Guten Abend, liebe Forengemeinschaft!
Am Samstag, den 16.07.2011, war ich mit meinem Mitbewohner im wunderschönen Büsenbachtal, nahe Handeloh in der Nordheide. Von Hamburg aus ist gut zu erreichen (Hbf - Buchholz - Büsenbachtal) und auch Heidenbewohner und Hannoveraner kommen gut dorthin. Nun, zum einen ist die Landschaft phantastisch, zum anderen stellt dieses unberührte Stück Natur ein Paradies für Insekten und Kriechtiere dar. Es sind einige schöne Photos entstanden, und diese möchte ich euch nicht vorenthalten.
Zuerst einmal das das Büsenbachtal, von Norden nach Süden geschossen:
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Das erste, was mich ansprang war allerding neben einer nicht photographierten Eidechse das hier:
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Kaum folgte man der Straße recht vom Parkplatz und Eingang des Büsenbachtals einigige hundert Meter stieß man auf diesen hübschen Vertreter eines Nestes:
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Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen auch die Bewohner abzulichten. Sie begrüßten mich und meinen Mitbewohner damit, dass sie unentwegt an den Schuhen kletterten. Die rote Waldameise (Formica rufa):
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Ordentlich Betrieb am Eingang:
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Unter mehreren Holzstücken und in Morschholz fand ich diverse Myrmica-Arten:
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Natürlich habe ich das Nest wieder abgedeckt. Die Kleinen waren nämlich ganz panisch. Daher auch die schlechte Bildqualität.
Am Wegesrand stolperte ich dann über Lasius fuligonosus. Ich habe mit der Abbildung im Seifert verglichen. Man beachte den typischen gräulich-silbrigen Scapus, die Kopfform, die orange-braun auslaufenden Beine und natürlich den Glanz:
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Am Wegesrand begegnet man noch anderen Wesen, zum Beispiel Myrmica rubra:
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Was sie genau treiben, weiß ich nicht. Sieht zumindest ungesund aus.
In kleinen Sandhügeln zwischen dem Heidegras findet man dann auch soetwas:
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Mir scheint, es handelt sich um Knotenameisen, Größe kaum mehr als 2mm. Ich weiß es nicht. Ungeheuer volksstark, einige hundert Tiere beim Abschaben von ein bisschen Oberfläche. Sind übrigens auch flott mal auf der Kamera, wenn man nicht aufpasst. Generell sehr anhänglich und niedlich.
Edit (20.07.2011, 21:26): Es handelt sich wohl um Tetramorium sp.
Unter einer alten Eiche in der Nähe eines Baches fand ich dann diese Damen der Schöpfung, die sich an Nahrung ergötzten. Aufgrund ihrer Größe (2,5mm) habe ich mich entschieden, sie den Temnothorax zuzuordnen. Ist allerdings falsch.
Edit (20.07.2011, 21:28 Es handelt sich höchstwahrscheinlich Myrmica sp. eines Jungvolkes.
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Sorry für die miese Qualität; die Biester sind klein und meine Digitalkamera gerade einmal drittklassig.
Auf dem Rückweg begegneten mir noch Exemplare der folgenden Gattung:
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Ich glaube, mir Formica sp. liege ich nicht allzu weit daneben. Das Tier ist gut 7mm lang und zeigte ein interessantes Verhalten: Sie lief einige Schritte und blieb dann stehen. Für sehr lange Zeit, also circa eine Minute. Das ermöglichte diese wunderschöne Aufnahme von diesem -wie ich finde- wunderschönen Tier. Ich nenne sie Modelameise.
Edit (20.07.2011, 21:29): Höchstwahrscheinlich Formica fusca.
Und zum Schluss fand ich am Ende meines Weges, nämlich am Parkplatz noch ein Nest von Lasius flavus:
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Klein, wendig und hübsch diese Biester.
Aber das ist nicht alles: Im Büsenbachtal tummeln sich auch noch weitere Lasius Arten, diverse Formica sp., Leptothorax sp. und Camponotus ligniperdus. Leider konnte ich diese nicht ablichten, da sich einfach kein vernünftiges Bild machen lies, oder ich im Falle von zum Beispiel Lasius niger es einfach überflüssig fand.
Man kann auch Eidechsen bewundern, sowie derartige Käfer:
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Und natürlich gibt es auch noch andere Heuschrecke, Grashüpfer, Borkenkäfer, und, und, und.
Die Landschaft ist großartig, die Wege schön, die Insektenwelt ist unglaublich abwechslungsreich für nordische Verhältnisse. Ich denke auch, dass es neben Lasius flavus, Lasius niger, Lasius fuligonosus, Temnothorx sp., Leptothorax sp., Formica rufa, Formica sp., Camponotus ligniperdus und Myrmica sp. noch andere Arten geben muss.
Ich empfehle also jedem nordbewohnendem Ameisenfreund einen Ausflug ins Büsenbachtal. Das Ticket ist nicht teuer und die Verbindungen sind ganz gut. Vom Bahnhof zum Tal sind es nur ein paar hundert Meter und man wird reichlich belohnt, wenn man ein gutes Auge hat.
Edit (20.07.2011):
Danke an Phil, der Bestimmungen korrigiert und ergänzt hat.