Hier werde ich euch mal eine gute, kostengünstige Nestform vorstellen
Also viele kennen sicherlich kleine Gipsnester von diversen Ameisenshop, die mal gerne 20Euro, wenn nicht sogar 30Euro kosten sollen! Dies muss man nicht ausgeben, wenn man etwas Spaß am basteln hat, auch wenn man meint zwei linke Hände zu haben. Man benötigt für diese Fertigstellung nicht viel "know-how"!
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Und hiervon erzähle ich euch jetzt einmal wie ich das ungefähr gemacht habe, da ich nicht für jeden einzelnen Schritt Fotos gemacht habe!
Was wird benötigt?
- Rocherbox (so wenig Kratzer wie möglich)
- Gips (ich habe normalen Modellgips verwendet)
- Schlauch für Bewässerung (ich hab 4/6mm innen/außen verwendet)
- Verbindungsschlauch (ich habe meinen einfach direkt mit T-Stück bestückt)
- Gaze für die Belüftung
- Sekundenkleber
Werkzeuge
- Dremel + Fräser (oder ähnliches für Gips)
- Dremel + Bohrer (oder Bohrmaschine)
- Schere zum Gaze schneiden
Dann fangen wir mal an...
Schritt 1
Rocherdose gescheit auswischen, so dass kein Dreck oder Staub mit in den Guß gelangt. - Danach also die Gipsmischung so anrühren, dass sie flüssig ist (ähnlich Brei - nicht wässrig!), und in die Rocherbox gießen. Nicht bis nach ganz oben, denn sonst hat man keinen Platz mehr für den Verbindungsschlauch - also ca. 1cm Bis zum Rand frei lassen!
Ich habe direkt nach dem Gießen die Dose 5 Minuten lang unter Vibrationen gebracht, dadurch kommen ganz viele Luftblasen nach oben und durch leichtes pusten zerplatzen dieses. Durch die darauf folgenden Vibrationen verschwindet der Krater auch sofort wieder durch die zähflüssige Masse. - Man bekommt zwar nicht alle Luftblasen unbedingt weg, aber sehr viele auf jedenfall.
Nun mindestens 24std. aushärten lassen.
Schritt 2
Auf einer glatten, sauberen Unterlage wird absofort gearbeitet, denn jeder kleinste Splitter zerkratzt den Gips - wär dann nicht mehr so ansehnlich.
Zuerst habe ich genau in der Mitte ein Loch für den Bewässerungsschlauch gebohrt.
Nun mit dem Dremel + Fräser (Bohrmaschine mit Holz- oder Metallbohrer ist auch machbar, da diese schärfer Knaten haben) vorsichtig die Kammern ausfräsen. Man kann auch mit einem Stift die Kammern vorzeichnen, damit man alles so hat wie man möchte - ich persönlich mach das nicht. Erst wenn man die Kammern fertig hat, sollte man die Gänge anlegen! In den Ecken kann man auch mit einer Bohrung zur nächsten Kammer gelangen, so kommt ein bisschen Abwechslung für das Auge rein, den Ameisen ist es ganz egal.
Und so sollte es dann ungefähr aussehen (ich zeig hier nun jede Seite):
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Hier sieht man noch mal die Bohrung für die Bewässerung...
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In meinem Fall habe ich noch einen zweiten Eingang angelegt, falls mal der eine durch ein Futtertier verstopft werden sollte. So müsste ich nicht direkt die Dose öffnen und die Ameisen stören.
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Schritt 3
Gut versteckt ist der vorhandene Wassertank.
Dieser wird einfach ganz grob um die Bohrung angelegt, so dass der Bewässerungsschlauch in einer Kammer endet - eine Kammer, in die keine Ameisen gelangen dürfen. Den Schlauch ruhig 20cm auswählen, damit das befüllen nicht zu umständlich wird... kürzen kann man später immer noch, verlängern ist so eine Sache.
Sollte ungefähr so aussehen:
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Damit man später auch nicht ausversehen den Schlauch herauszieht und sich dann Ameisen dort unten ebenfalls ansiedeln, so sollte der Schlauch am besten gut befestigt werden. Ich habe am unteren Schlauchende eine Silikontropfen angebracht, der mit seiner Aushärtung das Schlauchende nicht durch das Loch ziehen lässt.
Mein Ergebnis:
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Schritt 4
Damit das ganze auch optisch ansprechender ist und nicht alles hellgrau ist, so habe ich den Gipsklotz mit brauner Abtönfarbe bepinselt. Aber nicht in den Kammern oder Gängen, sondern nur die Stellen, an die keine Ameisen hinkommen - gibt einen schönen Kontrast. Die Kammern habe ich extra so belassen, damit man eine bessere Beobachtung hat!
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Schritt 5
Bevor man nun die Gipsform wieder in die Rocherbox setzt, sollten alle erforderlichen Löcher in die Dose gebohrt werden. Also für den Bewässerungs- und Verbindungsschlauch!
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Schritt 6
Nun sollte man noch an eine Belüftung denken, denn der Deckel verschließt die Dose sehr dicht und man möchte ja keine Tiere darin verenden lassen...
Also 2 Löcher in den Deckel bohren. Diese Löcher habe ich dann mit Gaze und Sekundenkleber von innen ameisensicher verschlossen.
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Schritt 7
Da sich das Nest nun in der Dose befindet, kann man den Bewässerungsschlauch nun durch die passende Bohrung schieben. An der anderen Seite habe ich dann ein kurzes Stück Schlauch mit T-Stück angebracht, aber das kann man beliebig machen...
Für einen besseren Schutz habe ich beide Schläuche mit Sekundenkleber verklebt, damit kein unachtsames bewegen nicht die Schläuche herauszieht und die Ameisen Freilauf bekommen.
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Schritt 8
Nun steht nur noch der Bewässerungstest an... Dabei muss man aber darauf achten, dass man nicht den Wassertank flutet, denn das Wasser quetscht sich dann die Seiten hoch in die Kammern, aber so stark muss man in diesem Komplex nie bewässern - habe ich nur beim Probelauf getestet.
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Hier noch 2 Seitenansichten...
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Das wars dann auch schon! Hört sich mehr an als es in Wirklichkeit ist...
Ich hoffe euch gefällt es, ich finds schön und bau mir weitere solcher Nester, ggf. stabilere Anschlüsse.