Pheidologeton diversus

    • Offizieller Beitrag

    Pheidologeton diversus ist eine sehr aggressive Ameisenart, deren Bisse durchaus schmerzhaft sind. Sie unternimmt ausgedehnte Raubzüge mit Tausenden von Arbeiterinnen und Soldaten. Es handelt sich allerdings nicht um eine Treiberameisenart, wie oft fälschlicherweise angenommen!


    Unterfamilie: Myrmicinae
    Gattung: Pheidologeton
    Untergattung: /
    Art: diversus
    Nahrung: Insekten, Körner, Honigwasser in der Haltung
    Lebensraum: Südostasien
    Habitat: feuchte Wälder
    Königinnen: monogyn und polygyn
    Gründung: claustral, Pleometrose, Adoption
    Winterruhe: keine
    Schwärmzeit: Schwarmflüge alle 2-3 Monate
    (Körper-)Größe: Arbeiterinnen: ca. 2mm – 4mm
    Soldatinnen: ca. 5mm – 20mm
    Königinnen: ca. 21mm – 32mm
    Männchen: ca. 13mm – 17mm (21mm?)
    Aussehen/Färbung: Arbeiterinnen: hellbraun bis dunkelbraun
    Soldatinnen: gelblich-/hellbraun bis dunkel-/rotbraun
    Königinnen: schwarzbraun/schwarz
    Männchen: schwarzbraun/schwarz
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: ca. 8-10 Tage
    Larve zu Puppe: ca. 8-10 Tage
    Puppe zu Imago: ca. 9-12 Tage
    Insgesamt: ca. 25-32 Tage
    Entwicklungszeiten der Soldaten:
    Insgesamt: ca. 30-45 Tage;
    Entwicklungszeiten der Königinnen:
    Insgesamt: ca. 40-50 Tage;
    Entwicklungszeiten der Männchen:
    Insgesamt: ca. 20-30 Tage;
    Puppen: Nacktpuppen
    Sonstige Angaben: Diese Art ist für Anfänger gänzlich ungeeignet, da sie sehr hohe Anforderungen an den Halter stellt. Nicht selten stirbt selbst einem erfahrenen Halter die gesamte Kolonie. Das Formicarium sollte sehr groß angelegt werden, damit die Ameisen wenigstens in begrenztem Maße ihre Raubzüge durchführen können.



    (Soldatin von Pheidologeton d.; Mit freundlicher Genehmigung vom Antdealer)




    (Ähnlich wie bei den Treiberameisen werden riesige "Straßen" gebildet;
    Mit freundlicher Genehmigung von Antstore)

    Allgemein
    Pheidologeton stellt den Halter vor einige Schwierigkeiten. Im Formicarium muss das Klima Südostasiens möglichst perfekt imitiert werden. Die Temperaturen sollten 25-30°C betragen, die Luftfeuchte liegt optimalerweise bei 50-60%.


    Gründung
    Die claustrale Gründung läuft bei Pheidologeton diversus etwas anders ab als eine gewöhnliche claustrale Gründung. Die Gründungskammer wird nicht geöffnet, sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, sondern erst nach einer zweiten Brutfolge.


    Anfang
    Besonders junge Kolonien sind sehr stark gefährdet und hier treten fast immer irgendwann Massensterben auf. Sofern der Halter eine natürliche Gründung bevorzugt und nicht eingreift, hält sich die Außenaktivität bis zur zweiten Brutfolge bei Null. Nach der Gründung sind dann ca. 100 Arbeiterinnen vorhanden (ca. 50 aus der ersten, ca. 50 aus der zweiten Brutfolge), die auf Futtersuche gehen.


    Nestarten
    Für diese Art ist lediglich ein Erdnest geeignet. Der Halter sollte lehmigen Sand oder Lehmerde zur Verfügung stellen, die die Ameisen leicht bearbeiten und durchgraben können. Der Bodengrund sollte ausreichend tief sein, damit die Ameisen auch etwas tiefer graben können. Lehmige Erde/Lehmsand gewährleistet auch Stabilität bei etwas größeren Kammern, die Pheidologeton diversus durchaus anlegt.


    Futter
    Hier ist diese Art ausnahmsweise ziemlich pflegeleicht. Angenommen wird beinahe jegliche Art von lebenden und toten Insekten, zudem frisst diese Art auch Körner. In der Haltung ist auch die Zugabe von Honigwasser durchaus sinnvoll. Dieses wird oft gut angenommen.


    Langjährige Haltung
    Pheidologeton diversus lange zu halten ist beinahe schon ein kleines Kunststück. Wie bereits beschrieben gehen viele Kolonien schon weit vorher ein, besonders im jungen Alter. Große Kolonien stellen aber ein gewaltiges Platzproblem dar. Für die langen Ameisenstraßen und die Raubzüge sollte man ausreichend Platz zur Verfügung stellen und mehrere Becken miteinander verbinden.


    Sonstiges
    Oft kann man bei dieser Art beobachten, dass kleine Arbeiterinnen auf Soldaten oder der Königin "reiten". Dies dient in freier Natur vermutlich der Abwehr von fliegenden Parasiten, die von den kleinen Arbeiterinnen vertrieben werden.
    Zudem legt Pheidologeton diversus Ameisenstraßen an, die dauerhaft betrieben werden. In freier Natur können diese sogar übertunnelt sein und führen normalerweise zu Futterquellen.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

    Einmal editiert, zuletzt von C. Ant ()

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