Jugend - Hormon macht Ameisen zu Giganten

  • "35 Millionen Jahre lang schlummerte die Kraft in den Genen der Insekten, ein einfacher Trick hat sie jetzt entfesselt: Biologen haben Ameisen mit Hilfe eines Hormons in wahre Giganten verwandelt. Mit riesigen Köpfen und beeindruckenden Zangen verteidigen sie ihr Nest.


    ..."

    http://www.spiegel.de/wissensc…tur/0,1518,807545,00.html

  • So wie ich den Text nun gelesen habe und verstehe, wird die Grundaufgabe jeder einzelnen Ameise im Larvenstadium entschieden.


    Vielleicht liegt bei vielen mysteriösen Ameisensterben (in der Haltung) dort das Problem, weil die Aufgabenverteilung auch eben durch Temperatur etc. beeinflusst wird. Wenn also die Haltung konstant immer die Selbe ist, dann haben kommen doch theoretisch die selben "Arbeitergruppen" dabei heraus und irgendwann gibt es zum Beispiel keine Brutpfleger mehr und somit kommt es zum Larvensterben.


    Oft beobachten man ja ab einer gewissen Volkgröße bei Pheidologeton diversus ein plötzliches aussterben dieses Volkes, obwohl absolut nichts an der Haltung verändert wurde.



    Was meint ihr?

  • das würde ja aber auch bedeuten das zu bestimmten zeiten immer nur ameisen einer "klasse" das licht der welt erblicken. da jahreszeiten aber zum beispiel seltenst plötzlich wechseln bzw fluktuieren, müssten die klassen doch schubweise auftreten. oder anders, da ich bei mir zuhaus fast immer temperatur zwischen 20 und 22° habe, wieso entwickeln sich dann bei meinen Messor barbarus verschiedenen klassen?

  • sry das ich mal wieder nicht mitkomme, aber was ist den die superameise? meinen die damit normale Soldaten der pheidole? oder haben die aus einer Arbeiterinn mittels Gene einen 20mm Kampfsoldaten gemacht?


    In dem Larvenstadium stelle ich mir das eher sofor das eine Larve so art "Wärmepunkte" bekommt. Ich sag jetzt mal 5 Stunden bei der Temperatur 22Grad macht 10 Punkte. bei 21 Grad sinds vllt nur 5. Und dann entscheidet sich dass vllt am Ende das eine Arbeiterinn mit 500 Punkten brutpfleger wird und eine mit 400 eben Sammler. Es könnte ja sein das bei gewissen arten die "Punktegrenzen" im Komma bereich liegen. so nah an einander das wir Halterüberhaupt keinen einfluss darauf haben.
    Versteht ihr was ich sagen will? ist bisschen kompliziert mit den Punkten aber ich weiß nicht wie ich das anders erklären soll.
    Ich glaub da ist was dran. wenn man die einflüsse von futter feuchtigkeit usw. nicht vernachlässigt.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Sam

    sry das ich mal wieder nicht mitkomme, aber was ist den die superameise? meinen die damit normale Soldaten der pheidole? oder haben die aus einer Arbeiterinn mittels Gene einen 20mm Kampfsoldaten gemacht?


    Es handelt sich um eine Form der Soldaten, die im Vergleich zu normalen Soldaten deutlich vergrößerte Köpfe und Mandibeln haben und wie ich das sehe auch noch ein gutes Stück größer sind. Auf dem Foto von Alex Wild sieht man das ziemlich deutlich. Links der normale Soldat, rechts die größere Form.


    Zitat von Spiegel Online

    Umgebung, Nahrung und Temperatur bestimmen, ob aus der Larve ein Mitglied der Arbeiterkaste oder ein Sammler wird, sagt Abouheif. Das Geheimnis der Superameise läge zu einem großen Teil in einer bestimmten Substanz im Inneren des Eis, den sogenannten Juvenile-Hormonen.


    "Bei jedem Insekt aus der großen Pheidole-Familie, das zum richtigen Zeitpunkt mit dem Hormon behandelt wird, kann die Entwicklung der Superameise gestartet werden", so der Biologe. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass deren Urahn ein Supersoldaten-Insekt gewesen sein muss.


    Naja, wo ist das Problem? Keiner von uns wird ohne jahrelange wissenschaftliche Tests herausfinden können, wann genau welcher Typ Arbeiterinnen entsteht. Und noch wichtiger: Wie die Kolonie entscheidet, welcher Typ Arbeiterinnen benötigt wird.
    Was wir wissen, ist, dass Soldaten bei Pheidole pallidula erst ab mWn 26°C überhaupt entstehen können. Dazu müssen sie dann wohl noch mit besonders vielen Proteinen gefüttert werden. Natürlich spielen auch biologische Vorgänge und Stoffe wie Hormone eine Rolle.


    Was ich selbst beobachten konnte - und irgendwo ist es auch vollkommen logisch - ist, dass bei Nahrungsmangel und nach größeren Verlusten innerhalb einer Kolonie mit mehreren Kasten alles daran gesetzt wird, möglichst schnell neue Arbeiterinnen hervorzubringen - d.h. Larven, die sich zu Media- oder Majorarbeiterinnen entwickeln würden und daher schon eine stattliche Größe haben werden erstmal links liegen gelassen, stattdessen werden kleine Larven auf schnellstem Wege zu Minorarbeiterinnen oder sogar den noch winzigeren Pygmäen "ausgebildet". So beobachtet bei Camponotus herculeanus. Mich wundert das nicht, denn die Kolonie erhält sich so eine größere Arbeiterinnenzahl - wenngleich diese eben mit kleinerer Körpergröße daherkommen müssen. Da aber Minorarbeiterinnen ohnehin tendenziell zur Brutpflege neigen und bei älteren Kolonien eher weniger auf "Außeneinsätze" gehen, ist das umso förderlicher.


    Ich fürchte wir Ameisenhalter werden nicht herausfinden, wie diese Mechanismen exakt ablaufen und sie deswegen auch nicht allzu gezielt steuern können.
    Was wir allerdings herausfinden können ist, ob unsere Kolonien stabiler überleben, wenn wir ihre Umweltbedingungen in einem realistischen Rahmen variieren - und eben auch mal etwas mehr Trockenheit zulassen im feuchten Tropenformicarium oder im Wüstenformicarium Regen fallen lassen^^
    Ihr versteht was ich meine - im Prinzip versuchen wir ja sonst, möglichst stabile Bedingungen zu schaffen, die anscheinend förderlich sind. Und dann tritt eben doch das Massensterben auf und keiner weiß, warum überhaupt.

    • Offizieller Beitrag

    Ob das wirklich so ist kann ich nicht sagen, jedoch gibt es eine solche Größensteuerung in anderer Hinsicht durchaus: Bei Nahrungsmangel kann es passieren, dass wieder Pygmäen gebildet werden, also die kleinste Form der Arbeiterinnen. Das hat den Vorteil, dass die Pygmäen deutlich schneller ihre Entwicklung abschließen, dahingehend weniger Nahrung verbrauchen und anschließend als zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.


    Meines Wissens nach ist die komplette Steuerung, also welche Arbeiterinnen zu welchem Zeitpunkt produziert werden, nicht abschließend erforscht. Korrigiere mich jemand, wenn ich da falsch liege :winking_face:

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