Hallo ihr Lieben,
ich weiß nicht, ob so ein Thread schon exsistiert, aber aus aktuellem Anlass möchte ich eine kleine Anregung geben, wie man Drosophila (Fruchtfliegen) ohne großen Aufwand selbst züchten kann. Immerhin kostet eine Box derselben im Handelt ca. 2,50€ - und das dafür, dass man meistens gar nicht sonderlich viele Fliegen verfüttern kann, bevor sie sterben.
Fruchtfliegen-Eier bekommt man sehr häufig mit frischem Obst kostenlos mitgeliefert, seltener kommen sie einfach von draußen herein (die Fliegen, nicht die Eier...).
Die Eier essen wir normalerweise mit, ohne es zu merken. Ja, sehr lecker
Doch lässt man sein Obst etwas länger liegen, schlüpfen nach wenigen Tagen aus den Eiern kleine Larven - für das menschliche Auge durchaus sichtbar. Diese fressen sich nicht einmal eine Woche satt, bis sie sich verpuppen. Heraus kommen - natürlich - weitere lästige Fruchtfliegen, die den Obstteller umschwirren und Übles erahnen lassen.
Diese erwachsenen Tiere sind der Schlüssel für die eigene Drosophila-Zucht. Sie lassen sich sehr einfach mit der Hand lebend einfangen. Kurz vorsichtig angequetscht, sind sie kurzeitig betäubt (und tragen keinen Schaden davon). Ein kleiner Behälter (der sinnvollerweise so konstruiert sein sollte, dass man danach darauf zugreifen kann, ohne, dass alle Fliegen herauskommen) von der Größe 10x5x10cm ist durchaus schon ausreichend, um solch eine Zucht anzulegen. Dort wirft man die evtl. betäubten Fliegen einfach hinein.
Einige wenige Fliegen (ca. 5) reichen hier schon aus, um sicherzustellen, dass Begattungen stattfinden (natürlich steigt die Chance bei höheren Stückzahlen, bei mir reichten bereits 3). zuletzt fehlt nur noch ein kleines Stück Obst, das nicht zu schnell verrottet oder vergärt (bei mir war es eine Traube, diese fangen aber furchtbar an zu stinken...).
Die Fliegen legen hier ihre Eier ab und der Zyklus beginnt von neuem - Larven schlüpfen, fressen, verpuppen sich, neue Fliegen kommen heraus. Diese begatten sich, und so weiter...
Das war´s im Prinzip auch schon.
Eine Anmerkung zum Behälter: Ein mit sehr sehr feiner Gaze umwickeltes transparentes Gefäß eignet sich am besten, zudem stellt ein Deckel sicher, dass die doch recht kleinen Larven nicht entkommen (diese können gut klettern!).
Die kleinen Fruchtfliegen eignen sich hervorragend zur Verfütterung an kleine Kolonien, ebenso die Larven. Große Arten wie Camponotus neigen gar dazu, die Tiere bis auf die Flügel komplett zu verspeisen - es fällt also kein lästiger Dreck an.
Viel Spaß beim Züchten,
Euer ice
P.S.: Bei Fragen fragen