Ameisen gegen giftige Kröten

  • Hallo


    Beim stöbern durch das Internet bin ich auf eine interessante Idee der Australier gestoßen, wie diese nun ihre Agakrötenplage eindämmen wollen:



    Quelle: http://umwelt.scienceticker.in…giftige-kroeten/#more-354

  • Das scheint ja eine interessante Alternative zu den üblichen Entsorgungsarten,
    nämlich dem Golfschläger zu sein. :grinning_squinting_face:
    Ich bin mal gespannt wie die Effektivität der Ameisen so im ganzen ist.
    Auf newscientist.com war vor einiger Zeit dieses kurze Video zu sehen:
    http://www.newscientist.com/ar…of-cane-toad-problem.html
    Da kann man schön erkennen wie schnell das gerade eben begonnene Krötenleben
    zu Ende geht wenn sie auf die besagten "Fleischameisen" treffen. :grinning_squinting_face:
    Eine kurze Attacke der Ameisen, ein letzter beherzter Sprung der Kröte
    in Richtung des rettenden Wassers und schon werden alle vier Gliedmaßen
    von sich gestreckt.
    Ich wünsche den kleinen Jägern einen vollen Erfolg bei ihrer Arbeit.
    Auf das Australien Agakröten frei wird!


    Hier noch der newscientist Artikel zum Video:
    http://www.newscientist.com/ar…of-cane-toad-problem.html



    .

  • Zitat

    Ja sehr interessant finde ich. So hat alles seine Vor- und Nachteile im Leben. :winking_face:


    Ja zB was passiert wenn die Kröten dezimiert sind? was werden die ameisen dann jagen vllt irgend ein tier das es nicht soll und dann werden wieder andere tiere benutzt um die ameisen zu dezimieren usw.


    also so seh ich das wie gesagt vor und nachteile meiner meinung nach wählt man aber nur das vorerst kleinere übel.

  • Das wäre kein Problem, denn im Gegensatz zur Kröte ist die entsprechende Ameise in Australien heimisch. Wäre die Kröte dezimiert, würde sich wieder ein ganz normaler Räuber-Beute-Zyklus einstellen... die Ameisenpopulation würde somit aufgrund der Nahrungssituation von allein zurückgehen und sich einpendeln. Hatten wir nicht schonmal einen Thread zu diesem Thema? Mal suchen...


    Edit: ich bin verwirrt... ich hätte schwören können ich hab gerade erst mit jemandem über dieses Thema geschrieben. Dabei ging es um die in Frage kommende(n) Art(en) und die Verbreitung der Kröte, aber ich find den Thread einfach nicht wieder. Ich glaub ich sollt die kleinen bunten Pillen wieder nehmen :crazy:

  • achso das die Ameise heimisch war das hab ich überlesen.


    Das erklärt natürlich einiges aber trotzdem wäre der mögliche rasante anstieg der sich schnell ausbreitenden arten nicht auch ein nachteil gegenüber anderen tieren?


    ich mein viel kröten = viel nahrung für die ameisen= bessere entwicklung der ameisen und somit größere anzahl= weniger kröten=1) ameisen gehen zurück 2)ameisen suchen sich andere opfer?
    wäre das nicht auch möglich?

  • Nicht wirklich... im Kleinen funktioniert das wie bei jeder x-beliebigen Konstellation eines Räubers mit seiner typischen Beute: die Räuberpopulation läuft jener der Beute quasi etwas nach (Räuber-Beute-Beziehung). Je größer nun die Räuberpopulation ist, umso schneller verläuft der Zyklus (weil die Beute umso schneller dezimiert wird). Würde die Kröte nun von einem Tag auf den nächsten verschwinden, hättest du Recht: die Masse an Ameisen würde wieder zu ihrer ursprünglichen Nahrungsquelle zurückkehrt, die natürlich viel zu klein wäre, um alle zu ernähren. Hier bestünde also die Gefahr, dass die Ameise ihre übliche Beute in diesem kurzen Zeitfenster vollständig ausrottet.
    Aber: die Kröte verschwindet nicht schlagartig, sondern ihre Zahl verringert sich nur sukzessive. Dem läuft die Ameisenpopulation wie beschrieben zyklisch nach, sinkt also mit der Krötenpopulation wieder auf ein stabiles Maß. Die heimische Beute bleibt relativ unberührt, denn der Überschuss an Ameisen wird durch die noch immer vorhandene Kröte abgedeckt. Es mag zwar zu einer Verringerung kommen, aber ausgerottet wird die einheimische Beute nicht. Hier kommen wir aber an das Ende des Plans: die Annahme, man könne so die Kröte völlig erledigen, ist gleichermaßen utopisch. Viel eher gliedert sie sich in den Räuber-Beute-Zyklus ein und bildet eine stabile Population.

  • Jetzt muss ich mich schon selbst zitieren.^^

    Hier noch der newscientist Artikel zum Video:
    http://www.newscientist.com/ar…-of-cane-toad-problem.htm


    Dort steht geschrieben:

    Zitat

    Cane toad (Bufo marinus) young are more susceptible to being eaten by Australian meat ants (Iridomyrmex purpureus) than the young of native frogs, raising the possibility that meat ants might make a safe biocontrol agent, according to a team led by Rick Shine of the University of Sydney.


    Kann ruhig mal jemand lesen, was ich verlinke. :smiling_face_with_horns:



    .

  • Aus der Gattung Iridomyrmex kommen hier soweit ich mich inzwischen durchgearbeitet habe mehrere Arten in Betracht. Und das ist auch gut so, denn wenn man sich die Verbreitungsgebiete von Ameisen und Fröschen anschaut, ist es äußerst abwegig, dass der Plan mit nur einer dieser Arten Aussicht auf Erfolg hätte.


    Auf folgender Seite findet sich die Verbreitung und eine echt geniale Artbeschreibung von Iridomyrmex purpureus:
    http://anic.ento.csiro.au/ants…etails.aspx?BiotaID=35849


    hier das Gleiche nochmal für Iridomyrmex reburrus:
    http://anic.ento.csiro.au/ants…etails.aspx?BiotaID=35856


    Wie man sieht ist die Verbreitung sehr unterschiedlich, was verdeutlicht, wieso ein Einsatz mehrerer Arten durchaus von Vorteil gegen die sich von Nordosten bis Südosten stetig ausbreitende Kröte wäre. Das ist wohl auch der Grund, warum man in unterschiedlichen Veröffentlichungen unterschiedliche Artangaben findet. Die Gattung Iridomyrmex insgesamt ist übrigens in ganz Australien verbreitet (http://anic.ento.csiro.au/ants…etails.aspx?BiotaID=35719), es kommen also bestimmt neben den beiden genannten auch garantiert noch andere Arten in Betracht.

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