Camponotus herculeanus - Probleme mit Eiern

    • Offizieller Beitrag

    Hi zusammen,


    ich denke - wenn überhaupt - können mir lediglich erfahrene Halter bei meiner Frage weiterhelfen.


    Ich bin derzeit etwas ratlos und wie zumeist betrifft es meine Camponotus herculeanus Kolonien. Mit dieser Gattung hab ich einfach kein Glück... :thinking_face:


    Beide Kolonien habe ich bereits Ende Januar/Anfang Februar ausgewintert, da ihr Rhythmus schon letztes Jahr stark durcheinandergeraten war und sie aktiv wurden. Sie starteten Ende Juni/Anfang Juli (!) in die Winterruhe.
    Seit Januar ist keine einzige Larve geschlüpft. Zwar legen die Königinnen jeweils Eier, wenn auch nur wenige, jedoch scheint es so, als würden sich diese niemals fertig entwickeln.


    Wie ich mehrfach beobachten konnte vertrockneten einige der Eier und das, obwohl die Reagenzglasnester keinesfalls ausgetrocknet sind, Wasser würde also ausreichend zur Verfügung stehen.


    Es handelt sich um eine Gründerkönigin von letztem Jahr, die ihre Brut über den Winter gefressen hat und nun also neu zu gründen begonnen hat. Ob sie das schafft ist mehr als fraglich, sie wird von mir regelmäßig per Hand angefüttert und nimmt den angebotenen Honig auch gerne an. Richtig süß, wenn sie ihre Beinchen um die Kanüle klammert und vom Honig trinkt :winking_face:


    Die andere Kolonie besteht aus der Königin und einer Pygmäe von letztem Jahr. Ursprünglich waren es einmal 7 Arbeiterinnen, aber Pygmäen sterben mEn immer recht schnell.
    Auch diese Kolonie bekommt regelmäßig Honig und Proteinnahrung, nimmt diese auch auf. Die Eier jedoch entwickeln sich überhaupt nicht.


    Ich störe beide Kolonien nur sehr selten, wenn es halt mal sein muss und gerade die Gründerkönigin hat absolut keine Probleme damit, wenn ich sie per Hand anfüttere (das Problem bestand ohnehin schon davor ;))


    Vielleicht kann mir jemand sagen, woran es liegen könnte, dass die Eier ständig vertrocknen.
    Dieses Problem tritt bei mir zum ersten Mal auf und da wie gesagt genug FEuchtigkeit zur Verfügung steht weiß ich absolut nicht, woran es liegen könnte.
    Schadparasiten wie Milben konnte ich bisher nicht entdecken...


    Danke für alle Antworten,
    ice

    • Offizieller Beitrag

    Hm, hab mir schon gedacht, dass keiner mit dem Problem etwas anfangen kann :grinning_squinting_face:


    Werde das weiter beobachten. ich kann´s mir einfach nicht erklären.


    Bei meiner Gründergyne sind wieder 2 Eier am eintrocknen, bei der kleinen Kolonie hingegen ist ein neues hinzugekommen und alle sehen normal aus.


    Mal sehen wie das wird. Wenn das wieder nichts wird, dann war´s das bei mir mit Camponotus, jedenfalls mit denen, die einen endogenen Rhythmus haben.

    • Offizieller Beitrag

    Lässt sich leicht zusammenfassen: Beide Kolonien/Königinnen werden in recht frischen RGs bei Zimmertemperatur (ca. 20°C) gehalten.


    Die kleine Kolonie hatte mal eine Miniarena, allerdings zog sie eines Nachts dort hinein. Jetzt sind sie wieder im RG. Das Problem bestand bei beiden Standorten.


    Die Gründergyne hat etwas Terrariensand in ihrem RG zwecks Natürlichkeit. An dem kann´s aber ja nicht liegen, wenn beim sandlosen RG ebenfalls Eier kaputt gehen...


    Joa, soweit die Haltungsparameter :winking_face:


    palk: Wieso exotisch? Oo
    Das ist eine einheimische Art... die Gründergyne kommt aus den Alpen, die andere Gyne irgendwo Nähe Landhut.

  • Hallo Ice,


    ich stelle einfach mal die Vermutung auf, dass es an der Königin und nicht an sonstigen Faktoren liegt, dass die Eier regelmäßig absterben. Leider kann es halt vorkommen, dass Königinnen manchmal einen "Knacks" haben, da wird man wohl nicht viel machen können. Wohl schon wegen dem durcheinandergebrachten Zyklus mit der Winterruhe.
    Es spielen nicht nur reine endogene Faktoren eine Rolle. Was ich auf jeden Fall probieren würde, wäre die Temperatur tagsüber nach oben schrauben. 20°C, das ist ja fast nichts. Camponotus herculeanus gründen in Totholz oder knapp unter der Erde z.B. unter Steinen - im Frühjahr wird es dort sehr warm, die haben sehr erhebliche Temperaturschwankungen- wichtig wohl auch für das Ausleiten der Winterruhe.
    Also, tagsüber einfach mal mit ner Schreibtischlampe zweitweise ordentlich aufheizen, und nachts wieder abstellen. Ob das hilft, sehr fraglich, aber andere Maßnahmen würden mir auch nicht direkt auffallen. Vielleicht kann man denen auch mal ein Holznest machen o.ä., aber ob das dann wirklich hilft?


    Grüße, Phil

    • Offizieller Beitrag

    Hi Phil,


    danke für deine Ausführungen!


    Hatte mir auch schon diveres überlegt, ob es vielleicht am Nest liegt, da ein Reagenzglas nun nicht das Optimum ist. Da allerdings selbst mit Sand ausgestattete RGs keinen Effekt haben (und das ist mMn schon deutlich besser als nacktes Glas), denke ich, liegt es nicht daran.
    Dennoch hatte ich ohnehin vor, mal ein Holznest zu bauen, vll klappt es hierdurch.


    Das mit dem Heizen ist so eine Sache. Du hast auf jeden Fall recht, wenn du sagst, dass durch die Sonneneinstrahlung sich der Boden in natura stark erwärmt, jedoch haben die Ameisen dabei immer die Möglichkeit, auf andere, kühlere Stellen abzuweichen, wenn der Bedarf besteht.


    Daher werde ich das wenn schon nur probieren, wenn ein größeres Nest zur Verfügung steht und ich Wärmebereiche einteilen kann.


    20°C ist tatsächlich nicht gerade sehr warm, allerdings scheint bei mir halt nur morgens Sonne ins Zimmer (Südostseite) und ich hasse es, wenn mein Zimmer zu warm wird. Auch der Grund wieso meine Messor minor hesperius eine Wärmematte spendiert bekommen haben :winking_face:


    Nunja, werde das wie gesagt weiter beobachten, mal wenn ich Zeit habe (vll nach meinen 2 Berufsschulwochen jetzt) ein Holznest anfertigen und schauen, was aus den Ameisen wird.

  • In soweit, wie C. herculeanus und C. ligniperdus verglichen werden dürfen, kann ich einen zu trockenen Nestbereich ausschließen. Da sie Totholzbewohner sind (die herculeanus ja noch viel mehr als die lignis) dürften sie daran angepasst sein, dass es keine konstante Befeuchtung des Nestes gibt und daher von extern befeuchten.


    Auch wenn ich es ungerne so stehen lasse, die Gyne hätte einfach "einen Knacks" fällt mir jetzt nichts Innovatives ein, was du verändern könntest.

    • Offizieller Beitrag

    Das beruhigt mich, da ich wie meistens wenn es bei mir schlecht läuft keine offensichtlichen Gründe erkennen kann.


    Momentan bin ich ja in der Berufsschule und weiß nicht was daheim so passiert, aber ich bin gespannt wie es heute Abend aussieht.


    Am Sonntag Abend als ich die Ameisen nochmal anfütterte für diese Arbeitswoche waren bei der Einzelgyne alle Eier mehr oder weniger Kaputt, bei der Minikolonie waren alle 6 Eier intakt, wobei 6 EIer nun ja nicht so üppig sind, gewohnt bin ich bei der Koloniegröße bei Camponotus ca. das doppelte.

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein kurzes Update:


    Die Lage bei der kleinen Kolonie hat sich scheinbar normalisiert. Ich zählte vor wenigen Tagen 11 neue Eier, bisher ist noch keines wieder vertrocknet.


    Ganz anders die Situation bei der Gründergyne. Diese hat überhaupt keine Eier mehr, die vertrockneten Überreste konnte ich jedoch wie gewohnt ausmachen...


    Fragt mich nicht... ich hab noch nichts an der Situation geändert. Die Einzelgyne hab ich heute recht stressfrei in ein neues RG gesteckt, da das alte langsam etwas gammlig wurde. Nur sicherheitshalber.
    Ich konnte sie mit meiner Honigspritze hinauslocken ins neue RG. Stressfreier gehts kaum, die Gyne ist zum Glück immer sehr neugierig bzw. hungrig und lässt sich bereitwillig per Hand anfüttern.


    Wenn´s was neues gibt schreib ich nochmal, ich kann nur hoffen, dass es jetzt woeder etwas bergauf geht.


    Edit 28.05.2010: Gestern habe ich die RGs erneut kontrolliert. Das Ergebnis war niederschmetternd. Die kleine Kolonie hat nun wiederum nur ein frisches Ei, die vorherigen 11 sind vertrocknet. DIe Gründergyne hat das Eierlegen eingestellt.
    Da ich jetzt schon 4 Camponotus herculeanus Kolonien hatte, und alle irgendeinen Schaden hatten, frage ich mich ernsthaft, woran das liegen könnte. Andere Arten machen bei mir nämlich weniger Probleme. Meine Messor minor hesperius wachsen und gedeihen, ebenso die Myrmica rubra und Lasius flavus Kolonien...


    Daher stelle ich jetzt die Hypothese auf, das irgendwelche Parameter bei mir nicht in Ordnung sind. Camponotus herculeanus kommt bei mir in der Gegend in freier Natur nicht vor, nur Camponotus ligniperdus. Erst ein gutes Stück weiter gen Alpen kommt auch Camponotus herculeanus vor. Um herauszufinden, ob irgendwelche Umwelteinflüsse meine Ameisen stören (zur Erinnerung: Letztes Jahr wurde die Winterruhe auch verfrüht schon Ende Juni/Anfang Juli angetreten!), werde ich meine beiden Kolonien vermutlich zur Pflege an eine Freundin abgeben, von der ich die kleine Kolonie bezog.


    Entweder ich bin einfach nur zu dumm, Camponotus zu halten, oder aber ich kann wirklich nichts dafür. Ich kann jedenfalls keine Haltungsfehler entdecken. Egal was ich tue... es führt nie zu etwas.

    • Offizieller Beitrag

    Hm, die 4 Kolonien Camponotus herculeanus die ich bisher hatte waren alles kleine Kolonien. Meine erste hatte bei Lieferung 9 Arbeiterinnen, danach gab´s ein Auf und Ab, sie brachten Medias hervor. Es gab ein Massensterben, die Gyne war später sehr schwach und verendete nach 4 Tagen Dahinvegetieren. Fütterung und alles war normal, auch Wasser gab´s immer, verhungert sind sie jedenfalls nicht, die Winterruhe war ganz normal. Im Frühsommer ging dann recht schnell.


    Bei der zweiten war´s ähnlich.


    Die dritte hatte 8 Pygmäen, jetzt wie gesagt eine übrig. Alle Eier vertrocknen, die Gyne legt keine neuen mehr die letzte Zeit.


    Die Gründergyne von der ich sprach hat ja nie erfolgreich gegründet... weil eben auch hier alle Eier vertrocknen.



    Eigentlich würde man meinen, dass das eine leicht zu haltende Art ist und ich bin sicher, das ist sie eigentlich auch. Aber irgendwie klappt das bei mir nicht.


    Aber auch meine beiden kanadischen Camponotus sp. hat es umgehauen. Bin ich echt zu blöd für Camponotus!? Ich kann das rückblickend betrachtet kaum glauben, aber bei jeder Kolonie ging´s Anfangs alles ganz gut und irgendwann trat eine Störung auf. Sowohl die kanadischen als auch die beiden einheimischen Kolonien um die es hier gerade geht gingen letztes Jahr z.B. Ende Juni/Anfang Juli in die Winterruhe. Dank endogenem Rhythmus kann ich als Halter da ja auch nicht gerade viel reißen.


    Ich halte jetzt lang genug Ameisen, aber mit der Gattung hat es nie geklappt. Meine anderen Kolonien machen sich wie gesagt eig. ganz gut.

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