Maggies Serviformica sp. (fusca) - R.I.P.

Hei!

Am 11. Juli 2010 um 17 Uhr
fand ich eine Serviformica Gyne in unserem Stadtwald. Wahrscheinlich Formica fusca. Bestimmungsthread hier!

Zum Diskussionsthread geht es hier!

Nach der Bestimmung wurde die Gyne direkt in ein Reagenzglas gesetzt und ja... abgewartet...

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15. Juli 2010 - 8 Uhr

Heute musste ich mal nachgucken. Und tatsächlich... 7 Eier hat die Gyne gelegt. Nicht alle in einem schönen Paket, aber 7 sinds. Davon waren 3 in einem Paket, eins einzeln und 3 hatte sie zwischen den Mandibeln hängen. Als ich genauer hinguckte, um zu zählen, wurde sie allerdings sehr nervös und rannte durch die Brutkammer. Also stülpte ich die Alufolie wieder drüber und legte das RG zurück an seinen Platz. Ich werd versuchen mir auf die Flossen zu hauen und nicht vor dem 20. Juli wieder rein zu gucken.

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17. Juli 2010 - 13:30 Uhr

Ich konnte meine Neugier leider nur zwei Tage zügeln und habe einen kurzen Blick gewagt. Die Gyne hat jetzt ungefähr 10-15 Eier. Ich konnte sie nicht so gut zählen, da sie alle in einem dicht gepackten Paket sind und die Gyne beim Nachsehen auch direkt nervös wurde, das Eipaket zwischen die Mandibeln nahm und aussah, als würde sie gleich weg laufen. Hab sie dann schnell wieder in Ruhe gelassen.

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25. Juli 2010 - 22:30 Uhr

Ein paar Tage nicht rein geguckt... und... die ersten Larven sind da :huepf:
Es sind genau drei, und sie sind riesig (im Verhältnis zu Lasius oder Myrmica). Die restlichen Eier sind weg. Ich nehme an, sie wurden gefressen, um die drei Larven versorgen zu können. Jetzt hoffe ich natürlich, dass aus allen dreien auch was wird.

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27. Juli 2010 - 13:00 Uhr

Hab heute kurz nachgeguckt. Jetzt sind es nur noch zwei Larven... frisst die Gyne ihre Larven auf? Warum??
Kann es sein, dass es im RG zu trocken ist? Der Wasserspeicher ist noch randvoll, aber die Watte sieht irgendwie fädig und trocken aus.

29. Juli 2010 - 15:00 Uhr

Für 5 Sekunden kurz die Alufolie zurück geschoben. Immernoch zwei Larven. Sie wirken größer. Man kann sich schon richtig vorstellen, was für riesen Viecher da mal raus kommen. Eier konnte ich auf die Schnelle keine sehen, denke mal, die Gyne wartet jetzt erstmal, bis ihre beiden Helferlein da sind.
Bin schon voller Vorfreude. Sehe diese riesigen Flitzer immer einzeln im Stadtwald rumrennen und finde sie total faszinierend.

9. August 2010 - 18:00 Uhr

10 Tage nicht reingeguckt.
Die Gyne wirkte beim Zurückschieben der Gründungskammer wieder sehr nervös. Eine Larve wurde wohl noch gefressen.
Die zweite hat sich in eine Nachtpuppe verwandelt, man kann schon die Augen sehen :cool:

Als ich die Alufolie zurück schob wurde die Gyne wieder panisch und legte sich auf die Puppe, nahm sie auch zwischen die Mandibeln. Ich hoffe sie frisst diese nicht auch noch... werden Puppen eigentlich auch noch gefressen?

Eier oder Larven hab ich keine gesehen. Wird also ein Einzelkind

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19. August 2010

Happy Birthday :punk:

Die Puppe ist geschlüpft. Die erste Arbeiterin ist da *freu* Sind sie nicht süß, die beiden?

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Könnte man jetzt eigentlich den Versuch unternehmen, die Art näher zu bestimmen? Oder geht das nicht am lebenden Objekt? (Die Pygmäe will ich nicht opfern^^)
Ist das eigentlich eine Pygmäe? Also werden spätere Arbeiterinnen noch größer? Die sieht jetzt schon so riesig aus
Und noch ne Frage: Reicht es, morgen eine Miniarena mit Honig und ner kleinen Fliege anzubieten? Hab heute für sowas leider keine Zeit (morgen Prüfung).

Weitere Eier wurden übrigens nicht gelegt, aber ich hoffe, das kommt jetzt

Würde mich über Antworten im Diskussionsthread sehr freuen!

Das Ameischen ist tot.

Ich habe gestern früh eine Miniarena angeschlossen, die kleine Arbeiterin ist nach nur einer Stunde aus dem Reagenzglas gekommen und an den Wänden der Miniarena herum gelaufen. Leider sind die Wände stark mit Wasser beschlagen, hab die Arena nicht lange genug trocknen lassen. Die Arbeiterin zog eine dicke Wasserperle mit sich, sodass ich sie schließlich ins Reagenzglas zurückgesetzt habe und die Arena zum trocknen auf den heißen Lichtkasten des Aquariums stellte.
Was ich in der Zwischenzweit beobachtet habe fand ich schon sehr bedenklich. Zuerst mal hielt sich die Arbeiterin in der Nähe des Stopfens auf. Später sah ich, wie sie auf dem Rücken lag und die Gyne irgendwas mit ihr machte. Es sah aus, als würde sie an ihr herum nagen. Im ersten Moment dachte ich, die Arbeiterin ist tot, aber sie wackelte mit ihren Fühlern.

Nach etwa zwei Stunden war die Arena trocken, ich schloss sie wieder an. Die Arbeiterin kam regelrecht aus dem Reagenzglas heraus geschossen. Aber irgendwie wirkte sie verändert. Ich hatte das Gefühl, sie wäre kürzer geworden, konnte aber keine Verletzung erkennen. Hat sie der Gyne vielleicht den Großteil ihrer Biomasse geopfter? Die Arbeiterin bewegte sich nur noch sehr langsam. Ich konnte sie auf die Hand nehmen und als ich sie an den Honig setzte, trank sie ein paar Schluck. Dann lief sie weiter durch die Arena, setzte sich in eine Ecke und starb über Nacht.

21. August 2010

Nachdem die einzige Arbeiterin gestorben ist hab ich die Arena wieder entfernt und das Reagenzglas wieder verschlossen. In der Hoffnung, dass es in 6 Wochen nochmal Nachwuchs gibt lasse ich die Gyne jetzt völlig in Ruhe. Habe rote Folie rumgewickelt und das Reagenzglas in eine dunkle Ecke gelegt. Werde es nicht mehr ständig anfassen müssen wie vorher mit der Alufolie und kann bequem mit einer Lampe nachschauen, ob alles in Ordnung ist.

Beim Verschluss waren keine Eier zu sehen. Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken. :eat04:

Juni 2011

Eine seltsame Gyne. Winterruhe alles okay, danach hab ich 7 Wochen nichts am RG getan. Habs einfach still in einer dunklen Ecke liegen lassen.
Nach den 7 Wochen entdeckte ich vier große Puppen und legte das RG schnell wieder weg.
Eine Woche später waren die Arbeiterinnen geschlüpft, aber alle vier tot. Drei lagen tot direkt neben der Königin, eine befand sich tot vorn zwischen Wattegeflecht, wo die Gyne nicht hin kommt.

Hab das RG dann wieder 2 oder 3 Wochen in Ruhe gelassen.
Heute hab ich nachgesehen. Die Gyne hat die drei erreichbaren toten Arbeiterinnen gefressen und ist inzwischen selbst verendet.

Ich tippe auf einen genetischen Defekt, der keine überlebensfähigen Pygmäen zugelassen hat. Schade um den schönen Fund, vielleicht hab ich dieses Jahr ja nochmal Glück.