Temnothorax unifasciatus

  • Temnothorax unifasciatus - eine kleine, aber dennoch interessante Ameisenart, die Besonders für Halter mit wenig Platz perfekt ist. Für Anfänger sehr gut geeignet.


    Steckbrief
    Unterfamilie: Myrmicinae (Knotenameisen)
    Gattung: Temnothorax
    Untergattung: -
    Art: unifasciatus
    Nahrung: kleine Insekten und (Honig-)Wasser
    Lebensraum: Europa
    Habitat: Wälder, Parks oder Gärten, oft direkt unter kleinen, flachen Steinen. Am häufigsten ist sie auf dem steinigen Boden von südexponierten, trocken-warmen Hängen im Offenland in ganz Europa zu finden.
    Königinnen: monogyn
    Gründung: claustral
    Winterruhe: November - März
    Schwärmzeit: Ende Juni - Ende August
    (Körper-)Größe:
    Arbeiterinnen: ca. 3mm;
    Königinnen: ca. 3-5mm;
    Aussehen/Färbung:
    gelblich/rötlich mit dunklerem Streifen auf der Gaster. Die Königin lässt sich durch ihre Größe und durch den Königinnenbuckel von den Arbeiterinnen unterscheiden
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: k.A
    Larve zu Puppe: k.A
    Puppe zu Imago: k.A
    Insgesamt: k.A
    Puppen: Nacktpuppen
    Sonstige Angaben: Temnothorax unifasciatus sind nicht aggressiv und brauchen sehr wenig Platz. Die Kolonien erreichen meist nur Größen von wenigen 100 Arbeiterinnen.


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    Allgemein
    Temnothorax unifasciatus sind recht robust und stecken auch den ein oder anderen kleineren Anfängerfehler weg. In der Haltung sind normale Zimmertemperatur und normale Luftfeuchtigkeit ausreichend, um die Kolonie wachsen und gedeihen zu lassen. Temnothorax unifasciatus ist als erste Kolonie besonders wegen dem geringen Platzbedarf und ihrer Genügsamkeit zu empfehlen. Leider ist außerhalb des Nestes nur relativ wenig los, deshalb ist die Art nicht unbedingt etwas für „Actiongeile“. Das Fangen einer Königin ist, wegen ihrer geringen Größe und weil sie nicht in extremen Massen schwärmen, für Anfänger recht schwierig. Doch schaut man genau und informiert sich vorher, kann man es schaffen. Einfacher ist es daher, nach kleinen Kolonien unter Steinen zu suchen. Dies gestaltet sich recht einfach und führt oft schon nach kurzer Zeit zum Erfolg, wenn man an der richtigen Stelle sucht.


    Gründung
    Temnothorax unifasciatus Königinnen gründen claustral, das bedeutet, dass die Königin sich eine Gründungskammer baut (in der Haltung ist das RG die Gründungskammer) und dort die ersten Arbeiterinnen aus körpereigenen Reserven großzieht. Die dabei entstehenden Arbeiterinnen sind meist etwas kleiner als ihre späteren Schwestern, diese nennt man Pygmäen und haben eine geringere Lebenserwartung.


    Bei der Gründung braucht die Königin Ruhe und Dunkelheit, das RG muss verschlossen sein und die Gründungskammer sehr klein. Jeden Tag nachschauen ist also nicht fördernd. Einmal die Woche darf man aber :winking_face:


    Insgesamt ist die Gründung von Temnothorax unifasciatus recht einfach und überschaubar, wenn man denn eine einzelne Königin zur Verfügung hat.


    Anfang
    Der Anfang bei Temnothorax unifasciatus ist so wie bei anderen Ameisenarten auch. Die Arbeiterinnen verlassen nur selten das Nest und nehmen nur sehr wenig Nahrung auf. Die Nestbeobachtung ist zu Anfang deshalb das Spannendste.
    Kleiner Tipp: Wenn sie rauskommen, dann meistens nachts im Schutz der Dunkelheit. Dann vielleicht einfach mal in die Arena leuchten :winking_face:


    Nestarten
    Temnothorax unifasciatus bewohnt in der Natur kleine Hohlräume in Mauern oder zwischen Steinen oder sie wohnen direkt unter kleinen, flachen Steinen. In der Haltung kann man den Ameisen daher eine Arena mit lockerem Sandboden und Steinen anbieten, unter die sie ziehen können. Alternativ funktioniert auch ein kleines Gips oder Y-Tongnest. In Farmen oder Erdnester zieht diese Art nicht!


    Futter
    Temnothorax unifasciatus sind in Sachen Futterinsekten sehr offen. Ob Fliegen, Heimchen, Grashüpfer, Mehlwürmer oder Schwarzkäferlarven, alles kann verfüttert werden. Ob die Ameisen es annehmen oder nicht ist eine andere Frage. Manchmal stehen sie auf das Eine mehr als auf das Andere. In Sachen Honig kann man, wenn man will, auch verschiedene Sorten durchprobieren. Ganz normaler Sommerblütenhonig o.ä. reicht aber aus.


    Bei der Verfütterung von Insekten mit dickem Chitinpanzer (z.B: Mehlwürmer und Heimchen) sollte man das Futtertier unbedingt in zwei Teile schneiden, um den Ameisen das Herankommen an das Innere zu erleichtern. Alleine kommen Temnothorax unifasciatus Arbeiterinnen nur schlecht bis gar nicht an das Innere.


    Ebenfalls sollte man beachten, dass Temnothorax unifasciatus keine aktiven Jäger sind. Es sollten daher nur überbrühte/getötete Futtertiere angeboten werden.


    Langjährige Haltung
    Temnothorax unifasciatus Kolonien werden nicht sonderlich groß - Dementsprechend niedrig ist auch die Außenaktivität, selbst bei „ausgewachsenen“ Kolonien. Doch ist trotzdem fast jeden Tag was los. Ansonsten kann man sich zum Beispiel schon nach relativ kurzer Zeit auf Geschlechtstiere freuen und im Nest gibt es auch immer etwas zu sehen, falls Einblick besteht. Außerdem kann man sich perfekt mit der Ausbruchssicherung vertraut machen.


    Auch wenn die Kolonie ausgewachsen ist, braucht sie nur sehr wenig Platz. In einer 10x15cm Arena kann man eine ausgewachsene Kolonie perfekt halten.


    Sonstiges
    Temnothorax unifasciatus sind durch ihre Größe und nicht vorhandene Aggressivität sehr gut zu Vergesellschaften. Vergesellschaften kann man Temnothorax unifasciatus zum Beispiel mit Camponotus ligniperdus. Andere, vor allem größere Arten, kommen auch in Frage. Will man mehrere Temnothorax unifasciatus Kolonien in einer Arena halten, sollte man genügend Platz in der Arena zur Verfügung stellen und genügend Platz zwischen den Nestern einhalten, ansonsten kann es schnell zu Kämpfen kommen.


    Temnothorax unifasciatus legt ihre Nester nur knapp unter der Erdoberfläche, direkt unter flachen Steinen oder in Steinhaufen, Mauern o.ä. an - nicht tief im Boden. Dadurch müssen sie zum Teil große Temperaturschwankungen und -einbrüche aushalten, die sie im Allgemeinen aber gut überstehen. In der Winterruhe muss man also nicht all zu sehr auf die niedrigen Temperaturen achten wie bei anderen Arten.

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