Watte gefährlich?

  • Hei!


    Bisher hab ichs immer so gemacht, dass ich das Reagenzglas für claustral gründende Arten bis knapp vor den Wassertank locker mit Watte gefüllt habe und dann die Öffnung des Reagenzglases entweder mit etwas stärker geknäulter Watte oder mit einem Papp-Stopfen verschlossen habe.


    Aber irgendwie hab ich dabei kein gutes Gefühl, denn ich hab den Eindruck, dass die Gynen manchmal Probleme haben, aus der Watte wieder herauszukommen, wenn sie sich reingewuselt habe. Eine Lasius-Gyne ist gestorben, sie befand sich relativ weit vorn im Reagenzglas, weit entfernt vom Wassertank. Gut, ich weiß, dass nicht jede Gyne durchkommt, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie dort fest saß.
    Und dann war heute das Problem mit meiner Chthonolasius sp. - Gyne. Die musste ich mit einem Fussel Watte wieder aussetzen (hab grad keine Zeit für eine sozialparasitäre Art). Sie hat sich über Nacht in der Watte verfangen, um um sie daraus zu befreien, hätte ich sie vermutlich verletzen müssen. Deswegen hab ich die Watte nur so kurz wie möglich abgeschnitten, aber ein langer Fussel blieb ihr.


    Ich wollte fragen, ob ihr ähnliche Probleme mit der Watte habe? Tu ich sie zu locker rein? Ich hab Angst, dass wenn ich sei stärker knäule, keine Luft mehr in die Gründungskammer kommt.

  • guten abend,


    also du solltest auf jedenfall die watte die du vor das wasser (wassertank) machst sehr fest kneulen, damit auch nicht zu viel wasser durch die watte austreten kann, denn die watte soll auch nicht total nass sein, sondern nur feucht. durch den wassertank kommt so oder so keine luft;).
    die watte oder pappe, die du zum verschließen des rgs benutzt, kannst du auch ebenfalls ziemlich fest kneulen, musst jedoch daran denken, dass du sie auch wieder gut heraus bekommst. benutzt du watte oder temp oder ähnliches, kommt inmmer etwas luft durch. sonst würden ja die ants die einen presspappe.propfen haben ersticken^^ ich habe auch noch nie gehört, dass eine queen wegen luftmangel erstickt ist, wenn jemand wie gesagt watte oder tempo verwendet.


    mfg

  • Hei!


    Es geht ja nicht um die Watte, die ich zum Verschließen des Reagenzglases nehme, sondern um die Watte, die ich nehme, um die Gründungskammer zu verkleinern. Die ist zwangsläufig trocken und "flockig", weil ich sie locker tief in das Reagenzglas schiebe, sodass die Gyne nur noch 2 cm Raum hat.

  • Also bei claustral gründenden Lasius hab ich gehört, dass die sich wohler fühlen, wenn die Gründungskammer verkleinert ist. Ich hab aber grad ne andere Idee, die ich bei der nächsten Gyne (vielleicht) ausprobieren werde: Ein Stück Klopapier vor die Watte zu legen, sodass die Gyne nur durch eine Lage Papier von der Watte getrennt ist, sich aber nicht in den Fäden verfangen kann.


    Wegen der Pappstopfen: Das sind richtige Stopfen, die aus mehreren Lagen Pappe / Papier aufgebaut sind und auf der Außenseite (aber nicht durchgehend) ein Loch haben. Ich hatte davon drei im Schrank, und nach einem kleinen Atemtest (in den Mund nehmen und tran saugen ob Luft durchkommt) hab ich die zum Verschließen des Reagenzglases den Wattestopfen vorgezogen. Zumal die Formica fusca Anstalten machte, sich durch die Watte durch zu kämpfen.
    Ich glaube diese Stopfen gibt es sogar bei Antstorezu kaufen. Auf dem Bild sehen die jedenfalls genauso aus wie meine, aber welches Material das ist steht da leider nicht.

  • Hi,
    Watte ist im allgemeinen nicht gefährlich für Ameisen - würden wir alle sie sonst empfehlen und ständig einsetzen? :winking_face:
    Natürlich können sich Ameisen in der Watte verfangen, aber das kommt relativ selten vor und meistens können sich die Ameisen von selbst wieder befreien. Mandibeln und die Kraft und Geschicklichkeit der Ameisen sollten nicht unterschätzt werden.


    Deine Idee mit dem Sück Klopapier, F1-Maggie, kanst du gerne verwirklichen. Sie verringert das sowieso schon geringe Risiko, dass die Queen sich in der Watte verfängt oder gar erhängt. Ich glaub mit der Methode ist es fast unmöglich, außer die Gyne zerfetzt das Klopapier und kommt so an die Watte^^


    Nun zum Stopfen bzw. zu der Festigkeit:
    Du machst dir einfach zu viele Gedanken, F1-Maggie. Einfach genug Watte nehmen, sodass du sie nicht reinpressen musst, sie aber auch von selbst nicht verrutscht. Machst du das so, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Luft kommt eigentlich immer durch - ich glaub auch wenn man ein wenig presst kommt immer noch was durch an Luft.
    So und nun viel Spaß beim RG Bau
    Micky


    PS: Diese "Pappstopfen" sind höchstwahrscheinlich aus dem selben Material wie die kleinen "8ten" oder "Flocken", die zum Schutz der Ware in Paketen mitverschickt werden. Es gibt da zwei Arten: Einmal welche aus Plastik und einmal welche aus Mais bzw. Maisstärke. Letztere kann man essen wenn man will :pop:

  • Also meine Pappstopfen sind wirklich aus Pappe / Papier :grinning_face_with_smiling_eyes: wenn man die etwas drückt sieht man sogar die einzelnen Lagen :winking_face:
    Ich hab von den Stopfen eh nur drei rumfliegen gehabt, aber schon 5 RGs "voll gemacht", also musste ich bei zwei RGs sowieso nach Watte greifen. Bei den Lasius fand ich das auch unproblematisch, die haben sich nach hinten verzogen und sind da sitzen geblieben, aber die Formica fusca wollte auf Gedeih und Verderb aus dem Reagenzglas raus. Da war mir der Stopfen irgendwie lieber, als sie anfing, die einzelnen Wattefäden auseinander zu friemeln.


    Und naja... ich hatte dann wohl Pech. Von insgesamt 6 Gynen hat sich eine so in der Watte verfangen, dass sie nicht mehr rauskam. Eben die gestern gefundene Chthonolasius-Art. Gestern Abend zog sie bereits einen Wattefaden hinter sich her und konnte sich nicht frei bewegen, und heute Nachtmittag hing sie immernoch dran fest, konnte nicht weg laufen, als ich die Watte aus dem RG zog. Ich hab die Watte auch nicht abbekommen und dann so gut wie es ging abgeschnitten. Hab sie dann mit der Watte frei gelassen in der Hoffnung dass sie oder die adoptierten Arbeiterinnen das Zeug doch noch abbekommen.



    Dass ich mir zu viele Gedanken mache höre ich nicht zum ersten Mal :joint:

  • Was für Watte verwendest du eigentlich?
    Also künstliches Plastikzeug (Stopfwatte) oder Natürliche (Baumwolle)?


    Ich habe bei meinem ersten RG den Fehler gemacht, künstliche zu verwenden.
    Der Nachteil dabei war, dass sich die Gyne immer wieder verhedderte und die Watte nie wirklich nass war.


    Nun verwende ich Wattepad's, diese runden Wattedinger die Frauen brauchen um sich abzuschminken :winking_face:
    Einmal halbieren, aufeinanderlegen, zusammenrollen und fertig.
    Da kann sich keine Ameise mehr verfangen.


    Meiner Meinung nach eignen sich diese Dinger perfekt zum Wassertank abdichten und Rg verschliessen ... zum Leidwesen meiner Freundin :grinning_squinting_face:


    gruss

    Liebe ist, einem 120 km entfernten Ziel mit einem Aratek-Präzisionsgewehr und einem Tri-Light-Zielfernrohr die Kniescheiben zu zertrümmern!
    (HK-47 xD)

  • ich hab diese jahr beim schwarmflug 2 lasius königinnen eingesammelt die haben keine verkleinerte Gründungskammer und die eine hat schon am tag nach dem einsammeln eier gelegt daraus schließe ich jetzt mal das sie sich wohl fühlt also würde ich sagen das das mit der verkleinerung unnötig ist und tempo kann ich als stopfen gar nicht empfehlen eine formica gyne hat sich bei mir da durchgefressen und ist abgehauen

  • Naturfaser-Mischung, ein ganzer Beutel voll, also nicht diese Pads.


    @ lol: Ich wollte kein Tempo als Abdichtung nehmen, sondern nur ein Stück Klopapier vor die Watte legen, damit sich die Ameisen nicht mehr in den Fasern verheddern. Mag ja sein, dass das selten passiert, aber mir ist es eben gleich bei der fünften Gyne passiert, und das macht vorsichtig.
    Die Verkleinerung der Gründungskammer wurde mir empfohlen, die meisten Gynen finden sich sicherlich irgendwann auch mit einer zu großen Gründungskammer ab, aber vielleicht ist die Produktivität dann geringer. Das weiß man nicht, bevor man nicht mindestens 100 Gynen auf die eine und andere Art gehalten und direkt verglichen hat :winking_face:


    Noch eine kleine Bitte: benutz doch bitte Satzzeichen! Wenn schon keine Groß- und Kleinschreibung, dann bitte Punkte, damit man weiß, wo ein Satz aufhört und ein neuer beginnt.

  • um mich mal kurz zu wort zu melden, ich finde diese sache mit dem gründungskammer verkleinern, jedenfalls bei nigern, humbug. ich habe jetzt schon niger gynen im 2 stelligen bereich gründen lassen, pi mal daumen in ein reagenzglas 3-4cm wasser aus der leitung, wattestopfen drauf, ameise rein, lamellenstopfen (einmal angestochen/perforiert mit stecknadel ), rote folie drum rum und für 1,5 bis 2 monate ins dunkle, ruhige regal. pygmäen sind da, rg öffnen, farm/arena anbieten, fertig.


    man sollte immer bedenken das es sich bei nigern doch um eine sehr, sehr robuste art handelt. dieses "spekuliere" ob die watte zu wattig ist oder der gründungsraum zu geräumig oder nicht, wohin soll das führen? von innen gepolsterte RG´s weil ne ameise von der "decke" auf den boden fallen könnte?
    versucht nicht immer alles haarklein 110%ig so zu machen wie es irgendwann irgendwer mal in ein forum geschrieben hat. ob der dazu qualifiziert war sei dahingestellt, ob es bei ihm nicht nur ein (bedauerlicher) einzelfall war ebenso. probiert euch aus. das ist doch total langweilig sich von buchstabe zu buchstabe, wort zu wort und satz zu satz zu hangeln und ne 100%ige kopie zu versuchen. vor allem niger sind wirklich sehr, sehr robust, die stecken einiges weg, nutzt das um euch skills zu erarbeiten, nicht zu erlesen. man sollte es nicht für wahr halten, aber ich habe gehört es schaffen sogar einige ameisenarten in der rauen, wilden, grausamen natur zu (über-)leben, ohne das der mensch sie betuttelt!


    das ganze soll jetzt keine aufforderung sein den gesunden menschenverstand auszuschalten, das ameisen nicht in kochendem wasser gründen würden sollte zum beispiel auch den "dümmsten" klar sein.

  • Du kannst recht viel drumherum schreiben :respekt:


    Es ist sicher schlauer nachzufragen wie man ein RG richtig einrichtet als eine Gyne nach der anderen zu verlieren.
    Bei der Grösse der Gründungskammer schliess ich mich dir an, ist eigentlich egal. Jedenfalls bei den Einsteigerarten.

    Zitat

    dieses "spekuliere" ob die watte zu wattig ist oder der gründungsraum zu geräumig oder nicht, wohin soll das führen?

    Das mit "Watte zu wattig" bezieht sich auf das Problem das eine Gyne sich einwickeln kann und festhängt wenn die einzelnen Fasern zu lang sind.
    Direkter gesagt: dass sie sich in ner Schnur einwickelt und krepiert.
    Wenn man überlegt kommt man direkt drauf etwas feineres einzubauen, logisch.
    Eine Idee kam auch von selbst ->Klopapier vor Watte tun-> also ist der Menschenverstand an :grinning_squinting_face:


    Aber man darf doch wohl nachfragen was Andere für Erfahrungen mit RG's und Watte haben, oder?
    Denn nicht jeder macht es zu 110% wie in den Guides :winking_face:


    Auch das hier zählt für den Menschen, also liegt es in unserer Natur Skills zu klauen :meinemeinung:

    Liebe ist, einem 120 km entfernten Ziel mit einem Aratek-Präzisionsgewehr und einem Tri-Light-Zielfernrohr die Kniescheiben zu zertrümmern!
    (HK-47 xD)

  • Das mit "Watte zu wattig" bezieht sich auf das Problem das eine Gyne sich einwickeln kann und festhängt wenn die einzelnen Fasern zu lang sind.

    ich kann das jetzt nicht statistisch belegen, aber ich denke die wahrscheinlich das ein RG vom regal rollt und die gyne dadurch schaden nimmt, die ist wesentlich höher als das eine sich in der watte so verheddert das sie daran stirbt. also lasst uns erstmal eine diskussion über pro/contra runde/eckige RG´s führen.



    mal im ernst, dieser vorfall hat sich jetzt einmal ereignet (und der faden hing nur an der gyne die dann freigelassen wurde, also ob das dann zu ihrem tot/schaden geführt hat sei noch dahingestellt), vielleicht sollte man wirklich mal ne umfrage machen wieviele halter schon auf diese weise ameisen verloren haben. dann kann man auch eine diskussion über das gefahrenpotential von watte führen.
    durch sonen einmaligen "vorfall" jetzt hier ne panik wegen "wattegefahren" loszutreten, also ich weiss ja nicht...

  • Ähm *hust*


    Also ich als Threadersteller hab mir ja nun was dabei gedacht, dass ich den Thread erstellt habe. Bei mir war es eine von fünf Gynen. Dass man darüber keine statistischen Aussagen treffen kann und sagen kann, das waren 20% der Gynen, ist mir schon klar. Aber bevor ich 100 Gynen einsammel und sich 20 in der Watte verheddern oder ich merke, dass es ein Einzelfall war, frag ich doch lieber mal nach.
    Deswegen hängt an dem Titel des Threads auch ein Fragezeichen. Nicht, weil ich die Watte für gefährlich halte (sonst wäre da ein Ausrufezeichen), sondern weil ich wissen wollte, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Alle zusammen im Forum sind dann sicher in Summe in der Lage eine statistisch handfeste Aussage in Bezug zur Gefahr der Watte zu entwickeln.


    Dass ein Reagenzglas vom Regal rollen kann sollte dagegen jedem klar sein (Reibung, Vibration, Gravitation bla bla...) und auch, dass man es gegen das Rollen absichern kann (so wie ich es z.B. mit der Alufolie mache).

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