Gigantiops destructor - eine sehr schwer zu haltende Ameisenart aus dem südamerikanischen Regenwald. Sie besitzt sehr große und im Vergleich zu anderen Arten gute Augen und orientiert sich daher fast nur visuell.
Steckbrief
Unterfamilie: Formicinae
Gattung: Gigantiops
Untergattung: -
Art: destructor
Nahrung: kleinere Insekten, wie z.B. Fliegen, Honig(-wasser) in der Haltung
Lebensraum: Südamerika
Habitat: Regenwald; die Art nistet dort oft in Totholz oder hohlen Ästen, aber auch im Boden
Königinnen: monogyn
Gründung: semiclaustral
Winterruhe: keine
Schwärmzeit: k.A
(Körper-)Größe: Königinnen: 15 mm
Arbeiterinnen: 10-14 mm
Aussehen/Färbung: schwarz, sehr große Augen, gelbe Fühler
Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
Ei zu Larve: 3 - 4 Wochen
Larve zu Puppe: 2 - 3 Wochen
Puppe zu Imago: 3 - 4 Wochen
Insgesamt: 2 - 3 Monate
Puppen: Kokonpuppen
Sonstige Angaben: Gigantiops destructor sind tagaktiv, es sollte daher unbedingt eine gute Beleuchtung verwendet werden. Sie besitzen große und gute Augen und orientieren sich fast nur visuell und beobachten auch den Halter vor dem Becken.
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Arbeiterin von Gigantiops destructor
Allgemein
Gigantiops destructor ist eine exotische und sehr schwer zu haltende Art aus dem südamerikanischen Regenwald. Die Art ist wirklich nur etwas für Vollprofis, aber auch die scheitern meist nach einiger Zeit an dieser Art. Gigantiops destructor brauchen in der Haltung ein tropisches Klima, dass heißt eine hohe Luftfeuchtigkeit (mindestens 80 %) und Temperaturen von tagsüber ca. 25 - 30°C und nachts 21 - 25°C. Darüber hinaus brauchen Gigantiops destructor unbedingt eine geeignete Beleuchtung, da sie tagaktiv sind und sich hauptsächlich visuell orientieren. Die Beleuchtung sollte täglich mindestens 8h im Betrieb sein, um einen normalen Tag zu simulieren. Gigantiops destructor haben eine sehr lange Entwicklungszeit - Diese beträgt ca. 2 - 3 Monate.
Gründung
Gigantiops destructor Königinnen gründen semiclaustral, das bedeutet, dass die Königin sich eine Gründungskammer baut (in der Haltung ist das RG die Gründungskammer) und dort die ersten Arbeiterinnen großzieht. Im Gegensatz zur claustralen Gründung tut die Königin dies aber nicht mit ihren körpereigenen Reserven, sondern sie verlässt das Nest und sucht/jagt dort Insekten.
Lässt man die Königin bei sich gründen, so muss dies unbedingt simuliert werden! Bei der „Schwierigkeitsstufe“, die diese Art hat, empfiehlt es sich in jedem Fall aber, mit einer kleinen Kolonie zu beginnen. So entgeht man dem Risiko, dass bereits vor Gründungsende alles vorbei ist, da die Gründung misslingt.
Anfang
Bereits kleine Gigantiops destructor Kolonien weisen eine recht hohe und konstante Außenaktivität auf. Tagsüber (die Art ist tagaktiv!) und besonders am Vormittag, ist meist mindestens eine Arbeiterin draußen und springt dort von Blatt zu Blatt oder läuft umher auf der Suche nach Nahrung. Ebenso kann es vorkommen, dass die Königin das Nest ebenfalls verlässt und in der Arena umherschweift.
Nestarten
Bei Gigantiops destructor Kolonien eignen sich Y-Tongnester am besten. Sie lassen sich einfach bearbeiten, befeuchten und bieten dem Halter einen guten Einblick.
Eine andere Nestvariante ist das „Blumensteckmasse-Nest“. Es gibt einen Bericht von einem Halter, bei dem dies sehr gut funktioniert hat. Es sollte bei diesem Nest und auch bei allen anderen darauf geachtet werden, dass verschiedene Feuchtebereiche vorhanden sind. In einem Blumensteckmasse-Nest erreicht man dies am besten, in dem man den einen Teil des Nestes aus befeuchtungsfähiger Steckmasse macht und die andere Hälfte aus nicht befeuchtungsfähiger.
Futter
Gigantiops destructor sind in Sachen Futterinsekten sehr offen. Ob Fliegen, Heimchen, Grashüpfer, Mehlwürmer oder Schwarzkäferlarven, alles kann verfüttert werden. Ob die Ameisen es annehmen oder nicht ist eine andere Frage. Manchmal stehen sie auf das Eine mehr als auf das Andere. In Sachen Honig kann man, wenn man will, auch verschiedene Sorten durchprobieren. Ganz normaler Sommerblütenhonig o.ä. reicht aber aus.
Da Gigantiops destructor gute Jäger sind und gerne jagen, kann und sollte man ihnen auch lebende oder halbtote Insekten zum Jagen anbieten. Hierbei sollte unbedingt auf eventuellen Milbenbefall der Futterinsekten geachtet werden!
Langjährige Haltung
Die meisten Halter scheitern nach einiger Zeit an dieser Art. Berichte von großen Kolonien und demnach auch Erfahrungen mit solchen Kolonien gibt es nicht oder kaum.
Dennoch kann man an dieser Stelle Allgemeines zu dem sagen, was den Halter erwartet, wenn er eine große Gigantiops destructor Kolonie besitzt. Bei großen Kolonien (mehrere 100 Arbeiterinnen) wird mehr Außenaktivität vorhanden sein und der Futter- und Platzbedarf wird steigen. Man sollte mit mindestens 2 20cm x 30cm Becken rechnen. Darüber hinaus wird die Ausbruchsfreude zunehmen - eine gute funktionierende Ausbruchssicherung ist also unbedingt von nöten.
Sonstiges
Der Name Gigantiops destructor bedeutet auf Deutsch so viel wie "Großäugiger Zerstörer".
Gigantiops destructor können Menschen wahrnehmen! Steht der Halter vor dem Becken wird er oft mit wippendem Kopf „angeschaut“ und von den Arbeiterinnen verfolgt. Fühlen sie sich dabei bedroht, sind sie in der Lage, schnell rückwärts zu laufen.
Die Fühler dieser Art sind die meiste Zeit aufgerichtet, und zittern leicht, was an Schlupfwespen erinnert.
Gigantiops destructor können ihre Säure gezielt einsetzen um Angreifer abzuwehren oder um Beute zu erlegen.
Wenn man Glück hat, sind manche Arbeiterinnen so "zutraulich", dass man sie sogar aus der Hand bzw. Pinzette füttern kann.