Ich wollte mich mal wieder daran versuchen ein Nest für meine beiden Lasius niger Kolonien zu bauen.
Da ich immer wieder Probleme mit Schimmel habe, sollen sie möglichst wenige Materialien beinhalten die Schimmeln können, bzw. auf denen Schimmel gut wachsen kann.
Meine Wahl viel dabei auf das gute alte Plexiglas.
Das Konzept ähnelt ein wenig den Acrylglasnestern die man kaufen kann, wobei ich eine bessere Bewässerung einrichten wollte.
Bei einem meiner früheren Projekte hatte ich Viereckprofile mit Watte vollgestopft und von oben dann Wasser reingeträufelt. Leider führte das regelmäßig zur Überflutung der Kammern.
Hier meineSkizze von damals
Diesmal sieht das ganze etwas anders aus. Ich habe länger dran getüftelt und bin zu diesem Entwurf gekommen:
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Das Nest wird mit dem Schlauch an das Formi angeschlossen. Eine alte Ferreroschale dient als Wassertank.
Das Reagenzglasnest wird direkt an das neue Nest angeschlossen. Dadurch erhoffe ich mir einen schnelleren Umzug der Kolonie in das neue Nest. Gleichzeitig ist der weg aus dem Nest heraus nicht allzu schwierig (immer geradeaus), sodass sie den auf jeden Fall raffen werden.
Auf der Rückseite erkennt man zwei weiße Viereckprofile, die mit Watte gefüllt sind und mithilfe der Kapillarwirkung Wasser nach oben „saugen“.
Auf diese Art und Weise ist die Watte stets Feucht, es kommt aber nie mehr Wasser oben an, als verdunstet, das bedeutet: Es gibt keine Überschwemmung mehr.
Wenn alles funktioniert wie geplant , sollte eine Wassertankfüllung auch verdammt lange halten.
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Die Basis der Konstruktion bildet ein Verbindungsholz, an dem alle Komponenten angebracht sind.
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Der Aufbau stellt das eigentliche Nest dar.
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Insgesamt fünf Plexiglasscheiben bilden den Wohnbereich der Ameisen.
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In den hinteren beiden sind Löcher für die Wasserleitung und die schrauben vorgesehen, in der mittleren sind die Kammern und in der nächsten Kammern und Gänge ausgespart.
Die vorderste Scheibe bildet den Abschluss des Nestes.
Die beiden Wasserleitungen werden auf die letzte Glasscheibe geklebt und die einzelnen Scheiben verschraubt.
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Das ganze Ding von hinten:
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Die Bauarbeiten
Ich habe mir für dieses Projekt einen Dremel geliehen und muss im Nachhinein sagen: Ich finde das Ding klasse!
Zunächst habe ich erstmal eine Scheibe ausgesägt.
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Danach ganz viele !
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Die habe ich erst zentriert und danach alle Löcher gebohrt.
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Schuppenproblem? Nein, aber es fliegen viele Späne und deshalb empfehle ich eine Schutzbrille!
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Aus einem Reststück Holz...
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...wurde im Handumdrehen mein Verbindungsstück
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(Das Holz macht ganz schön feine Späne, ich wäre fast erstickt)
Auf Platte 2 (von vorn) hab ich dann meine Kammerschablone gelegt und dafür gesorgt, dass sie mit den Wasserleitungen, die ich vorher schon gebaut hatte übereinstimmen
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Das Ausfräsen hat ein wenig gedauert.
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Die Form der Kammern habe ich dann einfach für die dritte Scheibe übertragen, indem ich beide Scheiben aufeinander gelegt habe und an den Rändern entlang gezeichnet habe (aber nur die Kammern, nicht wie hier auch den Gang)
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Heraus kommt das:
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Danach noch die Anschlussstellen der Wasserleitungen markiert und auch die gebohrt.
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Fertig ist der Aufbau
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Alles einmal probeweise aneinander gehalten und die Position auf dem Wassertank bestimmt.
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Den dann an der passenden Stelle ausgefräst
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Sieht doch schon ganz gut aus, oder?
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Nochmal in weniger staubiger Umgebung endmontiert...
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...und mit Roter Folie versehen und die Schläuche angebracht.
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Fast fertig!
Der Wassertank muss natürlich noch verklebt werden, was sehr lange zum Trocknen braucht, weil wenig Luft in den Spalt zwischen den Wassertankhälften kommt.