Ich kann es mir einfach nicht mehr verkneifen, mal wieder eine kleine Grundsatzdiskussion loszutreten: in den letzten Wochen wurde immer mal wieder angesprochen, dass etwas mit den Bewertungen nicht mit rechten Dingen zugehen kann. User fühlten sich vollkommen unfair bewertet (und das auch noch ohne Begründung durch die Bewertenden), was ich übrigens auch so sehe! Daraufhin habe ich das Geschehen etwas genauer beobachtet (bis dato waren mir die Bewertungen völlig egal), und erstaunliches feststellen müssen:
1. Haltungsberichte, die sich ja aus der Natur der Dinge heraus sehr langsam entwickeln, wurden innerhalb weniger Tage etliche Male bewertet.
2.Diskussionsthreads (unter anderem zu Haltungserfahrungen oder Foto-Threads) haben positive/negative Bewertungen, obwohl sie nicht einen einzigen Post enthalten.
3. Threads haben dutzende Bewertungen, aber nur 2 oder 3 Personen haben sich wirklich zum Thema geäußert.
4. Threads im Anfängerbereich, in denen es um ganz konkrete (anfängertypische) Fragen zur Ameisenhaltung geht, bekommen negative Bewertungen.
5. Stellt man Fotos ein, und seinen sie noch so belanglos oder unscharf (wie im Fall meines eigenen Haltungsberichtes), verbessert sich die Bewertung innerhalb von Minuten.
usw.
Da stellen sich mir doch so einige Fragen:
Nach welchen Kriterien wurde hier bewertet? Geht es hier wirklich um den objektiven Inhalt oder eher um den Unterhaltungswert? Oder ist sogar Sympathie das Hauptmotiv für Bewertungen?
Wollen wir Berichte voll mit Informationen oder doch lieber Bilderbücher?
Wie um alles in der Welt kann man einen Anfänger, der für ihn enorm wichtige Fragen zu Feuchtigkeit, Futter oder Temperatur stellt, um seine Ameisen nicht gleich in der ersten Woche umzubringen, mit negativen Bewertungen bestrafen, nur weil es keine brandaktuelle oder ganz neue Frage ist? Oder weil sie sagen wir ânaivâ formuliert wurde? Riskiert man so nicht, dass er nie wieder eine solche Frage stellt und dadurch seine Tiere schaden nehmen?
Wie kann man einschätzen, ob ein Haltungsbericht lesenswert ist oder nicht, der noch keine vier Wochen alt ist (hieß es nicht immer: âwer Ameisen halten will, braucht Geduldâ?)?
Ist es neuerdings üblich, Kritik feige hinter einer anonymen Bewertung zu verstecken, statt sich in Form eines Posts an einer Diskussion zu beteiligen und so konstruktiv Kritik zu üben?
Sicher kann man von erwachsenen Menschen erwarten, dass sie ein solches System nicht für persönliche Feldzüge der Marke âDen mag ich nicht, deshalb sorge ich dafür, dass sein Thread das Prädikat ,nicht lesenswertâ bekommtâ missbrauchen, aber ist das auch wirklich so?
Und um gleich mal wieder bei einigen ins Fettnäpfchen zu treten (was sich sicher in den nächsten Wochen an den Bewertungen meiner Threads zeigen wird :D): Kann man sich auf diese Art der Bewertung überhaupt verlassen, oder muss man sich eh selbst von deren Richtigkeit überzeugen? Hat denn überhaupt jeder User mit dem Tag seiner Anmeldung die Voraussetzungen, einzuschätzen, ob ein Thread âgutâ bzw. âlesenswertâ ist, oder nicht?
Mir würde da noch mehr einfallen, aber ich glaube es reicht erst mal.
Eure Meinung würde mich interessieren. Und natürlich bin ich auf die Bewertungen dieses Threads schon gespannt ;)!