ANTlikes Lasius niger Haltungsbericht

Hallo zusammen!

Seit September halte ich nun Lasius niger. Ich weiß,kein allzu guter Zeitpunkt, um sich seine erste Kolonie anzuschaffen, ganz zu schweigen davon, dass ihr anderen Ameisenhalter –vermute ich, eure Ameisen schon eingewintert habt. (Meine Mutter ist strikt gegen Ameisen im Kühlschrank) Und deswegen, halten meine dieses Jahr keinen Winterschlaf. (Ich bin mir über die negativen Auswirkungen durchaus bewusst.) Jedenfalls, nachdem ich einige echt super geschriebene Haltungsberichte las, war mein Interesse voll entfacht. Die nächsten zwei Wochen überlegte ich, welche Art es denn nun sein sollte und blieb letztendlich bei Lasius niger. Bis diese bei mir eintrafen, dauerte jedenfalls etwas, da ich erst auf das Formicarium warten musste.

So, fangen wir nun mit dem eigentlichen Haltungsbericht an.

12.9.10

Habe mir im Wald etwas Nadelstreu besorgt, dass als Erstes Bekanntschaft mit dem Backofen machte, bevor es in eine Ecke des Formicariums gestreut wurde.

23.9.10

Ameisen sind soeben eingetroffen. Extrem vorsichtig und mit Argusaugen befreite ich das Reagenzglas aus dem Verpackungsmaterial und musterte es. Ich hatte 13-24 Ameisen bestellt, von denen 18 Damen eintrafen. (19 – Queen mit einbezogen.)Keine Transportopfer und ca. 10 Eier Brut. Ich entfernte die Watte, die als Verschluss diente und legte es vorsichtig in das Formicarium. Kaum lag es da, schon krabbelten einige Arbeiterinnen an den Rand des Reagenzglases und musterten die neue Umgebung. Die meisten machten kehrt und verschwanden Richtung Königin. Einige jedoch wagten es das neue Revier zu betreten. Gleich darauf wurde das kleine Schälchen mit dem Honigtropfen entdeckt und auch gleich gekostet. Auch die frisch gefangene „Schmeißmucke“ erregte besonderes Interesse, doch noch keine machte sich ernsthaft an ihr zu schaffen. Aber ich habe ja Geduld.

24.9.10

Als ich heute Morgen das Formicarium begutachtete, stellte ich fest, dass einige der Damen fleißig dabei waren, einige Kiefernnadeln in das Reagenzglas zu schleifen um den Eingang zu verschließen. Die Fliege lag immer noch unberührt dort. Dann,als ich einen kurzen Blick in das Reagenzglas warf,bemerkte ich, dass sich der Eierhaufen vergrößert hatte und die Königin „Dehnungsstreifen“ auf dem Gaster aufwies.

10.10.10

Nichts hatte sich groß verändert, der Eierhaufen hatte wieder an Zahl zugelegt und zu meiner Freude waren auch schon die ersten Larven zu sehen. Der Eingang war nun vollständig mit Kiefernnadeln zugebaut. Ich sah auch schon einige Arbeiterinnen das Ytong – Nest inspizieren, dass ihr späteres Heim geben würde.

So, jetzt etwas aktuelles:

7.11.10

Tagsüber herrscht so gut wie keine Aktivität. (Jedenfalls, wenn ich in die Arena schaue.) Trotzdem finde ich, wenn ich den Honig so ansehe, Sandkörner vor, die auf den Honig „draufgeklebt“ wurden. Ich vermute mal, dass sie einige zur Königin schleifen, damit diese auch etwas davon hat, da ich einige neben den Eiern und Larven gefunden habe. Ah, apropo Larven und Eier. Eier sind so gut wie keine mehr vorhanden, dafür aber jede Menge Larven. Ich schätze so um die 30 Larven liegen derzeit im Reagenzglas. (Schon seit 5 Wochen und ich sehe keine Weiterentwicklung. So viel ich gelesen habe, verpuppen diese sich erst nächsten Frühjahr.) Eine Ausnahme gibt es allerdings. Eine 8 Wochen alte Puppe. Jeden 6. Tag leuchte ich mit einer ziemlich schwachen Taschenlampe kurz in das Nest um nachzusehen, ob sie geschlüpft ist, was bisher aber nicht der Fall war. (Ich hoffe, dass sie dieses Jahr noch schlüpft ! )Alle Damen sind, so weit ich feststellen kann ganz und gar von der Brutpflege eingenommen. (Sitzen eng zusammen auf dem Haufen Larven, die meisten aber um die Puppe herum.) Habe mir einiges an Futter zugelegt. Also, von Gefriergetrocknetem sind sie überhaupt nicht begeistert. Nehmen so gut wie nur frisches an. Sehe sie im Augenblick nur abends in der Arena rumkrabbeln und da sind es nur 2- 3 Arbeiterinnen. Habe ihnen nun verschiedenes an Futter reingelegt, um zu sehen, was gut angenommen wird, damit ich mir das besorgen kann.

Hier zwei Bilder. Einmal von der Arena und vom (noch) nicht bezogenen Ytong-Nest.

ameisenhaltung.de/attachment/1919/

ameisenhaltung.de/attachment/1920/

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7.11.10

Kleines Update. Doch Eier vorhanden. Der Boden ist bedeckt mit Eiern und Larven. (Die Eier habe ich heute Morgen nicht gesehen,weil die Larven oben drauf gelegen waren.) Alles putzmunter. Meine Ameisen werden -wenn ich eine Styrophorbox auftreiben kann, doch die Winterruhe einhalten, da mir das Risiko nun doch zu hoch ist. Stelle sie ins Gartenhaus.

Volkszählung:

1 Gyne

ca. 18 Arbeiterinnen

ca. 30 Larven

ca. 20 Eier

8.11.10

Habe vorhin das Reagenzglas begutachtet. (Diesmal natürlich ohne Taschenlampe.) Es geht allen immer noch gut. Sitzen auf den Eiern und Larven und bewegen bloß die Antennen. Wie es mir scheint, sind die Dehnungsstreifen der Königin nicht mehr so breit, naja, ist jetzt auch wirklich genug Brut im Reagenzglas. Die Puppe ist momentan nicht zu sehen. Hm, ich weiß nicht, ob sie während der Winterruhe schlüpfen könnte und wie es dann um sie bestellt wäre, da ich gelesen habe, dass Ameisen nur mit Eiern und Larven überwintern, die dann im nächsten Frühjahr schlüpfen. Ich kann wirklich allen Haltern raten, die Winterruhe einzuhalten, da die meisten sich ja erhoffen, dadurch auch im Winter Aktivität zu sehen, was absolut nicht eintritt. (Bei mir jedenfalls.) Sind überhaupt nicht mehr aktiv, nur abends sehe ich manchmal 1-2 Arbeiterinnen die die "Barriere" aus Nadelstreu richten. (Äußerst selten)

12.11.10

Soo....seit genau...2 Tagen stehen die Ameisen nun im Abstellzimmer und halten Winterruhe.Habe gestern mal kurz überprüft,ob alles in Ordnung ist.Bisher gab es noch keine Komplikationen,alles in Butter.Die Puppe ist nicht mehr sichtbar,schätze sie ist geschlüpft. (War längst fällig!)Der Eier- und Larvenhaufen hat sich nicht vergrößert,obwohl ich auf dem Gaster der Königin immer noch Dehnungsstreifen erkennen kann.Ja...ich freue mich schon,wenn sie so gegen Ende März ihre Winterruhe beendet haben. =)

10.2.11

Vor ein paar Tagen überprüfte ich den Zustand meiner Lasius niger und konnte erleichtert feststellen dass alles in Ordnung war.Beim Schein meiner Taschenlampe fingen sie an,ihre Fühler zu bewegen und wuselten ein bisschen herum.Auch die Königin ist wohlauf.

25.2.11

Seit gestern sind meine Lasius niger nun ausgewintert.Aktivität zeigt sich bisher noch keine,der Eingang des Reagenzglases ist vollständig zugebaut.Bewegen sich nun etwas munterer,da gerade die Sonne durchs Fenster auf das Formicarium und somit auf das Reagenzglas scheint.Werde mal abwarten,ob ich später nicht doch eine Arbeiterin draußen entdecken kann.

26.2.11

Scheint heute ein recht sonniger Tag zu werden,bin mal gespannt,wenn dann die Sonne durchs Fenster auf das Formicarium scheint,ob ich vielleicht heute eine Arbeiterin draußen entdecken kann.Gestern tat sich jedenfalls nichts.Habe etwa 10 Eier von letztem Jahr entdecken können.Kann immer noch nichts bemerken,dass sie den Wall aus Nadelstreu aus dem Weg räumen und ihr Reagenzglas verlassen wollen.Bewegen sich aber schon munterer.Sehe immer öfter am höchsten Punkt des Nadelwalls eine Ameise,die vorsichtig ihre Fühler zum Ende des Reagenzglases ausstreckt,dann aber doch kehrt macht und zu den anderen zurückkehrt.

26.2.11

Und die Sonne zeigt Wirkung! Wuseln munter in ihrem Reagenzglas herum, ein paar waren kurz davor es zu verlassen und komischerweise sah ich immer wieder, dass sich Arbeiterinnen Eier zwischen die Mandibeln klemmten und herumtrugen.Vielleicht wollen sie ausziehen...?

26.2.11

Sonne ist schon seit knapp 1 einhalb Stunden wieder weg und im Reagenzglas ist überhaupt nichts mehr los.Der Standpunkt der Eier wurde verändert und ein paar Mal trugen sie einen Teil des Nadelwalls ab, aber ansonsten tat sich nichts.

5.3.11

Es gibt einiges Neues zu berichten. Gestern Abend kam ich nach Hause, warf wie gewohnt einen Blick in das Formicarium, erwartend nichts von Belang zu sehen, doch tatsächlich war eine der Arbeiterinnen über den Nadelwall geklettert und steuerte auf den Ausgang zu. Gebannt beobachtete ich sie dabei. Zaghaft tat sie ein paar erste Schritte und wuselte dann schnurstracks auf das kleine Schüsselchen zu, auf dem sich der Honigtropfen befand. Ein paar Minuten lang verharrte sie trinkend und erkundete anschließend die Umgebung. Nach einiger Zeit warf ich wieder einen Blick hinein - und siehe da, nun waren es schon drei Arbeiterinnen, die sich trauten, ihr Heim zu verlassen. Auch die Fliege, die ich zuvor gefangen hatte, wurde teils angeknabbert. Heute tat sich noch nicht viel.

6.3.11

Sah gerade, dass einige Arbeiterinnen die gefriergetrockneten Mückenlarven ins Reagenzglas schleiften, die schon etwas länger in der Arena liegen. Wundert mich etwas, da sie anscheinend lieber an etwas gefriergetrocknetes gegangen sind, statt der frischen Fliege.

So, da die älteren Bilder nicht aufgerufen werden können, habe ich hier ein paar Neue. Qualität ist leider nicht so gut, aber ich denke, dass es einigermaßen geht.