Wie muss ich mein Formicarium ausstatten?

  • Hallo, ich bin gerade an einem entwurf für ein Tararium/Ytong-Nest. Da ich mich jedoch noch nicht recht entscheiden konnte welche Art reinkommen soll wollte ich euch mal fragen welche ausstattungen mein formicarium für welche art haben muss...
    dabei handelt es sich um:
    -Cataglyphis viaticus
    -Cataglyphis rosenhaueri
    -Camponotus ligniperdus
    -Camponotus herculeanus
    -Formica sanguinea


    und dann wüsst ich noch gerne wie es bei den Arten ist die es sehr trocken mögen...braucht das Ytongnest in dem Fall auch ein Wasser-reservoir? und wenn ja bin ich noch nicht ganz draufgekommen wie ein solches reservoir "einbauen" kann.


    Wäre euch sehr danbar für tips und tricks und gut rahtschläge;)


    LG

  • Hallo
    Bist du ein Anfänger und hast noch keine Ameisen gehalten würde ich keine von diesen Arten kaufen sollst da würde ich dir besser Lasius niger, Myrmica rubra oder Lasius flavus nehmen. Viele Einsteiger machen einen Fehler beim aussuchen von Arten meistens wollen sie Exoten die schwer zuhalten sind und dann sterben und dann ist der Jammer groß :winking_face:
    Ps: es heißt Terrarium und nicht Tararium. :smiling_face_with_sunglasses:

  • oitaR: ok vielen dank für den hinweis;)


    Hannibal: terrarium muss ein tipfehler gewesen sein:)
    Nun jedoch die frage...welche fehler kann man denn begehn? und meines wissens befinden sich unter den gennanten arten keine die nicht in europa auffindbar wäre...
    (Lasius niger hab ich bereits seit ein paar monaten (September) und die sind jetzt auch wieder aufgewacht)

  • Shanks: Sind die beschriebenen Lasius niger deine ersten Ameisen? Wenn dem so ist, möchte ich Hannibal in aller Deutlichkeit zustimmen: wenn du sie seit September hältst, hast du effektiv noch keine 2 Monate Erfahrung. In diesem Fall würde ich dir raten, noch eine Weile auf eine zweite Kolonie zu verzichten.


    Zitat

    meines Wissens befinden sich unter den genannten arten keine die nicht in Europa auffindbar wäre

    Es spielt im Prinzip keine Rolle, ob eine Art aus Europa kommt oder nicht, die Infektionsgefahr (siehe Infektionsthread) besteht bei allen nicht-einheimischen Arten (und damit meine ich jene, die theoretisch vor deiner Haustür rumkrabbeln könnten). Und selbst Ameisen, die aus anderen Teilen Deutschlands kommen, bergen bereits Gefahren (Stichwort intraspezifische Homogenisierung). Und obwohl man sich darüber streiten kann, wie sinnvoll solche Bedenken sind: man sollte vor der Haltung einer Art, die man nicht in der näheren Umgebung selbst gefangen hat, zumindest über solche Dinge nachdenken (vor allem bei Exoten!).


    Wenn es denn trotz geringer Erfahrung eine zweite Kolonie und dann auch noch unbedingt eine von den genannten sein muss, empfehle ich dir Cataglyphis viaticus, ich habe mich belehren lassen, dass sie wohl (bis auf die Tatsache, dass du die Temperatur etwas erhöhen musst) eine der wenigen exotischen Arten ist, die recht einfach zu halten ist. Ein ganz wesentlicher Vorteil ist, dass sie nur sehr schlecht klettern können, sie sind also nicht permanent "auf der Flucht".

  • vielen Dank schon einmal für eure tips!
    nun alle scheinen stark mir davon abzuraten eine der genannten arten zu halten...
    Nun weiß ich jedoch noch immer nicht warum! Was kann man denn so falsch machen?
    Ich hatte bereits einige Fehler bei Lasius niger getan bzw. "einrichtungs" fehler.
    Nun bau ich grad an einem Ytong-nest dass 60 auf auf 30 cm groß wird und in einem solchen Nest find ich die doch sehr kleinen Lasius niger oder flavus etwas "mikrig" schon jetzt seh ich kaum etwas von ihnen da die arbeiterinnen nicht die Königinenkammer verlassen...
    Und unter den arten die ich genannt habe muss ich zugeben dass mir Formica sanguinea...diese find ich am schönsten.

  • Ich sehe schon die willst eher eine Größere Art halten wie wärs mit Camponotus ligniperdus die würde ich dir am besten von diesen aufgezählten emfpehlen. Und was du für welche Fehler machen kannst kann ich dir sagen fast alle Arten die du aufgezählt hast brauchen ein anderes Klima wie bei dir ihm Zimmer die brauchen es wärmer also brauchst du dazu einen Wärmestrahler der ist nicht ganz billig ist und wie schon von joey erwehnt wegen der Infektionsgefahr ist auch sehr gefährlich. Ich würde sagen du haltest deine L. n. jetzt einmal ein paar Monate und wenn die Kolonie gut wächst und du mehr Erfahrung gesammelt hast dir eine andere Art haltest :smiling_face_with_sunglasses:

  • Nun bis ich mein Formicarium fertig hab wird auch noch etwas zeit vergehn! das ist sicher!
    Was das Klima angeht so weiß ich das mit dem Licht und dem Wärmestrahler bereits (Kosten auch).
    Da ich früher bereits schon viel Erfahrung mit Pflanzenzucht gesammelt habe kenn ich mich auch gut aus mit Anderen Klimen oder deren Herstellung.Jedoch muss ich zugeben dass ich das mit der Infektionsgefahr nicht ganz versteh...meines Erachtens handelt es sich bei den von mir genannten Ameisenarten nur um (mehr oder weniger) einheimische Arten die soweit ich in Erfahrung brinegn konnte nicht gefährlich sein...(ich mein ich weiß welche schmerzen ein Ameisenbiss zufügen kann...aber Infektionsgefahr!?!?)
    was meine Lasius niger angeht so bin ich wie schon gesagt enttäuscht...seit sie aufgewacht sind seh ich sie nie...sie befinden sich nur bei der königen scheint es...und kommen auch nicht raus um essen zu suchen (kann es sein dass sie noch essensreserven von vor dem winter gestockt haben?zB. hatten sie vor dem Winter extra Kammern für Fruchtflingen gegraben in denen sie diese eingemauert hatten und wie es scheint so lang wie möglich am leben hielten...)jetzt nach dem winter ist zumindest eine dieser fliegen noch am selben ort...)


    und noch eine frage zu meinen Maßen...ich glaube dass die Maße zu groß sind für eine kleine kolonie...mein Terarium sollte 60cm lang,30 breit und 30 tief sein...und so in etwa aussehn wie dieses: http://www.ameisenhaltung.de/formicarien/details/65/
    könnt ihr mir hierzu auch tips geben? ich weiß bereits dass von dem am anfang die kammern von einender abtrennen bzw mit hilfe eines stopfens zuzuhalten bis die Kolonie wächst...aber wenn ich mein formicarium wirklich so bauen sollte...seh ich keine möglichkeit wie ich soetwas machen könnte...)
    LG

  • Hallo,


    laut Prof. Buschinger kann es theoretisch schon zu Problemen führen, wenn Ameisen über 100 km von ihrem ursprünglichen Fundort entfernt freigelassen werden und sich mit den 'ortsansässigen' Arten 'vermischen'.


    Der Grund liegt u.a. in der genetischen Anpassung der Ameisen an ihre Umwelt, so dass hier im schlimmsten Fall mit nicht absehbaren Folgen zu rechnen ist. Für Details müsstest Du Dir den entsprechenden Thread mal raussuchen, ist sehr informativ (vielleicht hat ja hier jemand den Link griffbereit, ich habe ihn auf die Schnelle nicht gefunden....).


    Was 'exotische' Arten angeht, ist da hier genau das Richtige: Infektionsgefahr durch exotische Ameisen


    Was alles Andere angeht, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen.
    Das bei Ameisen eine gewisse Gedult, was das Volkswachstum angeht, gefragt ist, sollte ja bekannt sein. Sobald eine gewisse Volksstärke erreicht ist, sind halt mehr 'Mäuler' zu stopfen und mehr Tiere zum Futtersuchen vorhanden. Bei Lasius niger hast Du da aber im Laufe des Jahres bei guter Pflege einen gehörigen Zuwachs, so dass in rel. kurzer Zeit mehr los sein wird :smiling_face:


    Gruss
    C@mponotus

  • Ich habe mir soeben diesen Link durchgelsen den du mir gegeben hast...nur fühl ich mich in keinem dieser Punkte wirkich angesprochen...
    Die Ameisenarten die ich in erwegung gezogen hatte sind allesamt soweit ich in erfahrung bringen konnte aus Mitteleuropa ausser dieser beiden hier:
    -Cataglyphis rosenhaueri (wobei diese auch in Südeuropa vorhanden ist)
    -Cataglyphis viaticus (und diese auch in Südeuropa vorhanden ist)
    daher versteh ich nicht wirklich die Infektionsgeahr...wären es Ameisen aus Argentinien oder Amerika, so würde ich das natürlich nicht denken...aber so?
    was das ausbrechen angeht...so wüsste ich nicht wie sich auf einen schlag eine gesammte bereits eingenisstete Kolonie mitsammt der Königin ausbrechen könnte...(wenn man eine Abdeckung oder Ausbrechmittel verwendet).
    Aber eure bis jetzt schon vielen Tips haben mich wohl eher auf 2 Arten reduziert:)
    Cataglyphis viaticus und Camponotus ligniperdus :face_with_tongue:

  • HI Shanks,


    bitte nicht schon wieder eine Diskussion über das Für und Wieder NichtEinheimischer Arten....
    Nur kurz und grob:
    Eine Verschleppung einheimischer Arten mehr als 100km vom Ursprungsort bringt in der Haupsache die Gefahr, das Wissenschaftler gefundene Arten nicht mehr sicher genetisch bestimmen können.


    Die Einschleppung nicht einheimischer Arten aus Europa könnte hier fremde Arten ansiedeln, die das ökologische Gleichgewicht ansägen oder einheimische Arten verdrängen.


    Tropische Arten bergen das Riskio der Einschleppung von Parasiten.
    Ist zwar noch nicht definitiv nachgewiesen... aber das war es auch nicht bei Honigbienen, das Ergebniss haben wir ja jetzt...


    Von Pestants ganz zu schweigen.



    Neben allem Anderen soll Dir eine Erfahrung mit zB Lasius niger auch den korrekten Umgang mit einer Ausbruchssicherung zeigen, um dann auf Wunsch und in Verantwortung nicht einheimische Arten sicher zu halten. Sobald eine Kundschafterin einen Weg in die Freiheit gefunden hat, wird sie ua nach einem geeigneteren Nistplatz suchen. Ist dieser gefunden, wird die gesamte Kolonie umziehen... hierzu reichen uU nur wenige Stunden.

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