"Einsteiger"-Art ohne Winterruhe gesucht

  • Hallo!


    Nach reichlicher Recherche über Ameisenhaltung im allgemeinen, hab ich beschlossen auch Ameisen zu halten.


    Nun steht die Entscheidung der Art an:


    Ich suche eine Art die:


    1. Keine Winterruhe benötigt (will jetzt anfangen)
    2. Einsteiger freundlich ist (Fehler verzeiht)
    3. Etwas größer ist (Nein mir macht es nicht, dass meist dann die Entwicklung länger dauert)
    4. Koloniegröße nicht all zu rassant auf 500 ist (Hab nur eingeschränkt Platz)


    Gerne hätte ich Ameisen, die sich hauptsächlich von Körnern ernähren


    Nun hoffe ich auf eure Vor- und Ratschläge!


    Liebe Grüße und Danke für die Hilfe
    Kinsaoru

  • Herzlich Willkommen im Ameisen Café!


    Ausschließlich exotische Arten halten keine Winterruhe! Die sind für Anfänger allerdings nicht geeignet! Zwar gibt es ein paar Arten, die leicht zu pflegen sind, allerdings kann man die Ameisen nicht bei Unlust wieder aussetzen, außerdem könnte es verheerende Folgen haben, wenn deine Ameisen einmal entwischen! Du solltest unbedingt mit einheimischen Arten beginnen.


    Da du Körnersammler haben willst, empfehle ich dir Messor barbarus (klick). Sind zwar aus Südeuropa, allerdings sind sie... naja... etwas träger *g*. Ein guter Ausbruchsschutz ist aber unabdingbar! Messor barbarus hält allerdings auch Winterruhe.


    Also, nochmal als Zusammenfassung:


    1. Gibt es nicht (für Anfänger!)
    2. Einsteigerarten
    3. Formica fusca, Messor barbarus; Einsteigerarten
    4. Formica fusca; Einsteigerarten


    Lg DRM13


    Beachte: Messor barbarus sind als kleine Kolonie noch relativ empfindlich. Im Zweifelsfall (solltest du dir die Aufgabe nicht zutrauen), empfehle ich Formica fusca. <--- Reiner Hinweis, wenn du dich zusammenreißt, und die Kolonie nicht auf einen Subwoofer stellst, wird's schon schief gehen :winking_face:

    Zitat

    Um die Welt der Ameisen zu verstehen, bedarf es mehr als nur ein Menschenleben. Um ihrer Faszination zu erliegen, nur einen Augenblick.

  • Zitat

    Es gibt ganz sicher Arten, welche für den Einstieg passend sind!


    Es spielen eher andere Kriterien eine wichtige Rolle wieso oftmals zum Einstieg auf die so genannten "Einsteiger-/Anfängerarten":

    • preislich (Exoten in der Regel frühstens bei 30,- Euro an, wobei deren Anlage oft das teure Unterfangen ist)
    • Intraspezifische Homogenisierung und Infektionsgefahr durch exotische Ameisen
    • Gefahren durch Stiche, denn viele reagieren hoch allergisch auf Insektenstiche - viele Ameisenstiche sind eben mit den Stichen einer Wespe oder schlimmer vergleichbar (sind ja auch nahe Verwandte)


    Zitat

    Wieso wird dahin verlinkt, wenn er doch keine einheimischen Arten möchte? Möchte deinen Blick mal sehen wenn du im Geschäft nach einem TV fragst und er zeigt dir eine Mikrowelle...


    Zitat

    Schon wieder ein verweis auf die Einsteiger. Aber wieso?!


    Da ihm ja die Entwicklungszeiten nicht abschrecken: Wie wäre es mit einer der exotischen Camponotus aus den diversen Shops. Diese sind in der Anschaffung nicht direkt schon im dreistelligem Bereich und haben keine allzu großen Anforderungen. Trotzdem muss für eine dauerhaft erhöhte Temperatur gesorgt werden (auch nachts nicht unter 20°C), aber das ist mithilfe von Heizmatten ganz einfach zu lösen, da diese auch sehr geringer Wattzahlen haben, sind in der Anschaffung aber auch teurer als eine Lampe.


    Zitat

    Und ... schon wieder die Einsteigerarten... :face_with_rolling_eyes:


    Exotische Camponotus sind in der Regel nicht ganz so schnell mit der Entwicklung, aber 500 wird trotzdem recht schnell erreicht, denn diese haben ja nun 12 Monate im Jahr und nicht nur 6 Monate zur Verfügung um Brut zu entwicklen. Zu dem ist die Temperatur auch immer im idealen Bereich und bestens für die Brut. Aber 500 hört sich mehr an als man am Ende in einem größeren (z.B.) Ytongnest vermuten würde.

  • Also von den "stechenden" Gattungen würde ich einem Einsteiger wenn auch nur Odontomachus an Herz legen, denn diese liegen preislich nur bei 100-200 Euro. Also ich würde dir als Einsteiger jedoch eine Camponotus spec. eher empfehlen, denn das schwierige was dich in der Haltung von Exoten erwartet ist das erfolgreiche führen eines Tropenbeckens, welches für einige Leute auch schon schwierig genug ist.


    Zu dem sollte gesagt sein: Wer sich nicht ausgiebig beim Arzt auf diese Wirkstoffe testen lassen hat, der sollte niemals davon ausgehen, dass er/sie auch wirklich nicht darauf zu reagieren! Die Toxide sind ähnlich, nicht identisch!

  • Hallo!
    Nachdem ich Heute wieder den ganzen Vormittag in verschiedensten Foren und auf verschiedensten Seiten verbracht hab, hat sich herauskristallisiert, das eine Messor sp. eigentlich geeignet wäre oder?


    Nun stellt sich die Frage, welche genaue Spezies für mich am ehesten zutrifft...


    Kann mir da wer weiterhelfen?


    Liebe Grüße und Danke
    Kinsaoru

  • Okay, um deine genialen Vergleiche mal zu erwidern:


    Zitat

    Wieso wird dahin verlinkt, wenn er doch keine einheimischen Arten möchte? Möchte deinen Blick mal sehen wenn du im Geschäft nach einem TV fragst und er zeigt dir eine Mikrowelle...

    Wenn mein Samsung TV mal aus meinem Zimmer ausbricht, wird das aber keine Auswirkungen auf die LG - Fernseher haben.


    Zitat

    Gerne hätte ich Ameisen, die sich hauptsächlich von Körnern ernähren

    Zitat


    Wie wäre es mit einer der exotischen Camponotus aus den diversen Shops.

    Camponotus spec. sammeln Körner? Da bin ich jetzt baff :frage:
    Ich verweise auf die Einsteigerarten, weil sie einfach Einsteigerarten sind. Life, ich hätte von einem "erfahrenen" Halter schon mehr erwartet. Außerdem hab ich Messor barbarus als Körnersammler genannt. Sollte er von dem heruntersteigen, treten die Einsteigerarten wieder in Kraft. Winterruhe hin, Winterruhe her.


    Lg DRM13


    kinsaoru Habe ich oben beschrieben! Messor barbarus. Wie Fraaap allerdings schon gesagt hat, die Kolonien werden groß.

    Zitat

    Um die Welt der Ameisen zu verstehen, bedarf es mehr als nur ein Menschenleben. Um ihrer Faszination zu erliegen, nur einen Augenblick.

    Einmal editiert, zuletzt von DRM13 ()

  • Ich behalte lieber das Hauptthema im Auge und die Überschrift lautet nun mal "Einsteiger-Art ohne Winterruhe gesucht". Also versuche ich eher diesen Wunsch zu erfüllen, als dass man sich hauptsächlich auf das Futter konzentriert, denn durch deinen Vorschlag "Messor barbarus", miesachtest du die Winterruhe. Zu dem haben viele Halter Probleme mit kleinen M. barbarus Völkern, also ob diese dann auch die erwünschten Einsteigerfehler überstehen?! Wenn ich jetzt noch Bilder von riesigen Völkern zeige, dann hat sich diese Art als Einsteigerart eigentlich auch erledigt, besonders weil eine Art gesucht wird, die nicht allzu schnell riesig wird... was Messor-Arten aber sehr gerne und vor allem schnell werden.

    • Offizieller Beitrag

    Einfach zu halten, jedoch brauchen auch diese eine verkürzte Winterruhe. Ich halte es da bei 3 Monaten.
    Anosnten wie jede Messor, sie wachsen wenn man ihnen Proteine zuführt deutlich schneller (ich vernachlässige das etwas ;)), die Gynen sind regelrechte Eierlegemaschinen.


    Sind etwas unbeholfen und ängstlich (jedenfalls kleinere Arbeiterinnen), aber ziemlich aktiv, wenn man ihnen etwas neues bietet.


    Wenn du mehr Infos willst, kann ich gerne zu deinen Fragen posten.

  • Hallo!


    Laut anderen Haltern und Shops benötigt diese Art keine Winterruhe.
    Auch kann man sie einfach bei Zimmertemperatur halten.


    Des weiteren ist die Frage wie groß das Nest sein sollte und die Arena?
    Ich würde gerne, wie auch schon oben geschrieben eine Farm als Nest benutzen und dies entweder direkt in die Arena integrieren oder auch daneben stellen und mit einem oder zwei Schläuchen verbinden.


    Kann mir da wer was empfehlen?


    Liebe Grüße und Danke
    Kinsaoru

    • Offizieller Beitrag

    Hi kinsaoru.


    Ich weiß, dass die Meinungen da auseinander gehen und zwar innerhalb der Angaben von Haltern und Shops gleichermaßen. Jedoch kommen die Gynen von Messor minor hesperius für gewöhnlich von den kanarischen Inseln und nicht vom afrikanischen Festland.
    Auch dort gibt es einen Winter, der mit kühleren Temperaturen und höheren Niederschlägen einhergeht. Dahingehend, dass es auch genügend Halter gibt, die einheimische Arten ohne Winterruhe halten und die Hälfte davon damit wegen erhöhter Sterberaten im Folgejahr auf die Schnauze fliegt, gebe ich nicht allzu viel darauf :winking_face:


    Daher halte ich eine 3-monatige Winterruhe für angebracht bei Temperaturen um 12-14°C, also quasi einem unbeheizten Wohnraum. Von Zimmertemperatur kann da keine Rede sein, diese liegt schließlich bei über 20°C.
    Zudem kann es sein, dass die Ameisen von sich aus eine Diapause einlegen, selbst wenn die Temperaturen eigentlich zu hoch sind. Das erkennt man am Einstellen der Eierablageaktivität seitens der Gyne, sowie dem Ausbleiben von Verpuppungen.



    Bei Nest und Arena gilt wie bei jeder Kolonie: Anfangs kleiner, später anbauen. So sollte eine Farm von 20x1,5x15 cm gut ausreichen, um der Kolonie eine Weile Platz zu bieten. Die Arena sollte anfangs mindestens 30x40x30cm groß sein, wobei auch hier eine größere Arena sicherlich nicht schadet.




    Herzliche Grüße,
    ice

    • Offizieller Beitrag

    Gegenfrage: Wieso Camponotus herculeanus statt Camponotus ligniperdus, obwohl sich die Lebensweise (in der Haltung) kaum unterscheidet? :winking_face:


    Messor minor hesperius haben z.B. eine andere Färbung und Körpergröße, sie haben rötliche Köpfe, was wie ich finde ziemlich hübsch ist.
    Manchmal sind es nur solche kleinen Dinge, die zur einer Haltungsentscheidung führen. Die Lebensweise ist mEn beinahe identisch, ebenso wie die Haltungsbedingungen.


    Ob einem dies nun den 5-fachen Preis wert ist muss man für sich selbst entscheiden^^

  • Och, ich finde schon das diese Kleinigkeiten wichtiger sind als ein paar Euros mehr im Preis.
    Immerhin muss man die Kleinen jeden Tag ansehen und will sich daran erfreuen. Und ein eckliges fettes schwarzes Vieh anglotzen, nur weil es 2 Euro billiger war... ne ne, danke.

    • Offizieller Beitrag

    Das finde ich auch.


    Wenn die Farbe kein Grund sein soll, weiß ich auch nicht mehr weiter - siehe Anhang. Zwei Messor minor hesperius Arbeiterinnen. Hab ich schonmal im Fotoforum gepostet vor einiger Zeit, passt nur gerade so schön, meine ich :smiling_face:

  • Ich hatte vor kurzer Zeit mal genau die gleiche Frage wie der Threadersteller gestellt.


    Messor minor hesperius war auch meine erste Wahl, jedoch gab es einen Nachteil den ich in fast
    jedem Haltungsbericht lesen konnte. Die Tiere fressen sich nach einiger Zeit durch Gips und Y-Tong.


    Ich habe mich deshalb zur Messor aciculatus entschieden.


    Deine gewuenschten Haltungs-und Artenparameter gibts net...
    Von einen von denen musst du immer einen Abstrich machen.
    Ob es die Art, Einsteiger, Koernerfresser, keine Winterruhe.



    Tschau

  • Messor minor hesperius war auch meine erste Wahl, jedoch gab es einen Nachteil den ich in fast
    jedem Haltungsbericht lesen konnte. Die Tiere fressen sich nach einiger Zeit durch Gips und Y-Tong.

    Dieses Problem ist aber ganz einfach zu regeln, in dem man den Ytong-/Gipsblock komplett mit einer dünnen (2mm) Bastel-/Acryl-/Plexiglasscheibe verkleidet und am Wassertank ein Gitter einklebt. Oder man nutzt ein "Nestbecken", d.h. dass das externe Nest in einem alten Aquarium mit Ausbruchssicherungen steht, in dem die Ameisen aber nicht herumkrabbeln dürfen wie sie möchten.

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