Lasius cf. alienus- Pleometrose-Versuch

Hallöchen!

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11. Juli 2010

Heute fand ich unweit meiner Wohnung auf einem Platten-Fußweg zwei Gynen, die genau gleich aussahen und nur knapp 1 Meter voneinander entfernt herumwuselten. Schwupps, beide eingesammelt und als Lasius niger, oder so ähnlich, identifiziert.

Da ich am Vortag schon eine Lasius cf. niger gefangen hatte und keine drei Kolonien gründen wollte, entschloss ich, eine Pleometrose zu versuchen und setzte die Königinnen zusammen in ein Reagenzglas, verengt mit Watte und verschlossen mit einem luftdurchlässigen Papp-Stopfen.

13. Juli 2010

Die ersten Eier sind schon da! Die beiden Königinnen sitzen friedlich nebeneinander und haben 9 Eier unter sich. 8 davon bilden ein Paket, ein Ei liegt einzeln. Möglicherweise hat die zweite Gyne gerade erst angefangen, zu produzieren? Auf jeden Fall ging das schneller als ich dachte

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17. Juli 2010

Ein kurzer Blick in die Kammer, die beiden Gynen blieben dabei völlig ruhig, obwohl ich sowohl das RG berührt als auch helles Licht hab in die Gründungskammer fallen lassen. Schnell ein Foto und durchgezählt: 30 bis 35 Eier nach 6 Tagen.
Meine einzelne Lasius niger Gyne, die ich am Abend vorher fand hat übrigens noch kein einziges Ei gelegt. Meine ganze Hoffnung liegt nun also auf diesen beiden *streichel* :liebe:

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29. Juli 2010 - 15:00 Uhr

Das Eipaket wird immer mächtiger. Aber geschlüpft ist glaube ich noch nichts, was mich nach 17 Tagen langsam etwas wundert. Aber vielleicht sind die beiden nicht von der schnellen Sorte.

Zum Vergleich: Die einzeln sitzende L. niger Gyne hat inzwischen auch ein riesiges Eipaket, allerdings - erwartungsgemäß - kleiner als das der Pleometrose. Man muss der Gyne aber zugute halten, dass sie mit dem Eierlegen rund eine Woche später angefangen hat!

9. August - 18: 00 Uhr

Hei, heute gibts neue Bilder
Bisher läuft bei der Pleometrose alles super. Die Zählung hat ergab:
~ 10 Puppen
~ 5 Larven
~ 50 Eier (!!!)

Hier ein Bildchen:
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Zum Vergleich die einzelne Gyne, die ich einen Tag vorher fand, die aber erst rund eine Woche später mit der Eierproduktion begann:
7 Puppen
~6 Larven
~ 11 Eier
Das sind die Ergebnisse, die ich mit dem Auge gezählt habe, auf dem Foto sieht es irgendwie nach mehr Eiern aus. Ich muss dazu sagen, dass ich die Eier nur schwer erkenne.
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Sollten bei der Pleometrose wirklich beide Gynen sterben, könnte ich ja dann den Eierberg (der dann vermutlich schon Larve / Puppe wäre) zu der einzelnen Gyne packen. Wobeiich nicht 100%ig sagen kann, ob es dieselbe Art ist. Ich bin aber mal gespannt, wie es weitergeht.

Pleometrose-Neuheiten:

20. August 2010

Endlich ist die erste Arbeiterin geschlüpft!! :banane:

23. August 2010

Heute sind es schon 8 Arbeiterinnen!
Eine kleine Meise hat gestern ganz fleißig Sand- und Lehmkörner aus der Miniarena in den Eingang des Reagenzglases geschleppt, dort wo die rote Folie aufhört.

So sieht das ganze Konstrukt aus:
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"Schutzwall" aus Sand-Lehm und entsorgte Puppenhülsen:
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Ein Blick in die Brutkammer, beide Gynen leben noch
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*mjam* *schmatz* Honig gefunden! Leider konnte ich kein schärferes Bild hinbekommen, denn als ich den Deckel von der Dose entfernte war die kleine Arbeiterin nix wie weg.
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Neues von der einzelnen Gyne:

23. August 2010

Auch hier jetzt die ersten Arbeiterinnen. Zwei Stück sind schon geschlüpft und zwei Puppen sehen aus, als würden sie sich heute auch noch pellen. Mich überrascht es, dass schon Arbeiterinnen da sind, denn die Gyne hat rund eine Woche später als die Pleometrose mit dem Eierlegen angefangen. Hätte also erst Ende der Woche mit Nachwuchs gerechnet.
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25. August 2010

Neuigkeiten beim Pleometrose-Versuch

Die eine Gyne ist tot! Ihr Kopf liegt etwa 10mm entfernt von ihrem Leichnam im Nest und die Arbeiterinnen machen sich an ihr zu schaffen (ob sie sie fressen kann ich nicht genau sagen). Die andere Gyne sitzt daneben und putzt sich die Mandibeln. Ich kann nur raten, ob die unterlegene Gyne von ihr, oder von den Arbeiterinnen getötet wurde. Habe es leider nicht mitbekommen.

Aktuell sind es 17 Arbeiterinnen und immernoch viele Puppen und Eier.

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Ein Malheuer bei der einzelnen Gyne

Die einzelne Gyne hat aktuell 7 Arbeiterinnen. Dafür dass sie später angefangen hat als die Pleometrose gar nicht so übel. Mir ist jedoch bei dem Versuch, das Reagenzglas an die Miniarena anzuschließen ein Malheuer passiert. Bei dem Versuch, das Reagenzglas auf den passenden Schlauch zu schieben ist mir das äußerst dünne Glas gesplittert. Und zwar richtig. Das halbe Reagenzglas ist zerbröselt, Splitter und Scherben sind bis in die Brutkammer vorgedrungen. Die Gyne war ganz aufgeregt. Ich hab dann vorsichtig die Scherben aus der Brutkammer mit einer Pinzette entfernt, die Splitter aber drin gelassen. Das kaputte Reagenzglas wird eigentlich nur noch von der roten Folie zusammen gehalten. Habe es so wie es ist mit scharfkantigem Ausgang in die Arena gelegt und das Bohrloch der Arena mit einem Stopfen verschlossen. Die Gyne hat daraufhin das Reagenzglas verlassen und ich hab schon die Aufgabe der Brut befüchtet. Aber sie kehrte nach ein paar Minuten in ihre Brutkammer zurück und jetzt wirkt alles wieder normal.

Überlege jetzt, wo die Pleometrose scheinbar erfolgreich war, ob ich die Puppen dieser Kolonie zu der Pleometrose-Kolonie packe. Zwei identische Kolonien brauche ich nicht und mit zerbrochenem Reagenzglas ist die Kolonie nichtmal transportfähig für jemand anderen.

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25. August - Abends

Hab heute ein bischen gebastelt und meine Ameisen haben jetzt ne eigene Ecke im Gästezimmer bekommen (in der Hoffnung nie Gäste mit Insektenphobie zu haben ^^). Im Zuge dessen habe ich der einzelnen Gyne 8 Puppen geklaut und in den Schlaucheingang der Pleometrose gelegt. Nach ca. 10 Minuten wurden sie abgeholt und in die Brutkammer getragen. Mal gucken, ob sie gepflegt oder gefressen werden. Eine Puppe ist schon so dunkel, dass sie morgen schlüpfen sollte.

10. Oktober 2010

Ein kleines Update kommt heute mal. Die Kolonie entwickelt sich prächtig. Ich konnte etwa 35 Arbeiterinnen zählen. Vor drei Tagen hatte die Kolonie einen Haufen Larven von etwa 50 Stück, jetzt ist dieser Haufen gerade dabei, sich zu verpuppen. Etwa die Hälfte befindet sich inzwischen in Cocons. Nun heißt es also noch warten bis zum Einwintern. Die Puppen wollte ich zumindest alle noch schlüpfen lassen.

Ein Blick ins Nest mit roter Folie:
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Der Sand-Lehm-Puppenhülsen-tote Futtertiere-Watte-Haufen am Nesteingang:
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Ein Blick ins Nest ohne die rote Folie:
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25.05.2011

So, mal was neues von meiner Kolonie. Die Überwinterung verlief ohne große Probleme, der riesige Larvenhaufen, der mit überwintert hat, hat sich inzwischen zu stattlichen, kleinen, mutigen Arbeiterinnen entwickelt. Ich konnte 245 Arbeiterinnen zählen, die z.T. auf einem großen Berg Larven saßen oder in der Arena umher liefen.

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Die Miniarena - eine Rocherbox - war für diese Anzahl an Arbeiterinnen nicht mehr geeignet. Das Füttern ohne dass eine Ameise die Flucht ergriff war schier unmöglich, an das Erneuern eines Ausbruchsschutzes sowieso nicht zu denken. Daher sind die Kleinen, die eh schon begonnen hatten an einer honiggetränkten Stelle Tunnel zu bauen, heute in eine größere Arena umgezogen.
Die Arena ist 30 x 20 x 20 cm mit einem erhöhten Steg zur Fütterung.
Der Boden ist zuunterst mit einer gelben und festen Sand-Lehm-Mischung versehen. Darüber befindet sich entweder Aquarienkies oder Terrarien-Rindenmulch (Repti Bark), außerdem stellenweise große Steine, getrocknetes Waldmoos, getrocknetes Eichenlaub, Birkenzweige und ein Zweig Kunstefeu, den jemand auf dem Radweg verloren hat.
Das Nest ist immernoch das Reagenzglas, aber ich werde demnächst ein Rocherbox-Gipsnest anbieten.

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15. Juni 2011

Fütterung
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Die Kolonie ist vor ein paar Tagen zum Teil in das Gipsnest umgezogen, welches leider total beschlagen ist. Ich hoffe das schadet den Ameisen nicht?
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Wenn ich das richtig erkenne, wurden überwiegend die Puppen in das Gipsnest getragen:
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Der Rest der Kolonie mit Königin und einiges an Brut. Hier werden auch tote Futtertiere hin gebracht:
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30. Juni 2011

So, heute wird die Kolonie von Lasius cf. niger in Lasius cf. alienus umgetauft. Lasius alienus passt einfach besser (siehe Diskussionsthread), aber ich bin mir nicht zu 100 % sicher, daher das cf.

Irokee riet mir dazu, das Nest mal zu öffnen, damit die starken Wasseransammlungen verdunsten können. Da hatte sich nämlich seit zwei Wochen nichts geändert.
Gesagt getan, vorsichtig den Deckel abgehoben. Drei Arbeiterinnen kamen eilig agelaufen, zwei rannten zurück, um Alarm zu schlagen. Da hab ich die Nestausgänge nach oben einfach mit Watte verschlossen.. *bäääh*
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Dicke Wassertropfen in den Kammern.

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Deckel auf.

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Ausgänge versperrt.

Heute morgen sah das ganze dann schon so aus:
In der Kammer oben rechts werden, wie man sieht, Puppen gelagert. In der Kammer darunter befinden sich einige Larven.
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Wasser schon weit zurück gegangen.

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Einige Puppen in dieser Kammer. Sollten bald schlüpfen.

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Hier liegen einige Larven.

Ein Großteil der Kolonie, nämlich weitere kleine und große Larven, die Königin und vermutlich auch die Eier befinden sich immernoch im Reagenzglas, welches fast ausgetrocknet ist.
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Das Reagenzglas liegt auf dem Boden der Arena. Normalerweise ist es abgedeckt.

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Ein Großteil der Koloniebrut.

Dann gings an die "Raubtierfütterung". Es gab mehrere zerteilte große Heimchen.
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Die einsame Vegetarier-Ecke:
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Zum Schluss gibts heute noch ein kleines Video:

geschätzte Koloniegröße: 350-400 Arbeiterinnen.

1. Juli 2011

Nach 24 Stunden war das Wasser fast komplett von den "Scheiben" weggedunstet, sodass ich die Dose wieder verschließen konnte.

Hier hat man einen schönen Einblick in die Puppenstube oben und Larvenkammer unten:
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Puppen oben, Larven unten

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Etwa 60 Larven verteilt auf zwei Kammern.

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Etwa 65 Puppen und noch ein paar Larven in der oberen Kammer.

Hier sieht man jetzt übrigens auch mal den Zugang von der Arena. Den Schlauch habe ich nämlich nicht durch den Deckel auf das Gipsnest drauf geführt, sondern durch die Wand der Box in eine größere Kammer hinein. Theoretisch ist mit dieser Methode gar kein Deckel mehr nötig. Mit Deckel hält sich aber die Feuchtigkeit besser.
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Der Schlauch zur Arena. Die Kammer oben ist über ein Loch mit der Puppenkammer
verbunden. Die Kammer unten führt weiter zur Larvenkammer.