Formica cinerea

  • Formica cinerea – eine sehr aktive und aggressive, auch in Deutschland heimische Ameisenart, die auch für Anfänger gut geeignet ist.


    Steckbrief
    Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen)
    Gattung: Formica
    Untergattung: Serviformica
    Art: cinerea
    Nahrung: hauptsächlich Insekten, Honigtau von Blattläusen (Trophobiose), in der Haltung Honig(-wasser)
    Lebensraum: Europa
    Habitat: Sand- und Kiesbänke sowie offene Sanddünen, lichte Kiefernwälder
    Königinnen: polygyn
    Gründung: claustral
    Winterruhe: Oktober - März
    Schwärmzeit: Ende Juni - Mitte August
    (Körper-)Größe:
    Königinnen: 9 - 13mm
    Arbeiterinnen: 5 - 8mm
    Männchen: 7 – 9mm
    Aussehen/Färbung: schwarz-grau/silbern ; rötliche Beine ; behaart
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: ca. 10 Tage
    Larve zu Puppe: ca. 10 Tage
    Puppe zu Imago: ca. 20 Tage
    Insgesamt: ca. 40 Tage
    Puppen: Kokonpuppen; Nacktpuppen auch möglich
    Sonstige Angaben: Sehr aggressive Art, die von Formica sanguniea ausgebeutet wird, kaum Wirtsart von Sozialparasiten. In der Natur kommt bei dieser Art häufig Polydomie vor, dass heißt die Kolonie erstreckt sich über mehrere Nester.


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    Allgemein
    Formica cinerea sind recht robust, brauchen nicht allzu viel Platz und in der Haltung sind Zimmertemperatur und normale Luftfeuchtigkeit ausreichend, um die Kolonie wachsen und gedeihen zu lassen. Von daher sind sie nicht nur was für erfahrene Halter, sondern ebenfalls sehr gut für Anfänger geeignet. Formica cinerea hält von Oktober bis März Winterruhe.


    Gründung
    Bei Formica cinerea gründet die Königin zum Teil erst nach der Winterruhe, die auf ihre Begattung folgt. In der Haltung muss man also ein wenig Geduld mitbringen, wenn man mit einer einzelnen Königin anfängt.


    In der Natur gründen Formica cinerea Königinnen claustral, das bedeutet, dass die Königin sich eine Gründungskammer baut (in der Haltung ist das RG die Gründungskammer) und dort die ersten Arbeiterinnen aus körpereigenen Reserven großzieht.


    Bei der Gründung braucht die Königin Ruhe und Dunkelheit, das RG muss verschlossen sein und die Gründungskammer klein. Jeden Tag nachschauen ist also nicht fördernd. Da die Königin (und die Art selbst) aber nicht all zu empfindlich ist, kann man, wenn man denn unbedingt muss, alle zwei Tage kurz nachgucken. Am besten ist es aber, man lässt sie ganz in Ruhe oder guckt nur einmal die Woche.


    Insgesamt ist die Gründung von Formica cinerea sehr einfach und überschaubar. Jeder Anfänger sollte sie hinbekommen.


    Anfang
    Auch kleine Formica cinerea Kolonien sind bereits sehr aktiv. Ab einer Größe von ca. 20 - 40 Arbeiterinnen ist in der Arena immer was los und Futter wird zuhauf angenommen. Darüber hinaus sind Formica cinerea eher weniger nesttreu, sodass bereits kleine Kolonien sehr aktiv sind, was das Umziehen in Nester mit für sie besseren Bedingungen angeht. Aufgrund der Schnelligkeit und Aktivität dieser Art sollte schon zu Beginn auf eine gut funktionierende und am besten doppelte Ausbruchssicherung geachtet werden.


    Nestarten
    Formica cinerea ist in Sachen Nest relativ anspruchslos. Ob Ytong-, Farm-, Erd- oder Gipsnest, alles ist für diese Art geeignet. Was am Ende als Nistgelegenheit verwendet wird, bleibt dem Halter überlassen. Er muss wissen welches Nest ihm am meisten zusagt in Sachen Einblick, Kosten und Pflege.


    Futter
    Formica cinerea sind in Sachen Futterinsekten sehr offen. Ob Fliegen, Heimchen, Grashüpfer, Mehlwürmer oder Schwarzkäferlarven, alles kann verfüttert werden. Ob die Ameisen es annehmen oder nicht ist eine andere Frage. Manchmal stehen sie auf das Eine mehr als auf das Andere. In Sachen Honig kann man, wenn man will, auch verschiedene Sorten durchprobieren. Ganz normaler Sommerblütenhonig o.ä. reicht aber aus.


    Bei der Verfütterung von Insekten mit dickem Chitinpanzer (z.B: Mehlwürmer und Heimchen) sollte man das Futtertier vorsichtshalber in zwei Teile schneiden, um den Ameisen das Herankommen an das Innere zu erleichtern.


    Formica cinerea jagt in kooperierenden Gruppen auch größere Beutetiere, von daher kann man ihnen auch lebende oder halbtote Insekten zum Jagen anbieten. Hierbei sollte unbedingt auf eventuellen Milbenbefall der Futterinsekten geachtet werden! Im Zweifelsfall lieber auf die Jagdszenen verzichten.


    Langjährige Haltung
    Formica cinerea entwickeln sich besonders im Hochsommer recht schnell. Bei guter Fütterung und guten Haltungsbedingungen, muss man sich schnell auf eine Erweiterung der Anlage einstellen. Bei einer Koloniegröße von ca. 300 – 400 Tieren, die man recht schnell innerhalb der ersten 2 – 3 Jahre erreicht, sollte mindestens ein 20x30cm Becken und ein kleineres 10x20cm Becken zu Verfügung stehen.


    Gerade wenn die Kolonie groß ist, wird die Haltung erst richtig toll. Die Außenaktivität der Kolonie nimmt stark zu, so dass man immer was zu sehen und erleben hat. Mit ein bisschen Glück kann man sich nach ein paar Jahren vielleicht sogar über Geschlechtstiere freuen, die dann versuchen werden zu schwärmen. Darüber hinaus kann man sich bei einer großen Kolonie perfekt mit der Ausbruchssicherung vertraut machen. Diese ist in der Ameisenhaltung, insbesondere bei exotischen Arten, sehr wichtig und sollte immer funktionieren!


    Sonstiges
    Formica cinerea Kolonien ziehen ihre gesamte Brut vor der Winterruhe groß und überwintern dann komplett ohne Brut.


    Als Anpassung an die offenen Lebensräume besitzt Formica cinerea ein sehr gutes Sehvermögen und eine hohe Laufgeschwindigkeit.


    Formica cinerea sind sehr transportempfindlich, deshalb sollten sie nach dem Transport sofort aus der Transportbox/dem Paket geholt und mit dem RG in die ruhige Arena gelegt werden. Transportopfer kommen sehr häufig vor.

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