Myrmecia pavida

    • Offizieller Beitrag

    Myrmecia pavida ist eine australische Ameisenart, die neben ihrer Größe mit einem außerordentlich guten Sehvermögen, hoher Aggression, beachtlicher Schnelligkeit und schmerzhaften Stichen beeindruckt. Die Arbeiterinnen jagen oft einzeln nach Beutetieren, die sie selbst über längere Distanzen verfolgen und dann stellen.

    Steckbrief

    Unterfamilie: Myrmecinae
    Gattung: Myrmecia
    Untergattung:
    Art: pavida
    Nahrung: Insekten, Nektarien, in der Haltung Honig/-wasser
    Lebensraum: Westaustralien, selten Südaustralien
    Habitat: sonnenzugewandte Stellen in der Steppe und in lichten Wäldern
    Königinnen: monogyn
    Gründung: semiclaustral
    Winterruhe: Die Winterruhe sollte an australische Verhältnisse angepasst werden, die Ameisen sind im Winter also durchaus kühler zu halten (15-20°C am Tag, 5-15°C nachts)
    Schwärmzeit: k.A.
    (Körper-)Größe:
    Arbeiterinnen: 1,7-3cm
    Königinnen: ca. 2,5-3,5cm
    Aussehen/Färbung: Kopf und Thorax rötlich, Gaster schwarz
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: ca. 2 Wochen
    Larve zu Puppe: ca. 2-3 Wochen
    Puppe zu Imago: ca. 5 Wochen
    Insgesamt: ca. 9-10 Wochen
    Puppen: Kokonpuppen
    Sonstige Angaben: Myrmecia pavida kann durchaus schmerzhaft stechen und bei Allergikern mitunter heftige Reaktionen auslösen. Vorsicht ist hier geboten, da empfindliche Personen mit einem anaphylaktischen Schock rechnen müssen! Auch Nicht-Allergiker müssen neben Schmerzen mit Reaktionen wie Schwindel, Erbrechen und leichtem Fieber rechnen.
    Diese Art ist für Anfänger keinesfalls geeignet!


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    Allgemein
    Myrmecia pavida benötigt große Becken, die steppenartig eingerichtet werden sollten, um ihre Heimat zu simulieren. Das Startbecken sollte bereits 60x30cm groß sein.


    Das Klima ist je nach Herkunftsort eher trocken (Klimadiagramme zu Rate ziehen!), die Nester sind dennoch feucht zu halten. Optimalerweise bedeutet dies, dass das Nest oben trocken und unten feucht ist.
    Es sollte eine Temperatur von tagsüber 27-30°C in der Arena eingehalten werden, das Nest sollte etwas kühler sein um die 25°C. Die Luftfeuchte sollte in etwa 50% betragen.


    Myrmecia pavida Arbeiterinnen fouragieren stets allein, es findet also keine Rekrutierung weiterer Arbeiterinnen statt. Das für eine Ameise beachtliche Sehvermögen ermöglicht es den Arbeiterinnen, ihre Beutetiere zu erspähen und bei der anschließenden Jagd stets im Auge zu behalten. Letztendlich werden diese mit einem Stich getötet, der wie bereits beschrieben auch für Menschen gefährlich sein kann.


    Damit sich die Larven von Myrmecia pavida verpuppen können, benötigen diese Sand, mit dem die Arbeiterinnen sie bedecken.


    Scheinbar hat diese Art einige Probleme mit normalen Schlauchverbindungen, da die Arbeiterinnen sich bei ihrer Jagd an Landmarken orientieren und beinahe gar nicht mithilfe von chemischen Signalen wie andere Arten. Bei der Verwendung von Verbindungsschläuchen/-rohren ist also auf einen großen Durchmesser zu achten, zudem sollten sie sich auf Bodenhöhe befinden, da Myrmecia pavida sehr wenig klettert. Möglich ist auch die dauerhafte Anbringung eines kleinen LED-Lichts im Formicarium als Landmarke. Der Halter vermeidet somit, dass sich Arbeiterinnen regelrecht verirren.


    Gründung
    Die Gründung von Myrmecia pavida führt nicht selten zum Misserfolg. Shops bieten sie somit zumeist erst nach erfolgreicher Gründung mit 1-3 Arbeiterinnen an, um dem Abnehmer Frust (und bei den hohen Preisen wohl auch sich selbst Ärger durch frustrierte Kunden) zu ersparen. Die Haltungsbedingungen sind strikt einzuhalten, die Königin benötigt ausreichend Futtertiere für die Jagd.


    Anfang
    Schon kleine Kolonien werden den Halter in höchstem Maße erfreuen. Da die Tiere ohnehin nur einzeln jagen, kommt es hier nicht auf die Masse der Arbeiterinnen an, sondern darauf, dass möglichst viele Tiere überleben. Dies stellt den Halter schon allein vor eine große Herausforderung.


    Nestarten
    Für diese Art eignen sich sowohl Ytong als auch Erdnester. Bei beiden Varianten sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend Sand vorhanden ist, damit sich die Larven verpuppen können. Die Kammergrößen für Ytongnester finden sich hier.


    Futter
    Der Halter kann hier eine ganze Reihe von Futterinsekten ausprobieren. Vermutlich wird überbrühte Nahrung schlecht angenommen, besser ist es, sie visuell auf Parasiten wie Milben zu überprüfen und dann betäubt oder auch vollständig funktionstüchtig in das Formicarium einzubringen. Der Halter sollte hier beobachten, womit seine Kolonie am besten zurecht kommt und dementsprechend Futter zugeben.


    Da Myrmecia pavida in freier Natur Nektarien zu sich nimmt, ist in der Haltung die Zugabe von Honig/-wasser sinnvoll. Welcher Honig gut angenommen wird, muss der Halter testen.


    Langjährige Haltung
    Die Kolonien werden bei perfekter Haltung ca. 250 bis 350 Arbeiterinnen stark. Bei der Formicarienreinigung steigt somit die Gefahr, von einem der Tiere gestochen zu werden. Es ist wichtig, dass der Halter Stiche meidet, sofern er sich über eine mögliche Allergie unsicher ist.


    Die wenigsten Halter schaffen es, eine Kolonie jahrelang erfolgreich zu halten. Für diejenigen die sich der Herausforderung stellen, gilt, schon im Voraus genug Platz für die Ameisen einzuplanen. Myrmecia pavida nutzt einige große Becken auf jeden Fall aus. Ob dies zwingend nötig ist sei dahingestellt. Der französische Haltungsstil "erlaubt" solcherlei große Becken gar nicht, allerdings ist es wohl deutlich natürlicher für die Tiere, wenn genügend Platz zur Verfügung steht.


    Sonstiges
    Noch einmal sei der Interessent gewarnt, dass Myrmecia pavida schmerzhafte bis lebensgefährliche Stiche verteilen kann. Menschen, die ohnehin schon auf Insektenstiche allergisch sind, sollten besondere Vorsicht walten lassen. Familien mit Kindern sollten von dieser Art Abstand nehmen oder dafür sorgen, dass die Kinder keinerlei Zugriff auf die Ameisen erhalten können.


    Myrmecia pavida gehört nicht in Kinderhände und ist auch für Anfänger nicht zu schaffen!

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

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