Camponotus cruentatus gehört zu den größten Ameisenarten in Europa. In freier Natur betreiben sie Trophobiose mit Rindenläusen. Sie sind wehrhaft und schnell.
Unterfamilie: Formicinae
Gattung: Camponotus
Untergattung: Myrmosericus
Art: cruentatus
Nahrung: Honig(/-wasser), Insekten
Lebensraum: Südeuropa, Spanien, Südfrankreich
Habitat: Wald und Waldränder; unter Steinen, in Totholz, tote Baumstümpfe, aber auch reine Erdnester
Königinnen: monogyn, Polygynie umstritten
Gründung: claustral
Winterruhe: November - März
Schwärmzeit: Mai - Juni
(Körper-)Größe:
Königinnen: 16-18mm
Arbeiterinnen (Minor bis Major): 8-15mm
Männchen 7-8mm
Aussehen/Färbung:
Königinnen: rot-schwarz, gräulich meliert
Arbeiterinnen: schwarz, Hinterleib etwas rötlich mit Grauschleier. Kleine Arbeiterinnen durchgehend schwarz.
Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
Ei zu Larve:
Larve zu Puppe:
Puppe zu Imago:
Insgesamt: ca. 2-3 Monate
Puppen: Kokonpuppen
Sonstige Angaben: Sind sehr wehrhaft und beißen schmerzhaft. Für Anfänger weniger geeignet.
Allgemein
Camponotus cruentatus lässt sich zwar recht einfach halten, doch sollte der Halter gut auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit achten. 25°C-30°C Sommertemperatur und eine Wintertemperatur von unter 15°C sollten eingehalten werden, die Luftfeuchtigkeit sollte eher niedrig sein (max. 70%). Das und weitere mögliche Probleme (Holzfraß, Ausbruchsgefahr), machen diese Art für Anfänger weniger geeignet. Die wehrhaften Ameisen scheuen sich nicht, auch große Beutetiere in Gruppen anzugreifen.
Die Arena kann folglich recht trocken gehalten werden, allerdings sollte immer eine Trinkwasserquelle zugänglich sein.
Gründung
Camponotus cruentatus gründet claustral. Aufgrund der Körpergröße der Arbeiterinnen dauert die Entwicklung der ersten adulten Tiere hier etwas länger als gewohnt. Der Halter sollte etwa 2-3 Monate Gründungszeit veranschlagen, wenn geheizt wird, geht es schneller. Zudem ist es in der Haltung wohl sinnvoll, die Königin nach einem Monat anzufüttern, damit sie genügend Nahrungsreserven für die Aufzucht der Larven hat.
Anfang
Kleine Kolonien zeigen mitunter keine hohe Aktivität. Je grösser die Kolonie wird, desto mehr Arbeiterinnen werden fouragieren (Beutetiere erlegen und Rindenläuse/Honigquelle aufsuchen)
Nestarten
Prinzipiell sind hier alle gängigen Nestarten möglich. Ytong/Gips-Holznest-Kombinationen bieten sich an, allerdings muss man hier genau darauf achten, dass die Ameisen sich nicht durch das Material nagen und ausbrechen. Farmen und Erdnester sind ebenfalls möglich, doch sollte der Plattenabstand großzügig gewählt werden, damit die großen Ameisen genügend Platz haben, um sich zu bewegen. Empfohlen werden hier min 2cm Plattenabstand.
Futter
Was Futter angeht ist Camponotus cruentatus nicht sonderlich wählerisch. Honig(-wasser) sollte der Halter immer bereitstellen, der Bedarf an Insektennahrung steigt mit wachsender Koloniegröße stark (Futterbedarf der Larven wächst).
Langjährige Haltung
Die Kolonien wachsen nur mäßig schnell heran, können aber in der Haltung viele Hundert Individuen stark werden. Wie bereits beschrieben wird der Proteinbedarf mit der Zeit stark steigen, da der Anteil an Minorarbeiterinnen sinkt, dafür jedoch der Anteil an Majorarbeiterinnen ansteigt je älter die Kolonie wird. Die zugehörigen Larven benötigen reichlich Futter, um heranwachsen zu können. Größere Kolonien verteidigen ihre Nahrungsplätze - sofern diese an festen Standorten liegen - sehr aggressiv gegen alle anderen Ameisenarten und auch ihre eigenen Artgenossen. Von einer Gruppenhaltung von Camponotus cruentatus mit allen anderen Ameisen und weiteren Kolonien ihrer eigenen Art wird deshalb strikt abgeraten.
Sonstiges
Diese Art ist für Anfänger nicht gut geeignet, da sie dem Halter die Einhaltung besonderer Klimabedingungen abverlangt.
Die Nester müssen regelmäßig kontrolliert werden, da die Ameisen sich durch Ytong/Gips und Holz nagen können!