Nachtlicht

  • Habe meiner neuen Kolonie mal so ein Nachtlicht spendiert.... so siehts aus:


    Ich probiere hier mal nen reines Erdnest aus... Art: Myrmica rubra


    Ich lasse das dauerhaft brennen und habe Tagsüber noch ne kleine Sun Glo von der Seite. Haben sich mittlerweile (natürlich) die Wurzeln der Pflanze geschnappt (schon in 24 Stunden komplett umgezogen). Bin mal gespannt wie lange die überlebt :smiling_face:


    Zusätzlich haben die noch ne aktive Belüftung mit ner kleinen Pumpe (einfach von oben rein mit nem Silikonschlauch)



    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/52961_nachtlicht.jpg]

  • Blöde frage: leuchten die ameisen? bzw heben die sich farblich stärker von der umgebung ab?


    hab ich mal bei nehm bekannten beobachtet der hatte skorpione welche kA glaub warn wüsten(scorpio maurus?) auf jedenfall hatte der auch so ne nachtlicht lampe an und wenn die tierchen geklettert sind hat man die wie leuchtende skorpione wargenommen.. die tiere selber warn total ungesteuert man sagt ja die können das licht nicht warnehmen oder nur bedingt sehn wie mondschein halt...

  • öhm.... ich glaube solange ich die mehlwürmer nicht mit phosphor versetze leuchten die nicht =)
    aber man sieht halt was.


    man sieht halt viel und ich GEHE DAVON AUS dass es sie nicht stört. bis jetzt konnte ich nachts kein abenteuerliches verhalten beobachten.


    ich hab mir das hauptsächlich aus 2 gründen bestellt:
    1. Test obs sie stört
    2. nachbau (es sind halt nur leds). wenns fertig ist poste ich ne anleitung

  • falls es sie tatsächlich stört könnte man auch rote LED nehmen, das sehn sie bestimmt nicht durch ihre "Rotblindheit" :grinning_squinting_face:


    Sowas mit roten LED hatte ich neulich erst in der Aquaristikabteilung im "Futterschälchen" gesehn (wisst ja sicher welches Geschäft ich meine :winking_face: ).


    lG
    Skrag

    • Offizieller Beitrag

    Die Rotblindheit ist bei den meisten Ameisen sehr wahrscheinlich.


    Dass sie dennoch trotz Folien nervös reagieren liegt schlicht daran, dass die meisten im Handel erhältlichen Folien trotz allem einen gewissen Anteil andersfarbigen Lichts durchlassen.
    Dieses nehmen die Ameisen natürlich wahr, die einen mehr, die anderen weniger. Auch wie die Kolonien reagieren ist höchst verschieden.


    Das Problem besteht auch bei schwarzer Folie. Ein Teil des Lichts kommt immer durch.


    Optimal sind lichtdichte Materialien wie dicker Karton/Alufolie, allerdings sieht dann der Halter natürlich nichts :winking_face:


    Für die Arena tut es das blaue Licht so oder so, es handelt sich schließlich nicht um das Nest.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Das sieht sehr gut aus. Meine derzeitige "Nachtbeleuchtung" ist eine kleine LED lampe vor der ich rote Folie geklebt hab.
    Die benutz ich aber nur für kurze Zeit um meine Ameisen auch nachts zu beobachten.
    Stören tut es sie jedenfals nicht.
    Vieleicht werd ich aber deine Konstruktion nachbauen^^
    Mal sehen, bin aber schon gespannt auf die Bauanleitung.
    lg Olli

  • Ameisen stört die Beleuchtung im Normalfall niemals, außer die Lichtstärke ist sehr hoch, dann kann es sicherlich eine Reizung der Augen verursachen - ähnlich wie beim Menschen, der in die Sonne sieht. - Denn sehr viele Arten haben sehr schlechte Augen und können meist nur Umrisse erkennen. Jedoch gibt es auch Arten (eher bei exotischen), die sich mit Hilfe der Augen orientieren, die kann das sicherlich viel eher stören wenn man mit der Taschenlampe in das Nest leuchtet als bei den meisten einheimischen Arten.



    Zum Thema leuchten bei bestimmtem Licht:
    Das passiert nur mit Schwarzlich bei Kaiserskorpionen (Pandinus imperator), deren Haut auch bei anderen Lichtern immer ganz anders schimmert, da spielt es schon eine Rolle ob man mit Glühlampe, Leuchtstoffröhre oder nur Zimmerhelligkeit (Sonne) hält.
    Aber es gibt soweit ich das weiß noch keine erforschte Ameisenart die ebenfalls durch bestimmtes Licht "leuchtet".

  • Hola,


    "Nachtlicht" für Ameisen ist notwendig wie eine Sitzstange für Goldfische!
    Hier besonders "spezielle" Nacht-Farben wie Blau und Mondlicht... :grinning_squinting_face:


    Einziger Sinn einer Beleuchtung in der Nacht ist die bessere Beobachtung des lichtscheuen Gesindels.
    Und sinnvoll ist naturgemäß eine Beleuchtung in Rot, die Ameisen nicht wahrnehmen können.
    Aber eine sanfte Beleuchtung in Blau, Pink oder Rosa wird nicht schaden.
    LED sind zu bevorzugen, da diese keine Ablenkung/Störung durch evtl. IR-/Wärmestrahlung erzeugen.
    Anstelle Roter Folie vor den LED empfehle ich gleich rote LED zu nutzen, da diese physikalisch bedingt NUR ein bestimmten Spektralbereich abstrahlen.


    Gleich dazu: spart Euch auch teure Spezial-Leuchtkörper und Farben für das Tageslicht... Ameisen benötigen keine spezielle Beleuchtung oder Lichtanteile, großteils reicht das ins Zimmer einfallende Tageslicht aus. Und wenn doch beleuchtet werden soll, dann reicht eine Billigst-Baumarkt-AllesMussRaus-7Watt-SparMichTot-Funzel aus. Witzigerweise werden immer wieder warme "Tageslicht"-Leuchtkörper empfohlen... mit erhöhtem Rotanteil, den Ameisen gar nicht sehen können :baeh:
    Auch sind UV-Anteile unnötig, da Ameisen keine UV-Strahlung zB zur Vitamin-Synthese verwerten können.
    Die Beleuchtung bleibt also nur dem Auge des Betrachters anzupassen...



    Können Ameisen Rot wahrnehmen?
    Das werden sie nur wahrnehmen, wenn sie mit einem roten Schuh erschlagen werden!


    Alle bisher daraufhin untersuchten Insekten sind Rotblind!
    Alle bisher daraufhin untersuchten Bienen- und Wespenarten sind Rotblind!
    Alle bisher daraufhin untersuchten Ameisenarten sind Rotblind!
    Wenn also bisher noch kein Insekt gefunden wurde, das Rot sehen kann... und wenn die eng verwandten/verbundenen optisch orientierten Bienen kein Rot sehen können, und "sogar" die guten Augen der Cataglyphis kein Rot wahrnehmen können... ja auch relativ gut sehende Formica kein Rot sehen... auf welche Wunder wartet Ihr denn noch?


    Genausogut könnte ich wieder aller Wissenschaft behaupten: bestimmte Ameisenarten leben solitär... beweise mir das Gegenteil!


    Hier scheint vergessen zu werden, dass Insekten einfach keine Sinneszellen für Rot haben!
    Jetzt müsste also eine einzelne Ameisenart die Sinneszellen für Rot komplett neu erfinden und ausbilden!
    Und wofür??? Welchen Vorteil hätte eine Ameisenart, wenn sie Rot wahrnehmen könnte?


    Zitat

    Ameisen stört die Beleuchtung im Normalfall niemals, außer die Lichtstärke ist sehr hoch, dann kann es sicherlich eine Reizung der Augen verursachen - ähnlich wie beim Menschen, der in die Sonne sieht. - Denn sehr viele Arten haben sehr schlechte Augen und können meist nur Umrisse erkennen. Jedoch gibt es auch Arten (eher bei exotischen), die sich mit Hilfe der Augen orientieren, die kann das sicherlich viel eher stören wenn man mit der Taschenlampe in das Nest leuchtet als bei den meisten einheimischen Arten.

    Autsch.... hier scheint es eine Fehlinterpretation zu geben.
    Ameisenaugen werden immer voll von der Sonne bebruzzelt... es gibt weder ein Augenlied noch eine Pupille, die den Lichteinfall regeln.. Somit blinzelt eine Ameise immer voll in die Sonne!
    Die Qualität des Sehvermögens wird auch nicht durch die Empfindlichkeit der Ommatidien geregelt, sondern vor allem durch deren Anzahl.
    Nur eine Ommatidie kann kein detailiertes Bild liefern, jedoch prima und durchaus sehr empfindlich auf Hell und Dunkel reagieren!
    Viele Ommatidien liefern ein detailierteres Bild, müssen jedoch nicht zwangsläufig auch empfindlicher auf Licht reagieren.


    Die Toleranz bei Lichteinfall (auch im Nest) ist somit Artspezifisch, relativ unabhängig vom Sehvermögen.

  • Alle bisher daraufhin untersuchten Insekten sind Rotblind!
    Alle bisher daraufhin untersuchten Bienen- und Wespenarten sind Rotblind!
    Alle bisher daraufhin untersuchten Ameisenarten sind Rotblind!
    Wenn also bisher noch kein Insekt gefunden wurde, das Rot sehen kann... und wenn die eng verwandten/verbundenen optisch orientierten Bienen kein Rot sehen können, und "sogar" die guten Augen der Cataglyphis kein Rot wahrnehmen können... ja auch relativ gut sehende Formica kein Rot sehen... auf welche Wunder wartet Ihr denn noch?

    also ich will auf keinen fall deinen sach- oder fachverstand in frage stellen, aber das ist doch kein beweis. nur weil weder ich, noch mein papa noch sein papa noch dessen papa aufn mond kacken konnte, heisst das doch nicht das mein sohn, des sohnes sohn oder dessen sohn das tun kann.
    ich weiss auch nicht wohin diese spekualation, ob es irgendwo ne art gibt die rot sehen kann, führen soll. fakt ist das scheinbar bisher keine untersucht wurde die es kann. alles andere ist kinderquatsch mit michael der krankgeschrieben zu hause geblieben ist, langweilig und nichtssagend.

  • palk, was Sahal damit sagen wollte; Es ist solange anzunehmen, dass Ameisen kein Rot sehen können, bis der Gegenbeweis erbracht wird. Die Beweislast liegt also auf der Seite von denjenigen, der behauptet, Ameisen könnten rot sehen. Das ist wie Russels Teekanne.


    Grüße, Phil

  • ich denke das ist eine frage der betrachtungsweise. ameisen können (im allgemeinen) sehen. also finde ich, die beweislast liegt nicht bei dem der sagt "sie können etwas sehen", sondern bei dem der sagt "sie können etwas nicht sehen". sahal sieht es aus dem blickpunkt das sie etwas nicht sehen können und will nun gerne den beweis haben, dass sie es sehen.


    das ganze ist persönliche sicht, da kann man nun lang und breit drüber diskutieren, ne "einigung" wird es nicht geben, man kann halt nur artspezifische (schon wissenschaftlich überprüfte) aussagen treffen.

  • Palk, es wäre eine Sache des Blickwinkels, wenn es hier um erlernbare oder anpassbare Fähigkeiten gehen würde!


    Deine Logik ist fehlerhaft:
    Ameisen können sehen, also können sie auch Rot sehen! = Menschen können sehen, also können sie auch UV sehen!


    Wenn alle bisher daraufhin untersuchten Vertreter einer Tiergruppe eine bestimmte Eigenschaft aufweisen oder nicht aufweisen, ist davon auszugehen, dass alle Vertreter diese Eigenschaft haben oder nicht haben, bis das Gegenteil bewiesen ist! Das ist auch von Dir akzeptierter Alltag!!
    Alle Insekten haben 6 Beine... oder würdest Du sagen, es gibt Insekten mit 8 Beinen, nur weil das Gegenteil nicht bewiesen werden kann?
    Keine Spinne hat Flügel... oder möchtest Du behaupten, so fliegende Spinnen wurden nur noch nicht entdeckt?



    Es dreht sich hier um physikalische/physische Eigenschaften, das Vorhandensein einer speziell hierfür ausgelegten Sinneszelle!
    Vorhandene Sinneszellen können auch nicht erlernen, andere Spektralbereiche wahrzunehmen, sie müssen ein neues, spezifisches Pigment entwickeln, das genau auf die Farbe Rot reagiert!


    Als Beispiel:
    Du kannst mit einer Lampe aus grünen LED solange experimentieren wie Du willst, sie wird niemals rotes Licht erzeugen. Der im Grün-Bereich arbeitende Kristall wird nur und ausschließlich grünes Licht abgeben! Erst wenn Du eine neue LED mit speziellem Kristall zuschaltest, wirst Du auch rotes Licht ezeugen können.
    So geht es im Prinzip auch mit den Sinneszellen der Augen (Lampe): bestimmte Rezeptoren/Sinneszellen (LED) haben bestimmte Proteine (Kristalle), die auf Gelb-Grün, Blau oder UV reagieren... keine dieser Rezeptor-Typen kann "erlernen", einen anderen Spektralbereich wahrzunehmen oder den Spektralbereich auch nur zu verschieben. Erst die Erfindung eines neuen Rezeptor-Typs mit einem neuen rotempfindlichen Protein wird eine Rotsicht ermöglichen! Hier gibt es enge physikalische Grenzen...


    Aber nach wie vor bin ich für alles offen... nur:
    1. seit nunmehr 6 Jahren kann auf die einfache Frage keiner eine Antwort geben: Welchen Vorteil hätte eine Ameisenart durch die Erfindung der teuren Rotsicht!
    2. was lässt darauf schließen, das Ameisen Rot sehen können? Kommt jetzt bitte nicht mit den unreinen Folien und Nest-Reaktionen.

  • Grob gesagt gibt es drei Wege, um die Fähigkeiten der Augen bei zB Ameisen zu beurteilen:


    - Dressur (der Klassiker):
    Ameisen werden darauf dressiert, unter einer Lichtquelle Puppen/Futter zu finden.
    Diese Lichtquelle besteht aus zB grünem und blauem Licht.
    Dann werden die Lichtquellen separiert und in Abstand zum Puppenplatz angebracht, links Blau und rechts Grün... laufen die Arbeiterinnen jetzt beide Lichtquellen an (zB Formica) oder steuern den optischen Mittelpunkt zwischen beiden Lichtquellen an (zB Cataglyphis), ist davon auszugehen, dass sie beide Lichtquellen sehen können.
    So wurde auch bewiesen, dass bestimmte Arten zwischen Farben unterscheiden können!
    Ein Nachteil ist jedoch, dass theoretisch (!) die Ameisen einen Spektralbereich zwar wahrnehmen können, jedoch nicht darauf reagieren.


    - Elektrophysiologisch (der Flexible):
    Es werden feinste Elektroden an den Nerv einer Sinneszelle gebracht.
    Wird eine Sinneszellentyp jetzt durch die gestestete Lichtfarbe gereizt, entsteht ein messbarer elektrischer Impuls.
    Somit kann davon ausgegangen werden, dass diese Sinneszelle die Lichtfarbe wahrnehmen kann.
    Hier lässt sich ziemlich genau der spektrale Bereich einzelner Rezeptoren-Typen feststellen.
    Nachteil: der Nerv mag zwar gereizt werden, aber reagiert die Ameisen auch auf den Reiz?


    - Schnittbilder (der Einweg-Weg):
    das Auge wird mit einer bestimmten Lichtfarbe bestrahlt und sofort gefrostet!
    Der Vorgang des "Sehens" lässt sich jetzt im Schnittbild nachweisen, da die Umwandlung von Licht in elektrische Impulse "eine Wanderung von Proteinen" vom "vorderen" zum "inneren" Teil der Sinneszelle bewirkt und so nachgewisen werden kann.
    Nachteil: die Probanten sind nach genau einer Farbe ziemlich tot... und auch hier: reagiert die Ameise auf Rot?


    Die Kombination der Dressur und Elektrophysiologischen Untersuchung bringen die Gewissheit über die Wahrnehmung der spektralen Bereiche.

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