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Diskussion: Ameisenhaltung, Informationen zur Proteinfütterung/Futtertieren
Inhalt:
1. Allgemeine Infos
1.1 Was frisst eine Kolonie?
1.2 Warum überbrühen?
1.3 Wie überbrühe ich Futtertiere?
1.4 Sollte ich immer überbrühen?
1.5 Ein Tier ist was es isst!
2. Gekaufte Futtertiere
2.1 Mehlwürmer-Mehlkäfer
2.2 Schaben allgemein
....2.2.1 Argentinische Waldschaben
....2.2.2 Totenkopfschaben
....2.2.3 Leuchtschaben
....2.2.4 Madagaskar Fauchschabe
....2.2.5 Schokoschaben
2.3 Grillen
....2.3.1 Heimchen
....2.3.2 Steppengrillen
....2.3.3 Mittelmeergrillen
....2.3.4 Zweifleckgrille
2.4 Fliegen und Maden
....2.4.1 Schmeißfliegen+Maden
....2.4.2 Goldfliegen+Pinkymaden
....2.4.3 Krullfliegen (Terfly)
....2.4.4 Drosophila
2.5 Weisse Asseln
2.6 Springschwänze
2.7 Heuschrecken
2.8 Wachsmottenlarven
2.9 Drohnenbrut (Bienen)
2.10 Buffalowürmer-Getreideschimmelkäfer
2.11 Ofenfischchen
2.12 Bohnenkäfer
2.13 Erbsenblattläuse
3.Selbstgefangene Futtertiere / Wiesenplankton
3.1 Stubenfliege
3.2 Grashüpfer
3.3 Heupferd
3.4 Asseln
3.5 Ohrwurm
3.6 Kurzflügelkäfer
3.7 Marienkäfer
3.8 Blattläuse
3.9 Regenwürmer
3.10 Schnecken
3.11 Raupen
3.12 Wespen
3.13 Bienen
3.14 Hornissen
3.15 Feldgrillen
3.16 Feuerwanzen
4. Sonstiges Futter
4.1 Fisch oder Schildkrötenfutter
4.2 Proteinjelly
4.3 "Dosenfutter"
4.4 getrocknete Insekten
4.5 gefrorenes Futter
4.6 rohes Fleisch
4.7 gekochtes/rohes Ei
1. Allgemeine Infos
1.1 Was frisst eine Kolonie?
Die Ernährung einer Kolonie besteht aus 2 Komponenten: Kohlenhydraten und Protein. Kohlenhydrate versorgen die Ameisen direkt mit Energie für ihre Aktivität. Protein braucht die Königin, um Eier produzieren zu können, und die Larven benötigen es für das Wachstum.
Der Kohlenhydratbedarf wird über angebotenen Honig, Zuckerwasser oder ein Gemisch daraus gedeckt. Dieses Thema ist inzwischen aber schon sehr gut beschrieben und diskutiert worden, weshalb ich mich dazu nicht weiter äußern möchte.
Für den Interessierten der Link:
Ameisenhaltung: Zuckerwasser contra Honig
Der Proteinbedarf wird im Normalfall über Futterinsekten gedeckt, mit denen ich mich hier etwas genauer befassen möchte.
Ich versuche dabei auf beachtenswerte Besonderheiten der Futtertiere einzugehen, allerdings bin ich bei einigen auf eure Mithilfe angewiesen, da ich nicht zu allen eigene Erfahrungen habe. Falls also jemand eine Falschinformation findet, eine bessere/andere Idee hat, wie man es auch machen könnte oder einfach nur seine eigenen Erfahrungen dazu schildern möchte, ist er herzlich in den Diskussionsteil eingeladen um sich mitzuteilen.
Hier der Link zur Diskussion:
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1.2 Warum überbrühen?
Überbrühen hat eigentlich 2 Gründe: Zum einen wäre das schnelle und humane abtöten der Futtertieren zu nennen, um diese danach ohne Gegenwehr an die Ameisen verfüttern zu können. Dies ist sinnvoll, da manche Futterinsekten recht wehrhaft sind und die Ameisen verletzen oder sogar töten könnten, bis sie es überwältigt haben.
Der Zweite Grund für das Überbrühen - besonders bei gekauften Futtertieren - ist, dass man nicht ausschließen kann, dass sich auf dem Futtertier diverse Parasiten (z.B. Milben) befinden, welche unter Umständen auch für die Ameisen oder deren Brut gefährlich werden können und somit die Kolonie schädigen oder im Extremfall vernichten könnten, obgleich letzteres wohl eher selten vorkommt.
Es gibt durchaus Halter, die nicht überbrühte Futtertiere anbieten, weil die Kolonie diese sonst nicht annimmt oder weil sie der Meinung sind, dass in der freien Natur auch niemand den Ameisen das Futter überbrüht. Ersteres kommt bei einigen Arten tatsächlich vor, dann ist eine Lebendfütterung unumgänglich, wobei hier auf gefangene Insekten zurückgegriffen werden sollte (auf das Problem gekaufter Insekten komme ich noch zurück). Letzteres ist zwar auf den ersten Blick korrekt, doch in der Haltung handelt es sich aber eben nicht um die freie Natur und die Aussage muss stark relativiert werden: Die Ameisen leben auf deutlich engerem Raum zusammen und der Mikrokosmos an Klein und Kleinstlebewesen ist nicht gegeben, was die Ausbreitung von Parasiten begünstigen kann. Außerdem kommt es in der Natur durchaus vor, dass eine Kolonie verstirbt, tatsächlich ist oft sogar anzunehmen, dass ein Größteil der Jungkolonien die kritische Phase bis hin zu einer stabilen Population nicht übersteht, was aber aufgrund der großen Anzahl an Nachkommen aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Ich möchte hier keine neue Grundsatzdiskussion beginnen, sondern nur meine Meinung und die vieler anderer Halter wiedergeben, dass ich nicht bereit bin, das Risiko eines Ausfalls zu tragen und ich deswegen die Futtertieren überbrühe. Die Entscheidung, ob er es tut oder nicht, liegt bei jedem Halter selbst, ich will an dieser Stelle lediglich auf die möglichen Gefahren hinweisen.
1.3 Wie überbrühe ich Futtertiere?
Überbrühen bedeutet einfach nur, das Futterinsekt kurz mit kochendem Wasser zu übergießen und/oder darin schwimmen zu lassen. Dabei sollte es aber nicht gar gekocht werden, ein kurzer Impuls von 5-10 Sekunden ist völlig ausreichend.
Das Futtertier wird dadurch schnell getötet und möglicherweise aufsitzende Parasiten gehen dadurch ebenfalls ein.
Bei langsameren oder nicht sprung- oder kletterfähigen Futtertieren (z.B. Mehlwürmern) gebe ich sie in eine für meine Ameisen reservierte Tasse, übergieße sie mit kochendem Wasser und nehme sie nach den 5-10 Sekunden mit der Pinzette wieder heraus.
Bei schnellen, sprung- und kletterfähigen Futtertieren (z.B. Grillen) fülle ich die Tasse schon vorher mit kochendem Wasser und schüttle sie aus meinem Transportbehälter hinein.
1.4 Sollte ich immer überbrühen?
Vorausgesetzt die Kolonie nimmt überbrühtes Futter an würde ich es auch immer anraten, aber das ist meine persönliche Meinung und es ist jedem selbst überlassen wie er es handhabt
1.5 Ein Tier ist was es isst!
Bei gekauften Futtertieren ist es anzuraten sie vor dem verfüttern etwas "aufzuwerten" um ihren Nährwertgehalt etwas zu verbessern, da sie im Normalfall bis zum Kauf nur mit gepresstem Trockenfutter in ihrer Box gehalten werden. Vorteilhaft ist in meinen Augen dafür vitaminreiches Feuchtfutter da sie meisst unter Wassermangel leiden und die Vitamine später ja auch den Ameisen zugute kommen (Ich nehme für die meissten Futtertiere ungespritzte Apfelstücke). Nach ca. 24 Stunden sollten sich die aufgenommenen Stoffe gut im Futtertier verteilt haben und man hat ein deutlich gehaltvolleres Futter für seine Kleinen.
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