Koloniengründung Acromyrmex

  • Hallo liebe Ameisenfreunde,


    da ich schon seit ich eine Dokumentation über Ameisen gesehen habe, total von ihnen begeistert bin möchte ich nun


    gerne einer Kolonie ein neues Zuhause geben.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir bei meinem Einsteig helfen würdet!
    Die Einsteigerarten habe ich bereits durchgeschaut, aber ich habe mich irgendwie in Acromyrmex cf. crassispinus verliebt. Ich finde es einfach toll, wie sie ihren Pilzgarten anbauen und pflegen


    Zuerst einmal möchte ich gerne ein sehr gutes Formicarium für sie bauen, bevor ich Ameisen kaufe (eine Königin und 4 Arbeiter).
    Ich habe hier an folgendes gedacht:


    Ein großes Glasbecken, ich habe an ein Aquarium-Becken gedacht, da gibt es z.B. welche in 100x40x40 (z.B sowas:


    http://cgi.ebay.de/Aquarium-Be…ische&hash=item3f0a32e7b3 ).


    Als Dach habe ich ein eine Plexi-Glas-Platte gedacht, welche ich mittels festem Klebeband o.Ä. an das Glasbecken anklebe.


    Ich würde das Becken mittels Plexi-Glas-Scheiben in 3 gleichgroße Teile unterteilen und zwischen den Teilen dann einen rund 3 cm langen und 3 cm hohen Durchgang mit Glasröhren machen.
    In einem super-tollen-Guide im Internet ( http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=158&t=6949 ) habe ich gelesen, das man die Königin am Anfang wohl in einem abgedunkelten Reagenzglas halten sollte, das würde ich dann in das mittlere "Abteil" packen.


    In das Dach würde ich im mittleren Segment ein Gitter (rund 10x40 Länge x Tiefe) einbauen. Auf dieses Gitter käme dann ein Lüfter (rund 10x10 Länge x Tiefe), der rund um die Uhr die Luft aus dem Becken ziehen und für Zirkulation sorgen soll. Genug Luft sollte ja durch die anderen 30 cm², die mit Gitter versehen sind eingezogen werden können.
    Falls das nicht reichen sollte, kann ich natürlich auch nochmals einen Lüfter auf dem Gitter installieren, der Luft in das Formicarium reindrückt.


    Nun zu meinen Fragen mit Bitte um Beantwortung:


    Wo plaziert man denn den Heizstrahler am Besten? Braucht man vielleicht mehrere (z.B. einen pro Becken)?


    Wieso sagt der Lieferant eigentlich, dass man drei Becken braucht, wie muss man die einzelnen Becken ausstatten? Ist das Für Futter, Abfall und Wohnzimmer?


    Braucht jedes Abteil eine eigene Belüftung? Wenn ja, sollen überall Lüfter rein oder reichen in den Neben-Abteils auch Gitter im Dach?


    Ich würde das Sand/Torf-Gemisch für den Boden rund 2 cm hoch machen, passt das so?


    Wie heize ich das Formicarium? Ich würde Heizmatten unter dem Glasboden plazieren, sodass diese die Erde erwärmen?


    Wie viel Watt Heizleistung brauche ich für das Formicarium? Müssen alle Bereiche geheizt werden?


    Zur Wasserversorgung würde ich eine 400 ml Tränke aufstellen (Höhe 15 cm, unten an den Tränke würde ich einen Schwamm plazieren, verlängert mittels einem Schlach, damit sie durch ein Gitter oben am Foricarium befüllt werden kann). In welchem Segment sollte ich die Tränke aufstellen?


    Die Nahrung würde ich einfach durch eine Öffnung im Dach, die ich danach wieder verschließen kann in das Gehege im Segment rechts bugsieren. Damit die kleinen nicht während der Fütterung abhauen würde ich eine Falltür installieren, die ich verschließen kann, wenn ich füttern will. Auch zwischen das linke und mittlere Segment würde ich eine Klappe bauen.


    Die Luftfeuchtigkeit würde ich regulieren, indem ich die Gitter im Dach einfach mit Pappe o.Ä. abdecken würde und die Lüfter auslassen würde um sie zu erhöhen bzw. vice versa


    Meine erster Konstruktionszeichnung habe ich als Bild in den Anhang gepackt.
    Sollte das so keinen Sinn machen sagt mir das bitte, bin blutiger Anfänger!
    Der finanzielle Aufwand ist mir relativ egal, auch bei der Einrichtung des Beckens und der Art des Nestes (Erdnest, Gipsnest,...) halte ich mich an eure Empfehlung.
    Falls ihr dann auch noch einen Buchtipp zu Acromyrmex cf. crassispinus hättet wäre das natürlich das i-Tüpfelchen :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Vielen Dank und liebe Grüßle,
    Steven

  • Dazu fällt mir immer wieder nur folgender Bericht ein...


    http://www.ameisencafe.de/cafe…page=Thread&threadID=1503



    Also ich bitte dich, informiere dich gescheit über die allgemeine Ameisenhaltung und durchstöber mal Foren bezüglich Blattschneider. Nach nur 1-2 Jahren brauchste schon mehr als nur 3 Becken und das Hobby wird quasi zum Beruf "Blättersammler"...

  • Hallo ihr beiden,


    gut, ich vertraue eurem Urteil. Danke. Was haltet ihr von Camponotus herculeanus? Würde mir da dann gerne Rindenläuse im zweiten Segment halten und zusehen, wie sie die "melken" :smiling_face:


    Ich bleib bei meiner Idee vom Aquarium, dieses wäre dann 60x30x35. Heizung brauche ich wohl zu anfangs nicht, da die Temperatur in meiner Wohnung in den nächsten Monaten wohl nicht unter 18 Grad fallen wird.
    Kann man den Ameisen statt Pflanzen und Gras auch Sägespäne und tote Äste ins erste Segment legen? MIt der Wasser- und Nahrungsversorgung bliebe ich dann bei meinem Konzept.
    Am Anhang die neue Konstruktionszeichnung :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Danke und Grüßle,
    Steven

  • gut, ich vertraue eurem Urteil. Danke. Was haltet ihr von Camponotus herculeanus?

    Klingt viel realistischer :winking_face: - Bedenke aber die Winterruhe, sie ist Pflicht.


    Würde mir da dann gerne Rindenläuse im zweiten Segment halten und zusehen, wie sie die "melken" :smiling_face:

    Wenn du einen Baum in der Wohnung wachsen lassen kannst, dann nur zu... Lauszuchten funktionieren nur mit kompletten Pflannzen und nicht nur mit einem Stück Rinde oder so.


    Ich bleib bei meiner Idee vom Aquarium, dieses wäre dann 60x30x35. Heizung brauche ich wohl zu anfangs nicht, da die Temperatur in meiner Wohnung in den nächsten Monaten wohl nicht unter 18 Grad fallen wird.

    Einheimische Camponotus benötigen nicht einmal eine Heizung, das ist nur Luxus.


    Kann man den Ameisen statt Pflanzen und Gras auch Sägespäne und tote Äste ins erste Segment legen? MIt der Wasser- und Nahrungsversorgung bliebe ich dann bei meinem Konzept.

    Wenn die Ameisen gescheit krabbeln können, dann ist denen der Untergrund ganz egal... ist dann nur eine optische Sache für den Halter.

  • http://antstore.net/shop/index…4b20d768248d592e53f1f5602 das müsste wesentlich einfacher sein als die Sache mit der Falltür. Dann würde ich mir noch eine Sehr große Kolonie kaufen, da du eine kleine in dem Becken nicht zu Gesicht bekommen wirst. Wie hast du das eigentlich mit dem Nest geplant? Sollen die in den Boden einziehen? Dann wirst du nämlich recht wenig von denen sehen.

  • Hallo Steven,


    grundsätzlich ist es natürlich möglich auch als Anfänger Acromyrmex zu halten, dennoch sollte man eher davon absehen. Als Neuling ist man einfach in vielen Situationen noch unsicher, weiß nicht wie man richtig handelt, riskiert letztendlich viele Ausbrüche da man sich mit dem Ausbruchsschutz noch nicht auskennt und tötet mitunter sein Volk durch eigenes Verschulden. Das alles kann einem zwar auch bei heimischen Arten passieren - der Verlust ist aber leichter zu tragen, so böse es auch klingt. :winking_face: Bei Acromyrmex setzt du damit mal eben 160 Euro in den Sand...
    Ein 100*40*40 Aquarium wäre für den Anfang für Acromyrmex natürlich nicht schlecht, allerdings vernachlässigst du einen wichtigen Aspekt: Die Laufwege! Gerade Blattschneider legen in der Natur irrsinnige Strecken zurück, und zumindest ein klein wenig sollte man diese Strecken schon simulieren.


    Hier kannst du sehen wie ich das bei meinen Atta cephalotes mache:
    Aufbau eines Röhrensystems


    Nunja, ich würde dir ans Herz legen erstmal ein paar Jahre heimische Arten zu halten... davon kannst du nur profitieren... die Blattschneider laufen nicht weg, die gibt es jedes Jahr wieder :winking_face: Und später, wenn du mehr Erfahrung in der Ameisenhaltung hast, wagst du dich dann an diese Herausforderung heran. :thumbs_up:

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