Temnothorax cf. nylanderi : Massensterben nach Winterruhe

  • Ahoi,


    wie der Titel schon sagt, stirbt mir grad meine Kolonie weg.


    Den Winter haben die super überstanden. Nach dem schrittweisen "Auftauen" sind sie noch fröhlich losgeschwärmt und haben sich übers Wasser her gemacht. Doch da fing es schon an und seither werden es immer mehr.


    Was kann das denn sein? Zu schnell aufgetaut?


    Rahmenbedingungen (Becken, Nest etc) sind die selben wie letztes Jahr.

  • Wenn die Ameisen nicht richtig auf die Winterruhe vorbereitet werden sammel die doch nicht genug Nahrungsreserven und dann kann es doch zum Hungertod kommen oder es ist einfach ein Brutschub an Altersschwäche während der Winterruhe gestorben. Also bei mir sind mal 5 von 19 über die Winterruhe gestoreben. Wenn ich da irgendwas falsch sehe verbessere man mich bitte.

  • Meine Beobachtungen in den Winterruhe nach war die Kolonie ganz fit.


    Die Probleme setzen ein, als es ans Anwärmen ging. Nach ein paar Tagen krabbelten viele munter aus dem Nest hin zu den Wasserquellen, ab da ging es bergab.


    Es sind so etwa 25 gestorben bisher. Klingt nicht viel, aber die Kolonie war auch nie besonders groß.
    Immerhin ist die Gyne noch wohl auf und seit gesten Abend sind keine neuen Verluste mehr zu beobachten.


    Also denke ich nach wie vor, dass das Auftauen zu schnell ging. Wieder was gelernt :frowning_face:

  • Hm irgendwie will ich mich nicht darauf einlassen zu sagen, dass es die "Aufwärmphase" ist, die für das Massensterben verantwortlich ist. Ich glaube ihr messt dieser viel zu viel Bedeutung zu. Die Einwinterungsphase wäre wieder was anderes, aber das Auswintern kann meiner Meinung nach rasch passieren ohne das etwas passiert.


    Kannst du denn 100%ig ausschließen, dass die Ameisen jetzt erst sterben und nicht schon längere Zeit tot im Nest lagen und somit in der WR gestorben sind?
    Und was genau hat es mit der Wasserquelle auf sich? Was ist das für ein Wasser und vor allem, worin befindet sich dieses?
    Kannst du an den Toten irgendwas feststellen? Lupe raus!
    Micky

  • Es ist ein kleines Korknest


    Bei genauerer Betrachtung kann ich tatsächlich nicht ausschliessen, dass die allesamt im Winter verstorben sind und dann nur nach und nach beim Aufwärmen nach draussen transportiert worden sind.


    Beim Wasser handelt es sich um normales Leitungswasser, dargeboten in einem gängigen Napf mit etwas Watte in unmittelbarer Nähe zum Nest.
    Alles drei nichts, was neu wäre.


    Eine Untersuchung der Kleinen selbst ergab nichts Aufschlussreiches. Sie wirken gesund und proper.

  • für mich hört sich das so an als wäre das korknest einfach zu trocken gewesen genau wie micky es sagt befeuchten sie im winter ja nicht und kaum sind sie raus aus der winterruhe rennen sie zum wasser... die leichen sind meiner meinung nach auch von der WR

  • Was mich auch mal interessieren würde ist ob du Temperaturschwankungen simuliert hast oder nicht?

    Temperaturschwankungen bei Temnothorax sind so eine Sache...
    Ich hab diese bei meinen nie simuliert - dennoch lief alles gut. Ob Einzefall oder nicht, kann ich aber nicht sagen.


    Ich habe mich damals zu Beginn meiner Haltung mit einem anderen erfahrenen Halter unterhalten und auch dieser hat mir gesagt, dass Tempertaurschwankungen für Temnothorax anscheinend nicht zwingend erforderlich sind.
    Hier jetzt also irgendwie Rückschlüsse auf den Tod der Kolonie zu ziehen, da Fingolfin (wie ich vermute^^) keine Temperaturschwankungen simuliert hat, wäre eher nicht angebracht.


    Wollte das nur schnel gesagt haben und auch nochmal meine "fehlended Befeuchtung"-Theorie untermalen :face_with_tongue:


    An weiteren Berichten bin ich übrigens auch sehr interessiert.
    Micky

  • Also nein, keine Schwankungen.
    Im Winter konstante Kühlschrankgrade. Im Sommer was grad an lag.
    Zu Beginn der Haltung hatte ich mir auch Gedanken um die Schwankungen gemacht. Aber das zu simulieren ist praktisch nicht möglich. Zumal nicht über einen kompletten Sommer.


    Aber zum aktuellen Status meiner nun sehr kleinen Kolonie:
    Weitere Verluste gab es bisher nicht. :smiling_face:
    Dafür stürzt sich die Kolonie auf alles, was verwertbar ist (Also Fliege, Eigelb). Sogar die Gyne ist dabei.


    Am Wasser war lange keine Meise mehr zu sehen. Am Honig auch nicht
    Was aber nichts heissen will. Alle Angebote sind direkt am Nesteingang plaziert und die Kleinen ohnehin sehr lichtscheu.


    Kurz, es bleibt bei der Wasser-Theorie. Sie ist am Plausibelsten.

  • Hallo,


    nach einem Jahr muss ich den Thread noch mal raus holen.


    Der letzte Winter war ja verlustreich, die Kolonie hatte sich aber prächtig erholt und ihre Zahl vervielfacht. So ging es im Oktober in die Winterruhe, diesmal unter besonders kritischer Beobachtung und dem Versuch der externen Bewässerung.


    Aber dreck war´s. Vor 2 Wochen wurden die Kleinen ungeheuer aktiv und die Zahl der draussen liegenden Toten stieg unaufhörlich. Zudem bildete sich Schimmel am und im Nest (Kork).
    So habe ich die Winterruhe für beendet erklärt.


    Nun aber meine Frage dazu. Diese Art ist ja nicht so aktiv wie zB meine Myrmica rubra´s. Deswegen macht aus meiner Sicht eine Winterruhe nur um der Winterruhe willen keinen Sinn, solange die Verluste jeden Winter so arg sind.
    Der Plan ist also, im Herbst nur 1 oder 2 Monate Winterruhe zu geben, damit sie ihren Zyklus haben und ansonsten auf weitere Monate zu verzichten. Aber ist das klug???

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