... -
wenn es tatsächlich einen solchen untinteressant- duft gibt wäre dieser natürlich enorm interessant vor die industrie! keine ameisenvernichtungsmittel mehr, sondern einfach die bereiche als uninteressant markieren und keine ameise kommt mehr hin. ist natürlich die frage wie unsiversell ein solches signal ist (von art zu art).
seufz ... und schon wieder was woran man forschen könnte ...
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Es gibt schon Duftstoffe in kleinen Gläschen, ich habe das mal im Fernsehen gesehen, allerdings haben die nicht gesagt aus was das Zeug gemacht wird oder für was es benutzt wird, denn die haben nur gezeigt, dass Ameisen mit Duftstoffen gesteuert werden und sie selbst produzieren. Vielleicht waren es auch andere Stoffe, ich weiß es nicht oder vielleicht sind diese Duftstoffe zu teuer in der Herstellung, als das man sie rentabel verkaufen könnte.
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Meines Wissens unterscheidet sich die Kommunikation durch Duftstoffe bei den unterschiedlichen Arten.
Das heißt während die eine Art nur ein Pheromon benutzt und ausschließlich durch die Konzentration die verschiedenen Nachrichten übermittelt, gibt es bei anderen Arten viele unterschiedliche Duftstoffe für ihre Informations wiedergabe.
Bei einer Art die nur einen Duftstoff besitzt (meine dass Atta das so macht) währe es also viel einfacher etwas wirksames zu entwickeln, denke ich.
Mfg Felix
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